DE2659466A1 - Steroline und deren verwendung - Google Patents
Steroline und deren verwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Sterolinverbxndungen und deren Verwendung im medizinischen Bereich.
Steroline sind häufig in der Natur in Pflanzen und Mikroorganismen vorkommende Verbindungen, die, soweit bisher
bekannt, in den Pflanzen keinerlei Funktionen ausüben. Steroline sind chemisch gesehen Glykoside von Phytosterolen
einschließlich des Cholesterols und sterolartiger tetracyclischer Triterpene wie beispielsweise
Lanosterol und Cycloartenol. Bislang sind etwa loo verschiedene
natürliche Phytosterole bekannt, von denen viele sehr selten vorkommen wie beispielsweise Lanosterol,"
während einige häufiger, dann aber auch nur in kleinen Mengen in verschiedenen Pflanzen wie beispielsweise
Cycloartenol oder Cholesterol oder nur in spezifischen Pflanzen oder spezifischen Pflanzenfamilien vorliegen.
Einige dieser Verbindungen treten aber auch in verschiedenen Pflanzen in relativ großen Mengen auf wie beispielsweise
Sitosterol und Campesterol sowie Stigmasterol. Von diesen letzteren kommt insbesondere Sitosterol am häufigsten vor.
Die Phytosterole entsprechen überwiegend der nachfolgenden allgemeinen Formel
Bankkonten: Deutsche Bank AG., Hamburg (BLZ20070000) Kto.-Nr. 34/03516 · Postscheckkonto: Hamburg (BLZ 200100 20) Nr. 3245 25-208
Deutsche Apotheker- und Ärztebank E.G.Q^^lQh^nQjuJb/BO^QoQe^) Kto.-Nr. 002/35 630
T 2559466
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, in der R , R und R Wasserstoffatome oder Methylgruppen bedeuten und in der R ein Wasserstoffatom oder eine Methyl-, Äthyl-, Methylen- oder Athylxdengruppxerung bedeuten kann. Darüber können an verschiedenen Stellen des Grundgerüstes Doppelbindungen vorliegen. Dies trifft auch für die Seitenkette zu.
, in der R , R und R Wasserstoffatome oder Methylgruppen bedeuten und in der R ein Wasserstoffatom oder eine Methyl-, Äthyl-, Methylen- oder Athylxdengruppxerung bedeuten kann. Darüber können an verschiedenen Stellen des Grundgerüstes Doppelbindungen vorliegen. Dies trifft auch für die Seitenkette zu.
Es wurde bereits festgestellt, daß diese Phytosterole in den
meisten Pflanzen als Sterolglykoside, d.h. also als Steroline und gegebenenfalls als deren Ester vorliegen. Eine Ausnahme
scheint bisher für die tetracyclischen Triterpensterole zu gelten, da diese in der Natur nicht als Glykoside vorzukommen
scheinen. Die meisten vorkommenden Steroline sind Monoglykoside, allerdings sind bisher auch einige wenige
Diglykoside beschrieben worden. Als Zucker liegt überwiegend D-Glukose vor, die mit der 3-ß-Hydroxigruppe meist durch
eine äquatoriale oder ß-Glukosidbindung mit dem Sterol verbunden ist. Als Monosaccharide sind in diesen Verbindungen
außerdem Mannose, Galactose, Arabinose und Xylose festgestellt worden. Soweit Ester vorliegen, wurden als Säuren
einbasische Carbonsäuren gefunden.
Pflanzen enthalten meist jeweils bestimmte, häufig aber unterschiedliche
Sterole, Sterolester, Steroline und Sterolinester.
Sterole und Sterolester sind bislang in der Medizin nicht verwendet worden, mit Ausnahme bestimmter Phytosterole,
wie Sitosterol und Fucosterol, in sehr hohen Dosen zur Bekämpfung eines erhöhten Serumcholesterinspiegels.
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Steroline und Sterolinester sind bereits als biologisch wirksam beschrieben worden. Hinweise hierauf finden sich
in den DT-OS 2113215 und 2312285 entsprechend den
GB-PS 1298047 und 1^17272. Ferner ist in den DT-OS 23o32^7
und 2113215 entsprechend den GB-PS 136566I und 12980^7 und
der DT-OS 2^58890 bereits die Herstellung von pharmazeutischen
Spezialitäten mit einem Gehalt an Sterolinverbindungen angegeben worden.
In diesen Veröffentlichungen wurde darauf hingewiesen,
daß Sterolinverbindungen praktisch keine Toxizität aufweisen und daher zur Behandlung von verschiedenen Krankheiten eingesetzt
werden können. Sterolinverbindungen wurden nach diesen Veröffentlichungen, auch zur Bekämpfung von Gicht und
Arthritis eingesetzt.
Überraschenderweise und völlig unerwartet wurde nunmehr festgestellt,
daß bei höheren Dosierungen von Sterolinen oder Sterolinestern bei prädisponierten Patienten gichtartige
Erscheinungen auftreten können.
