DE2701104C2 - - Google Patents
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- A61N—ELECTROTHERAPY; MAGNETOTHERAPY; RADIATION THERAPY; ULTRASOUND THERAPY
- A61N1/00—Electrotherapy; Circuits therefor
- A61N1/18—Applying electric currents by contact electrodes
- A61N1/32—Applying electric currents by contact electrodes alternating or intermittent currents
- A61N1/36—Applying electric currents by contact electrodes alternating or intermittent currents for stimulation
- A61N1/362—Heart stimulators
- A61N1/365—Heart stimulators controlled by a physiological parameter, e.g. heart potential
- A61N1/368—Heart stimulators controlled by a physiological parameter, e.g. heart potential comprising more than one electrode co-operating with different heart regions
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Description
Die Erfindung betrifft einen elektrischen Herzschrittmacher.
Bei einem bekannten Schrittmacher (US-PS 37 47 604) überwacht der
Schrittmacher das ventrikuläre endokardiale EKG, und er steuert in Abhängigkeit
davon sowohl die Vorhof- als auch die Kammerstimulation. Eine vorbestimmte
erste Zeitspanne nach dem letzten QRS-Komplex wird, falls erforderlich, eine
Vorhofstimulation ausgelöst, während es bei Ablauf einer zweiten vorbestimmten
Zeitspanne nach dem letzten QRS-Komplex zur Auslösung der nächsten Kammerstimulation
kommt, falls nicht zuvor eine spontane Kammeraktion eingetreten ist.
Beide Zeiten für Vorhof- und Kammerstimulation werden also von einem gemeinsamen
Bezugspunkt in Form der letzten vorausgegangenen Kammeraktion bestimmt.
Kommt es im Vorhof zu einer Erhöhung der Frequenz der spontanen Vorhofaktion,
bleibt bei einem solchen Schrittmacher die Kammerstimulationsfrequenz
unverändert; es erfolgt keine Anpassung der Kammerfrequenz an Belastungen.
Die Belastungsanpassung des Herz-Zeit-Volumens muß vielmehr in nachteiliger
Weise über das Schlagvolumen des Herzens erfolgen.
Bekannt sind ferner vorhofgesteuerte Herzschrittmacher (US-PS 39 03 897), bei
denen die Vorhofdepolarisation mit einer im oder auf dem Vorhof angebrachten
Elektrode erfaßt und eine vorbestimmte, z. B. 150 ms betragende, Zeit später
ein Reizimpuls auf die Kammer gegeben wird. Diese Schrittmacher sind jedoch
nur ventrikelstimulierend, während im Vorhof keine Stimulation erfolgt. Der
Schrittmacher versagt daher, wenn eine Vorhofbradykardie auftritt oder spontane
Vorhofaktionen ganz ausfallen. Andererseits sind auch Schrittmacher bekannt,
die nur den Vorhof stimulieren, da in gewissen Krankheitszuständen
nur der Vorhof langsam schlägt und eine Vorhofstimulation ausreicht, um auch
eine genügend hohe Ventrikelfrequenz zu erhalten. Derartige Vorhofschrittmacher
sind Kammerschrittmachern hämodynamisch vorzuziehen, da hier bei intakter
AV-Überleitung der Vorhofrhythmus erhalten bleibt und Emboliegefährdungen
erheblich kleiner werden. Eine solche Vorhofstimulation verbietet
sich jedoch, wenn die AV-Überleitung unzuverlässig ist.
Schließlich ist auch ein sogenannter Synchronbedarfsschrittmacher bekannt
(The Journal of Thoracic and Cardiovascular Surgery, Band 61, No. 3,
März 1971, Seiten 466 bis 471), der eine Modifikation des vorstehend erwähnten
vorhofgesteuerten Kammerschrittmachers darstellt. Im Falle dieses Schrittmachers
erfolgt eine Kammerdemandierung in der Weise, daß innerhalb eines
vorgegebenen zeitlichen Fensters eintretende Kammerdepolarisationen dazu
führen, daß der an sich fällige Kammerreizimpuls unterdrückt wird. Bei diesem
Schrittmacher ist jedoch keine Möglichkeit gegeben, bei Vorhofbradykardie
im Vorhof zu stimulieren. Da es sich bei diesem bekannten Schrittmacher
um ein externes Gerät handelt, kann zwar der Ausgang des Reizimpulsgenerators
statt an die Kammerelektrode auch an die Vorhofelektrode angeschlossen
werden. Das bedeutet, daß in einem solchen Falle nur eine Vorhofreizung,
aber keine Ventrikelreizung erfolgt. Damit wird eine Betriebsweise erzielt,
die bei verschiedenen Kranheitszuständen, insbesondere AV-Überleitungsstörungen,
unbrauchbar ist. Infolgedessen ist die Einsatzfähigkeit dieses
Schrittmachers gleichfalls beschränkt.
