DE2725874C2 - - Google Patents
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- C04B35/597—Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on non-oxide ceramics based on borides, nitrides, i.e. nitrides, oxynitrides, carbonitrides or oxycarbonitrides or silicides based on silicon oxynitride, e.g. SIALONS
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schneidplatte, insbesondere
Wendeschneidplatte, für die Zerspanung schwer zerspanbarer
Werkstücke mit positivem Spanwinkel, die mindestens im
Bereich der Schneidkante aus heißgepreßtem Siliziumnitrid
oder heißgepreßtem keramischen Material besteht.
Die DE-OS 24 13 160 beschreibt eine feinkörnige keramische
Überzugsschicht auf der Schneidkante eines
Schneidwerkzeugs. Auf eine Schneidplatte aus heißgepreßtem
Al2O3 wird aus der Dampfphase eine dünne Überzugsschicht
aus Aluminiumoxyd abgeschieden. Dieses Überzugsverfahren
garantiert eine feinkörnige Struktur des Überzugs. In der
DE-OS wird auch eine Zwischenschicht in Betracht gezogen,
die aus einem Karbid und/oder Nitrid eines der Metalle
Titan, Zirkonium, Hafnium, Vanadium, Niob, Tantal, Chrom,
Molybdän, Wolfram, Silizium und/oder Bor besteht. Abgesehen
davon, daß Siliziumnitrid nur als eine unter zahlreichen
anderen Verbindungen genannt ist, soll die Zwischenschicht
nur die Haftung der feinkörnigen Überzugsschicht auf dem
grobkörnigen Grundmaterial verbessern. Durch
Siliziumnitrid wird die Schneidfähigkeit jedoch nicht
verbessert. Die aus der DE-OS bekannten Schneidplatten sind
daher nicht zur Zerspanung schwer zerspanbarer
Werkstücke geeignet.
Die CH-PS 6 15 852 betrifft Schneidwerkzeuge
aus Stahl oder Hartmetall, auf denen aus der Dampfphase, durch
Plasmaspritzen oder dergleichen eine Überzugsschicht abgeschieden
wird. Die Überzugsschicht besteht dabei aus harten Materialien,
wie denen aus der Gruppe II bis VI des periodischen Systems der
Elemente mit Kohlenstoff und/oder Stickstoff und/oder Bor und/oder
Silizium. Es handelt sich also um Boride, Nitride, Karbide oder
Silizide, die unter dem Begriff Hartstoffe zusammengefaßt werden.
Siliziumnitrid ist nicht ausdrücklich erwähnt und schon gar nicht
als Grundmaterial für die Schneidplatte. Die aus der CH-PS bekannten
Schneidplatten haben den Nachteil, daß das Aufbringen der Über
zugsschicht einen zusätzlichen Aufwand erfordert und daß die Stand
zeit der Schneidplatte nur bis zur Abnutzung der Überzugsschicht
reicht. Es ist aus der CH-PS nicht entnehmbar, daß eine vollständig aus
Siliziumnitrid oder überwiegend aus substituiertem Siliziumnitrid
mit dem angegebenen Anteil an Glas eine ausreichende Standzeit
beim Zerspanen schwer zerspanbarer Werkstücke besitzen würde.
Die US-PS 38 37 896 betrifft ähnlich wie die
DE-OS 24 43 160 eine Schneidplatte aus gesintertem Hartmetall
mit einer dünnen Überzugsschicht aus Karbid oder Nitrid. Die Über
zugsschicht ist wiederum durch Abscheiden aus der Dampfphase ge
bildet. Die Schneidplatte verhält sich jedoch ebenso wie eine aus
Hartmetall bestehende Schneidplatte mit dem zusätzlichen Vorteil
einer verbesserten Verschleißfestigkeit durch den gebildeten Über
zug. Sobald die Überzugsschicht jedoch abgeschliffen ist, fällt
dieser zusätzliche Vorteil fort.
