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Gehäuse, insbesondere für elektrische Schaltgeräte,
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mit Schienen- und Schraubbefestigung
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein insbesondere für elektrische und elektronische Schaltgeräte
geeignetes Gehäuse, welches wahlweise an einer Profilschiene und mit Schrauben befestigt
werden kann. Sie geht von einem Gehäuse der im Oberbegriff des Hauptanspruchs definierten
Gattung aus.
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Derartige Gehäuse werden häufig im Schaltanlagenbau verwendet und
dienen der Aufnahme und Befestigung elektrischer bzw. elektronischer Schaltgeräte,
wie z.B. Zeitrelais, Blinkrelais, Messrelais, von Laufschaltwerken und dgl. Schaltern.
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Im Schaltschrankbau werden häufig Profilschienen, sogenannte Aufbauschienen,
verwendet, an welchen die Schaltgeräte mittels des Gehäusesockels in sehr einfacher
Weise meist schraubenlos lösbar befestigt werden.
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Sind die Montageebenm gegeneinander versetzt oder sollen nur Einzelgeräte
montiert werden, eignet sich die Schienenbefestigung weniger. Für diese Fälle sind
anschraubbare Schaltgeräte zweckmäßiger. Auch wird eine Schraubbefestigung dann
bevorzugt, wenn das Gerät besonders starken Erschütterungen ausgesetzt ist.
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Um nicht unterschiedliche Gehäuse für die beiden genannten Anwendungsfälle
herstellen und auf Lager halten zu müssen, wurden Montageplatten, das sind Schienenteilstücke,
entwickelt, die an der Montageebene montiert werden und an welchen Einzelgeräte
befestigbar sind. Solche Montageplatten sind beispielsweise aus dem DBGM 73 oS 665,
dem DBGM 70 13 299 und dem DBGM 75 11 800 bekannt.
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Dieses Konstruktionsprinzip stellt insofern einen noch nicht befriedigenden
Kompromiß dar, als für die Schraubbefestigung ein zusätzliches Bauteil notwendig
ist, wodurch herstellung und Montage noch unnötig kompliziert sind. Diesen Nachteil
besitzt ein ferner bekannt gewordenes Gehäuse nicht, dessen Sockel so ausgebildet
ist, daß er einerseits an einer Schiene und andererseits mit Hilfe von Schrauben
an einer Grundplatte befestigt werden kann. Für die zuletzt genannte Befestigungsart
sind in der Sockelplatte Durchbrüche vorgesehen, die der Aufnahme von Befestigungsschrauben
dienen. Nachteilig hierbei ist, daß zur Befestigung des Gerätes das Gehäuse geöffnet
werden muß und außerdem der Raum nahe den Schraublöchern zum Einführen der Schrauben
freigehalten werden muß.
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um diesem Nachteil zu begegnen,wurde ein Gehäuse mit einem Sockel
entwickelt, der zur Befestigung an Profilschienen an seiner Unterseite einen Einschnitt
und beidseitig des Einschnittes angeordnete Nocken, von welchen wenigstens einer
einen
querverschiebbaren Schieber aufweist, und zur Schraubbefestigung Flansche mit Schraubenlöchern
besitzt. Diese Flansche müssen entweder vom Gehäuse abstehen, also die Aussenkontur
der Gehäusewände überragen oder das Gehäuse muß oberhalb der Flansche eingezogen
sein, so daß eine Schraube eingeführt und mit einem Schraubenzieher festgezogen
werden kann. Die erstgenannte Ausführung ist dann unzweckmäßig, wenn, was häufig
insbesondere bei Schaltschränken der Fall ist, nur wenig Platz zur Verfügung steht.
Die zweitgenannte Möglichkeit geht zulasten des Gehäuseinnenraums, so daß solche
Gehäuse für voluminösere Schaltwerke unbrauchbar sind.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gehäuse
insbesondere für elektrische Schaltgeräte der oben genannten Art zu schaffen, das
sowohl für Schienen-als auch für Schraubbefestigung geeignet ist, wobei der Platzbedarf
dieser Schaltgehäuse nicht größer und der Gehäuseinnenraum nicht kleiner als bei
vergleichbaren Gehäusen herkömmlicher Art sind.
