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Kennwort: "Positionsverriegelung"
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Firma Stockey & SchmitzwGevelsberg / Westf.
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Anbaumähwerk Die Erfindung betrifft ein Anbaumähwerk für Schlepper
mit einem hydraulischen Antrieb und einer hydraulischen Hub- und Senkvorrichtung
für einen Mähbalken, sowie einer dazugehörigen Steuervorrichtung mit mindestens
drei wählbaren Stellungen, nämlich der Arbeitsstellung, der Schwadstellung und der
Transportstellung.
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Anbaumähwerken der genannten Art haften zwei gravierende Mängel an,
zum einen ergibt sich leicht durch Unachtsamkeit des Bedienungsmannes eine Überschränkung
des die Mähfunktion am Mähbalken auslösenden Kurbeltriebes, was wiederum Defekte
und damit die als Sekundärschäden schwerwiegenderen Ausfallszeiten bei der Ernte
zur Folge hat, zum anderen muß die vertikale Transportstellung des Mähbalkens zum
Schlepper mit zeitaufwendigen Handgriffen verriegelt und späterhin wieder entriegelt
werden, wobei neben dem Zeitaufwand in erster Linie die Frage der Transportsicherheit
von eminenter Bedeutung ist.
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Es ist nämlich leicht vorstellbar, daß nach einem hektischen Arbeitstag
auf dem Feld der Mähbalken zwar zur Transportstellung angehoben, jedoch nicht arretiert
wird. Da der Schlepper mit dem in Transportstellung befindlichen Mähwerk oft über
öffentliche Straßen fährt, ist mit einer von der Qualität des Bedienungsmannes abhängigen
Sicherheitsverriegelung eine Gefahrenquelle ersten Ranges für den Straßenverkehr
gegeben,
die auch Unbeteiligten zum Verhängnis werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein auch bei unachtsamer
Bedienung bruchsicheres Mähwerk zu schaffen, das in seiner Transportstellung zuverlässig
gesichert ist.
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Dies wird erfindungsgemäß durch eine in Abhängigkeit von der Schaltstellung
der Steuervorrichtung automatisch wirksame, mechanische Ver- und Entriegelungseinrichtung
für die Transportstellung des Mähbalkens erreicht.
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Die Steuervorrichtung besteht aus einem Ventilsteuerblock, der sechs
Schaltstellungen ermöglicht, und einer diesem formschlüssig verbundenen, ein Schaltgestänge
beinhaltenden Halterung.
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Mittels dieser Einrichtung wird über einen in zwei Ebenen in der Art
eines Windrosenschalters betätigbaren Handhebel eine leichte Einstellung der verschiedenen
Funktionsabläufe erzielt. Ein besonderes Merkmal der Erfindung ist, daß eine Schaltebene
für die Funktionen des Hubwerkes und die andere für die Schaltung des die Mäheinrichtung
betreibenden Hydraulikmotors mit einer zusätzlichen Schaltposition für die Verriegelung
des Mähbalkens genutzt wird. Die in der einen Ebene liegenden Schaltstellungen 1,
2 und 3 bedeuten Senk- Neutral- und Hubstellung des Hubzylinders bzw. des Mähwerkes,
die in der anderen Ebene liegenden Schaltstellungen A und B zeigen an, daß der Mähantrieb
läuft oder steht, darüberhinaus hat die in derselben Ebene liegende Schaltstellung
C eine Entriegelungsfunktion. Um in der weiteren Beschreibung die verschiedenen
Schaltstellungen kürzer darstellen zu können, werden folgende Indizes eingeführt:
Al Hydr. Mähantrieb laufs, Hubzylinder = Senken A2 " US US II = Neutral A3 " US
II US = Heben
B1 Hydr. Mähantrieb steht, Hubzylinder = Senken B2
" US US = Neutral B3 " US Ul = Heben C1 = B1, jedoch Verriegelungseinrichtung entriegelt
C2 = B2 US US C3 = B3 " 51 Die Schaltung beinhaltet in sinnvoller Funktionsfolge
eine automatische Rückschaltung nach Freigabe des Handhebels aus den Betätigungspositionen
A3, B3 und C3 in die neutrale- bzw.
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druckentlastete Stellungen A 2 und B2.
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Die Steuervorrichtung ist in vorteilhafter Weise so gestaltet, daß
mittels der in Langlöchern der Halterung geführten, durch eine Zwischenlasche verbundenen
Hand- und Schalthebel, die hydraulischen Schaltstellungen A und B erzielt werden
können, während die über Stellung B in Stellung C überführbare Lage hydraulisch
neutral ist, aber den am unteren Ende des Handhebels angebrachten Bowdenzug betätigt,
der einerseits die Sperrklinke vom Umlenkhebel des Mähbalkens und andererseits in
angehobener Stellung des Mähbalkens den Rasthebel entriegelt.