Aus "Sonderdruck" CZ-Chemie-Technik, Heft 4, 1973, S. 3 bis 7 ist ferner
bekannt, daß der in Siliziumnitrid enthaltene Stickstoff dazu
neigt, die Gläser zu diffundieren, die in Kontakt mit dem
Siliziumnitrid gebracht werden. Dieser Entgegenhaltung ist also
zu entnehmen, daß, wenn heißgepreßtes Siliziumnitrid mit Glas als
Bindemittel als Schneidplatte für schwer bearbeitbare Werkstücke
eingesetzt wird, durch die bei der Bearbeitung erreichten hohen
Temperaturen der Stickstoff sogar noch stärker aus dem
Siliziumnitrid in das Glas diffundieren würde, so daß zu erwarten
ist, daß das aus Siliziumnitrid bestehende Material kein
geeignetes Schneidmaterial mehr ist. Dies gilt insbesondere bei
Bearbeitung von gehärteten EN31-Stählen, die überhaupt nicht
mit bekannten Schneidplatten spanend überarbeitet werden
können, sondern mit Diamantpulver geschliffen werden.
Bekannte Spitzen zum Einpunkt-Drehen von Werkstücken aus
Hartmetallen und Hartlegierungen sind normalerweise aus
Wolframkarbid-Werkstoffen gefertigt. Es hat sich jedoch
herausgestellt, daß diese bekannten Spitzen sich nicht
zufriedenstellend verhalten, wenn sie beim Einpunktdrehen
von bestimmten Hartstahl-Werkstücken benutzt werden. Als
Folge von Untersuchungen, die durchgeführt worden sind,
um diesen Nachteil zu beseitigen, ist nun festgestellt
worden, daß Spitzen für Einpunkt-Drehwerkzeuge mit einer
verbesserten Schnittdauer im Vergleich zu den bekannten
Spitzen auf Wolframkarbidbasis dadurch entstehen, daß
mindestens die Schnittkante der Spitzen aus heißgepreßtem
Siliziumnitrid oder heißgepreßtem Keramikmaterial gebildet
sind, das mindestens 90 Gew.-% eines substituierten
Siliziumnitrids enthält. Es hat sich also herausgestellt,
daß Spitzen für Einpunkt-Drehwerkzeuge aus heißgepreßtem
Siliziumnitrid und substituiertem Siliziumnitrid benutzt
werden können, um mit gutem Erfolg Stahl-Werkstücke
spangebend zu bearbeiten, die sich mit herkömmlichen
Stählen auf Wolframkarbidbasis als spangebend unbearbeitbar
erwiesen haben. Ferner ist festgestellt worden, daß diese
Spitzen für Werkzeuge, heißgepreßt, zur Herstellung einer
feinbearbeiteten Fläche an den spangebend bearbeiteten
Werkstücken benutzt werden können, vorausgesetzt, daß die
Spitzen eine solche Form haben, daß sie im Einsatz einen
positiven oberen Ansatzwinkel haben. Das entspricht der
Bildung der Schnittkante der Spitze zwischen zwei Flächen,
die unter einen spitzen Winkel geneigt sind, und das steht
im Gegensatz zu der Tatsache, daß
Keramik-Drehwerkzeug-Spitzen zum spangebenden Bearbeiten
von Hartteilen bisher immer einen negativen oberen
Ansatzwinkel haben mußten, um Festigkeits- und
Wärmesenkvorteile zu bieten. Überraschenderweise hat sich
in der Praxis jedoch herausgestellt, daß heißgepreßte
Werkzeugspitzen mit einem positiven oberen Ansatzwinkel
eine gute Werkzeugeinsatzdauer zeigen. Es versteht sich,
daß der Begriff "substituiertes Siliziumnitrid", wie er
in diesem Zusammenhang benutzt wird, eine
Einphasen-Verbindung bedeutet, die ein Siliziumnitridgitter
hat, in dem die Silizium- und Stickstoffatome im Gitter
partiell durch andere Elemente ersetzt worden sind,
besonders, wenn auch nicht ausschließlich durch Aluminium
bzw. Sauerstoff. Ferner versteht es sich, daß der Begriff
"heißgepreßtes Siliziumnitrid" in diesem Zusammenhang in
seinem üblicherweise benutzten Sinn verwendet wird, um
sich auf das Keramikprodukt zu beziehen, das entsteht, wenn
Siliziumnitridpulver zusammen mit einem Flußmittel zur
Unterstützung der Verdichtung der gleichzeitigen Einwirkung
von Wärme und Druck unterzogen wird. Ferner versteht es
sich, daß der Begriff "Spitze" Einsätze mit erfaßt, die
mechanisch in einem Werkzeughalter gehalten sind, ebenso
Teile, die metallurgisch mit einem Werkzeugschaft verbunden
sind.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung eine Schneidplatte,
insbesondere Wendeschneidplatte, für die Zerspanung schwer
zerspanbarer Werkstücke mit positivem Spanwinkel, die
mindestens im Bereich der Schneidkante aus heißgepreßtem
Siliziumnitrid oder heißgepreßtem keramischen Material
besteht, zur Verfügung zu stellen.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das heißgepreßte
Siliziumnitrid oder heißgepreßte keramische Material einen
Anteil von wenigstens 90 Gew.-% substituiertem
Siliziumnitrid und ein Glas enthält, welches aus einer bis
zu 5 Gew.-% eines glasbildenden Metalloxids enthaltenen
Ausgangsmischung stammt.