Die Herzaktionen in Vorhof und Kammer lassen sich grundsätzlich nach Bradykardie
und Normalfunktion so einteilen, daß Vorhof und Kammer ausreichend
schnell schlagen (erster Quadrant); der Vorhof zu langsam ist und
stimuliert werden muß, während die Kammer ordnungsgemäß nachfolgt (zweiter
Quadrant); der Vorhof ausreichend funktioniert, aber die Kammer nicht
nachgeführt wird (dritter Quadrant) sowie Vorhof und Kammer einer Stimulation
bedürfen (vierter Quadrant). Keiner der bekannten Schrittmacher ist
in allen vier Bradykardiequadranten mit Erfolg einsetzbar.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schrittmacher zur
bedarfsweisen Stimulation von Vorhof und/oder Kammer derart weiterzubilden,
daß er bei schneller werdender spontaner Vorhofaktion die Kammer
sicher nachführen kann und damit eine einwandfreie
Funktion in allen vier genannten Bradykardiequadranten sicherstellt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Herzschrittmacher mit den
Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Lösung beruht auf der Grundidee, den normalerweise
ablaufenden Herzzyklus außerhalb des Herzens vollständig elektronisch nachzubilden
und bei physiologischen Störungen im Sinne der Schrittmacherbedürftigkeit
in Vorhof oder Kammer diesen extern mitlaufenden Kontrollzyklus dem
Herzen aufzuzwingen. Dabei hat das Herz, soweit es vernünftig arbeitet, die
Möglichkeit, jede einzelne Teilfunktion des Schrittmachers zu unterdrücken.
Der Schrittmacher kann also bei Bedarf nur im Vorhof, nur in der Kammer oder
sowohl im Vorhof als auch in der Kammer stimulieren. Bei Bedarf wird eine
schnellere Vorhoffrequenz auf die Kammer übergeleitet. Bei Bedarf, nämlich
bei ganz ordnungsgemäßen Herzfunktionen, wird weder im Vorhof noch in der
Kammer stimuliert. Der Schrittmacher nach der Erfindung bewirkt dabei einerseits
im Falle von spontan ausreichend schnell und belastungsabhängig laufendem
Vorhof eine Anpassung der Kammerfrequenz an die jeweilige Belastung.
Andererseits sind eine Vorhof- und eine Kammerstimulation auch bei Ausfall
von spontaner Vorhofaktivität gewährleistet.
Bei dem Schrittmacher nach der Erfindung löst
das Ende der AV-Wartezeit
den Beginn der VA-Wartezeit aus und das
Ende der VA-Wartezeit löst den Beginn der AV-Wartezeit
aus. Immer dann, wenn nach einer spontanen P-Welle oder
einer provozierten Vorhofkontraktion innerhalb der vorbestimmten ersten Zeitspanne
keine Ventrikelkontraktion folgt, wird also ein Reizimpuls auf den Ventrikel
gegeben. Dieser Impuls unterbleibt bei rechtzeitiger spontaner Ventrikelaktivität.
Bei der zweiten vorbestimmten Zeitspanne nach einem Ventrikelimpuls,
sei er spontan erfolgt oder durch Schrittmacherdepolarisation hervorgerufen,
folgt ein Vorhofreizsignal, falls nicht rechtzeitig eine spontane
Vorhofaktivität ermittelt wurde. Dieses Spiel wiederholt sich im dauernden
Wechsel.
Zweckmäßig weisen der Kammerstimulator
und der Vorhofstimulator
jeweils einen monostabilen Multivibrator auf, der
die AV- bzw. die VA-Wartezeit vorgibt.
Die AV- und die VA-Wartezeit betragen vorzugsweise
120 ms bis 200 ms bzw. 600 ms bis 750 ms.
Vorteilhaft ist es, zur Erkennung und Stimulation der Vorhof-
und der Kammeraktion jeweils eine unipolare Elektrode vorzusehen
und das Schrittmachergehäuse als gemeinsame neutrale
Elektrode auszunutzen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist der Vorhofstimulator
einen über eine erste Schaltstufe
aufladbaren und über eine zweite Schaltstufe entladbaren
Ausgangskondensator auf. Dies gewährleistet nach rasch abgeschlossener
Aufladung des Ausgangskondensators eine hohe Eingangsimpedanz
der Vorhofsignalerkennungsschaltung und damit
eine verbesserte P-Erkennung. Wird der Kammerstimulator
im Gegensatz dazu in konventioneller Weise
ausgelegt, kann ferner im EKG zwischen Vorhof- und Ventrikelimpuls
sicher unterschieden werden. Ein besonders einfacher
Schaltungsaufbau wird erhalten, wenn mittels eines
Vorhofstimulationsauslösesignals beide Schaltstufen ansteuerbar
sind und der Ladeschaltstufe ein Zeitverzögerungsglied vorgeschaltet
ist. Ein und dasselbe Signal sorgt dann zunächst für
das unverzügliche Ansprechen der Entladeschaltstufe und die
daran entsprechend zeitverzögert anschließende Betätigung der
Ladeschaltstufe.
Der Kammeraktionserkennungsstufe ist vorzugsweise
eine Sperrstufe zugeordnet, mittels deren die Kammeraktionserkennung
bei Auslösen einer Vorhofstimulation für eine
vorbestimmte Zeitdauer sperrbar ist.
Zwecks Prüfung der Schrittmacherfunktionen können die AV-Wartezeit und/oder die
VA-Wartezeit zweckmäßig verkürzt werden.
Entsprechend einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weisen
die Vorhofaktionserkennungsstufe und/oder
Kammeraktionserkennungsstufe ein Refraktärglied
auf, das die Erkennung von Signalen blockiert, deren Frequenz
einen vorgegebenen Höchstwert überschreitet. Beim Einfallen
solcher hochfrequenter Störsignale werden die Vorhofaktionserkennungsstufe
und/oder die Kammeraktionserkennungsstufe blockiert; die
Schrittmacherfunktionen werden festfrequent.
