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Sävorrichtung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Sävorrichtung mit einem Vorratsbehälter,
der mit einer Anzahl von Auslaßöffnungen und einer Rühreinrichtung ausgestattet
ist, über der sich ein Beizmittelstreuer befindet, dessen Aufnahmebehälter mehrere
mit den Auslaßöffnungen des Vorratsbehälters in senkrechter Ebene zumindest annähernd
fluchtende, absperrbare Auslauföffnungen sowie durch diese hindurchragende, auf
einer Welle angeordnete und antreibbare Ausbringelemente aufweist.
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Durch das DT-GM 75 26 899 ist bereits eine derartige Sävorrichtung
bekannt. Bei dem Beizmittelstreuer dieser Sävorrichtung befinden sich die lappenartig
ausgebildeten und elastischen Ausbringelemente innerhalb seines Aufnahmebehälters,
während außerhalb und vor dessen Auslauföffnungen Schieber angeordnet sind, durch
die die Auslauföffnungen einzeln geschlossen werden können.
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Der Vorteil dieser Sävorrichtung besteht zunächst darin, daß das auszubringede
Saatgut vor oder während des Sävorganges in ihrem Vorratsbehälter gegen Schädlinge
aller Art gebeizt bzw. gepudert
werden kann, so daß die hierfür
sonst erforderlichen maschinellen Einrichtungen sowie die besonderen Arbeitsvorgänge
eingespart werden. Ferner ist vorteilhaft, daß durch die einzeln für sich absperrbaren
Auslauföffnungen des Aufnahmebehälters eine stellenweise Überbeizung des Saatgutes
bzw. die Ansammlung einer größeren Menge der Beiz- und Pudermittel im Vorratsbehälter
auch für die Fälle vermieden werden können, in denen aus Gründen der Einstellung
der Sävorrichtung auf größere Reihenweiten oder für die Schaffung von Fahrgassen
einzelne Auslaßöffnungen des Vorratsbehälters während des gesamten Einsatzes geschlossen
gehalten werden müssen.
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Von Nachteil ist bei dieser bekannten Sävorrichtung jedoch, daß die
Beiz- oder Pudermittel infolge der auf die Sävorrichtung während ihres Einsatzes
einwirkenden unterschiedlichen Fahrterschütterungen nicht immer in gleichmäßiger
Menge aus den Auslauföffnungen des Beizmittelstreuers ausgebracht werden. Ferner
ist nachteilig, daß nach dem Verschließen einzelnen Auslauföffnungen das in deren
Bereich befindliche Beiz- und Pudermittel von den Ausbringelementen laufend durchgerührt
wird, wobei die Ausbringelemente über die in Schließstellung befindlichen Schieber
streichen und die Beiz- und Pudermittel an diesen Stellen zu einer schwer entfernbaren
Schicht sowohl an die Schieber als auch die benachbarten Innenwandteile des Aufnahmebehälters
anreiben. Dieses hat zur Folge, daß sich die Schieber nach verhältnismäßig kurzer
Zeit nicht mehr bewegen lassen und eine aufwandreiche Reinigung des Aufnahmebehälters
erforderlich ist, wenn die Sävorrichtung zur Ausbringung von Saatgut eingesetzt
werden soll, welches eine andere Reihenweite erfordert, bzw. bei denen keine oder
andere Auslaß- und damit auch Auslauföffnungen verschlossen werden müssen.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, den Beizmittelstreuer
der bekannten Sävorrichtung derart zu verbessern, daß eine gleichmäßige und störungsfreie
Ausbringung der Beiz- und Pudermittel auch bei Absperrung einzelner Auslauföffnungen
erreicht wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sich die Ausbringelemente
außerhalb des Aufnahmebehälters in je einem nach unten offenen Gehäuse befinden,
scheibenartig ausgebildet und an ihrem äußeren Umfang mit Nocken versehen sind,
wobei die Breite der Ausbringelemente sowie ihrer Nocken nur um das Maß eines Gleitsitzes
kleiner als der Innenabstand der Seitenwände der Gehäuse zueinander ist, und daß
zur Absperrung der Auslauföffnungen auf den Gehäusen lösbar zu befestigende Verschlußkappen
vorgesehen sind, welche in angebautem Zustand die aus den Gehäusen herausragenden
Teile der Ausbringelemente nach außen verdecken.