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Gelöst wird diese Aufgabe nach vorliegender Erfindung dadurch, daß
an beiden Nocken des Gehäusesockels querverschiebbare Schieber vorgesehen sind,
welche bei Schienenbefestigung mit der Gehäuseaussenkontur fluchten und zur Schraubbefestigung
in eine die Gehäuseseitenwände jeweils mit einem ein Schraubloch aufweisenden Teilbereich
seitlich überragende Position bringbar sind.
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Mit Hilfe der genannten Schieber kann der Sockel in bekannter Weise
an einer Profilschiene lösbar befestigt werden. Da seitlich abstehende Flansche
fehlen, können die Gehäuse eng nebeneinander montiert werden.
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Zur Schraubmontage werden beide Schieber soweit ausgefahren,daß sie
seitlich die Grundfläche überragende Flansche mit Scraublöchern bilden,mittels welcher
die Gehäuse angeschraubt werden können.Da in aller Regel nur Einzelgeräte angescl1raubt
werden sollen, steht meistens genügend Platz zur Verfügung, so daß der zusätzliche
Platzbedarf für die bei dieser Montage seitlich abstehenden Flansche in Kauf genommen
werden kann. Vorteilhafterweise bedingt diese zusätzliche Montagemöglichkeit keine
Reduzierung des Gehäuseinnenraums.
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Um den Schieber in seinen beiden Position zu arretieren,ist dieser
nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung wenigstens mit einer federnden Raste
versehen, welcher am Sockelboden zwei den beiden Befestigungspositionen entsprechende
Rastausnehmungen zugeordnet sind.
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Diese Raste kann vorteilhafterweise gleichzeitig bei der Schienenbefestigung
zar Erzeugung der Rückstellkraft ausgenutzt werden, wenn sie aus einer quer zur
Schieberichtung des Schiebers verlaufendesund sowohl aus der Schiebeebene als auch
in Schieberichtung auslenkbaren, federnden Zunge besteht. Bei dieser Konstruktion
sorgt die federnde Zunge
dafür, daß der Schieber bei Schienenbefestigung
gegen Federwirkung rückschiebbar ist und in seine Halteposition zurückschnappt.
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Damit die Schieber, wenn sie die Funktion anschraubbarer Flansche
übernehmen, in dieser Lage weitgehend unverrückbar sind, sind diese mit einer zweiten,sich
in Schieberichtung erstreckenden und aus der Schieberebene auslenkbaren Zunge mit
einem Rastvorsprung versehen, welcher bei Schienenbefestigung in eine langlochartige,in
Schieberichtung verlaufende Ausnehmung im Sockelboden und bei Schraubbefestigung
in eine etwa den Abmessungen des Rastvorsprunges entsprechende Ausnehmung des Sockelbodens
eingreift. Die langlochartige Ausnehmung gestattet eine Verschiebung des Schiebers
nur gegen die Federwirkung der federnden Raste, während die dem Rastvorsprung der
Zunge zugeordnete Ausnehmung für eine starrere Arretierung sorgt.
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Die erfindungsgemäß ausgebildeten Schieber können in einfacher Weise
mit einem geeigneten Betätigungwerkzeug, z.
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B.einem Schraubendreher, von ihren einen Position in die andere überführt
werden. Um dies zu erleichtern, sind sie an ihren äußeren Enden mit nach oben offenen,
dem Einführen des Werkzeugs dienenden Schlitzen versehen, wobei das Gehäuse diesen
entsprechende Einschnitte bzw. Einziehungen besitzt, welche bei eingeschobenen Schieber
in den Schieberschlitz münden.
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Die oben erläuterten Schieber sind so gestaltet, daß sie mit den federnden
Rasten bzw. den auslenkbaren Zungen in einfacher
Weise einstückig,
vorzugsweise aus Kunststoff, gefertigt werden können.
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Auch das erfindungsgemäße Gehäuse ist in an sich bekannter Weise so
gestaltet, daß es ohne Zuhilfenahme von zusätzlichen Werkzeugen an einer Profilschiene
befestigbar ist.