Die Erfindung ist im folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. In den beiliegenden
Zeichnungen zeigt
Fig. 1 ein Prinzipschaltbild einer ersten Ausführungsform und
Fig. 2 ein Prinzipschaltbild einer abgewandelten zweiten
Ausführungsform.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 dient eine Elektrode 10
der Zufuhr von Reizsignalen zum Vorhof sowie zur Erfassung
von natürlicher Vorhofaktivität. In entsprechender Weise ist
eine Elektrode 12 an die Herzkammer anschließbar, um dieser
Reizimpulse zuzuleiten und natürlich auftretende Kammerimpulse
zu ermitteln. Die Vorhofelektrode 10 steht über einen Vorhofsignalverstärker
14, ein mittels positiver Impulsflanken
ansteuerbares, der Störunterdrückung dienendes, nachtriggerbares
Monoflop 15 mit einer Verweilzeit von 100 ms sowie ein
aus einem Kondensator 16 und einem Widerstand 17 bestehendes Differentiationsglied
mit dem einen Eingang 18 eines NOR-Gatters 19
in Verbindung.
Die Kammerelektrode 12 ist über einen Kammersignalverstärker
20 und einen Inverter 22 an den einen Eingang 23 eines NOR-
Gatters 24 angeschlossen. Der Ausgang des NOR-Gatters 24 steht
über ein mittels positiver Impulsflanken ansteuerbares, gleichfalls
für eine Störunterdrückung sorgendes, nachtriggerbares
Monoflop 26 von 100 ms und ein von einem Kondensator 27 und
einem Widerstand 28 gebildetes Differentiationsglied mit dem
einen Eingang 29 eines NOR-Gatters 30 in Verbindung.
Der Ausgang des NOR-Gatters 19 ist mit dem Eingang eines mittels
negativer Flanken ansteuerbaren, eine Refraktärphase vorgebenden
Monoflops 32 von 400 ms verbunden, dessen Ausgang an
den Eingang eines mittels negativer Flanken triggerbaren Monoflops
34 mit einer Verweilzeit von 150 ms angeschlossen ist.
Das Monoflop 34 bestimmt den PQ-Abstand. Sein Ausgang Q steht
über ein Differentiationsglied, gebildet von einem Kondensator
35 und einem Widerstand 36, mit dem einen Eingang 37 eines
NOR-Gatters 38 in Verbindung. Der Ausgang des NOR-Gatters
38 ist an den anderen Eingang 39 des NOR-Gatters 30 angeschlossen.
Der Ausgang des NOR-Gatters 30 führt zum Eingang eines mittels
negativer Flanken triggerbaren, für die Refraktärphasenvorgabe
vorgesehenen Monoflops 42 von 300 ms, dessen Ausgang Q über
ein aus einem Kondensator 43 und einem Widerstand 44 bestehendes
Differentiationsglied an den einen Eingang eines NOR-Gatters
46 angeschlossen ist. Über eine Leitung 47 steht der Ausgang
Q des Monoflops 42 ferner mit dem anderen Eingang 49 des
NOR-Gatters 38 in Verbindung. Der zweite Eingang 50 des NOR-
Gatters 46 ist über ein Differentiationsglied, bestehend aus
einem Kondensator 52 und einem Widerstand 53, an einen zweiten
Ausgang 54 des Monoflops 32 angeschlossen. Der Ausgang des
NOR-Gatters 46 führt zum Eingang eines mittels negativer Flanken
ansteuerbaren, nachtriggerbaren Monoflops 56 von 700 ms,
das den QP-Abstand bestimmt. Der Ausgang des Monoflops 56
steht über eine Leitung 57 mit dem zweiten Eingang 58 des NOR-
Gatters 19 sowie mit dem Eingang eines als Impulsformer dienenden,
mittels positiver Flanken triggerbaren Monoflops 60
von 0,5 ms in Verbindung. Der Ausgang Q des Monoflops 60 ist
mit der Basis eines pnp-Transistors 62 über eine Serienschaltung
aus einem Widerstand 63 und einem Kondensator 64 verbunden. Die Basis
des Transistors 62 steht ferner über eine Diode 65 mit der
positiven Seite der Spannungsversorgungsquelle in Verbindung.
Außerdem ist der Ausgang Q des Monoflops 60 über einen Widerstand
67 an die Basis eines npn-Transistors 68 angeschlossen.
Die Emitter-Kollektor-Strecken der Transistoren 62, 68 liegen
in Reihe zwischen + - Spannung und Masse. An den Verbindungspunkt
69 der beiden Kollektoren der Transistoren 62 und 68 ist
die eine Seite eines Ausgangskondensators 70 angeschlossen,
dessen andere Seite mit der Vorhofelektrode 10 in Verbindung
steht.
Der Eingang eines mittels positiver Flanken triggerbaren Impulsformer-
Monoflops 72 von 0,5 ms ist an den Ausgang des NOR-Gatters
38 angeschlossen. Der Ausgang Q des Monoflops 72 führt
über einen Widerstand 73 zur Basis eines Ausgangstransistors 74,
dessen Kollektor-Emitter-Strecke mit einem Widerstand
75 zwischen der positiven Seite der Betriebsspannung und Masse
liegt. Der Kollektor des Transistors 74 ist an die eine Seite
eines Ausgangskondensators 76 angeschlossen, dessen andere Seite
mit der Kammerelektrode 12 verbunden ist.
Der Ausgang des Monoflops 56 ist ferner mit dem Eingang eines
Monoflops 78 mit einer Verweilzeit von 40 ms verbunden, das mittels
positiver Flanken getriggert werden kann und dessen Ausgang
Q an den zweiten Eingang 79 des NOR-Gatters 24 angeschlossen
ist.