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Die sichere Ent- und Verriegelungsfunktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird durch das Zusammenwirken von Umlenkhebel, Rasthebel und Sperrklinke erreicht,
wobei die Sperrklinke im wesentlichen die Schwadstellung begrenzt und somit ein
zerstörerisches Überschränken des Schubkurbelantriebes verhindert.
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In Arbeitsposition hat der am Umlenkhebel angeordnete Anschlag einen
Freiraum bis zur Begrenzungskante in der Sperrklinke, so daß sich der Mähbalken
allen Bodenunebenheiten anpassen kann.
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In Transportstellung, die nur über die Steuerung nach Position C erreicht
werden kann, verriegelt sich der Rasthebel nach Loslassen des Handhebels automatisch,
dem Druck der am Rasthebel
befestigten Blattfeder folgend, einerseits
gegen eine Konsole an der Maschine, wodurch ein Absinken des kompletten Mähwerkes
ausgeschaltet wird und andererseits gegen den den Mähbalken steuerenden Umlenkhebel,
was denselben gegen Abkippen sichert.
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Nach einer anderen Weiterbildung der Erfindung könnte dem Handhebel
eine Kulisse zugeordnet werden, die die gewünschten und zulässigen Schaltwege beinhaltet.
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Zusammenfassend wird nochmals auf die große Bedeutung der vorgehend
beschriebenen Einrichtung zur automatischen Sicherung der verschiedenen Positionen,
insbesondere der Transportposition, hingewiesen. Das erfindungsgemäße Gerät kommt
dem wachsenden Bedürfnis nach Arbeitssicherheit in hohem Maße nach und wird somit
auch den vom TÜV und den Berufsgenossenschaften gestellten Forderungen gerecht.
Die Entlastung des Personals von Verantwortung ist ein weiteres gutes Argument für
die Fortschrittlichkeit der Erfindung.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigen: Fig.1 einen Schlepper mit einem Anbaumähwerk, Fig.2 ein
Anbaumähwerk in Arbeitsstellung, Fig.3 ein Anbaumähwerk in Schwadstellung, Fig.4
ein Anbaumähwerk in Transportstellung, Fig.5 eine Steuervorrichtung in Seitenansicht,
Fig.6 eine Steuervorrichtung in Vorderansicht, Fig.7 eine Verriegelungseinrichtung
in Arbeitsstellung des Anbaumähwerkes,
Fig.8 eine Verriegelungseinrichtung
in Schwadstellung des Anbaumähwerkes, Fig.9 eine Steuervorrichtung in Vorderansicht,
Fig.10 eine Verriegelungseinrichtung bei gelöster Sperrklinke, Fig.11 eine Verriegelungseinrichtung
bei angehobenem und verriegeltem Anbaumähwerk, Fig.12 eine Verriegelungseinrichtung
bei entriegeltem Anbaumähwerk.
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In Fig.1 ist ein Schlepper 10 mit einem daran schwenkbar gelagerten
Anbaumähwerk 11 dargestellt. In dem Mähwerk 11 nach den Fig. 2 3 und 4 ist ein kompletter
Anbaurahmen 13 an einer Konsole 14 des Schleppers 10 schwenkbar gelagert. An einer
weiteren dem Schlepper zugehörigen Konsole 15 ist der Hubzylinder 16 angelenkt.
Der Zylinder 16 ist in Drehpunkt 17 des Umlenkhebels 18 angelenkt, der seinerseits
über Bolzen 19 im Anbaurahmen gelagert ist. In Drehpunkt 20 ist der Umlenkhebel
mit einer Koppel 21 gelenkig verbunden, die ihrerseits wiederum über Zwischenglied
22 mit dem Mähbalken 23 schwenkbar in Verbindung steht. Die Schnittbewegung am Mähbalken
wird durch ein von einem Hydraulikmotor 24 angetriebenes Kurbelgetriebe 25 mit einer
Kurbelstange 26 erzielt.
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Der in Form eines Dreiecks ausgebildete Umlenkhebel weist an seinem
oberhalb des Anbaurahmens liegenden Ende einen Anschlag 27 auf. Auf dem Tragbalken
des Anbaurahmens 13 ist eine Halterung 28 fest angebracht. In dieser Halterung 28
sind auf Bolzen 29 Sperrklinke 30 und Rasthebel 31 schwenkbar gelagert.