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Infolge dieser Maßnahmen werden nur die jeweils von den einzelnen
Nocken der Ausbringelemente erfaßten Beiz- und Pudermittelmengen zwangsläufig aus
dem Aufnahmebehälter des Beizmittelstreuers gefördert, ohne daß diese Mengen durch
Fahrterschütterungen in irgendeiner Weise beeinflußt werdeykönnen. Falls nun einzelne
Auslauföffnungen abgesperrt werden sollen, brauchen lediglich an den entsprechenden
Gehäusen die Verschlußkappen befestigt zu werden.
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Die in den Lücken zwischen den Nocken befindlichen Mengen der Beiz-
und Pudermittel werden hierdurch innerhalb der Gehäuse und der Verschlußkappen lose
im Kreise herumbewegt, ohne daß sie nach außen in den Vorratsbehälter der Sävorrichtung
dringen oder sich an einer Stelle der Gehäuse bzw. der Verschlußkappen fest ansetzen
können.
Für die Wiederaufnahme der Förderung aus den abgesperrten Auslauföffnungen des Aufnahmebehälters
sind dann die Verschlußkappen von den Gehäusen wieder zu entfernen, ohne daß eine
besondere Reinigung der Auslauföffnungen oder der Gehäuse erforderlich ist.
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Eine Verbesserung der losen Bewegung der von den Nocken mitgenommenen
Beiz- und Pudermittelmengen ergibt sich noch dadurch, daß die Seitenwände der Verschlußkappen
den gleichen Innenabstand zueinander wie die Seitenwände der Gehäuse aufweisen und
daß sich die innere Umfangsfläche der Verschlußkappen dicht an die äußere Umlaufbahn
der Nocken anschließt. Weisen hierbei die Nocken auf der ihrer Drehrichtung abgewandten
Seite je eine steil abfallende Anlagefläche auf, während ihre der Drehrichtung zugewandte
Oberfläche flach von der oberen Kante der Anlagefläche zur unteren Kante der Anlagefläche
des in Drehrichtung gesehen nächsten Nockens verläuft, so entsteht im Aufnahmebehälter
an den durch die Verschlußkappen abgesperrten Auslauföffnungen eine zusätzliche
Lockerung der Beiz- oder Pudermittel. Diese Lockerung ergibt sich dadurch, daß ein
Teil der von den Nocken im Kreise durch das Gehäuse und die Verschlußkappen herumgeführten
Beiz- und Pudermitttelpartikel zurück in den Aufnahmebehälter geschooben und dafür
andere Partikel dieser Mittel von den Nocken erfaßt und mitgenommen werden.
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In einer bevorzugten Ausführung sieht die Erfindung vor, daß an den
Gehäusen auf der Seite, auf welcher sich die Nocken von außen in sie hineinbewegen,
je ein den Innenabstand der Seitenwände der Gehäuse beidseitig überragender und
in Richtung auf die Ausbringelemente
federbelasteter Sperrschieber
leicht lösbar angeordnet ist. Zunächst wird hierdurch für die nicht mit einer Verschlußkappe
versehenen Gehäuse verhindert, daß im Vorratsbehälter der Sävorrichtung befindliche
Samenkörner von den Nocken der Ausbringelemente erfaßt und in die Gehäuse und damit
in den Aufnahmebehälter gefördert werden, wobei an der Einlaufstelle der Nocken
in die Gehäuse Beschädigungen der Samenkörner oder auch der Gehäuse durch Verhemmungen
der Samenkörner entstehen können. Sollen zur Absperrung der einzelnen Auslauföffnungen
an den entsprechenden Gehäusen die Verschlußkappen befestigt werden, so brauchen
die Sperrschieber nur von diesen Gehäusen entfernt zu werden, wonach sich der störungsfreie
Umlauf der von den Nocken erfaßten Beiz- und Pudermittelpartikel in den Gehäusen
und Verschlußkappen ergibt. Weist hierbei jeder Sperrschieber an seinem dem Ausbringelement
zugewandten Ende einen Vorsprung auf und ist in jedem Gehäuse im Abstand von dem
Ausbringelement eine Aussparung für den Vorsprung vorgesehen, so können die Sperrschieber
in den Gehäusen verbleiben, wobei sie nach der Befestigung der Verschlußkappen llur
soweit zurückzuziehen sind, bis ihre Vorsprünge in die entsprechenden Aussparungen
einrasten.