Grundsätzlich arbeitet die Schaltungsanordnung nach Fig. 1
wie folgt:
Am Eingang des Monoflops 32 tritt eine Information in Form
eines Impulssprungs auf, wenn über den Eingang 58 des NOR-Gatters
19 die Information zugeleitet wird, daß der Vorhof stimuliert
wurde, oder wenn über den Eingang 18 des Gatters 19 die
Information gekommen ist, daß eine spontane Vorhofaktion stattgefunden
hat. Am Eingang des Monoflops 32 erscheint also ein
Impulssprung, der die Zeit von 400 ms startet, immer dann,
wenn der Vorhof durch einen Reizimpuls depolarisiert wird oder
der Vorhof sich spontan erregt. Simultan mit dem Setzen des Monoflops
32 wird über dessen Ausgang der Eingang des Monoflops
34 angesteuert und dessen Zeit von 150 ms eingeleitet. Nach Verstreichen
der 150 ms der Monoflops 34 geht über den dynamischen
Eingang 35, 36, 37 des Gatters 38 ein Impuls an den Ausgang dieses
Gatters, der über das als Impulsformerstufe für 0,5 ms wirkende
Monoflop 72 der in konventioneller Weise ausgeführten Ausgangsstufe
73 bis 76 für die Ventrikelstimulation zugeleitet und
über die Elektrode 12 auf den Ventrikel gegeben wird.
Der Impuls am Ausgang des Gatters 38 geht ferner an den Eingang
des Gatters 30, von dem er auf den Eingang des Monoflops 42 übertragen
wird. Er startet dort die Refraktärzeit von 300 ms.
Darüber hinaus gelangt der Impuls zum Eingang 45 des Gatters
46 und weiter zum Eingang des Monoflops 56, das getriggert
wird. Die Verweilzeit des Monoflops 56 von 700 ms beginnt zu
laufen.
Am Eingang des Monoflops 42 tritt in Analogie zu den Verhältnissen
am Eingang des Monoflops 32 eine Information dann auf,
wenn vom Ausgang des Gatters 38 ein Ventrikelimpuls abgegeben
worden ist oder wenn über den Eingang 29 eine Information über
eine stattgefundene Spontandepolarisation der Kammer das Gatter
30 erreicht. Bezüglich der Ansteuerung des Monoflops 42 macht
es also keinen Unterschied, ob der Ventrikel erregt wird oder
spontan aktiviert wurde. Mit dem Ablaufen des Impulssprungs
am Eingang des Monoflops 42 wird das nachtriggerbare Monoflop
56 erneut angestoßen. Infolgedessen müssen nach einer Kammerdepolarisation,
gleichgültig ob diese spontan oder stimuliert
erfolgt ist, 700 ms verstreichen, bevor der Ausgang des Monoflops
56 steigt und über die Leitung 57 ein Vorhofimpuls ausgegeben
wird.
Falls die Vorhofaktion spontan schneller wird, als es der Interventionsfrequenz
des Schrittmachers enspricht, betritt die
P-Welle nach Verstärkung im Vorhofsignalverstärker 14 über das
Monoflop 15 abermals durch den Eingang 18 des Gatters 19 das
Monoflop 32. Über den Ausgang 54 dieses Monoflops geht der betreffende
Impuls auf den dynamischen Eingang 50 des Gatters
46. Er wird von dort auf das Monoflop 56 übertragen. Daher
kann nach einem spontanen Vorhofimpuls für eine Zeitspanne
von mindestens 700 ms (der Verweilzeit des Monoflops 56) zunächst
kein weiterer Vorhofimpuls abgegeben werden. Da dieser
spontane Vorhofimpuls aber über das Monoflop 34 nach 150
ms erneut den Vertrikel aktiviert und über die Gatter 38 und
30 sowie das Monoflop 42 das Monoflop 56 nachtriggert, kommt
es tatsächlich erst 700 ms + 150 ms = 850 ms nach der spontanen
P-Welle zur erneuten Triggerung des Vorhofs.
Ein Vorhofimpuls soll nach 150 ms - der Verweilzeit des Monoflops
34 - zu einer Kammerdepolarisation führen. Möglicherweise
erfolgt diese Kammerdepolarisation aber bereits zur Sollzeit
spontan. Der kammerdepolarisierende Impuls hat in diesem Falle
keine physiologische Wirkung. Er soll daher zur Stomersparnis
und aus sonstigen Gründen entfallen. Für diesen Zweck ist die
Rückkopplung vom Ausgang des Monoflops 42 über die Leitung 47
auf den Eingang des Gatters 38 vorgesehen.
Diese Rückkopplung bewirkt folgendes: Ist bei dem Monoflop 34
der Impuls von 150 ms kurz vor dem Abbruch und würde infolgedessen
über den Ausgang des Gatters 38 an die Kammer ein Ventrikelimpuls
gegeben, wird dies dadurch verhindert, daß die
bereits eingetroffene Kammererregung zu diesem Zeitpunkt am
Eingang des Monoflops 42 die Verweilzeit von 300 ms des Monoflops
42 erneut gesetzt hat. Das am Ausgang Q des Monoflops
42 erscheinende Potential blockiert jetzt über die Leitung 47
das Gatter 38. Der nach Ablauf der 150 ms betragenden Verweilzeit
des Monoflops 34 erscheinende Impulssprung kann infolgedessen
das Gatter 38 nicht zum Ventrikel hin passieren. Der
nicht erforderliche, für eine Kammerdepolarisation sorgende
Impuls unterbleibt also, wenn innerhalb der Verweilzeit von
150 ms bereits eine Kammerdepolarisation spontan stattfand.
