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Bezeichnung: Spiel- und Sportgerät
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Die Erfindung betrifft ein Spiel- und Sportgerät der im Oberbegriff
des Hauptanspruchs angegebenen Gattung. Derartige Ballfangspiele sind in zahlreichen
Ausführungsformen bekanntgeworden. Sie unterscheiden sich nicht nur in der Größe
und dem Gewicht des Balles, sondern insbesondere im Hinblick auf die zum Wegschleudern
und Auffangen des Balles vorgesehene Vorrichtung. In vielen Fällen ist diese Vorrichtung
als Schläger ausgebildet, der eine bespannte oder unbespannte Aufprallfläche und
zumeist einen mehr oder weniger langen Stiel mit Handgriff besitzt. Obgleich diese
Schläger wahlweise mit der rechten oder der linken Hand bedient werden können, wird
doch zumeist nur mit einer Hand geschlagen, so daß Jeweils nur ein Arm angestrengt
und durchtrainiert wird. Neben diesen auch für Turniere geeigneten Schlägerspielen
wie Tennis, Tischtennis, Federball oder dgl. gibt es auch Wurfspiele mit einem Fangtrichter,
der eine von Hand zu spannende Schnappfedereinrichtung aufweist, die ein Fortschleudern
des Balles ermöglicht. Diese Spiele, die von einer einzelnen Person aber auch von
mehreren Personen gespielt werden, sind im wesentlichen als Geschicklichkeitsspiele
zu werten, sind aber für sportliche Betätigung im wesentlichen ungeeignet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Spiel und Sportgerät
zu schaffen, welches eine sportliche Betätigung auch im Wettkampfstil ermöglicht,
wahlweise von einer Person oder mehreren Personen gespielt werden kann und durch
Zweihandbedienung eine gleichmäßige Körperertüchtigung gewährleistet.
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Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch die im Kennzeichnungsteil
des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale. Dadurch, daß das flexible Blatt durch einander
entgegengesetzte Bewegungsvorgänge der beiden Hände zum Wegschleudern des Balles
gespannt werden muß, ergibt sich für beide Hände und Arme Jeweils eine im wesentlichen
gleiche Beanspruchung, wodurch einseitige
Ermüdungen vermieden
werden. Das Gerät kann sowohl von Kindern als auch von Erwachsenen bedient werden
und wird auch nach längerer Spieldauer nicht langweilig, weil es auch eine erhebliche
Geschicklichkeit beim Auffangen und beim zielgerechten Wegschleudern erfordert.
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Es ist zwar unter der Bezeichnung "Diabolo" seit langer Zeit ein Geschicklichkeitsspiel
bekannt, bei dem durch Spannen einer Schnur ein auf dieser Schnur reitender Doppelkegel
in die Höhe geschleudert und durch die Schnur wieder aufgefangen werden kann, wobei
der Doppelkegel bzw. der Schleuderkreisel durch Ablauf auf der Schnur noch in kreisende
Bewegung versetzbar ist. Ein derartiges Geschicklichkeitsspiel ist Jedoch als Sportgerät
zur körperlichen Ertüchtigung ungeeignet und kann auch kaum von mehreren Personen
gespielt werden. Demgegenüber schafft die Erfindung ein Ballspiel, das sowohl von
Kindern als auch von Erwachsenen gleichermaßen bedient werden kann.
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Gegebenenfalls läßt sich durch Herstellung verschieden großer oder
schwerer Schleuder- bzw. Fangvorrichtungen eine Anpassung für unterschiedliche Betätigungskräfte
erreichen.
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Das flexible Blatt ist zweckmäßigerweise als Spanntuch ausgearbeitet
und kann verschiedene Breite und Länge aufweisen, Je nach Größe und Gewicht des
zu benutzenden Balles, der mit dem Tuch aufgefangen wird und sofort wieder hochgeschleudert
werden kann. Bei einem Wettspiel kommt es dann darauf an, daß möglichst viele Bälle
hochgeschleudert und aus der Luft wieder aufgefangen werden, wobei sich mehrere
Personen an einem Spiel beteiligen können, wenn der Ball wechselweise hochgeschleudert
und von der nächsten Person aufgefangen und abermals hochgeschleudert wird. Damit
lassen sich Wettbewerbe veranstalten, wobei es gleichgültig ist, wieviele Spieler
daran teilnehmen. Es können auch bei einem Spiel mehrere Bälle benutzt werden, wodurch
die Geschicklichkeitsanforderungen erhöht werden. Neben dem Spieleffekt
erfordert
die Bedienung des Gerätes eine erhebliche körperliche Bewegung.
