-
Anlage zur Herstellung und Adressierung von Broschüren
-
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Anlage zur Herstellung
und Adressierung von Broschüren und Zeitungen, die ltngs einem Förderweg mehrere
Anlegestationen aufweist, welche taktweise die einzelnen Teile der Broschüre oder
Zeitung und die Beilagen auf den Förderweg ablegen, wobei am Förderveg nach den
Anlegestationen eine von einer Datenzentrale gesteuerte Adressiereinrichtung vorgesehen
ist, um die Broschurren und Zeitungen zu adressieren, wozu die Datenzentrale mindestens
Name und Adresse des Abonennten enthält.
-
Bei der Anfertigung von Zeitschriftenauflagen, deren Exemplare über
grosse Gebiete streuen, ist es bekannt, diese individuell für bestimmte Regionen
zusammenzustellen. Weiter ist es bekannt, den einzelnen Exemplaren nur solche Beilagen
beizufügen, die auf bestimmte demoskopische Merkmale des Abonnenten abgestimmt sind.
-
Z. B. werden Druckbogen mit Lokalnachrichten einer bestimmten Region
nur in jenen Exemplaren eingefügt, die Abonnenten in dieser bestimmten Region zugestellt
werden; Weiter werden z.B.
-
Prospekte für Jagdausrüstungen nur in Exemplare eingesteckt, die Jägern,
Fördern oder Veterinärmedizinern zugestellt werden.
-
Um dies zu erreichen, werden die Anlegestationen einer Fertigungsstrasse
und die Adressiereinrichtung von einer Datenzentrale gesteuert, in der nebst dem
Namen, Beruf und Adresse des Abonnenten zusätzliche demoskopische Merkmale gespeichert
sind.
-
Die Adressiereinrichtung besteht bei dieser bekannten Anlage aus einem
Adressdrucker,der eine Adressetikette bedruckt, die dann auf das entsprechende Zeitungs-
oder Zeitschriftenexemplar aufgeklebt wird. Eine solche Anlage ist beispielsweise
in der US-PS 3 917 252 beschrieben.
-
Solche Anlagen besitzen den Nachteil, dass die mit der Abonnentenadresse
bedruckte Etikette von der Zeitung bzw. Zeitschrift abfallen
kann,
bevor diese den Abonnenten erreicht hat, wodurch das Zeitungs- oder Zeitschriftenexemplar
unzustellbar wird.
-
Daraus resultieren Rückfragen von den nicht bedienten Abonnenten,
was in der Verlagsverwaltung einen beachtlichen Arbeitsaufwand verursacht, wenn
solche Abonnenten nachträglich zufrieden zu stellen sind.
-
Die Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, die einzlenen Zeitungen
bzw. Zeitschriften derart zu adressieren, dass eine nachträgliche Trennung der Adresse
von der Zeitschrift ausgeschlossen ist.
-
Erfindungsgemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass die Adressiereinrichtung
den Farbstoff unmittelbar auf das Druckerzeugnis aufträgt.
-
Die Erfindung bewirkt weiter den Vorteil, dass die Druckzeit für den
Druck der Etikette und damit eine entsprechende zeitliche Beanspruchung der Datenzentrale
entfällt.
-
Weiter hat die Erfindung den Vorteil, dass es verhältnismässig einfach
ist, fehlerhafte Hefte während der Herstellung auszuscheiden, zu ersetzen und anschliessend
wieder richtig zu adressieren.
-
Anhand der beiliegenden schematischen Zeichnung wird die Erfindung
beispielsweise erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Darstellung einer Anlage zur Herstellung
und Adressierung von Broschüren und dgl. und Fig. 2 eine Darstellung der Adressiervorrichtung.
-
In Fig. 1 bezeichnet die Hinweisziffer 1 einen Förderweg, der sich
vom Anfang A zum Ende B erstreckt und eine Sammelkette oder Förderkanal und daran
anschliessende Förderbänder oder dgl. aufweist.Längs dem Förderweg sind mehrere
Anlegestationen 2 angeordnet, von denen die Druckbogen einer Broschüre, Zeitung
oder dgl. auf den Förderweg angelegt und darauf zum Druckerzeugnis zusammengetragen
und einer Heftmaschine 3 zugeführt werden.