Im folgenden sei die Betriebsweise der Schaltungsanordnung
nach Fig. 1 in den vier verschiedenen Bradykardiequadranten
geschildert.
Zunächst sei angenommen, daß sowohl der Vorhof als auch die
Kammer ausreichend schnell schlagen und daher keine Stimulation
erforderlich ist (1. Quadrant). Das von der Vorhofelektrode
10 aufgenommene spontane P-Signal gelangt zum Eingang
des Monoflops 32 und unterdrückt über dessen Ausgang 54 und
den Eingang 50 des Gatters 46 durch Rücksetzen des Monoflops
56 sowie durch Nachrücksetzen dieses Monoflops über das Monoflop
34 die Ausgabe einer P-Information über den Ausgang
des Monoflops 56. Die zeitgerecht einfallende Kammeraktion
unterdrückt ihrerseits durch Hochsetzen des Monoflops 42 über
die Leitung 47 und den Eingang 49 des Gatters 38 die Ausgabe
eines Impulses an die Kammer. Bei zeitlich ausreichend frequent
einfallender Vorhofaktion und zeitlich richtig abgestimmter
Aktion der Kammer unterbleiben infolgedessen Vorhof-
und Ventrikelstimulation.
Für den Fall, daß bei Vorhofbradykardie der Vorhof stimuliert
werden muß, die Überleitung zur Kammer jedoch intakt ist
(2. Quadrant), wird nach Beendigung der 700 ms betragenden Verweilzeit
des Monoflops 56, da zwischenzeitlich eine erneute
Rücksetzung unterbleibt, über den Ausgang des Monoflops 56
und die Leitung 57 die Information auf den Eingang des Monoflops
60 gegeben, daß eine Vorhofdepolarisation mittels eines
Impulses durchgeführt werden soll. Die Verweilzeit des Monoflops
34 von 150 ms wird gestellt. Rechtzeitig bevor diese
150 ms abgelaufen sind, tritt jedoch eine spontane Kammerdepolarisation
auf, die über den Kammersignalverstärker 20, das
Gatter 24, das Monoflop 26 und das Gatter 30 dem Monoflop 42
zugeführt wird. Das Monoflop 42 wird getriggert und blockiert
über die Leitung 47 die Übertragung des Kammerreizimpulses vom
Ausgang Q des Monoflops 34 zum Monoflop 72. Auf diese Weise
wird der Kammerimpuls unterdrückt.
Wenn umgekehrt der Vorhof ausreichend schnell läuft, möglicherweise
sogar erheblich schneller als normal bis zu einer Frequenz
von 150 Schlägen/min schlägt, die Kammerüberleitung
aber schlecht ist (3. Quadrant), passiert folgendes:
Spontane P-Signale gelangen von der Vorhofelektrode 10 aus
zum Eingang des Monoflops 32 und stellen die durch dieses
Monoflop vorgegebene Refraktärzeit von 400 ms. Gleichzeitig
wird das Monoflop 34 getriggert. Über das Gatter 38 wird
nach Ablauf der Verweilzeit des Monoflops 34 von 150 ms
über das Monoflop 72 der Impuls zur Kammerdepolarisation zur
Kammerausgangsstufe 73 bis 76 gegeben. Der Vorhof kann bei
der im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 vorgesehenen Dimensionierung
seine Frequenz zwischen 70 und 150 (letzteres
entsprechend der vom Monoflop 32 vorgegebenen Refraktärzeit
von 400 ms) ändern. Die Kammer wird jeweils im Abstand der
Verweilzeit des Monoflops 34 (150 ms) nachgeführt. Die Vorhofstimulation
unterbleibt, weil nach jedem spontanen Vorhofimpuls
das Monoflop 56 nachgestellt wird, somit also zunächst
700 ms verstreichen müssen, und weil nach Depolarisation der
Kammer eine Nachtriggerung des Monoflops 56 über den Ausgang
des Gatters 30, das Monoflop 42 und den Eingang 45 des Gatters
46 erfolgt. Daher könnte erst nach 850 ms (entsprechend der
Summe der Verweilzeiten der Monoflops 34 und 56) ein Vorhofimpuls
abgegeben werden. Die Vorhofreizung unterbleibt aber,
da der Vorhof zuvor bereits spontan funktioniert hat.
Schließlich sei der Fall betrachtet, daß sowohl der Vorhof
als auch die Kammer nicht schlagen und daher stimuliert werden
müssen (4. Quadrant). Die Vorhofreizung erfolgt jetzt in
der zuvor beschriebenen Weise. Da die Kammer innerhalb ihrer
Sollzeit von 150 ms nicht nachfolgt und die Verweilzeit von
300 ms des Monoflops 42 über den Kammersignalverstärker 20,
das Gatter 24 und das Monoflop 26 nicht gesetzt wird, unterbleibt
die retrograde Unterdrückung der Impulsübergabe durch
das Gatter 38. Der das Monoflop 34 nach Ablauf von 150 ms
verlassende Impulssprung erscheint am Eingang 37 des Gatters
38 und geht von dessen Ausgang über das Monoflop 72 zur Ausgangsstufe
73 bis 76. Über die Kammerelektrode 12 wird die
Kammer depolarisiert.
Um eine sichere Erkennung des einem Vorhofimpuls folgenden
Kammerkomplexes sicherzustellen, wird mittels des am Ausgang
des Monoflops 56 auftretenden Vorhofsollimpulses gleichzeitig
das 40 ms-Monoflop 78 gestellt. Dies bewirkt, daß über
den Eingang 79 des Gatters 24 die Übergabe von im Ventrikel
empfangenen Impulsen während der Torzeit des Monoflops 78
unterdrückt wird. Vom Kammersignalverstärker 20 aufgenommene
Vorhofimpulse werden durch dieses Zeitfenster von der logischen
Berücksichtigung im Kammerblock ausgeschlossen.