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Zu diesem Zweck besitzt einer der beiden am Gehäusesockel vorgesehenen
Nocken die Schiene untergreifende, starre, das innere Schieberende überragende Haltenasen,
während der am anderen Nocken vorgesehene Schieber mit seinem inneren, keilförmig
zugespitzten Ende die innen gelegenen Nockenränder, die vorzugsweise gleichfalls
keilförmig angeschrägt sind, überragt.
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Bei der Montage braucht das Gehäuse lediglich auf die Schiene aufgeschnappt
zu werden, während bei der Demontage nur ein Schieber mit Hilfe eines Werkzeuges
geringfügig herauszuziehen ist.
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Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispieles, das in den Zeichnung dargestellt ist, im einzelnen erläutert.
In den Zeichnungen zeigen: Fig. 1 - eine teilweise geschnittene Teilseitenansicht
eines Gehäuses mit erfindungsgemäß ausgebildetem Sockel bei Sc1#ienenbefestigung,
Fig. 2 - eine Untenansicht des erfindungsgemäßen Gehäusesockels, Fig. 3 - eine Darstellung
des erfindungsgemäßen Gehäuses entsprechend Fig. 1 mit ausgezogenen Schiebern zwecks
Schraubbefestigung, Fig. 4 - eine Untenansicht des erfindungsgemäßen Sockels gem.
Fig. 3 und Fig. 5 - eine Teiluntenansicht des erfindungsgemäßen Sockels bei entferntem
Schieber.
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In Fig. 1 der Zeichnung ist der untere Teil eines Gehäuses 1, welches
der Aufnahme und Befestigung von elektrischen oder
elektronischen
Schaltgeräten dient, dargestellt. Sein Sockelteil 1 a weist im mittleren Bereich
einen Einschnitt 1 b auf, dessen Abmessungen den Dimensionen handelsüblicher Befestigungsschienen,
sogenannter Aufbauschienen, entspricht. Der Querschnitt einer derartigen Schiene
2 mit ihren seitlich abstehenden Befestigungsflanschen 2 a ist in der Zeichnung
erkennbar.
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Beidseitig des Sockeleinschnittes 1b sind Nocken 1c vorgesehen, in
welchen quer zur Profilschiene 2 verschiebbare Schieber 3 gelagert sind. Diese Schieber
3 haben zwei Funktionen. In den in den Figuren 1 und 2 dargestellten Positionen
dienen sie der Gehäusebefestigung an der Profilschiene 2. 1{hierbei untergreift
der in den Zeichnungen links dargestellte Schieber 3' mit seinem innengelegenen
keilförmig zugespitzten Ende den entsprechenden Flansch 2a der Profilschiene 2,
während der rechts dargestellte Schieber 3 und die Haltenasen le des Sockelnockens
1 c den rechten Flansch 2a der Schiene 2 von untent1fl£assen.Die Nocken 1c und die
Schieber 3 bzw. 3' sind so ausgebildet und angeordnet, daß das Gehäuse 1 ohne Zuhilfenahme
eines gesonderten Werkzeuges auf die Schiene 2 aufgeschnappt werden kann. Zu diesem
Zweck ist der Sockel 1a derart an (eSchiene 2 anzusetzen, daß die Elaltenasen 1e
am rechten Nocken 1c den rechten Flansch 2 a der Schiene 2 von unten umgreifen.
ilierauf ist das Gehäuse 1 im Gegenuhrzeigersinn in Richtung auf die Profilschiene
zu verschwenken, bis die am inneren Ende des linken Sockels 1c vorgesehene Schräge
1 f bzw. die am inneren Ende des linken Schiebers 3' vorgesehene Schräge mit dem
linken Flansch 2 a in Berührung kommen.
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Durch leichten Druck auf das Gehäuse 1 wird der Schieber 3' gegen
Federwirkung zurückgeschoben und kann schließlich unter der Wirkung der vorgespannten
Feder in die in Fig. 1 dargestellte Position zurückschnappen.
