DE2709248A1 - Verfahren und vorrichtung zum umschnueren von ballen mit draht - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum umschnueren von ballen mit drahtInfo
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Description
Dr.-lng. Reimar König ■ Dipl.-lng. Klaus Bergen
"1
' °* 2. März 1977 31 223 B
LINDEMANN Maschinenfabrik G.m.b.H.,
4000 Düsseldorf, Erkrather Straße 401
"Verfahren und Vorrichtung zum Umschnüren von Ballen
mit Draht"
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Umschnüren von Ballen im Preßkanal einer Ballenpresse, wobei die Enden
zweier von getrennten Vorratsrollen abziehbarer, an gegenüberliegenden Ballenlängsseiten verlaufender Drähte im
laufenden Betrieb miteinander verbunden bleiben und eine den Ballen aufnehmende Schlinge bilden, der erste Draht
hinter dem fertiggepreßten Ballen unter Schleifenbildung quer zur Preßrichtung auf die gegenüberliegende Ballenseite
verbracht und dort mit dem zweiten Draht durch eine erste Drillstelle zu der den Ballen umschließenden Schlinge
und durch eine benachbarte zweite Drillstelle mit dem zweiten Draht zu einer neuen Schlinge für den nächsten Ballen
verbunden wird, wonach die Verbindung zwischen den beiden Drillstellen durchtrennt wird, sowie auf eine Vorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens.
Nach diesem Verfahren arbeitet die aus der DT-OS 2 419
bekannte Vorrichtung. Die auf diese Weise umschnürten Ballen besitzen jeweils in einer UmschnUrungsebene zwei
Drillstellen, wobei bedingt durch Konstruktion und Arbeitsweise der Vorrichtung immer eine Drillstelle in
Preßrichtung gesehen an der hinteren, oberen Ballenkante und die zweite Drillstelle immer etwa in Ballenmitte
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ι».
liegt. Die Arbeitsweise der bekannten Umschnürungsvorrichtung hat sich in der Praxis als sehr zuverlässig
erwiesen. Lediglich die Lage der etwa in Ballenmitte sich ergebenden zweiten Drillstelle besitzt gewisse
Nachteile. Diese Drillstelle kommt nämlich erst dann zur Anlage an den im Aufbau befindlichen Ballen, wenn
dieser bereits eine gewisse Mindestlänge, etwa die halbe Sollänge, erreicht hat. Bis zu diesem Zeitpunkt kann die
zweite Drillstelle gewissermaßen noch als zum von oben zugeführten Draht gehörend angesehen werden. Ist nun vor
einem Materialwechsel nur noch ein sehr kurzer Restballen zu verschnüren, so kann es vorkommen, daß die zweite Drillstelle
erneut in die automatische Drillvorrichtung gerät und diese beschädigt. Um dies zu vermeiden, hat man bisher
darauf verzichten müssen, kurze Restballen automatisch zu verschnüren, was jedoch zu kostspieligen
Verzögerungen im Betriebsablauf führen kann.
Die mit dem bekannten Verfahren verbundene Lage der zweiten Drillstelle kann außerdem dazu führen, daß beim Anheben
des Ballens am Verschnürdraht die Drillstelle den Kontakt mit der Ballenoberfläche verliert und sich dann
unter dem Einfluß des Ballengewichts aufdrehen kann, weil die Drahtenden frei um die Drillstelle rotieren
können.
