DE2715055B2 - Druckmittelbetätigter Messerhalter für ein Kreismesser - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen druckmittelbetätigten Messerhalter für Obermesser in Längsschneidemaschinen, mit zwei senkrecht zueinander angeordneten einfachwirkenden Arbeitszylindern mit federbelasteten "^: Kolben, von denen die Kolbenstange des senkrecht wirkenden Absenkzylinders den waagerecht wirksamen Anstellzylinder trägt, und an der Kolbenstange des Anstellzylinders ein an einer Nabe federnd abgestützter Messerkopf mit dem Kreismesser drehbar gelagert ist, ^:' und die beide über ein gemeinsames Betätigungsventil an die gleiche Druckmittelleitung angeschlossen sind, wobei Maßnahmen getroffen sind, daß bei Beaufschlagung mit dem Druckmittel zuerst das Absenken des Kreismessers auf eine zu schneidende Bahn und das '"' Anstellen des Kreismessers gegen die Wirkung einer in einem Sackloch der Kolbenstange sitzenden Rückholfeder an ein Untermesser erfolgt.

Ein solcher Messerhaltcr ist bekannt aus der DE-PS 56 635. Dabei ist das Obermesser auf der Nabe ^r taumelnd gelagert, nämlich durch ein Tellerfederpaket in Anstellrichtung gegen einen von der Nabe gebildeten Anschlag gedrückt. Das Einrichten der Obermesser gegen die zugehörigen Untermesser, welche mit ihren gegenseitigen Abständen die gewünschten Schnittbrei- '■' ten ergeben, erfolgt in jeweils zwei Arbeitsgängen. Zunächst wird das Obermesser in Anstellposition des Messerkopfes zur Berührung gebracht mit dem zugehörigen Untermesser, durch Betätigung einer die Anstellbewegung begrenzenden Stellschraube. Alsdann " wird durch weitere Stellschraubenbetätigung die für den einwandfreien Betrieb erforderliche Anstellkraft zwischen Obermesser und Untermesser erzeugt, wobei sich das Obermesser im Bereich des Eingriffs mit dem Untermesser etwas vom Anschlag der Messernabe abhebt. Zur richtigen Anstellkraft gehört eine entsprechende Größe dieses Spaltes, welche bei der Einrichtarbeit mit einer Lehre kontrolliert wurde, eine Sorgfalt und Geschick voraussetzende Arbeit, die sich an jedem der in der Rollenschneidmaschine vorhandenen Kreismesserpaare wiederholte. Im Betrieb mußten die so eingerichteten Obermesser bei jeder Umdrehung eine Hubbewegung gleich dem Abhebespalt auf der Messernabe ausführen. Dadurch wurde ein entsprechender Verschleiß im Sitzbereich zwischen Obermesser und Messernabe hervorgerufen. Weiter wirkte sich die Schrägstellung der taumelnden Obermesser ungünstig auf das Standzeitverhalten der Messerschneiden von Ober- und Untermesser aus.

Die gattungsfremde DE-AS 22 55 275 zeigt zwar eine Stellschraube 35 zur Begrenzung der Anstellbewegung des Obermessers 23, welches auf einer Nabe 22 gelagert ist, also spielfrei. Mit der Stellschraube 35 muß selbstverständlich der Anstellhub des Obermessers 23 mindestens so weit eingestellt werden, daß es bei Beaufschlagung des Zylinders 25 mit Druckmittel an seiner Schneide 33 die Schneide 34 des Untermessers 26 berührt. Das Untermesser 26 muß in sich starr und mit seiner Nabe auf der Untermesserwelle fest eingespannt sein, weil bekanntlich durch diese Einspannpositionen der Untermesser deren gegenseitige Abstände und damit die Schnittbreite an der durchlaufenden Materialbahn bestimmt und außerdem die jeweils angestellten Obermesser durch reibschlüssigen Kontakt mit dem betreffenden Untermesser angetrieben werden müssen. Da die Obermesser 23 an den Bolzenenden 21 über die Naben 22 spielfrei gelagert sind, wäre mit der am Ende der Beschreibung zur DE-AS 22 55 275 erwähnten Stellschraube 35 eine Begrenzung der von der Anstellpneumatik auf die Schneidkanten übertragbaren in der Praxis schwer kontrollierbaren Kraft nur möglich, wenn das zugehörige Obermesser 23 in sich elastisch ausgebildet wird, was in der DE-AS 22 55 275 nicht erwähnt, aber anderweit bekannt ist und sich aus dem Ende der entgegengehaltenen Beschreibung für den Fachmann ergibt.

Der gattungsgleiche Messerhalter nach der DE-AS 22 44 421 gewinnt die Anstellkraft zwischen Obermesser und Untermesser aus dem Überdruck in der Steuerleitung zur Anstellpneumatik. Deren Rückholfeder muß lang und dünn sein, um unkontrollierbare Schwankungen in der Rückstellkraft bei verschieden großen Anstellhüben in den einzelnen Messerhaltern einigermaßen zu begrenzen. Deshalb hat dieser Messerhalter ein entsprechend großen axiales Einbaumaß, so daß kleine Schnittbreiten zwischen solchen Messerhaltern nicht zu verwirklichen sind. Die verbleibenden unkontrollierbaren Schwankungen der Anstellkraft von Messerhalter zu Messerhalter addieren sich zu ebenso unkontrollierbaren Druckschwankungen in der gemeinsamen Steuerleitung, denn auch mit einem hochwertigen teuren einstellbaren Reduzierventil läßt sich der Steuerdruck nicht annähernd so genau einhalten wie die Belastung über eine Feder.