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Weiterhin sieht die Erfindung vor, daß die Welle der Ausbringelemente
an den Gehäusen von Lagern umgeben ist, welche die Seitenwände der Gehäuse nach
außen beiderseits ringförmig überragen, und daß die Verschlußkappen an ihren Seitenwänden
nach oben offene Halterungen aus elastischem Material aufweisen, deren Innendurchmeser
dem Außendurchmesser der Lager entspricht und deren Umfang größer als der halbe
Umfang der Lager ist. Durch die æ Maßnahmen ergibt sicii eins in zusätzlich vorteilhafter
Weise einfache Befestigungsmöglichkeit
der Verschlußkappen an
den Gehäusen, wobei hierfür die Verschlußkappen mit ihren Halterungen nur über die
Lageljgedrückt zu werden brauchten. Schließlich werden eine besonders einfache Ausführung
der Verschlußkar und um same Abdichtung der Gehäuse zum Vorratsbehälter der Sävorricntung
dadurch erreicht, daß die Verschlußkappen in ihrer Gesamtheit aus elastischem Kunststoffmaterial
bestehen, mit ihrem oberen Rand im aufgesteckten Zustand den unteren Rand der Gehäuse
allseitig überragen und mit diesem überragenden reil dicht an den Gehäusen anliegen.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung näher
erläutert. Hierbei zeigen Fig. 1 den Vorratsbehälter einer erfindungsgemäßen Sävorrichtung
im Längsschnitt, Fig. 2 den Beizmittelstreuer der gleichen Sävorrichung im vergrößerten
Maßstab und im Schnitt A - B und Fig. 3 den gleichen Beizmittelstreuer im Schnitt
C - D.
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Der Vorratsbehälter 1 der Sävorrichtung ist mit der Rühreinrichtung
2 und der Säwelle 3 ausgestattet, die über die Rühreinrichtung 2 und das Regelgetriebe
4 angetrieben wird, wobei die Rühreinrichtung 2 in bekannter und nicht dargestellter
Weise mit einem Laufrad der Sävorrichtung in kraftschlüssiger Verbindung steht.
Unterhalb der Rühreinrichtung 2 ist der Vorratsbehälter 1 mit einer Anzahl von
Auslaßöffnungen
5 versehen, vor denen sich die in gleichen Abständen wie die Auslaßöffnungen 5 auf
der Säwelle 3 angeordneten Säräder 6 befinden, die zum Teil von den Sägehäusen 7
umgeben sind. Im Einsatz der Sävorrichtung wird das aus den Auslaßöffnungen 5 herausströmende
Saatgut mit Hilfe der Säräder 6 den Sägehäusen 7 zugeführt, von wo es über die an
den Sägehäusen 7 befestigten Saatleitungsrohre 8 und hieran angeschlossene, nicht
dargestellte Schare in den Boden gelangt.
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Oberhalb der Rühreinrichtung 2 ist im Vorratsbehälter 1 der Beizmittelstreuer
9 lösbar angeordnet, dessen Aufnahmebehälter 10 mit den Auslauföffnungen 11 ausgestattet
ist, die in aufrechter Ebene mit den Auslaßöffnungen 5 des Vorratsbehälters 1 fluchten.
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Ferner sind außerhalb des Aufnahmebehälters 10 die Ausbringelemente
12 auf der Welle 13 angebracht, die über den mit einem Klemmkörperfreilauf 14 ausgestatteten
Exzentermechanismus 15, über die in Längsrichtung durch den Aufnahmebehälter 12
verlaufende Rührwelle 16 und über das Getriebe 17 intermittierend angetrieben wird.
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Außerdem sind die Ausbringelemente 12 teilweise von je einem nach
unten offenen Gehäuse 18 umgeben.
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Zum Zwecke der Schaffung von Fahrgassen für die Laufräder der Schlepper,
welche die der Sävorrichtung iflünterschiedlichen Zeitabständen nachfolgenden Arbeitsgeräte,
wie beispielsweise Düngerstreuer oder Feldspritzen ziehen, ist die dritte Auslaßöffnung
5 von links mit Hilfe eines vor dieser Auslaßöffnung befindlichen Schiebers 19 geschlossen.