-
Die Anlegestationen sind bekannte, handelsübliche Aggregate und beispielsweise
in der US-PS 3 199 862 beschrieben.
-
Das gleiche gilt mit Bezug auf die Heftmaschine 3. Eine solche ist
beispielsweise in der US-PS 3 786 979 und in der CA-PS 595 489 dargestellt. Die
Anlegestationen 2 und die Heftmaschine 3 bilden zusammen mit der Sammelkette des
Förderweges 1 einen Sammelhefter. Nach der Heftmaschine 3 führt der Förderweg 1
durch eine Schneidmaschine 4, welche die Broschüren sowohl auf der Vorderseite als
auch auf der topf- und Fusseite
beschneidet. Die Schneidmaschine
4 ist mit einer tontrollvorrichtung ausgestattet, die Fehlschnitte registriert.
Nach der Schneidmaschine 4 sind am Förderweg 1 weiter Anlegestationen 5 angeordnet,
die, zusammen mit dem zugehörigen Abschnitt des Förderweges 1, eine Einsteckmaschine
bilden, welche die Beilagen in die von der Schneidmaschine 4 beschnittenen Broschüren
einsteckt. Die Schneidmaschine 4 ist beispielsweise in der US-PS 2 874 775 und die
Einsteckmaschine in der schweizerischen Patentschrift 449 666 beschrieben. Eine
detaillierte Beschreibung dieser Maschinen erübrigt sich daher.
-
Nach der Anlegestation 5 der Einsteckmaschine ist im Förderwey 1 eine
Auswurfweiche 6 angeordnet, welche fehlerhafte Exemplare auswirft. Nach der Auswurfweiche
6 ist eine Adressiereinrichtung 7 vorgesehen. Nach der Adressiereinrichtung 7 werden
die Zeitschriften oder Zeitungen in einem Kreuzleger zu Postrouten-Pakketen zusammengefasst
und mit der entsprechenden Routenadresse von einem Deckblattanleger 9 mit einem
Routenadressdrucker 10 versehen. Der reuzleger 8, der Deckblattanleger 9 und der
Routenadressdrucker 10 sind an sich bekannte Aggregate und beispielsweise in der
CH-PS 496 574, der US-Serial Nr. 415 804 und in der CH-PS 56747 beschrieben. Danach
kann das Postroutenpacket in einer Umschnürungs- oder Schutzfolienumhüllungsmaschine
versandfertig gemacht werden.
-
Die Adressiereinrichtung 7 ist im einzelnen in den US-PS 3 596 275
und 3 298 030 beschrieben, so dass nachfolgend nur noch ihre wesentlichen Teile
aufgezeigt werden.
-
Nach Fig. 2 weist die Adressiereinrichtung eie Spritzdüse 11 mit einem
Kristall 12 auf, der an einen Hochfrequenzgenerator 13 angeschlossen ist. Der Spritzdüse
11 wird durch eine Leitung Tinte aus einem Tank 14 zugeführt. In Richtung des Tintenstrahls
15 ist nach der Spritzdüse 11 ein Ladungstunnel 16 angeordnet, der mit einem Charaktergenerator
17 verbunden ist, der die Daten von einer Datenzentrale 16(Fig. l)empfängt. Nach
dem Ladungstunnel 16 teilt sich der Tintenstrahl 15 in sich folgende Tropfen, welche
geschossartig zwischen Ablenkplatten 19 hindurchfliegen. Die Ablenkplatten 19 sind
mit einer Ablenkhochspannungsquelle 20 verbunden. Zwischen den Ablenkplatten 19
werden die einzelnen Tropfen entsprechend ihrer im Ladungstunnel 16 induzierten
Ladung umgelenkt, so dass sie auf dem zu adressierenden Druckerzeugnis 21 ein Schriftbild
erzeugen. Nach den Ablenkplatten 19 ist eine Farbtropfenauffangvorrichtung 22 angeordnet,
welche überschüssige Tinte auffängt und einem Farbrückführtank 23 zuführt, von wo
sie dem Farbtank 14 zugeleitet werden kann.