Vorzugsweise ist das heißgepreßte Siliziumnitrid oder das heißge
preßte Keramikmaterial so eingerichtet, daß es eine mittlere Biege
spannung bei 1000°C von mindestens 589 N/mm2 hat.
Vorzugsweise ist das substituierte Siliziumnitrid ein Einphasen-
Silizium-Aluminium-Oxynitrid, das der Formel:
Si6 - z Al z O z N8 - z
gerecht wird, wobei z größer als Null und kleiner als oder gleich
5 ist.
Die Erfindung ist nachstehend an Hand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugsnahme auf die Zeichnung näher erläutert. In der Zeich
nung ist
Fig. 1 eine Seitenansicht auf die Spitze eines Einpunkt-Drehwerk
zeugs beim Drehen eines zylindrischen Werkstücks und
Fig. 2 eine Draufsicht dieser Spitze.
Das Werkzeug weist eine Schneidspitze 11 auf, die allgemein den
Stumpf einer Rechteck-Pyramide bildet, welche eine Basislänge von
12,7 mm und eine Höhe von 3,18 mm hat. Die Basis 23 der Spitze ist
an ihren vier Ecken gerundet, um vier gebogene Schnittkanten zu bil
den, die jeweils auf einem Kreis mit einem Radius von 0,8 mm lie
gen. Im Einsatz ist die Spitze 11 also zwischen vier im Winkelab
stand angeordneten Schnittlagen umstufbar, in der jeweils eine der
Schnittkanten zum Werkstück gerichtet ist, das spangebend bearbei
tet wird. Ferner hat die Pyramide, die zum Teil durch die Spitze
11 gebildet wird, einen eingeschlossenen Winkel von 22°, und folg
lich ist jede Schnittkante zwischen der Basis 12 und einer Seiten
fläche der Spitze mit einem Neigungswinkel von 79° zur Basis 12 ge
bildet. Eine solche Werkzeugspitze entspricht der Bezeichnung
SPGN 120 312 der International Standards Organisation.
Die Spitze entsteht durch Heißpressen von Siliziumnitridpulver, das
mindestens 75 Gew.-% des Alpha-Phasen-Matrials enthält und mit
bis zu 5 Gew.-% eines herkömmlichen Metalloxid-Flußmittels gemischt
ist. Das Gemisch wird eine Stunde lang bei 1750°C mit 2060 N/cm2
heißgepreßt und nach dem Heißpressen flächengeschlif
fen und dann gehont, um eine zufriedenstellende Flächengüte zu erge
ben. Um sicherzustellen, daß die Spitze 11 den Spannungen widerste
hen kann, die bei den während der Spangebung entstehenden hohen Tem
peraturen auftreten, hat die heißgepreßte Spitze vorzugsweise eine
mittlere Biegespannung von mindestens 584 N/mm2 bei 1000°C. Es
hat sich herausgestellt, daß die erforderliche Festigkeit dadurch
erreicht werden kann, das dem Heißpreßplan gefolgt wird, der vor
stehend beschrieben ist, und in einem praktischen Ausführungsbei
spiel hatte die entstandene Spitze eine mittlere Biegespannung bei
Raumtemperatur von 892,7 N/mm2 und 686,7 N/mm2 bei 1000°C.
Wenn das beschriebene Werkzeug dazu benutzt wird, ein Drehen an
einem rotierenden Werkstück vorzunehmen, wie es beispielsweise bei
13 in der Zeichnung dargestellt ist, sind die Basis 12 und die ge
genüberliegende Hauptfläche der Spitze 11 in den Backen eines her
kömmlichen Werkzeughalters eingespannt. Der Halter wird dem Werk
stück 13 gegenüber so gehalten, daß eine Schnittkante der Spitze
11 gegen das Werkstück gedrückt wird, um einen Einlaufwinkel von
60° dem Werkstück gegenüber zu bilden. Ferner zeigt der Halter so
zum Werkstück, daß die Spitze einen positiven oberen Ansatzwinkel
von 5° und eine vordere Hinterschneidung von 6° hat, wobei diese
Anordnung des Halters der Bezeichnung CSBPR 2525 M12 des Internatio
nal Standards Organisation entspricht.