Deshalb ist der zuletzt erwähnte Messerhalter brauchbar nur zum Längsteilen leichter Materialbahnen wie Papier, wenn außerdem an die durch Einhaltung der Anstellkraft bedingte Schnittqualität milde Anforderungen gestellt werden.

Um bei einem Messerhalter der eingangs erwähnten Gattung eine leichte und trotzdem genaue individuelle

Einstellbarkeit der Anstellkraft gegenüber dem Untermesser zu erhalten, ohne hierfür die betrieblichen Nachteile der taumelnden Obermesserabslätzung in Kauf nehmen zu müssen, wird erfindungsgemäß die Lehre des Anspruches 1 vorgeschlagen.

Der erfindungsgemäße Messerhalter hat «in ebenso geringes axiales Einbaumaß wie der nach der vorveröffentlichten DE-PS 11 56 635, weil er nicht die lange dünne Ausführung der Rückholfeder benötigt wie nach der DE-AS 22 44 421. Eine mit den erfindungsgemäßen Messerhaltern ausgerüstete Rollenschneidmaschine kann also für entsprechend kleine Schnittbreiten der längszuteilenden Materialbahn eingerichtet werden. Die Anstellkraft zwischen Obermesser und Untermesser wird ohne Zuhilfenahme einer Lehre sehr einfach an der erwähnten Skala eingestellt und ist völlig unabhängig von unvermeidbaren Unterschieden im Anstellweg der in größerer Zahl auf dem Messerbalken einer Rollenschneidmaschine sitzenden Messerhalter, unabhängig auch von ebenso unvermeidlichen Druckluftschwankungen in der Steuerleitung zu den Anstellkolben der Messerhalter. Die Anstellkraft kann fiV jeden Messerhalter auf der erwähnten Skala individuell gewählt werden, so daß auch Schnittgut mit über die Breite der Materialbahn unterschiedlichen Eigenschaften optimal bei größtmöglicher Schonung der Kreismesser geteilt werden kann, wobei sogar verschiedene Abnutzungszustände benachbarter Kreismesser durch individuelle Vorwahl der Anstellkraft berücksichtigt werden können. Trotzdem ist die taumelnde Obermesserabstützung mit ihren bekannten betrieblichen Nachteilen ebenfalls vermieden.

Die Erfindung möge weiter erläutert werden anhand der Figur, welche eine Seitenansicht zeigt, teilweise axial geschnitten.

Der Messerhalter weist einen Messerkopf 1 auf, auf dem mittels Kugellager 32 die Nabe gelagert ist, welche aus einem inneren, an der Kolbenstange 17 des Anstellzylinders 3 gelagerten Nabenteil 51 besteht und aus einem auf diesem über einen Kugelkäfig 49 längsverschieblich und über eine Paßfeder 46 undrehbar geführten das Obermesser 9 durch eine Verschraubung 36 fest einspannenden Nabenteil 12, in dessen dem Anstellzylinder 3 abgekehrter Stirnseite, ein Tellerfederpaket 10 eingenutet ist, belastet von einem auf dem inneren Nabenteil 51 sitzenden Schraubring 11, der eine als Klemmstift 45 ausgebildete Markierung trägt, die gegenüber der als Skala ausgebildetem benachbarten Stirnfläche 12a des äußeren Nabenteiis 12 spielt, während die Rückholfeder 22 im Anstellzylinder 3 in einem Sackloch der Kolbenstange 17 sitzt, in weldies ein verstellbarer Anschlag in Form einer Stellschraube 23 mit Kontermutter 3S am Boden 21 des Änstellzylinders 3 ragt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1 Patentanspruch:

Druckmittelbetätigter Messerhalter für Obermesser in Lär.gsschneidmaschinen, mit zwei senkrecht zueinander angeordneten einfachwirkenden Ar- ^r> beitszylindern mit federbelasteten Kolben, von denen die Kolbenstange des senkrecht wirkenden Absenkzylinders den waagerecht wirksamen Anstellzylinder trägt und an der Kolbenstange des Anstellzylinders ein an einer Nabe federnd abge- ^|IJ stützter Messerkopf mit dem Kreismesser drehbar gelagert ist, und die beide über ein gemeinsames Betätigungsventil an die gleiche Druckmittelleitung angeschlossen sind, wobei Maßnahmen getroffen sind, daß bei Beaufschlagung mit dem Druckmittel ''"' zuerst das Absenken des Kreismessers auf eine zu schneidende Bahn und das Anstellen des Kreismessers gegen die Wirkung einer in einem Sackloch der Kolbenstange sitzenden Rückholfeder an ein Untermesser erfolg", dadurch gekennzeichnet, ■''' daß ein äußerer, das Obermesser (9) fest einspannender Nabenteil (12) über einen Kugelkäfig (49) längsverschieblich und über eine Paßfeder (46) undrehbar an einem inneren Nabenteil (51) geführt ist, wobei in der dem Anstellzylinder (3) abgekehrten Stirnseite des äußeren Nabenteils (12) ein Tellerfederpaket (10) eingenutet ist, beiastet von einem auf dem inneren Nabenteil (51) sitzenden Schraubring (U), der eine vorzugsweise als Klemmstift (45) ausgebildete Markierung trägt, die gegenüber der ^!l als Skala ausgebildeten benachbarten Stirnfläche (12ajdes äußeren Nabenteils (12) spielt.