-
Behälterfüller mit Umlaufspülung der Füllorgane
-
Die Erfindung betrifft einen Behälterfüller der im Oberbegriff des
Anspruches 1 beschriebenen Art.
-
Behälterfüller dieser Art finden vor allem beim Füllen von Getränken
Anwendung. Aus hygienischen Gründen müssen dabei die Füllorgane häufig mit Reinigungsflüssigkeit
gespült werden. Zu diesem Zweck sind sie derart ausgebildet, .daß sie ohne Demontage
an Ort und Stelle gespült werden können. Dazu wird in der Regel durch die Flüssigkeitszu
leitung bzw. den Gasanschluß des Füllorganes Spülflüssigkeit zugeführt und nach
Durchlauf durch das Füllorgan am jeweils anderen Anschluß wieder abgeleitet. Zuvor
muß stets
der Flüssigkeitsauslauf des CBB Füllorganes abgedichtet
werden, um dort das Auslaufen von Reinigungsflüssigkeit zu vermeiden.
-
Bei bekannten Behälterfüllern der eingangs genannten Art wird bei
rotierendem Füller gespült. Während des Spülens ist also das Füllorgan nach unten
durch einen Behälter abgeschlossen, um zu gewährleisten, daß sämtliche Füllorganteile
von der reinigenden Flüssigkeit durchsetzt werden. Allerdings ergeben sich dabei
Nachteile, da zum Spülbetrieb zeitaufwendige Umbauten am Füller notwendig sind,
mit denen erreicht wird, daß die Behälter umlaufend im Füller verbleiben.
-
Es sind auch Behälterfüller bekannt, bei denen zum Spülen lediglich
das Flüssigkeitsventil geschlossen und nur das vor diesem liegende Flüssigkeitssystem~gespült
wird. Nachteilig dabei ist, daß die Ausflußbuchse und das Rückluftrohr des Füllorganes
nicht gereinigt werden. Aus hygienischen Gründen ist diese Lösung abzulehnen.
-
Ferner ist ein Spülaystem bekannt, bei dem die Unterseite
des
Füllorganes zum Spülen von einem Spezialbecher verschlossen wird, der tief genug
ist, um das nach unten aus dem Füllorgan herausragende Ende des Rückluftrohres aufzunehmen.
Der Becher wird zum Spülen am Füllorgan befestigt. Vorteilhaft dabei ist, daß sämtliche
mit den Getränken in Berührung kommende Flächen des Füllorganes gespült werden.
Nachteilig dagegen ist die Verwendung des Spezialbechers, der in zusätzlichen Arbeitsgängen
am Füllorgan befestigt und abgedichtet werden muß.
-
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen Behälterfüller
der eingangs genannten Art zu schaffen, dessen Füllorgane schneil und einfach vollständig
spülbar sind.
-
Diese Auf gabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Kennzeichnungsteiles
des Anspruches 1 gelöst. Zum Spülen werden die Rückluftrohre in eine Stellung hochgefahren,
in der ihre unteren Enden den Behälterdichtungsring der Füllorgane nicht mehr überragen.
Sodann werden die Dichtungselemente in ihre Dichtstellung gebracht, woraufhin der
Füller spülbereit ist. Die Füllorgane sind
nun vollständig spülbar,
also einschließlich der Ausflußbuchse und des Rückluftrohres. Die Umrüstung zum
Spülen wird auf diese Weise vereinfacht und insbesondere automatisierbar gestaltet.
-
Weiterhin vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Füllorgan durch die
Merkmale des Anspruches 2 gekennzeichnet.
-
Bei Füllern dieser Art kann der Dichtungshub des Dichtringes, der
im Normalbetrieb zum Anpressen auf den Behälterrand dient, in entsprechender Weise
zum Anpressen auf die Dichtungselemente verwendet werden. Deren Antriebs- und Halterungsteile
können somit verekifacht werden. Durch die Lagerung der Diohtungselemente an den
Büllorganen bleibt der Raum unterhalb der Füllorgane von den Spülvorgängen unbeeinflußt,
so daß insbesondere an den Behälterein- und auslaufvorrichtungen des Füllers keine
Umrüstungen vorgenommen werden müssen.
-
Schließlich ist das erfinduunggemäße Füllorgan vorteilhaft durch die
Merkmale des Anspruches 3 gekennzeichnet . Auf diese Weise kann der Spülvorgang
vollständig ohne manuellen Eingriff an den sinzelnen Füllorganen lediglich durch
Verstellen der die Füllorgane sowie die Dichtungselemente steuernde Kurven eingeleitet
und beendet werden.