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Es ist auch eine andere Ausführungsform denkbar, bei welcher die Sockel
1c spiegelbildlich ausgebildet sind, wobei die Nasen le fehlen. Ein derartiges Gehäuse
kann vorteilhafterweise ohne Schwenkbewegung auf die Schiene gesetzt werden und
wird mittels der beidseitigen Schieber 3,3' gehalten. Auch können ohne Schwierigkeit
zwei derartige Gehäuseteile, soweit sie eine offene Seitenfläche besitzen, zu einem
größeren Gehäuse zusammengefügt werden, das sei exakt spiegelbildlich gestaltet
sind.
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Soll dagegen das Gehäuse an eine Grundplatte oder dgl. geschraubt
werden, so werden die Schieber 3 und 3' in die in den Figuren 3 und 4 dargestellte
Positionen gebracht, in welcher Schraublöcher 3a aufweisende Teilbereiche der Schieber
3 und 3' das Gehäuse 1 seitlich überragen. Um die Schieber in diese Position zu
bringen, ist ein Werkzeug, z.B. ein Schraubendreher 6, über die sich nach unten
erweiternden Gehäuseeinschnitte 1d in einen entsprechenden Schlitz 3d des Schiebers
einzuführen, wie dies auf der linken Seite der Fig. 1 angedeutet ist. Bei Verschwenken
des Schraubendrehers 6 in Pfeilrichtung stützt sich dieser am Gehäuse 1 ab und bringt
infolge Hebe.wirkung den Schieber 3' in die Position gem. Fig.
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3 bzw. 4. Mit der nach unten vorspringenden Nase 3f, e bei Schraubbefestigung
auf der Grundplatte aufliegt, wird die durch die Führungsrippen 3g sich ergebende
iiöhendifferenz ausgeglichen. Das Gehäuse 1 kann nun in einfacher Weise mit Hilfe
von nicht dargestellten Schrauben, welche in die Schraublöcher 3a einzuführen sind,
auf einem Schaltbrett oder einer sonstigen Unterlage befestigt werden.
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Die Schieber 3 und 3' bestehen vorzugsweise aus einem elastisch federnden
Kunststoff, so daß die federnden Rasten 3b bzw. Zungen 3c, die in den Aufsichten
gem. Fig. 2 und 4 erkennbar sind,
mit den übrigen Schieberteilen
einstückig sind.
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Der sich quer zur Schieberichtung erstreckende Arm 3b hat die Funktion
einer Rastfeder. Mit ihrer am freien Ende vorgesehenen Rastnase greift sie in eine
im Sockelboden vorgesehene Rastausnehmung 4a ein, deren Abmessungen den Abmessungen
der Rastnase entsprechen, so daß der Schieber 3 bzw. 3 ' nur gegen Federwirkung
der Rastfeder 3b verschiebbar ist.
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Die zweite, sich in Schieberichtung erstreckende Zunge 3c greift mit
einer gleichfalls an ihrem freien Ende vorgesehenen Rastnase in eine im Sockelboden
vorgesehene, langlochartige Ausnehmung 5a ein und hat in der Position gem. Fig.
1 und 2 lediglich Führungsfunktion.
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Wird der Schieber 3 bzw. 3' aus der Position gem. Fig. 1 und 2 in
die Position gem. Fig. 3 und 4 überführt, so springt einerseits die Rastfeder 3b
mit ihrer Rastnase aus der Rastausnehmung 4a in die Rastausnehmung 4b. Andererseits
gelangt die Zunge 3c mit ihrer Rastnase aus dem Führungsschlitz 5a in die Rastausnehmung
5b, so daß der Schieber nunmehr in dieser Position arretiert ist, da die Federwirkung
der quer zur Schieberichtung verlaufenden Rastfeder 3 b nicht zum Tragen kommt.
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Der Ubergang der Rastfeder 3b bzw. Arretierzunge 3c aus der einen
Position in die andere wird dadurch begünstigt, daß die
Rastausnehmungen
4a und 4b bzw. 5a und 5b in Schieberichtung unter einem Winkel von etwa 450 ansteigende
Begrenzungsflächen aufweisen, so daß die Rastfeder 3b bzw. Zunge 3c bei Verschieben
des Schiebers gegen einen gewissen Widerstand aus dessen Ebene herausbewegt werden.