Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Füllen von
Schragen mit stabförmigen Artikeln der tabakverarbeitenden
Industrie, bestehend aus einem Magazin mit sperrbaren Aus
laßschächten für die Artikel, deren seitliche Begrenzungs
wände eingangsseitig oszillierend antreibbare Drehstäbe
aufweisen, wobei zum Sperren der Auslaßschächte die Dreh
stäbe im wesentlichen in Fallrichtung der Artikel in die
Auslaßschächte hineinbewegbar sind und die Begrenzungs
wände unterhalb der Drehstäbe angeordnete, parallel ver
laufende ortsfeste Rundstäbe aufweisen gemäß Hauptpatent
DE 27 09 700.
Dem eingangs bezeichneten Hauptpatent lag die Aufgabe zu
grunde, bei jedem Schragenwechsel die Auslaßschächte des
Zuführmagazins auf eine die Artikel weitestgehend schonende
Weise abzusperren.
Um während des Absperrvorganges die Gefahr des Einklemmens
von Artikeln zwischen den Stäben zu vermindern bzw. evtl.
noch erfaßte Stäbe in den Schragen durchfallen zu lassen,
ist gemäß einer Weiterbildung des Erfindungsgedankens wenig
stens einer von zwei in der Sperrstellung jeweils zusammen
wirkenden Drehstäbe bzw. ortsfesten Rundstäbe mit einem
freidrehend gelagerten balligen Abschnitt versehen. Diese
Ausbildung hat außerdem den Vorteil, daß Artikel, die trotz
aller Vorkehrungen beim Absperren der Schächte jeweils zwi
schen einem Drehstab und einem ortsfesten Rundstab festge
halten werden, bezüglich ihrer Ausrichtung quer zu ihrer
Längsachse so beweglich bleiben, daß ihre oben bzw. unten
herausragenden Enden ohne Schwierigkeiten bzw. ohne
Bruchgefahr beispielsweise durch von oben nachfallende Arti
kel in eine der Horizontalen bzw. dem parallelen Verlauf
der Stäbe angenäherte Lage zurückgeschwenkt werden können.
Nach einer zweckmäßigen Ausführungsform weisen die orts
festen Rundstäbe eine freidrehend gelagerte Hülse mit bal
lig geformter Oberfläche auf.
Eine weitere die Sicherheit des Absperrvorganges und die
schonende Behandlung der Artikel gewährleistende Maßnahme
ist dadurch gekennzeichnet, daß einem Antriebsmittel zum
Sperren der Auslaßschächte ein Dämpfungsglied für die Ab
wärtsbewegung der Drehstäbe zugeordnet ist. Auf diese Weise
wird ein verzögertes Hineinbewegen der Drehstäbe in die
Auslaßschächte erzielt, wobei die gerade zu diesem Zeit
punkt zwischen zwei Stäben befindlichen Artikel Zeit genug
haben, um nach unten zu fallen bzw. von den Stäben freizu
kommen.
Beim Absperren der Schächte kann es vorkommen, daß für
kurze Zeit Artikel teilweise, beispielsweise an einem Ende
noch festgehalten werden und dann doch noch nach unten
fallen, wobei die Gefahr besteht, daß sie sich schief auf
die bereits im Schragen befindliche obere Artikellage auf
legen. Um dies zu vermeiden bzw. um ihnen vorher noch ein
mal die Möglichkeit zur angenäherten horizontalen Ausrich
tung zu geben, ist gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung vorgesehen, daß die Begrenzungswände unter
halb der ortsfesten Rundstäbe weitere Begrenzungsstäbe auf
weisen, welche synchron zur Sperrbewegung der Drehstäbe im
wesentlichen linear in die Auslaßschächte hineinbewegbar
sind. Auf diese Weise wird eine Art Stolperstufe gebildet,
von der die Artikel anschließend durch Rückbewegen dieser
Begrenzungsstäbe für den Fall in den Schragen freigegeben
werden.