Während auf der Kammerseite der Kammerimpuls durch schnelle
Entladung des Ausgangskondensators 76 und langsames Wiederaufladen
dieses Kondensators über den Widerstand 75 erzeugt
wird, ist für das Rückladen des vorhofseitigen Ausgangskondensators
70 der dynamisch geschaltete Transistor 62 vorgesehen.
Das Wiederaufladen geschieht über diesen Transistor sehr
niederohmig und ist dementsprechend rasch abgeschlossen. Dadurch
wird erreicht, daß im EKG weniger Verzerrungen auftreten,
der Vorhofimpuls vom Ventrikelimpuls im EKG leicht
unterschieden werden kann und nach Abschluß der Rückladung
des Kondensators 70 der Vorhofsignalverstärker 14 eine wesentlich
erhöhte Eingangsimpedanz hat, was die P-Erkennung
weiter verbessert.
Es versteht sich, daß die Rückladung des Ausgangskondensators
76 grundsätzlich ebenfalls niederohmig über einen Schalttransistor
entsprechend dem Transistor 62 erfolgen kann. Da
jedoch der Kammersignalverstärker 20 ohnehin zuverlässig arbeitet,
wird es in der Regel günstiger sein, die Ausgangsstufen
in der beschriebenen Weise unterschiedlich auszulegen,
um im EKG den Vorhofimpuls vom Kammerimpuls sicher zu differenzieren
und damit die postoperative Störungsdiagnostik zu
erleichtern.
In der Praxis ist es erwünscht, die Schrittmacherfunktionen
auch dann zu kontrollieren, wenn sich der Patient in sauberem
Eigenrhythmus befindet und der Schrittmacher in allen Quadranten
völlig unterdrückt wird. Dies kann beispielsweise in der
Weise geschehen, daß die beiden Eingangsverstärker 14 und 20
über einen Magnetschalter blockiert werden und abgewartet
wird, bis die Reizimpulse im Vorhofbereich und in der Kammer
erregbare Phasen treffen. Es kann dann erkannt werden, ob der
Vorhofimpuls jeweils eine P-Welle und der Kammerimpuls jeweils
einen QRS-Komplex provoziert.
Statt dessen kann auch die bei der beschriebenen Ausführungsform
150 ms betragende PQ-Verzögerungszeit über einen Magnetschalter
drastisch, beispielsweise auf 50 ms, verkürzt werden,
um eine vorhandene intakte Überleitung zu überspielen und die
Kammer auf jeden Fall elektrisch zu provozieren, falls der
Schrittmacher effektiv ist. Gleichzeitig wird dabei die Verweilzeit
des Monoflops 56 von 700 ms auf beispielsweise 450 ms
verkürzt, so daß als Summe der Verweilzeiten der Monoflops 34
und 56 eine Zeit von insgesamt 500 ms erhalten wird, was einer
Frequenz von 120 Schlägen/min entpricht. Damit wird das Herz
sicher überfahren; die Stimulation kann einwandfrei überprüft
werden.
Eine Schaltungsanordnung, die prinzipiell derjenigen nach Fig. 1
entspricht, läßt sich auch unter Verwendung von integrierten
Schaltungen aufbauen, wie sie für auf dem Markt befindliche
Bedarfsherzschrittmacher verwendet werden. Eine derartige Ausführungsform
ist in Fig. 2 veranschaulicht. Es sind dort zwei
integrierte Schaltungen 84 und 86 vorgesehen. Jede der Schaltungen
84, 86 umfaßt einen Impulsgenerator mit durch spontane
Kammer- bzw. Vorhofsignale rückstellbarem Zeitglied (entsprechend
dem Monoflop 56) sowie die Impulsformer- und Ausgangsstufen
(entsprechend den Monoflops 60 und 72 sowie den Ausgangsstufen
63 bis 70 bzw. 73 bis 76). Die Refraktärglieder 32
bzw. 42, die Störungsdrückungsglieder 15 bzw. 26 und die
Verstärker 14 bzw. 20 sind zu integrierten Schaltungen 88
bzw. 90 zusammengefaßt.
Die integrierten Schaltungen 84 und 86 sind miteinander in
Reihe geschaltet, wobei ein vor der Ausgangsstufe der Schaltung
84 abgehender erster Ausgang 91 über eine Diode 92
und einen Kondensator 93 mit dem Eingang der integrierten
Schaltung 86 verbunden ist. Die integrierte Schaltung 86 wirkt
über einen dem Ausgang 91 entsprechenden ersten Ausgang 95,
eine Leitung 96 und eine Diode 97 auf den EIN-Eingang 98
einer Speicherzelle zurück, die von zwei miteinander gekoppelten
NOR-Gattern 99, 100 gebildet und dem Eingang der integrierten
Schaltung 84 vorgeschaltet ist.
Der Eingang 98 entspricht funktionsmäßig dem Eingang des Monoflops
32 nach Fig. 1. An diesem Knotenpunkt trifft nämlich
eine Information darüber ein, ob ein Schrittmacherimpuls den
Vorhof erregen sollte, oder ob eine spontane P-Welle eingetroffen
ist. Über den Eingang 98 der Speicherzelle 99, 100 wird
die mit einer Frequenz von 400 Schlägen/min, entsprechend
einem Impulsabstand von 150 ms, freilaufende Schaltung 84 eingeschaltet,
so daß 150 ms nach Auftreten der P-Information am
Eingang 98 von dem zweiten Ausgang 103 der Schaltung 84 aus
über ein Gatter 104 und eine Leitung 105 ein Reizimpuls zur
Kammerelektrode 12 überführt wird. Der Schrittmacher arbeitet
in dieser Form als vorhofgesteuerter Kammerschrittmacher.
