DE2734961B2

DE2734961B2 - Konverteranlage für das Frischen von Stahl aus Roheisen

Info

Publication number: DE2734961B2
Application number: DE2734961A
Authority: DE
Inventors: Karl Rudolf Ing.(Grad.) 4300 Essen Hegemann; Helmut Dipl.-Ing. 4630 Bochum Weissert
Original assignee: Gottfried Bischoff Bau Kompl Gasreinigungs und Wasserrueckkehlanlagen GmbH and Co KG
Current assignee: Gottfried Bischoff Bau Kompl Gasreinigungs und Wasserrueckkehlanlagen GmbH and Co KG
Priority date: 1977-08-03
Filing date: 1977-08-03
Publication date: 1980-02-28
Also published as: US4218241A; DE2734961A1; BR7804954A; JPS5460208A; JPS5732083B2

Description

Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf eine Konverteranlage für das Frischen von Stahl aus Roheisen, bestehend aus einem Konverter, Einrichtungen für das Einblasen von Frischgas und einem Abgassystem, bestehend aus einem Konverterkamin, Naßwäscher für für die Konverterabgase und Gasspeicher für die gewaschenen Abgase, wobei ein Teil des Abgassystems unter Überdruck steht.

Bei der bekannten gattungsgemäßen Konverteranlage (DE-AS 14 33 571) steht nur das Abgassystem hinter der Entstaubungseinrichtung, die auch als Naßwäscher aufgefaßt werden kann, unter beachtlichem Überdruck, der mit Hilfe von zwei Gebläsen zweistufig bis auf Speicherdruck erzeugt wird. Die offene Konverterhaube ist mit Abstand über der Konvertermündung angeordnet und der in dem angeschlossenen Teilstück des Abgassystems mit Entstaubungseinrichtung sich aufbauende Überdruck stammt lediglich aus einer Stauung der abströmenden Abgase und dient dazu, das Eintreten von Luft in diese Abgase zu vermeiden. Dabei läßt sich nicht verhindern, daß ein Teil der Konverterabgase im Bereich der Konvertermündung in die Umgebung entweicht.

Im übrigen kennt man Konverterabgase mit Druckkonverter (DE-OS 14 58 880). Hier herrscht der Druck praktisch nur im Konverter und weiden die Abgase beim Verlassen des Konverters entspannt. Das angeschlossene Abgassystem steht unter Atmosphäreridruck. Tatsächlich kommt es im Rahmen dieser bekannten Maßnahmen lediglich darauf an, das Innere des Konverters auf einem Druck über Atmosphärendruck zu halten. Das hat nämlich eine Verbesserung der metallurgischen Verhältnisse zur Folge und ermöglicht den Einsatz größerer Schrottmengen sowie eine größere Produktmenge.

Im Ergebnis ist zu den vorstehend behandelten,

' bekannten Konverteranlagen festzustellen, daß man ein Unterdrucksetzen des eigentlichen Gasreinigungssysiems vermieden hat, weil man sich von dieser Maßnahme keine Vorteile versprach.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäßc Konverteranlage so weiter auszubilden, daß einerseits die metallurgischen Vorteile eines Druckkonverters erreicht werden und andererseits bei besserer Entstaubung ein verwertbares Abgas mit hohem Wärmeinhalt gewonnen werden kann.

Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß der Konverter als Druckkonverter und das gesamte Abgasetem als Überdrucksystem ausgeführt ist, wobei der Druckkonverter den Überdruck erzeugt, und daß in der Naßwascheinrichtung und/oder in der Verbindungsleitung zwischen Naßwascheinrichtung und Gasspeicher zumindest ein druckaufbauendes Regelventil angeordnet ist

Grundsätzlich ist es bekannt, ein unter Druck stehendes Abgas einem Naßreinigungssystem zuzuführen (DE-AS 24 39 758). Das hat man bisher im Zusammenhang mit Gichtgasreinigungsanlagen im Anschluß an den Druckhochöfen verwirklicht Hier ergibt sich jedoch der Druck in der Gasreinigungsanlage aufgrund der Druckverhältnisse in dem vorgeschalteten Aggregat, nämlich im Hochofen selbst Vorteile einer besseren Entstaubung unter Gewinnung eines Abgases mit höherem Wärmeinhalt bei Konverteranlagen konnte man sich von dieser Maßnahme nicht versprechen.

Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind darin zu sehen, daß bei der erfindungsgemäßen Konverteranlage zunächst alle Vorteile, die in metallurgischer Hinsicht mit einem Druckkonverter verbinden sind, erreicht werden. Im übrigen erreicht man ein Abgas, welches den unterschiedlichsten Verbrauchern zugeführt werden kann, und zwar infolge der Speicherung kontinuierlich nach Maßgabe des Verbrauc is. Von besonderem Vorteil ist die Tatsache, daß der Reinigungseffekt der Naßreinigungsanlage verbessert wird. Das gilt insbesondere dann, wenn nach bevorzugter Ausführungsform die Naßwascheinrichtung eine Ringspaltwaschvorrichtung aufweist. Diese kann im Rahmen der Erfindung zugleich als Regelventil arbeiten.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Die einzige Figur zeigt eine Konverteranlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.

Zu der Konverteranlage gehören zunächst ein Konverter 1 mit Einrichtung 2 für das Einblasen von Frischgas, ein Konverterkamin 3 und eine Naßwascheinrichtung 4 für die Konverterabgase. Der Konverter besitzt ein geschlossenes Reaktionsgefäß 5 mit Schleuseneinrichtung 6 für die Frischgutaufgabe 7, Schlackenabzugseinrichtung 8 und Stahlabzugseinrichtung 9, einen an das Reaktionsgefäß 5 stationär angeschlossenen Konverterkamin 3 mit integrierter Naßwascheinrichtung 4 und einen über eine Verbindungsleitung 10 angeschlossenen Gasspeicher 11, wobei in der Naßwa-Scheinrichtung 4 und/oder in der Verbindungsleitung 10 zwischen Naßwascheinrichtung 4 und Gasspeicher 11 zumindest ein druckaufbauendes Regelventil 12, ζ. B. in der Ausführungsform als Überströmventil, angeordnet ist. Dabei besteht die Möglichkeit, den Konverter 1 insgesamt als kontinuierlich blasenden Konverter auszuführen, wobei während des Blasens über die beschriebenen Einrichtungen Frischgutaufgabe 7, Schlackenabzug 8 und Stahlabzug 9 erfolgen. Im Ausführungsbeispii.'l ist der Konverter I jedoch ein periodischblasender Konverter 1, wobei dann das Regelventil 12 in Abhängigkeit von der Blasperiode gesteuert bzw. geregelt ist. Im Ausführungsbeispiel ist fernerhin die Naßwascheinrichtung 4 a's Ringspalt-

waschvorrichtung 13 ausgeführt, die zugleich als legelventil 12 arbeitet An die Verbindungsleitung 10 wischen Gasspeicher 11 und Naßwascheinrichtung 4 ;t über druckhaltende Ventile 14 auch Verwendung, 'enn sich ein zu großer Gasvorrat angesammelt hat Zur Anlage gehört fernerhin der Gasspeicher 11, der 3 ausgelegt ist, daß er die Korwerterabgase von kehreren Frischvorgängen aufzunehmen in der Lage t Das im Gasspeicher 11 gegen ein Stickstoffpolster 16 lit Stockstoffspeicher 17 gesammelte Gas kann aus em Gasspeicher 11 kontinuierlich abgezogen werden, s wird entweder über die Leitung 18 einem Verbraucher zugeführt, in dem das Gas verbrannt werden kann und dabei mag es sich um eine Kesselanlage handeln. Im übrigen ist dieser Leitung 18 eine Expansionsturbine 19 zugeordnet die auf einen Generator 23 arbeitet Das Gas ims dem Gasspeicher 11 karn aber auch in einer Brennkammer 20 verbrannt werden und eine Gasturbine 21 treiben. Im Ausführungsbeispiel ist diese Gasturbine 21 mit einem Axialkompressor 22 zusamrnengekuppelt, der der Brennkammer 20 unter Druck stehende Verbrennungsluft zuführt Im übrigen arbeitet die Gasturbine 21 auf einem Generator 23.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Konverteranlage für das Frischen von Stahl aus Roheisen, bestehend aus einem Konverter, Einrichtungen für das Einblasen von Frischgas und einem Abgassystem, bestehend aus einem Konverterkamin, Naßwäscher für die Konverterabgase und Gasspeicher für die gewaschenen Abgase, wobei ein Teil des Abgassystems unter Überdruck steht, dadurch gekennzeichnet, daß der Konverter (1) als Druckkonverter und das gesamte Abgassystem (3, 4_P 10, 11, 12) als Überdrucksystem ausgeführt ist, wobei der Druckkonverter (1) den Überdruck erzeugt, und. daß in der Naßwascheinrichtung (4) und/oder in der Verbindungsleitung (10) zwischen Naßwascheinrichtung (4) und Gasspeicher (11) zumindest ein druckaufbauendes Regelventil (12) angeordnet ist.

2. Konverteranlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Naßwascheinrichtung (4) eine Ringspaltwaschvorrichtung (12) aufweist, die zugleich als Regelventil arbeitet.