-
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise und schematisch
dargestellte Die Figur zeigt ein Füllorgan, das im wesentlichen zweiteilig ausgebildet
ist. Ein höhenbeweglich feststehendes Kopfteil 1 ist mit einem vertikal beweglichen
Unterteil 2 durch eine Schiebeverbindung, bestehend aus einem Kolbenansatz 3 des
Unterteiles und einer Zylinderausnehmung 4 des Kopfteiles verbunden.
-
An der Unterseite des Unterteiles 2 befindet sich eine Zentrierausnehmung
7, an deren innerem Ende ein Behälterdichtring 8 angeordnet ist, der im normalen
Betrieb zum Abdichten des Füllorganes auf dem Behälterrand, z.B. einem Flaschenrand,
dient.
-
Das Unterteil 2 ist seitlich mit einem Mitnehmer 10 versehen, mit
dem es beim Vorbeilaufen an einer nicht dargestellten Hebekurve bzw. an einer Senkkurve
11 gegenüber dem Kopfteil 1 gehoben bzw. gesenkt werden kann. Diese Bewegung dient
zum Aufsetzen und Abheben des Dichtungsringes 8 auf den Behälterrand. Der Hub dieser
Bewegung ist derart ausgelegt, daß er etwas größer ist als die Tiefe der Zentrierausnehmung
7.
-
Das Füllorganunterteil 2 besitzt einen seitlichen Flüssigkeitseinlaß
14, der mit einem nicht dargestellten Vorratskessel des Füllers verbunden ist.
-
Der Flüssigkeitseinlaß mündet in eine Ventilkammer 15, in der ein
Ventilkörper 16 höhenbeweglich geiagert ist . Dieser dient dazu, den Flüssigkeitseinlaß
14 gegenüber einer Auslaufbuchse 18 abzudichten, die die Flüssigkeit beim Füllbetrieb
in den darunter befindlichen Behälter auslaufen läßt. Der Ventilkörper 16 ist über
einen an einer im Gehäuse des Unterteiles gelagerten Welle 19 befestigten inneren
Nocken 20 steuerbar, der von einem äußeren Nocken 22 der Welle angetrieben wird.
Letzterer wird durch eine nicht dargestellte Hebekurve bzw. eine in der Figur dargestellte
Senkkurve 22a zum Öffnen und SdlieAen des Flüssigkeitsventiles betätigt.
-
Das Füllorgan wird in seiner wesentlichen länge von einem Rückluftrohr
26 zentral durchsetzt, das im Kolbenansatz 3 des Unterteiles 2 vertikal verschieblich
gelagert ist und den Ventilkörper 16 in einer Bohrung 27 größeren Durchmessers durchsetzt.
Das RückluftrQhr ragt mit seinem oberen Ende in einen Rückluftraum 6 im Kopfteil
1. Dieser Rückluftraum 6 ist mit dem Zylinderraum 4 verbunden und wird nach
dem
mechanischen Absenken des Unterteiles 2 mittels der Senkkurve 11 zum Füllen eines
Behälters unter Spanngasdruck gesetzt, wodurch der Kolben 3 mit einer zum Abdichten
des Behälters benötigten Dichtkraft nach unten gedrückt wird.
-
Im Rückluftraum 6 ist das obere Ende des Rückluftrohres 26 mit einer
Zahnstangenverzahnung 29 versehen. Diese kämmt mit einem im Kopfteil 1 gelagerten
Ritzel 30, das zum Heben und Senken des Rückluftrohres 26 von einem äußeren Hebel
31 betätigt wird, der auf der in der Figur nicht dargestellten, das Ritzel 30 treibenden
Welle sitzt. Ein Mitnehmer 32 am Ende des Hebels wird zu diesem Zweck von einer
nicht dargestellten Hebekurve bzw von einer Senkkurve 35a betätigt. Letztere bewirkt
das Anheben des Rückluftrohres in die in der Figur dargestellte obere Stellung.
-
An den Rückluftraum 6 ist im oberen Bereich ein vor einer Gasleitung
44 sitzendes Vorluftventil 38 angeschlossen.
-
Dieses ist als Kugelventil ausgebildet und arbeitet mit dem in einen
Ansatz 40 verjüngten oberen Ende des Rückluftrohres derart zusammen, daß es durch
einen Zusatz-Aufwärtshub des Rückluftrohres 26 geöffnet werden kann.
-
An das obere Ende des Rückluftraumes 6 ist ferner ein mechanisch betätigbares
Entlastungsventil 43 angeschlossen.
-
Das Kopfteil 1 des Fullorganes ist in einer Ringplatte 50 des Füllers
fest eingesetzt. In der Platte 50 ist seitlich neben dem Füllorgan eine Welle 51
vertikal feststehend gelagert. An ihrem oberen Ende ist sie über einen an ihr befestigten
Hebel 52 mit einem zur Wellenachse exzentrisch angeordneten Mitnehmer 53 verbunden,
der beim Anschlagen gegen neben dem Füller feststehende Anschläge bzw. Steuerkurven
54 eine Drehbewegung der Welle 51 auslöst.