Artikel mit einseitig verdickten Enden, wie beispielsweise
die Filterenden von Filterzigaretten, führen beim Stapeln
in Schragen allmählich zu einer von der Horizontalen abwei
chenden Schrägstellung des Artikelniveaus bezüglich der
Längsachsen der Artikel, d. h. die Filterenden der Artikel
bauen sich höher auf als die filterfreien Enden der Arti
kel. Um sich an diese Schrägausbildung des Artikelniveaus,
die selbstverständlich zum Zeitpunkt des Schragenwechsels,
d. h. bei nahezu gefülltem Schragen am größten ist, besser
anpassen zu können, wird weiterhin vorgeschlagen, daß sämt
liche die Begrenzungswände der Auslaßschächte bildenden
Stäbe an einem Träger mittels einer einstellbaren Arretie
rung quer zu ihren Längsachsen kippbar gelagert sind.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden beispielsweise
bezüglich ihrer Härte oder Oberflächenbeschaffenheit unter
schiedliche Artikel, z. B. Zigaretten oder Filterstäbe, in
die Schragen überführt. Um sich auf diese unterschiedlichen,
spezifischen Gegebenheiten optimal einstellen zu können,
kann es in einem Fall vorteilhafter sein, die Drehstäbe im
Moment des Einschwenkens in die Schächte entgegengesetzt
oder aber in gleicher Richtung drehen zu lassen. Gemäß
einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung wird dies dadurch
erreicht, daß Mittel zum wahlweisen Gleichschalten der
Oszillationsphase der Drehbewegung mit der Sperrbewegung
der Drehstäbe vorgesehen sind.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 ein erfindungsgemäßes Zuführmagazin mit einer
Betätigungsvorrichtung zum Sperren der Auslaß
schächte,
Fig. 2 eine Seitenansicht auf das Zuführmagazin nach der
Linie II-II gemäß Fig. 1,
Fig. 3 eine Variante der Auslaßschächte des Zuführmagazins
und
Fig. 4 eine Gesamtansicht auf die Schragenfüllvorrichtung
in Richtung der Pfeile IV-IV gemäß Fig. 2.
Gemäß Fig. 1 untergreift ein oben offener Schragen S mit
seinem Boden ein Zuführmagazin 101 und wird im Verlaufe des
Füllvorganges, d. h. beim Bilden einzelner übereinanderliegender
Lagen von Zigaretten 103 kontinuierlich abgesenkt. Die Zigaretten
103 gelangen dabei über mehrere nebeneinanderliegende Auslaß
schächte 104 in den Schragen S.
Die Auslaßschächte 104 weisen Begrenzungswände 106 auf, be
stehend aus schachteingangsseitigen oszillierend antreibbaren,
gemäß Fig. 3 im Querschnitt vorzugsweise polygonal ausgebil
deten Drehstäben 107 und darunterliegend angeordneten, schacht
ausgangsseitigen ortsfesten Rundstäben 108.
Das Hin- und Herdrehen der Drehstäbe 107, welches sicherstellen
soll, daß alle Auslaßschächte 104 ohne Lücken immer mit Zigaret
ten 103 gefüllt werden, wird durch einen Antrieb in Form eines
Kurbeltriebes 109 eingeleitet, welcher über eine senkrecht zur
Zeichenebene zumindest teilweise flexibel ausgebildete Koppel
stange 105 und einen aus zwei auf einer Schwenkachse 110 starr
zueinander angeordneten Schenkeln bestehenden Winkelhebel 115
auf eine Zahnstange 111 einwirkt, welche in am hinteren Ende
der Drehstäbe 107 befestigte Ritzel 120 eingreift. Sämtliche
genannten Elemente sind an bzw. in einer Leiste 112 gelagert
bzw. geführt.
Die Leiste 112 mit den Drehstäben 107 ist wiederum schwenkbar
an einem die ortsfesten Rundstäbe 108 tragenden, starr gehal
tenen Gehäuseteil 121 angeordnet. Das Gehäuseteil 121 ist
außerdem an einem Maschinenständer 125 befestigt, an welchem es
gemeinsam mit der Leiste 112 nach Lösen einer Arretierung 127
derart verdreht werden kann, daß die Stäbe 107 und 108 bezüg
lich der Oberfläche der im Schragen S befindlichen Zigaretten 103
eine Schrägstellung einnehmen. Der Antrieb zum Verschwenken
der Leiste 112, d. h. zum Abwärtsschwenken der Drehstäbe 107
zwecks Absperrung der Auslaßschächte 104 weist ein Betätigungs
glied 113 in Form eines Elektromagneten auf, dessen Stößel
stange 114 an einem Hebel 116 angreift, der wiederum drehfest
mit einem Zapfen 118 einer Exzenterscheibe 122 verbunden ist.