Über den ersten Ausgang 91 der integrierten Schaltung 84
wird die mit einer Frequenz entsprechend 700 ms freilaufende
Schaltung 86 nach Art eines normalen Bedarfsschrittmachers
zurückgesetzt, so daß 700 ms verstreichen müssen, bis ein Vorhofimpuls
über den zweiten Ausgang 107 der integrierten Schaltung
86 und eine Leitung 108 auf die Vorhofelektrode 10 gegeben
werden kann. Zur gleichen Zeit wirkt aber ein Ausgangsimpuls
über den Ausgang 95 der Schaltung 86 auf den Eingang
98 der Speicherzelle 99, 100 zurück, so daß der Generator der
Schaltung 84 erneut eingeschaltet wird und eine Zeit von 150
ms verstreicht.
Da eine einem Impulsabstand von 150 ms entsprechende Wiederholfrequenz
unsinnig wäre, wird über den Ausgang 91 der
Schaltung 84 und eine Diode 110 so auf den AUS-Eingang 112
der Speicherzelle 99, 100 zurückgewirkt, daß von der integrierten
Schaltung 94 jeweils nur ein Impuls abgegeben werden
kann. Es bedarf danach erneut eines Eingangssignals am Eingang
98 der Speicherzelle 99, 100, um die Schaltung 84 erneut
zu triggern und die Zeit von 150 ms ablaufen zu lassen.
Die Schaltungsanordnung nach Fig. 2 arbeitet in den vier
Bradykardiequadranten wie folgt:
Im ersten Quadranten - ausreichende oder schnelle Vorhoffrequenz
und schnelle Befolgung durch spontane Ventrikelaktionen
- wird die P-Welle von der Vorhofelektrode 10 aufgegriffen
und über die integrierte Schaltung 88, eine Entkopplungsdiode
114 und einen Kondensator 115 dem Eingang 98 der Speicherzelle
99, 100 zugeführt. Die integrierte Schaltung 84 wird
getriggert und möchte nach 150 ms einen Impuls über den Ausgang
103 an die Kammer abgeben. Da jedoch innerhalb dieser
Zeit von 150 ms die integrierte Schaltung 90 über die Kammerelektrode
12 bereits ein Spontansignal aus der Kammer empfangen
hat, geht über eine Leitung 116 und eine Diode 117
ein Sperrsignal an den Eingang 112 der Speicherzelle 99, 100
sowie an den einen Eingang des Gatters 104. Letzteres bewirkt
eine Blockierung der Ausgabe des Ventrikelimpulses vom Ausgang
103 auf die Kammerelektrode 12. Auch Vorhofimpulse
können nicht abgegeben werden, da über die integrierte Schaltung
90 die eintreffende Kammerantwort über eine Diode 119
auf den Eingang der integrierten Schaltung 86 gegeben und diese
Schaltung für 700 ms zurückgestellt wird. Das nach 150 ms
am Ausgang 91 der integrierten Schaltung 84 ungehindert austretende
Signal wird dazu benutzt, über die Diode 92 die zuvor
schon über eine Leitung 121 und eine Diode 122 getriggerte
Zeit von 700 ms erneut zu triggern. Daher muß eine Zeit von
insgesamt 850 ms verstreichen, bevor ein weiteres Vorhofreizsignal
abgegeben werden könnte. Diese Abgabe unterbleibt jedoch,
weil die P-Welle mit höherer Frequenz einfällt. Der
Schrittmacher bleibt infolgedessen inaktiv.
Im zweiten Quadranten, das heißt für den Fall, daß der Vorhof
zu langsam schlägt und stimuliert werden muß, während die
Überleitung rechtzeitig erfolgt, kommt 700 ms nach einem
P-Signal ein Impuls am Ausgang 107 der integrierten Schaltung
86 zustande, der über die Leitung 108 dem Vorhof zugeführt
wird. Die in diesem Quadranten aber rechtzeitig eintretende
Ventrikeldepolarisation bewirkt, daß in der zuvor erläuterten
Weise der 150 ms später am Ausgang 103 der integrierten Schaltung
84 erscheinende Reizimpuls durch das Gatter 104 am Durchtritt
gehindert wird. Da die Zeitspanne von 700 ms vom Ausgang
91 her nachgetriggert wird, erfolgt nach insgesamt 850 ms
eine erneute Vorhofdepolarisation. Es tritt wiederum rechtzeitig
eine Ventrikelantwort auf, die über den Ausgang der integrierten
Schaltung 90 und das Gatter 104 die Weitergabe
eines Ventrikelimpulses vom Ausgang 103 der integrierten
Schaltung 84 an die Kammerelektrode 12 unterbindet.
Bei ausreichender oder schneller Vorhofaktion und schlechter
Überleitung (Quadrant 3) wirkt der Schrittmacher als vorhofgesteuerter
Kammerschrittmacher. Eine P-Welle gelangt über die
integrierte Schaltung 88 zum Eingang 98 und schaltet die
Speicherzelle 99, 100 ein. Die integrierte Schaltung 84 wird
getriggert und gibt nach 150 ms über das Gatter 104 einen Impuls
auf den Ventrikel. Dieser Impuls kann das Gatter 104 durchlaufen,
da eine rechtzeitige Kammerdepolarisation, die über die
integrierte Schaltung 90 das Gatter sperren würde, nicht
eingetreten ist.