Schließlich besteht die Gefahr, daß sich die zweite Drillstelle beim Ubereinanderschieben der Ballen zum Zwecke
des Stapeins am nächstliegenden Ballen verhakt und somit dem Verschieben unnötigen Widerstand entgegensetzt
und/oder beschädigt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art sowie eine Vorrichtung zu
seiner Durchführung zu schaffen, die zwar von der be-
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- y-
kannten vorteilhaften Verschnürtechnik Gebrauch machen, gleichzeitig jedoch sicherstellen, daß die zweite Drillstelle
an eine für den weiteren Betriebsablauf und die weitere Handhabe "neutrale" Stelle gelegt wird. Nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der erste Draht nach dem Trennen der Drillstellen
entgegen der Richtung der Schleifenbildung zur Preßrichtung soweit zurückgezogen wird, daß die die
Drähte zu einer neuen Schlinge verbindende zweite Drillstelle an der oberen Vorderkante des neu zu pressenden
Ballens zu liegen kommt. Die Erfindung basiert somit auf dem Gedanken, die auf der gegenüberliegenden Ballenseite
zum Zwecke des Verdrillens gebildete Schleife vor dem erneuten Aufbau einer den Ballen aufnehmenden Schlinge
aufzubrauchen, und zwar soweit, daß die zweite Drillstelle ihre endgültige Lage an der oberen Vorderkante des neu zu
pressenden Ballens einnimmt, welche Position im Sinne der im Zusammenhang mit dem Stand der Technik erläuterten
Schwierigkeiten als "neutral" anzusehen ist.
Durchführen läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren durch ein am ersten Draht angreifendes Zugorgan, dessen Hublänge
der Länge der zurückzuziehenden Drahtstrecke entspricht· Diese konstruktive Gestaltung führt insbesondere
deshalb zuverlässig zu dem gewünschten Ergebnis, weil die zweite Drillstelle hinsichtlich ihrer Lage zum Preßkanal
der Ballenpresse Immer an derselben räumlichen Stelle gebildet wird, so daß zwischen der angrenzenden Preßkanalwand
und der Drillstelle eine jeweils gleichgroße Drahtlänge verbleibt, die erfindungsgemäß zurückzuziehen ist.
Zweckmäßigerweise besteht das Zugorgan aus einer hin- und herbewegbaren Stange, die eine Umlenkrolle für den ersten
Draht trägt. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann
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die Stange entweder mit einem Zylinderantrieb verbunden sein oder mit dem Rückhub eines die Schleife bildenden
Drahtdurchstoßers in der zurückzuziehenden Drahtstrecke entsprechender Mitnehmerverbindung stehen.
Anhand der beigefügten Zeichnungen, in denen zwei Ausführungsbeispiele
schematisch dargestellt sind, wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Ballenpresse mit einer Umschnürvorrichtung für Ballen in der Betriebsstellung kurz vor Beginn
eines Drillvorganges, in Seitenansicht;
Fig. 2 eine vereinfachte Darstellung der Umschnürvorrichtung
nach Beendigung des Drillvorganges;
Flg. 5 die Betriebsstellung der Vorrichtung gemäß Fig.
nach dem erfindungsgemäßen Zurückziehen des ersten Drahtes mittels eines Zylinderantriebes;
Fig. 4 eine Draufsicht auf eine horizontale, mit einem Drahtdurchstoßer arbeitende Umschnürvorrichtung
in der Betriebsstellung nach Beendigung des Drillvorganges; und
Fig. 5 die Betriebsstellung der Vorrichtung gemäß Fig.
nach dem erfindungsgemäßen Zurückziehen des ersten Drahtes durch eine mit dem Drahtdurchstoßer in
Mitnehmerverbindung stehende Stange.
In einem rechteckigen Preßkanal 1 befindet sich ein durch einen nichtgezeichneten Antrieb verschiebbarer Preßstempel
2. Bei zurückgefahrenem Preß stempel 2 kann in Ballen zu pressendes Material, z.B. Altpapier, durch einen oben in
den Preßkanal 1 einmündenden Füllschacht 3 eingebracht werden. Zur Herstellung Jedes Ballens sind mehrere Arbeitshübe
des Preßstempels erforderlich. Im Preßkanal 1
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befinden sich gemäß Fig. 1 bereits drei gepreßte Altpapierballen
4, von denen der mittlere und der rechte schon mit Draht umschnürt sind, während der linke im
Begriff steht, umschnürt zu werden. In der Regel wird der Ballen mit mehreren nebeneinander liegenden Drähten
umschnürt. Daher sind die Elemente der Umschnürvorrichtung mehrfach vorhanden. Einfachheitshalber wird aber
im folgenden nur eine Verschnünangsebene beschrieben.