Um die Eigenschaften des vorstehend beschriebenen Werkzeugs zu de
monstrieren, wurde die Spitze 11, die in dem einem praktischen Aus
führungsbeispiel hergestellt worden ist, in der vorstehend beschrie
benen Orientierung eingesetzt, um ein zylindrisches Werkstück span
gebend zu bearbeiten, das aus N-31-Stahl bestand (d. h. 0,9 bis 1,2
Gew.-% Kohlenstoff, 0,1-0,35 Gew.-% Silizium, 0,3 bis 0,75 Gew.-%
Mangan und 1,0-1,6 Gew.-% Chrom, Rest Eisen), der auf ene Härte von 66
Rockwell C gebracht worden ist, wobei ein solcher Werkstoff für die
Kalanderwalzen von Stahlwalzwerken benutzt wird. Das Werkstück hatte
eine Länge von 200 mm und einen Durchmesser von 100 mm und eine ra
diale Dicke von 3,175 mm wurde erfolgreich spangebend von der gesam
ten Länge des Werkstücks abgehoben, wenn die Oberflächen-Drehgeschwin
digkeit des Werkstücks während der spangebenden Bearbeitung 50 m/min
betrug und der Vorschub 0,1118 mm/Umdrehung betrug. Das spangebend
bearbeitete Werkstück hatte eine Oberflächengüte von 50 Mikrozoll,
und das war die Oberflächengüte, die für das fertige Teil erforder
lich war, so daß es nicht nötig war, das spangebend bearbeitete Werk
stück einem Schleifen zu unterziehen. Ferner stellte sich nach der
spangebenden Bearbeitung heraus, daß die Schnittkante der Spitze 11
unbeschädigt war, wobei der einzige feststellbare Nachweis für die
spangebende Bearbeitung eine leichte Verfärbung der Spitze war. Das
gleiche wurde mit keinem oder keinem feststellbaren Unterschied wie
derholt, wenn ein herkömmliches Kühlmittel während der spangebenden
Bearbeitung benutzt wurde, und auch dann, wenn die Oberflächen-Dreh
geschwindigkeit des Werkstücks auf 120 m/min erhöht wurde. Im Gegen
satz dazu entstanden bei Verwendung einer herkömmlichen Werkzeug
spitze mit Titannitridbeschichtung auf Wolframkarbidbasis zum span
gebenden Bearbeiten von gehärteten Stählen, d. h. derjenigen, die
als Kennometal SPGN 120 312 KC 810 geliefert wird, Funken während der
ersten Wegstrecke von 6,35 mm der Spitze, und die Schnittkante der
Spitze wurde schnell zerstört.
In einer Abwandlung des vorstehenden Beispiels wurde die Spitze 11
aus einem heißgepreßten Keramikmaterial hergestellt, das etwa 90
Gew.-% eines Einphasen-Silizium-Aluminiumoxidnitrids enthielt und
die folgende Formel erfüllte:
Si6 - z Al z O z N8 - z
Dabei betrug z etwa 0,8. Das Material wurde aus einem Gemisch her
gestellt, das aus 82,75 Gew.-% Siliziumnitrid, 10 Gew.-% Aluminium
nitrid, 6 Gew.-% Siliziumoxid, 1 Gew.-% Triamangantetroxid, und 0,25
Gew.-% Magnesiumoxid bestand. Im Gemisch bestand das Siliziumnitrid
pulver aus 89 Gew.-% des Alpha-Phasen-Materials und hatte eine mitt
lere Partikelgröße von 3 Mikron. Das Aluminiumnitridpulver war jenes,
das von Koch Light als Type "8006H" geliefert wird, das im Lieferzu
stand eine mittlere Partikelgröße von 11,5 Mikron hatte, jedoch vor
der Verwendung in einer Kolloidalmühle auf eine mittlere Partikelgrö
ße von 7 Mikron gebracht wurde. Die Siliziumoxid-, Magnesiumoxid- und
Manganoxidpulver wurden alle von der Firma Hopkins & Williams Limited
geliefert, wobei es sich bei dem Siliziumoxid um jenes handelte, das
reines gefälltes Siliziumoxid verkauft wird, während das Mangan
oxid das war, das als "Light" (leicht) verkauft wird. Von den vorste
henden Stoffen zeigte die Analyse, daß das Siliziumnitridpulver 2,6
Gew.-% Siliziumoxid als eine naturbedingte Unreinheit enthielt, und
das Aluminiumnitridpulver enthielt 4,25 Gew.-% Aluminiumoxid. Aus
diesen Zahlen läßt sich ohne weiteres zeigen, daß während des an
schließenden Heißpressens zur Herstellung der Spitze 11 eine reaktions
fähige Zusammenstellung entstand, die aus Silizium, Aluminium, Stick
stoff und Sauerstoff im erforderlichen Atomverhältnis von 6 - z : z : 8 - z : z
bestand, wobei z etwa 0,8 betrug, zusammen mit etwa 5 Gew.-% glas
bildender Metalloxide.