Bei Vorhofbradykardie und Kammerbradykardie (Quadrant 4) wird
ein Vorhofimpuls über den Ausgang 107 der integrierten Schaltung
86 abgegeben. Gleichzeitig wird vom Ausgang 95 her über
die Leitung 96 und die Diode 97 die Speicherzelle 99, 100
eingeschaltet, so daß 150 ms später am Ausgang 103 der integrierten
Schaltung 84 ein Impuls erscheint. Dieser wird über
das Gatter 104 zur Kammerelektrode 12 übertragen, weil zu diesem
Zeitpunkt keine Ventrikelkontraktion stattgefunden hat,
die über die integrierte Schaltung 90 das Gatter 104 sperren
würde.
In Analogie zu der Schaltungsanordnung nach Fig. 1 ist ein
funktionsmäßig dem Monoflop 78 entsprechendes, beispielsweise
aus RC-Gliedern aufgebautes Schaltglied 124 vorgesehen, das
während eines Vorhofimpulses und kurze Zeit danach, beispielsweise
für eine Zeitspanne von 20 ms, den Ventrikelverstärker
der integrierten Schaltung 90 inhibiert, damit Vorhofimpulse
im Ventrikelverstärker nicht fehlerkannt werden können.
Die vorhofseitige Reizimpuls-Ausgangsstufe kann zweckmäßig
in der in Verbindung mit Fig. 1 erläuterten Weise so ausgelegt
sein, daß der Ausgangskondensator schnell wieder aufgeladen
wird, um die Unterscheidung der P-Signale zu begünstigen
und die Eingangsimpedanz des P-Verstärkers zu erhöhen.
Claims (8)
1. Elektrischer Herzschrittmacher
mit einer Vorhofaktionserkennungsstufe
(14, 15; 88), einer Kammeraktionserkennungsstufe
(20, 26; 90), einem Vorhofstimulator
(56, 60 bis 70; 86) und einem
Kammerstimulator (34, 72 bis 76; 84),
bei dem zur Überwachung und elektronischen
Nachbildung des normalerweise ablaufenden
natürlichen Herzzyklus die beiden
Erkennungsstufen und die beiden Stimulatoren
derart untereinander verknüpft sind,
daß in sequentieller Abfolge
- - jeweils im Anschluß an eine von der Kammeraktionserkennungsstufe erfaßte natürliche Kammeraktion oder eine von dem Kammerstimulator stimulierte Kammeraktion durch den Kammerstimulator eine vorbestimmte VA- Wartezeit gestartet wird und der Vorhofstimulator zur Abgabe eines Vorhofreizimpulses veranlaßt wird. Falls die Vorhofaktionserkennungsstufe innerhalb der VA-Wartezeit keine natürliche Vorhofaktion ermittelt und daraufhin den Vorhofstimulator an der Abgabe eines Vorhofreizimpulses gehindert hat, sowie
- - jeweils im Anschluß an eine von der Vorhofaktionserkennungsstufe erfaßte natürliche Vorhofaktion oder eine von dem Vorhofstimulator stimulierte Vorhofaktion durch den Vorhofstimulator eine vorbestimmte AV-Wartezeit gestartet wird und der Kammerstimulator zur Abgabe eines Kammerreizimpulses veranlaßt wird, falls die Kammeraktionserkennungsstufe innerhalb der AV-Wartezeit keine natürliche Kammeraktion ermittelt und daraufhin den Kammerstimulator an der Abgabe eines Kammerreizimpulses gehindert hat.
2. Schrittmacher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kammerstimulator (34, 72 bis 76; 84) und der
Vorhofstimulator (56, 60 bis 70; 86) jeweils einen monostabilen
Multivibrator aufweisen, der die AV-Wartezeit bzw. die VA-
Wartezeit vorgibt.
3. Schrittmacher nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die AV-Wartezeit
120 ms bis 200 ms beträgt.
4. Schrittmacher nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die VA-Wartezeit
600 ms bis 750 ms beträgt.
5. Schrittmacher nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Erkennung und Stimulation
der Vorhof- und der Kammeraktion jeweils eine unipolare
Elektrode (10, 12) vorgesehen ist und das Schrittmachergehäuse
die gemeinsame neutrale Elektrode bildet und
daß der Kammeraktionserkennungsstufe (20, 26; 90)
eine Sperrstufe (24,
78; 124) zugeordnet ist, mittels derer die Kammeraktionserkennung
bei Auslösen einer Vorhofstimulation für eine
vorbestimmte Zeitdauer sperrbar ist.
6. Schrittmacher nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Vorhofstimulator
einen über eine erste Schaltstufe
(62) aufladbaren und über eine zweite Schaltstufe (68)
entladbaren Ausgangskondensator (70) aufweist.
7. Schrittmacher nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß mittels eines Vorhofstimulationsauslösesignals beide
Schaltstufen (62, 68) ansteuerbar sind und der Ladeschaltstufe
(62) ein Zeitverzögerungsglied (63, 64) vorgeschaltet ist.
8. Schrittmacher nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorhofaktionserkennungsstufe (14, 15; 88)
und/oder die Kammeraktionserkennungsstufe
(20, 26; 90) ein Refraktärglied
(15, 26) aufweisen, das die Erkennung von Signalen
blockiert, deren Frequenz einen vorgegebenen Höchstwert
überschreitet.
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