Der Zapfen 118 ist wiederum drehbar in einem nicht dargestell
ten Träger des ortsfesten Gehäuseteils 121 gelagert. Ein an
derer, exzentrisch angeordneter Zapfen 124 der Exzenterscheibe
122 ist drehbar in der Leiste 112 gelagert. Die weiter oben
beschriebene Schwenklagerung der Leiste 112 am Gehäuseteil 121
ist identisch aufgebaut und nicht weiter dargestellt.
Dem Betätigungsglied 113 zum Verschwenken der Leiste 112 bzw.
der Drehstäbe 107 ist außerdem ein Dämpfungsglied 128, bei
spielsweise in Form eines hydraulischen oder pneumatischen
Stoßdämpfers zugeordnet, welcher beim Aktivieren des Elektro
magneten 113 das Einwärts- bzw. Abwärtsschwenken der Dreh
stäbe 107 um die Rundstäbe 108 herum in die Auslaßschächte
hinein verzögert ablaufen läßt. Die Drehstäbe 107 vollführen
außer der Einwärtsbewegung zum Absperren der Auslaßschächte
104 dauernd eine kurze Schwenkbewegung auf der gleichen Bahn
aus, um einer Brückenbildung der Zigaretten 103 im Zuführ
behälter 101 entgegenzuwirken. Diese zusätzliche Schwenkbe
wegung wird erzielt durch einen vom Kurbeltrieb 109 abgelei
teten Antrieb in Form einer senkrecht zur Zeichenebene zumindest
teilweise flexibel ausgebildeten Betätigungsstange 129 und
eines um eine ortsfeste Achse 130 verschwenkbaren, doppel
armigen Hebels 131, dessen freies Ende eine Rolle 132 trägt,
auf welcher der Hebel 116 aufliegt und bei jeder Umdrehung
des Kurbeltriebes 109 entsprechend angehoben und abgesenkt
wird, was eine kurze Schwenkbewegung der Drehstäbe 107 zur
Folge hat. Für die über einen längeren Bogenabschnitt er
folgende Schwenkbewegung der Drehstäbe 107 zum Absperren der
Auslaßschächte 104 hebt der Elektromagnet 113 den Hebel 116
von der Rolle 132 des Hebels 131 ab, da die Stößelstange 114
einen größeren Hub aufweist als das freie Ende des Hebels 131.
Es sind darüber hinaus beim Schragenwechsel bzw. beim Ab
sperren der Auslaßschächte 104 wirksam werdende Mittel zum
Gleichschalten der Oszillationsphase der Drehbewegung mit
der Sperrbewegung der Drehstäbe 107 vorgesehen, d. h. in eini
gen Fällen kann es erwünscht sein, die Drehstäbe 107 entgegen
gesetzt zur Schwenkbewegung und in anderen Fällen in gleicher
Richtung drehen zu lassen. Zu diesem Zweck sind eine Licht
schranke 133 und ein mit einem Taktnocken 134 des Kurbel
triebes 109 zusammenwirkender Näherungsinitiator 136 vorge
sehen. Die Lichtschranke 133 gibt ein Signal auf ein UND-
Glied 137, wenn der Schragen S gefüllt ist, d. h. seine strich
punktiert angedeutete unterste Position erreicht hat.
Im Ausführungsbeispiel ist der Näherungsinitiator 136 dem
Kurbeltrieb 109 in Drehrichtung gesehen an einer Stelle kurz
nach dem oberen Totpunkt zugeordnet, an welcher der Kurbeltrieb
109 beginnt, die Zahnstange 111 nach rechts zu verschieben,
was bedeutet, daß die Ritzel 120 und damit die Drehstäbe
107 links herum, d. h. entgegengesetzt zur Schwenkbewegung
drehend angetrieben werden.