Von einer unteren Vorratsrolle 5 läuft ein erster Draht 6 unterhalb des Preßkanals 1 über eine Umlenkrolle 7
und eine weitere Umlenkrolle 7a, deren Zweck weiter unten näher erläutert wird, um die vordere Stirnseite 8
des gerade zu verschnürenden Ballens herum und ist an der vorderen Ballenoberkante über eine Drillstelle 9a,
deren Entstehung später beschrieben wird, mit einem zweiten Draht 10 verbunden, der von einer oberen Vorratsrolle
11 abgezogen wird. In jeder Umschnürungsebene befindet sich eine in Richtung ihrer Längsachse auf und ab bewegliche
Schnürnadel 12 mit Fanghaken 13. Diese vermag den Preßkanal 1 und eine im Kopf des Preßstempels 2 ausgebildete
Nut 2a in Pfeilrichtung X quer zur Preßrichtung Z zu durchdringen und vom ersten Draht 6 eine Schleife 6a,
6b bie über die Oberseite des Preßkanals hochzuziehen,
so daß die miteinander zu verdrillenden Drahtstrecken 6a und 10a eng benachbart und annähernd parallel zueinander
verlaufen.
Das Verdrillen wird in bekannter Weise mittels einer einschwenkbaren
Drill- und Schneidvorrichtung 14 durchgeführt, die in Fig. 1 im bereits eingeschwenkten Zustand
gezeichnet ist, so daß die vorerwähnten Drahtstrecken 6a und 10a vom Drillschlitz 15 des Drillrades 16 aufgenommen
worden sind. Anschließend wird das Drillrad über einen
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Motor 17 und ein in einem den Motor tragenden Gehäuse 18 liegendes Getriebe gedreht. Dabei wird gemäß Fig. 2
oberhalb des Drillrades eine Drillstelle 9a und unterhalb des Drillrades eine Drillstelle 9b erzeugt, die
mittels einer Schneidvorrichtung 19 voneinander getrennt werden. Die Drillstelle 9b verschließt die den fertigen
Ballen umschnürende Drahtschlinge, während die Drillstelle 9a die Verbindung zwischen den Drähten 6 und 10
aufre chte rhält.
Nach der herkömmlichen Verfahrensweise wird der Preßbetrieb fortgesetzt, nachdem der Draht aus dem Fanghaken
der Schnürnadel 12 ausgehängt worden ist. Bei dieser Verfahrensweise kommt die Drillstelle 9a erst dann auf dem
neuen Ballen zur Anlage, wenn dieser eine Länge erreicht hat, die der Drahtstrecke zwischen dem Punkt 20 (Fig. 2)
und der Drillstelle 9a entspricht. Durch die erfindungsgemäße Verfahrensweise wird diese unerwünschte Lage der
Drillstelle 9a vermieden.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Umlenkrolle 7a über eine Kolbenstange 21 mit einem Zylinderantrieb
22 verbunden, dessen Hublänge der Länge der Drahtstrecke zwischen dem Punkt 20 und der Drillstelle
9a in Fig. 2 entspricht.
Gemäß Fig. 3 hat der Zylinderantrieb 22 die Kolbenstange 21 vor Beginn des Preßbetriebes um den vorerwähnten Hubweg
eingezogen. Dabei ist die Drillstelle 9a unmittelbar neben die Drillstelle 9b gelangt, so daß sie wunschgemäß
an der vorderen Ballenoberkante des gegen den Draht 6 neu aufzubauenden Ballens zu liegen kommt. Nach
begonnenem Preßvorgang kann der Zylinderantrieb 22 die Kolbenstange 21 wieder in die Lage nach Fig. 1 und 2
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bewegen, damit die gemäß Flg. 3 gebildete Drahtschlaufe
23 im laufenden Betrieb aufgebraucht werden kann.