-
Die Datentzentrale 18 steuert über die Steuergeräte 24 und 25 die
Anlegestation 2 des Sammlhefters und die Anlegestation 5 der
Einsteckmaschine.
Weiter steuert sie den Charaktergenerator 17 der Adressiereinrichtung 7, den Kreuzleger
8 sowie den Deckblattanleger 9 und den Routenadressdrucker 10. Die Datenzentrale
18 übernimmt die auf Magnetbändern gespeicherten Daten, bereitet sie auf und überträgt
die Werte in geeigneter Form an die Steuergeräte 24 und 25 der Anlegegruppen 2,
bzw. 5. Dort werden die Druckerzeugnisse,entsprechend den geographischen und demoskopischen
Merkmalen der Abonnenten zusammengetragen und mit Beilagen versehen.
-
Wird nach der Einsteckmaschine ein Exemplar durch die Auswurfweiche
6 ausgeworfen, so wird dies der Datenzentrale signalisiert, worauf diese selbsttätig
ein neues Exemplar abruft. Der ganzen Verarbeitungslinie wird durch die Kontrollorgane
LP 1 und LP 2 in Verbindung mit der Datenzentrale kontrolliert, ob im Arbeitsprozess
Exemplare entfernt wurden oder verlorengingen. Diese Fehlexemplare werden von der
Datenzentrale nochmals zur Verarbeitung aufgegeben. Die Datenzentrale ist ein handelsübliches
Gerät. Geeignet ist ein IBM-Processor oder ein Gerät Philipps 855.
-
Ausser der Steuerung der ganzen Verarbeitungslinie übernimmt die Datenzentrale
auch Aufgaben der Produktionsüberwachung wie z.B.
-
Protokoll über den Ausstoss jeder Maschine, Kontrolle des Auslie£erungsfortschrittes
und/oder Stillstandzeiten der Maschine.
-
Diese Kontrollen können entsprechend den Wünschen des Zeitungsverlegers
vermehrt werden.
-
Die Anleger 2 des Sammelhefters werden durch das Steuergerät 24 betätigt.
An einer Matrix können die demographisch-geographisch gesteuerten Anleger ausgewählt
werden. Von der Datenzentrale 18 erhält die Steuerung 24 die Information, aus welchen
Teilen jede einzelne Zeitschrift bestehen muss. Ausser der Zusammensetzung einer
Zeitschrift wird zusätzlich kontrolliert, ob jeder angesteuerte Anleger 2 einen
Bogen abgezogen hat. Ist ein Heft unvollständig, so wird es bei der Auswurfweiche
6 ausgeworfen. Dieser Vorgang wird der Datenzentrale 18 signalisiert, worauf dann
sofort das ausgeworfene Produkt nochmals erstellt wird.
-
Die Schneidmaschine 4 selbst ist mit einer Schnittkontrolle ausgerüstet.
Schlecht geschnittene Produkte werden bei der Auswurfweiche 6 ausgeworfen und der
Datenzentrale 18 signalisiert, welche auch in diesem Fall die Neufertigung eines
Exemplares auslöst. Die Anleger 5 der Einsteckmaschine werden durch das Steuergerät
25 angesteuert. Dieses enthält von der Datenzentrale 18 die Information, welcher
Anleger 5 eine Beilage in das vorbeigehende Exemplar einstecken muss. Auch hier
werden Fehlexemplare bei der Auswurfweiche 6 ausgeworfen, der Datenzentrale 18 signalisiert
und von dieser eine Neuerstellung veranlasst.
-
Anschliessend werden die geprüften Zeitschriften entsprechend den
Daten der Datenzentrale 18 bei der Adressiereinrichtung 7 adressiert und anschliessend
im ;Kreuzleger zu Postroutenpacketen vereint, die danach mit der Postroutenadresse
versehen versandbereit gemacht werden.
L e e r s e i t e