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Nach einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung sind die das Spanntuch
ausspannenden Handgriffe relativ zueinander zwangsgeführt, wodurch sich eine Erleichterung
der Handhabung ergibt. Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erz in dung besteht
diese Zwangsführung aus einem Gelenk, das die Scheitel von die Handgriffe tragenden
Spannschenkeln verbindet.
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Diese Spannschenkel können zur Gewichtserleichterung zweckmäßigerweise
als Rahmen ausgebildet sein, wobei im Rahmen in der Nähe des Handgriffs Jeweils
ein Rundstab eingefügt ist, der das Spanntuch verankert.
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Die Anordnung der Rahmen und die Befestigung des Spanntuches an den
beiden Schenkeln kann symmetrisch oder unsymmetrisch sein, im allgemeinen wird Jedoch
die symmetrische Anordnung bevorzugt.
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Das erfindungsgemäße Spiel- und Sportgerät weist außerdem noch den
Vorteil auf, daß es in zusammengeklapptem Zustand sehr wenig Raum einnimmt und leicht
verstaut werden kann. Es kann in geschlossenen Räumen, insbesondere mit Tischtennisbällen
benutzt werden, wobei im Freien mit dem gleichen Gerät schwerere Bälle weggeschleudert
werden können, die dann bei Anwendung entsprechend größerer Kräfte wesentlich weiter
und höher fliegen können.
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Das Tuch kann flach ausgebildet sein, wodurch eine besondere Geschicklichkeit
beim Auffangen erforderlich ist, um ein seitliches Abrollen des Balles zu verhindern.
Um dieses Auffangen und auch Abschießen zu erleichtern, kann das Spanntuch Jedoch
auch seitlich etwas gewölbt ausgeführt sein, so daß sich eine flache konkav gewölbte
Fang- bzw. Abschießfläche ergibt.
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Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht
eines erfindungsgemäß ausgebildeten Spiel- und Sportgerätes in einer Stellung bereit
zum Abschießen des Balles; Fig. 2 eine Seitenansicht der gestrafften Vorrichtung
mit weggesohleudertem Ball.
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Das Spiel- und Sportgerät 1 besteht aus zwei Rahmenschenkeln 2 bzw.
3, die an ihrem einen Ende schwenkbar an einem die Schwenkachse bildenden Rundstab
4 befestigt sind. An den anderen freien Enden der von dem Rahmen 2, 3 gebildeten
Spannschenkel sind Handgriffe 5 bzw. 6 in Gestalt von Rundhölzern eingesetzt. Die
Rahmen 2 bzw. 3 tragen weitere Rundstäbe 7 und 8 in der Nähe der Griffe 5 bzw. 6
über die das Spanntuch 9 an beiden Rahmen festgelegt ist. Die Länge des Tuches muß
dabei so bemessen sein, daß im gespannten Zustand die beiden Rahmen 2 und 3 wie
aus Figur 2 ersichtlich, noch nicht gestreckt sind.
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Die Verbindung der Rahmen und der querverlaufenden Griffe bzw.
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Rundstäbe kann auf einfache Weise durch Schrauben erfolgen, wenn gemäß
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung die Rahmen und Griffe aus Holz bestehen.
Es 8011 für die Erfindung Jedoch auch vorbehalten bleiben, die Rahmen aus Plastikmaterial
oder auch aus Blech herzustellen. Anstelle eines Spanntuches kann auch ein flexibles
Blatt aus mehr oder weniger elastischem Material Anwendung finden.
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Aus den Figuren 1 und 2 ergibt sich ohne weiteres die Art und Weise
der Benutzung des aerätes 1. Zum Auffangen des Balles 10 werden die Rahmenschenkel
2, 3 mehr oder weniger weit zusammengebracht,
um das Spanntuch durchhängen
zu lassen, wobei zum Beginn des Auffangvorganges zweckmäßigerweise das Tuch erst
straff gehalten wird und beim Auftreffen des Balles die Spannschenkel schnell zusammengeknickt
werden» um den Ball innerhalb des Tuches festzulegen und ein seitliches Herausfallen
zu verhindern. Dann werden die so zusammengeklappten Spannrahmen in die gewünschte
Wurfrichtung angestellt und möglichst schnell auseinandergezogen, um dem Ball 10
eine möglichst hohe Beschleunigung aufzuprägen.
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Im zusammengeklappten Zustand verhindern bei durchhängendem Tuch die
Seitenteile des Rahmens ein seitliches Herausfallen des Balls.