Aus der DT-OS 2 253 160 ist es bekannt, anstelle der aus
den Fig. 1 bis 3 zu entnehmenden, ziehend arbeitenden Schnürnadel 12 zur Bildung der aus den Drahtstrecken 6a,
6b bestehenden Drahtschleife einen horizontal arbeitenden Drahtdurchstoßer 24 gemäß Fig. 4 zu verwenden. Die
Bildung der Drillstellen 9a, 9b und das anschließende Durchtrennen der Verbindung zwischen diesen erfolgt in
gleicher Weise wie anhand der Fig. 1 bis 3 erläutert worden ist. Der Drahtdurchstoßer 24 trägt eine Anschlagplatte
25 mit einer Bohrung 26, durch welche die die Umlenkrolle 7a tragende Stange 21 ragt. Am der Umlenkrolle
7a gegenüberliegenden Ende der Stange 21 ist ein Anschlagbund 28 befestigt. Die Entfernung 1 zwischen
der Anschlagplatte 25 und dem Anschlagbund 28 ist so gewählt, daß der Drahtdurchstoßer 24 beim RUckhub in die
in Fig. 5 gezeichnete Ruhestellung dann mit dem Anschlagbund 28 in Mitnehmerverbindung gelangt, wenn sein Resthub
noch genau der Länge der zurückzuziehenden Drahtstrecke entspricht, um die Drillstelle 9a in die gewünschte
Lage zu bringen. Die dabei erzeugte Drahtschlaufe 29 wird beim nächsten Arbeitshub des Drahtdurchstoßers
aufgebraucht.
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ι. e e se
Claims (5)
1.) Verfahren zum Umschnüren von Ballen im Preßkanal einer
Ballenpresse, wobei die Enden zweier von getrennten Vorratsrollen abziehbarer, an gegenüberliegenden
Ballenlängsseiten verlaufender Drähte im laufenden Betrieb miteinander verbunden bleiben und eine den
Ballen aufnehmende Schlinge bilden, wozu der erste Draht hinter dem fertiggepreßten Ballen unter Schleifenbildung
quer zur ^reßrichtung auf die gegenüberliegende Ballenseite verbracht und dort mit dem zweiten Draht
durch eine erste Drillstelle zu der den Ballen umschließenden Schlinge und durch eine benachbarte zweite
Drillstelle mit dem zweiten Draht zu einer neuen Schlinge für den nächsten Ballen verbunden wird, wonach die Verbindung
zwischen den beiden Drillstellen durchtrennt wird, dadurch gekennzeichnet
, daß der erste Draht (6) nach dem Trennen der Drillstellen (9a, 9b) entgegen der Richtung (X)
der Schleifenbildung quer zur Preßrichtung (Z) soweit zurückgezogen wird, daß die die Drähte (6, 10) zu
einer neuen Schlinge verbindende zweite Drillstelle (9a) an der oberen Vorderkante des neu zu pressenden
Ballens zu liegen kommt.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
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ein am ersten Draht (6) angreifendes Zugorgan (22 bzw. 27), dessen Hublänge der Länge der zurückzuziehenden
Drahtstrecke entspricht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß das Zugorgan aus einer
hin- und herbewegbaren Stange (21) besteht, die eine Umlenkrolle (7a) für den ersten Draht (6) trägt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3» dadurch gekennzeichnet , daß die Stange (21)
mit einem Zylinderantrieb (22) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Stange (21)
mit dem Rückhub eines die Schleife (6a, 6b) bildenden Drahtdurchstoßers (24) in der zurückzuziehenden Drahtstrecke
entsprechender Mitnehmerverbindung steht.
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