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Die als Winkelhebel ausgebildete Sperrklinke 30 weist an ihrem langen
Hebelarm 32 außenseitig eine Führungsfläche 34 mit einer Begrenzungskante 35 auf,
die als Sperre für den Anschlag 27 des Umlenkhebels 18 dient. Am kurzen Hebelarm
33 der Sperrklinke greift der Bowdenzug 37 an, der sich gegen ein Widerlager 38
der Halterung 28 abstützt. Am Auslauf der Führungsfläche 34 an der Sperrklinke 30
ist ein Mitnehmerbolzen 36 angeordnet, der in die Ebene des Rasthebels 31 zum Zwecke
einer zeitweiligen Mitnahme desselben übergreift. Der Rasthebel 31 hat zwei annähernd
im rechten Winkel angeordnete Schenkel 39 und 40, an deren Enden die Rasten 41 und
42 angebracht sind. Diese Rasten sind zur positionsabhängigen Verriegelung an dem
Arretierbolzen 44 der Konsole 15 und an dem Anschlag 27 des Umlenkhebels 18 bestimmt.
Am Rasthebel 31 ist etwa im Bereich des Scheitels der beiden Schenkel eine Blattfeder
43 angebracht, die sich gegen den Verbindungsbalken des Anbaurahmens 13, der Kraft
des Bowdenzuges 37 entgegenwirkend, abstützt. Zur Festlegung der oberen, die Schwadstellung
darstellenden Position des Anbaurahmens 13, ist unterhalb der Konsole 14 ein einstellbarer
Anschlag 45 angebracht.
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Für die Steuerung von Antrieb und Positionierung des kompletten Anbaumähwerkes
11 ist eine Steuervorrichtung 12 gemäß den Fig. 5, 6 und 9 vorgesehen, die einen
Ventilsteuerblock 46, eine Halterung 47 und ein daran angeordnetes Gestänge 48 umfaßt.
Mit dem Ventilsteuerblock 46 sind sechs verschiedene Schaltstellungen erzielbar.
Diese werden über die Halterung 47 und das Gestange 48 bewirkt. Die Halterung 47
ist drehbar an dem Ventilsteuerblock 46 angeschlossen, so daß gemäß Fig.5 über Handhebelbetätigung
die Ventil- und Handhebelstellungen 1, 2 und 3 erzielbar sind, wobei infolge Federzug-Rückwirkung
Bei Freigabe des Handhebels stets automatisch die Neutralstellung 2, das bedeutet
Druckentlastung, eingenommen wird.
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Stellung 1 bedeutet Senken des Hubzylinders und Stellung 3 Heben.
Quer zu der Wirkebene für die Hubzylinderpositionierung ist das Gestänge 48 in der
Halterung 47 angeordnet, mit dem zwei den Hydraulikmotor 24 betreffende Schaltstellungen
A und B, sowie eine weiter die erfindungsgemäße Ver- und Entriegelung
bewirkende
Stellung C erzielbar sind. Auch hier können durch Handhebelbetätigung die Stellungen
A und C eingenommen werden, Wobei A einen hydraulischen Vorgang, nämlich den Antrieb
des Hydraulikmotors 24, und C einen mechanischen Vorgang, nämlich die Entriegelung
der Sperrklinke 30 vom Anschlag 27 des Umlenkhebels 18 und ein funktionsnotwendiges
gemeinsames Anheben von Sperrklinke und Rasthebel bewirken. Bei Freigabe des Handhebels
nimmt dieser automatisch die Position B ein, wobei die Rückführung von A nach B
infolge Federrückwirkung innerhalb des Ventilsteuerblockes 46 von C nach B infolge
Kraftwirkung der Blattfeder 43 gegen die Reibung des Bowdenzuges 37 erfolgt.
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Das in der Halterung 47 gelagerte Gestänge 48 besteht aus einem Handhebel
49, einer Verbindungslasche 50 und einem Schalthebel 51. Der Schalthebel 49 ist
über Bolzen 52 im Langloch 53 der Halterung 47 gelagert und weist an seinem dem
Handgriff gegenüberliegenden Ende eine aus der Halterung herausragende Verlängerung
54 auf, an der der Bowdenzug 37 mit Abstützung am Ausleger 55 der Halterung 47 angreift.
Der Handhebel 49 ist mittels Verbindungslasche 50, die als Koppel wirkt, mit dem
Schalthebel 51 verbunden, der seinerseits über Bolzen 56 im Lang loch 57 verschiebbar
und über Bolzen 58 im Halbrund 59 drehbar gegenüber der Halterung 47 gelagert ist.
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Beim Schalten von Stellung B in Stellung A wird der Bolzen 52 des
Handhebels 49 im Langloch 53 aus der rechten Endposition zur Mitte und parallel
dazu der Bolzen 56 des Schalthebels 51 aus seiner rechten Endposition in seine linke
Endposition überführt, wodurch eine Umschaltung im Ventilsteuerblock erzielt wird.