Um die benötigte Werkzeugspitze herzustellen, wurden die Bestandtei
le des vorstehend beschriebenen Ausgangsgemisches in eine Kolloidal
mühle geschüttet und in Isopropylalkohol gemischt, bis die mittlere
Partikelgröße des Gemisches 3 Mikron betrug. Danach wurde das Gemisch
getrocknet und dann gesiebt, um alle Pulverzusammenballungen zu ent
fernen. Anschließend wurde das Gemisch in einen geeignet ausgebilde
ten Formraum eines Graphitformwerkzeugs gefüllt, und ein Graphit
stempel verschloß ein offenes Ende des Formraums. Ein Graphitstem
pel wurde dann auf die Pulverfüllung gesetzt, wobei alle Graphitflä
chen in Kontakt mit dem Pulver zuvor mit Bornitrid auf eine Tiefe
in der Größenordnung von 0,25 mm sprühbeschichtet worden waren.
Das Ganze wurde dann in eine Presse gesetzt, wo die Temperatur und
der Druck gleichzeitig erhöht wurden, und zwar während einer Dauer
von 30 Minuten, auf 1800°C bzw. 2060 N/cm2. Das Gemisch wurde dann
eine Stunde lang auf dieser Temperatur und diesem Druck gehalten,
und danach ließ man das heißgepreßte Produkt abkühlen, ehe es aus
dem Formwerkzeug entformt wurde. Das entstandene Produkt wurde wie
derum flächengeschliffen und gehont, um die benötigte Schneidspitze
herzustellen, die eine mittlere Biegespannung von 783 N/mm2 bei
Raumtemperatur und mehr als 584 N/mm2 bei 1000°C hatte. Dieses eine
praktische Ausführungsbeispiel wurde dann mit einem weiteren gehärte
ten E.N.-31-Stahl-Werkstück eingesetzt, und es wurde gleich erfolg
reich gearbeitet wie bei der Siliziumnitrid-Schneidspitze. Nach dem
Spangeben war die Silizium-Aluminium-Oxynnitrid-Schneidspitze sogar
frei von der Flächenverfärbung, die bei dem Siliziumnitrid-Gegen
stück festgestellt worden war, und darüber hinaus zeigte sie ein
reduziertes Maß an Kraterverschleiß und ein blankes Verschleißband
geringeren Ausmaßes im Vergleich zu den Siliziumnitrid-Gegenstücken.
Claims (3)
1. Schneidplatte, insbesondere Wendeschneidplatte,
für die Zerspanung schwer zerspanbarer Werkstücke mit
positivem Spanwinkel, die mindestens im Bereich der
Schneidkante aus heißgepreßtem Siliziumnitrid oder
heißgepreßtem keramischen Material besteht, dadurch
gekennzeichnet, daß das heißgepreßte
Siliziumnitrid oder heißgepreßte keramische Material einen
Anteil von wenigstens 90 Gew.-% substituiertem
Siliziumnitrid und ein Glas enthält, welches aus einer bis
zu 5 Gew.-% eines glasbildenden Metalloxids enthaltenen
Ausgangsmischung stammt.
2. Schneidplatte nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das heißgepreßte
Siliziumnitrid oder das heißgepreßte keramische Material
bei 1000°C eine Biegespannung von mindestens 584 N/mm2
besitzt.
3. Schneidplatte nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das
substituierte Siliziumnitrid ein
Einphasen-Silizium-Aluminium-Oxynitrid ist, das die Formel
Si6-z Alz Oz N8-zerfüllt, wobei z größer als Null und kleiner als oder
gleich 5 ist.
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Legal Events
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