Das UND-Glied 137 kann somit erst ein Signal zum Verschwenken
der Drehstäbe 107 abgeben, wenn auch das zweite Eingangssi
gnal durch eine entsprechende Stellung des Taktnockens 134
gegenüber dem Näherungsinitiator 136 anliegt. Das vom UND-
Glied 137 abgegebene Signal wird auf einen Speicher 138 ge
geben, dessen Ausgangssignal über einen Verstärker 139 den
Elektromagneten 113 zum Einwärtsschwenken der Drehstäbe 107
in die Schächte 104 aktiviert. Sollen die Drehstäbe 107
im Moment des Absperrens rechts herum drehen, so braucht der
Näherungsinitiator 136 in Drehrichtung gesehen nur an eine
Stelle kurz hinter dem unteren Totpunkt des Kurbeltriebes 109
verlegt zu werden.
Sobald der volle Schragen S gegen einen neuen leeren ersetzt
worden ist, wird auf nicht dargestellte Weise ein Kontakt
betätigt, dessen Signal den Schaltzustand des Speichers 138
ändert, dessen Ausgangssignal abfällt, womit die Auslaß
schächte 104 zum Füllen des neuen Schragens S freigegeben
werden.
Die gegenüber den Drehstäben 107 ortsfesten Rundstäbe 108
sind gemäß Fig. 2 mit einer an ihrer Oberfläche ballig ge
formten Hülse 141 versehen, welche freidrehend auf den Rund
stäben 108 angeordnet ist, und sich etwa in einem mittleren
Bereich entlag der Längsachse eines zugeordneten Dreh
stabes 107 erstreckt.
Beim Einwärtsschwenken eines Drehstabes 107 in die Sperr
stellung gemäß Fig. 1 wirkt eine solche ballige Hülse 141
eines Rundstabes 108 der dem betreffenden Drehstab gegenüber
liegenden parallelen Wand 106 mit diesem Drehstab 107
zusammen, um die Gefahr des Einklemmens von zwischen beiden
Stäben befindlichen Zigaretten 103 zu vermindern.
In Fig. 3 ist eine Variante des Zuführschachtes dargestellt,
dessen den Teilen des Ausführungsbeispiels gemäß Fig. 1
entsprechenden Teile mit um 100 erhöhten Bezugszahlen ver
sehen und nicht noch mal besonders erläutert sind.
Diese Ausführungsform unterscheidet sich dadurch, daß unter
halb der ortsfesten Rundstäbe 208 weitere Begrenzungsstäbe
242 bzw. 243 eine Begrenzungswand 206 bilden. Die Begrenzungs
stäbe 242 sind gleichzeitig mit der Einwärtsschwenkung der
Drehstäbe 207 linear durch einen nicht dargestellten Antrieb
in die Auslaßschächte 204 hineinbewegbar, so daß sie für
Zigaretten, die gerade noch mehr oder weniger schief zwischen
einem Drehstab 207 und einem ortsfesten Rundstab 208 hindurch
treten konnten, eine Art Stolperstufe bilden, auf der sich
die Zigaretten wieder parallel bzw. horizontal ausrichten
können, um beim anschließenden Zurückziehen des betreffenden
Begrenzungsstabes 242 in vorbestimmter Ausrichtung in den
Schragen nach unten fallen zu können.
In der Gesamtansicht der Schragenfüllvorrichtung gemäß
Fig. 4 ist dargestellt, wie der Schragen S mittels zweier
Vertikalförderer in Form von Ketten 144, 146, welche Trag
elemente 147 für den Schragen S aufweisen, während seiner
Befüllung in Pfeilrichtung abgesenkt wird. Der Schragen S
befindet sich zunächst in der dargestellten oberen Position,
in die er senkrecht zur Zeichenebene durch Horizontalför
derer 148 herangefördert wurde, und in der sein Boden un
mittelbar unterhalb der Auslaßschächte des Zuführbehälters
101 positioniert ist und seine Seitenwände den Zuführbe
hälter 101 teilweise umschließen. Beim kontinuierlichen oder
stufenweisen Absenken wird der Schragen S mit aufeinander
geschichteten Artikeln 103 beginnend von seinem Boden aus
gefüllt. Zusätzlich kann eine Niveauüberwachung im Zuführ
behälter 101 vorgesehen sein, welche die Beschickung unter
bricht oder fortsetzt, d. h. die Vertikalförderer 144, 146
bzw. die Absperrmittel 107 entsprechend steuert. Der gefüllte
Schragen S erreicht auf diese Weise einen unteren Horizontal
förderer 149, welcher ihn wiederum senkrecht zur Zeichen
eben abfördert.