-
Am unteren Ende der Welle 51 ist ein Arm 55 befestigt, der im radialen
Abstand der Ausflußbuchse 18 auf seiner Oberseite ein Dichtungselement 56 trägt.
Dessen Oberseite ist, wie dies die Figur zeigt, derart ausgebildet, daß sie entsprechend
einem Behälterrand in die Zentrierausnehmung 7 des Füllorganunterteiles 2 eingreifen
und zur Abdichtung gegen den Dichtring 8 gelangen kann.
-
Zu Spüren des dargestellten Füllorganes wird wie folgt voreangen:
Zunächst
wird mittels r Senkkurve 35a das Rückluftrohr 26 in die dargestellte obere Stellung
gefahren, in der es mit seiner Unterkante oberhalb des Dichtringes 8 des Füllorganunterteiles
2 steht. Es wird ferner das Füllorganunterteil 2 durch Eingriff einer Hebekurve
mit seinem Mitnehmer 10 angehoben. Sodann wird durch Anbringen bzw. Einfahren eines
Anschlages 54 bei weterer Drehbewegung des Füllers die Welle 51 so weit gedreht,
daß das Dichtelement 56 in die dargestellte Position unter dem Dichtring 8 de 9
des Füllorganunterteiles 2 gelangt. Dieses kann nun in geeigneter Weise abgesenkt
werden, bis der Dichtring 8 zur Abdichtung auf dem Dichtelement 56 aufsetzt. Das
Füllorgan ist nunmehr an seiner Ausflußbuchse 18 abgedichtet und kann im Durchfluß
gespült werden.
-
Im dargestellten Falle erfolgt der Durchfluß (siehe Pfeile in der
Figur) vom Flüssigkeitseinlaß 14 her durch sämtliche Räume des Füllorganes hindurch
zur Gasleitung 44. Dazu ist es noch erforderlich, das Flüssigkeitsventil zu öffnen.
-
Dies erfolgt mittels der Steuerkurve 22a, die das Flüssigkeitsventil
während des Spülvorganges geöffnet hält. Ein ge.sondertes Offnen des Gasventiles
38 ist nicht notwendig,
da im vorliegenden Falle der Ausbildung
als Kugelventil die Kugel 37 von der Spülflüssigkeitsströmung von ihrem Sitz 36
angehoben ird. Um einen Verlust der Kugel 37 durch die Gasleitung 44 hindurch bzw.
ein Verstopfen durch Anschlagen der Kugel gegen den darüberliegenden Rohransatz
zu verhindern, ist ein Anschlag 57 vorgesehen, der den Aufwärtshub der Kugel 37
begrenzt.
-
Alternativ kann die Spülflüssigkeitsführung auch im umgekehrten Wege
verlaufen. In diesem Falle muß die Kugel 37 entgegen der Strömungsrichtung angehoben
werden, wozu das Rückluftrohr 26 um einen Zusatzhub über die dargestellte Stellung
angehoben werden kann.
-
Ferner kann alternativ die Spülflüssigkeitsführung anstelle durch
die Gasleitung 44 auch durch das Entlastungsventil 43 erfolgen. Vorzugsweise ist
dann an diesem eine nicht dargestellte Jpülflüssigkeit31eitun6 angescblossen.
-
In einer anderen Ausfilrungsform kann das Dichtelement 56 auch in
anderer Weise als durch den dargestellten Antrieb in seine dargestellte Dichtstellung
gebracht werden. Ein geänderter Antrieb ist z.B. erforderlich, wenn das Füllorgan
einstückig
feststehend ausgebildet ist, der Dichtungsring 8 also keine eigene Hubbewegung ausführt.
Dann muß der Dichthub des Dichtelementes 56 von seinem Antrieb erbracht werden.
Der Antrieb des Dichlementes 56 kann in einer weiteren, in der Figur nicht dargestellten
Ausführtmgsform auch unterhalb des Füllorganes an einem mitbewegten Teil des Eülltertisches
gelagert sein.
-
Die dargestellte Ausführungsform erspart das Vorsehen von huberzeugenden
Einrichtungen am Antrieb des Dichtelementes, da der zum Aufsetzen und Abheben des
Dichtelementes 56 erforderliche Hub vom Unterteil 2 des Füllorganes ausgeführt wird.
vorteilhaft bei der dargestellten Ausführung ist auch die Tatsache, daß aufgrund
des Druckes der Spülflüssigkeit, der auf den Kolben 3 wirkt, das Unterteil 2 und
somit der Dichtring 8 gut abdichtend auf das Dichtelement 56 gepreßt wird.
Leerseite