Hierbei genügt die Schließung nur dieser einen Auslaßöffnung 5, da ihr Abstand vom
linken Rand der Arbeitsbahn der Sävorrichtung der halben Schlepperspurweite entsprechen
und
die Arbeitsbreite der nachfolgenden Arbeitsgeräte doppelt so groß wie die Arbeitsbreite
der Sävorrichtung sein soll. Damit entstehen bei der Hin- und Herfahrt der Sävorrichtung
jeweils zwei Fahrgassen, deren Abstand zueinander genau der Schlepperspurweite entspricht.
Um nun zu verhindern, daß die Beiz- und Pudermittel in den Bereich der geschlossenen
Auslaßöffnungen 5 gelangen und sich dort anhäufen können, ist die darüber befindliche
Auslauföffnung 11 des Aufnahmebehälters 10 mit Hilfe der Verschlußkappe 20 abgesperrt.
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Wie die Fig. 2 und 3 deutlich zeigen, sind die Ausbringelemente 12
scheibenartig ausgeführt und an ihrem äußeren Umfang mit je vier Nocken 21 versehen,
welche während ihres Umlaufes mit der durch den Pfeil 22 gekennzeichneten Drehrichtung
durch die jeweilige Auslauföffnung 11 hindurch in den Aufnahmebehälter 10 hineinragen.
Hierbei ist die Breite b der Ausbringelemente 12 sowie der Nocken 21 nur um das
Maß eines Gleitsitzes kleiner als der Innenabstand a der Seitenwände 23 der sie
teilweise umgebenden Gehäuse 18. Ferner weisen die Nocken 21 auf der ihrer Drehrichtung
22 abgewandten Seite je eine steil abfallende Anlagefläche 24 auf, während ihre
der Drehrichtung 22 zugewandte Oberfläche 25 flach von der oberen Kante 26 der Anlagefäche
24 zur unteren Kante 27 des in Drehrichtung 22 gesehen nächsten Nockens 21 verläuft.
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Die Welle 13 der Ausbringelemente 12 ist an den Gehäusen 18 von den
Lagern 28 umgeben, welche die Seitenwände 23 der Gehäuse 18 beiderseits nach außen
ringförmig überragen. Auf diese Lager 28 ist die Verschlußkappe 20 mit Hilfe ihrer
beiden nach oben offenen
Halterungen 29 aufgesteckt, deren Innendurchmesser
dem Außendurchmesser der Lager 28 entspricht und deren Umfang größer als der halbe
Umfang der Lager 28 ist. Hierbei ist die Verschlußkappe 20 mit ihren Halterungen
29 einstückig aus elastischem Kunststoffmaterial hergestellt. Ferner überragt die
Verschlußkappe 20 mit ihrem oberen Rand 30 allseitig den unteren Rand 31 des Gehäuses
18 und liegt mit diesem überragenden Teil 32 dicht am Gehäuse 18 an. Außerdem weisen
die Seitenwände 33 der Verschlußkappe 20 den gleichen Innenabstand a wie die Seitenwände
23 der Gehäuse 18 zueinander auf, während sich ihre innere Umfangsfläche 34 dicht
an die äußere Umlaufbahn 35 der Nocken 21 anschließt.
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Auf der Seite, auf welcher sich die Nocken 21 von außen in die Gehäuse
18 hineinbewegen, ist je ein Sperrschieber 36 angeordnet, welcher den Innenabstand
a der Seitenwände 23 der Gehäuse 18 zueinander beidseitig überragt. An jedem Sperrschieber
36 ist mit ihrem einen Ende die Feder 37 angeordnet, deren anderes Ende im Gehäuse
18 eingesteckt ist und die auf den Sperrschieber 36 eine Kraft in Richtung auf das
jeweilige Ausbringelement 12 ausübt. Weiterhin befindet sich an dem Ende eines jeden
Sperrschiebers 36, das dem Ausbringelement 12 zugewandt ist, der Vorsprung 38, während
in jedem Gehäuse 18 im Abstand c von dem Ausbringelement 12 die Aussparung 39 für
den Vorsprung 38 vorgesehen ist.
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Wie die Fig. 2 deutlich zeigt, befindet sich im aufgesteckten Zustand
der Verschlußkappe 20 der Vorsprung 38 des Sperrschiebers 36
in
der Aussparung 39, in welcher er durch die Feder 37 festgehalten wird. In diesem
arretierten Zustand des Sperrschiebers 36 kann dann die von den Nocken 21 erfaßte
Beiz- oder Pudermittelmenge störungsfrei durch die Verschlußkappe 20 und das Gehäuse
18 hindurchbewegt werden.
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L e e r s e i t e