Vor dem Schalten von Stellung B in Stellung C liegt der Bolzen 56 schon am rechten
Ende des Langloches 57 an und kann auch durch Weiterschalten auf Stellung C nicht
weiterbewegt werden, das heißt, die Stellungen B und C sind hydraulisch wertneutral.
Indem jedoch auf Stellung C geschaltet wird, gelangt der Bolzen 52 des Handhebels
49 in die linke Endposition des Langloches 53, wodurch ein Ausziehen des Bowdenzuges
37
gegen die Kraft der Blattfeder 43 bewirkt wird, was die vorbeschriebenen Vorgänge
an der Ver- und Entriegelungseinrichtung zur Folge hat.
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In einer erweiterten Ausbildung der Erfindung kann der Mähbalken 23
über Balkenhaltestange 60 mittels bekannter Befestigungselemente 61, sozusagen als
Gegenverriegelung wirkend, zusätzlich gesichert werden.
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Zur besseren Verständlichmachung der Wirkungsweise der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sei im nachfolgenden ein kompletter Funktionsablauf beispielhaft geschildert:
Handhebel 49 in Position Al: Gerät ist abgesenkt und befindet sich in Bodenlage.
Über die Verbindungslasche 50 und den Schalthebel 51 ist der Ventilsteuerblock 46
auf Mähantriebs-Funktion geschaltet.
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Der Mähantrieb 24, 25 23 läuft. Die Führungskurven 34 von Rasthebel
31 und Sperrklinke 30 liegen auf dem Anschlag 27 von Umlenkhebel 18. Zwischen der
Raste an der Sperrklinke 30 und dem Anschlag 27 am Umlenkhebel 18 verbleibt ein
Freiraum für die Geräteanpassung am Boden.
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Handhebel 49 in Position A3 geschaltet: Bei laufendem Mähantrieb
24, 25, 23 wird der Hubzylinder 16 beaufschlagt und das Gerät soweit angehoben,
bis der Anbaurahmen 23 gegen den einstellbaren Anschlag 45 stößt.
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Die nun vom Hubzylinder 16 auf den Umlenkhebel 18 eingeleitete Drehbewegung
bewirkt über das Zugestänge 21, 22, daß der Mähbalken 23 in Schwadstellung gehoben
wird. Diese ist erreicht, wenn der Anschlag 27 des Umlenkhebels 18 gegen die Raste
35 der Sperrklinke 30 stößt. Eine weitere Schränkung zwischen Kubelstange 26 und
Mähbalken 23 wird hierdurch verhindert. Der Handhebel 49 schaltet sich nach Freigabe
in Position A2. Das Gerät verbleibt bei laufendem Mähantrieb in Schwadstellung.
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Handhebel 49 in Position Al geschaltet: Bei laufendem Mähantrieb senkt
sich das Gerät in Arbeitsstellung.
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Handhebel 49 aus Position Al in B1 oder A2 in B2 geschaltet: Über
die Zwischenlasche 50 und den Schalthebel 51 wird die Mähantriebsfunktion des Ventilsteuerblockes
abgeschaltet. Der Mähantrieb steht.
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Handhebel 49 aus Position B1 oder B2 in Position C1 oder C2 geschaltet:
Vom Handhebel 49 und dem Bowdenzug 37 wird die Sperrklinke 30 angehoben und die
Begrenzung zwischen Sperrklinke und Umlenkhebel 18 aufgehoben.
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Handhebel 49 aus Position C1 oder C2 in C3 geschaltet: Anbaurahmen
13 und Mähbalken 23 werden durch den Hubzylinder 16 in Transportstellung gehoben.
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Handhebel 49 schaltet sich nach Freigabe des Handhebels in Position
B2: Der Rasthebel 31 rastet einerseits hinter dem Anschlag 27 von Umlenkhebel 18
und andererseits an dem Arretierbolzen 44 der Konsole 15 ein. Der Anbaurahmen 13
ist damit gegen Absinken sowie der Mähbalken 23 gegen Abkippen gesichert.
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Handhebel 49 aus Position B2 über B3 in C2 geschaltet: Vom Handhebel
49 und dem Bowdenzug 37 wird der Rasthebel 31 über den an der Sperrklinke 30 befindlichen
Mitnehmerbolzen 36 aus der Verriegelung am Umlenkhebel 18 und der Konsole 15 gelöst.
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Handhebel 49 aus Position C2 in C1 geschaltet: Das Gerät senkt sich
in Arbeitsstellung.