Erfindungsgemäß wird daher vorgeschlagen, Steroline und
Sterolinester natürlicher oder synthetischer Herkunft bei der Bekämpfung von Humankrankheiten in täglichen Dosen
von weniger als Io mg und vorzugsweise 0,03 bis o,75 mg
einzusetzen.
Da der Phytosterolgehalt im Pflanzenmaterial meist wesentlich größer als der Sterolingehalt ist, nehmen Menschen und
Tiere mit der täglichen Nahrung häufig nicht genug Sterolinverbindungen und Sterolinesterverbindungen auf,
so daß die täglich benötigten Mengen nicht erreicht werden. Erfindungsgemäß können aber auch mit Sterolinen angereicherte
Extrakte, synthe+ische Steroline und deren Ester, die teilweise halbsynthetisch aus natürlichem Ausgangsmaterial
oder vollsynthetisch gewonnen werden können und die entweder frei oder als Ester mit einer oder mehreren aus
Monocarbonsäuren gebildeten Estergruppen vorliegen, eingesetzt werden, da sie biologisch aktiv sind und eine besondere
Bedeutung für die Gesunderhaltung menschlicher und tierischer Organismen aufweis&fl3 Ä,£i7ll£iQ ΟΛ2 sich aber herausgestellt,
daß zwar Steroline und deren Ester, soweit sie in pflanzlichem
Material oder in Sterolin angereicherten Pflanzenextrakten
vorliegen, schnell und gut resorbiert und aufgenommen werden,
daß abet- eine nur geringe Wirkung oder überhaupt keine
eintritt, wenn Storolinr. und deren Ester, ora.l oder parenteral,
in kristalliner Form oder in Form größerer amorpher Aggregate verabreicht werden. Es ist unbedingt notwendig, daß die
orfindungsgeraä" empfohlenen therapeutischen Dosen die
Steroline und/oder deren Ester in einer hochgradig dispersen Form enthalten. Vorfahren zur Herstellung so]eher Dispersionen
sind beispielsweise in der GD-PS 1365661 entsprechend der
deutschen DT-OS 23o32;l7 und in der DT-OS 2^58890 enthalten.
Die erwähnten. Schwierigkeiten bei der Anwendung von Sterolinen
und ihren Estern hinsichtlich der Resorption und Verwendbarkeit hängen mit der extremen TTnlöslichkeit in Wasser zusammen.
So löst beispielsweise 1 Liter Wasser· von Zimmertemperatur nur 9 mg Sitosterol-^-glukosid und Io mg Choiesterol-ß-glukosid.
Hinzu "kommt,-daß alle diese Verbindungen eine nur sehr
geringe Lipidaffinität aufweisen, so daß sich hieraus
die geringe Wirksamkeit oder sogar fehlende Wirksamkeit
erklärt,- wenn die Sterol ine bei Menschen und/oder Tieren in einer für die Resorption nicht atisreichenden Teilchengröße*
verwendet werden. Es ist daher unbedingt notwendig, daß die erfindungsgemäß einzusotrendoi Verbindungen so hergestellt
und/oder vorbearbeitet und/oder so in pharmazeutische Präparate incorporiert werden, daß flüssige oder Feststofflösungen,
. Emulsionen oder feste Dispersionen entstehen, die
in an sich bekannter Weise durch Adsorption, Absorption oder durch Mahlvorgänge mit oder ohne Zusatzstoffe erhalten
worden können. Diese Verfahren zielen allesamt auf die Verkleinerung der Teilchen und Verringerung der Kristallinität
der Steroline hinaus, so daß diese statt in Form von kristallinen Mikropartikeln als winzige amorphe mono- oder
multimoleculare Aggregate vorliegen. Die erfindungsgemäß einzusetzenden Verbindungen werden meist mit Teilchengrößen
von etwa o,l r.iir> und vorzugsweise von 0,06 mm und kleiner
eingesetzt.
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Der tägliche Sterolinbedarf beträgt beim Menschen etwa mindestens 0,03 mg. Gegebenenfalls kann der Bedarf aber
auch wesentlich höher liegen. Die täglich benötigten Mengen werden in drei oder vier gleichen Tagesdosen verabreicht.
Wie bereits ausgeführt, wurde nunmehr festgestellt, daß Tagesdosen von mehr als Io mg überraschenderweise bei
prädisponierten Patienten reversible gichtartige Effekte auslösen können, obgleich eben diese Verbindungen bei
geringeren Dosen zur Bekämpfung von entzündlichen Erscheinungen wie Arthritis und zur Bekämpfung der Gicht mit
Erfolg verwendet werden. Die Anwendung der Verbindungen erfolgt daher meist in einer täglichen Gesamtdosierung von
o,45 mg bei drei Einzeldosen von 0,15 mg, vorzugsweise bei
einer Gesamtmenge von ο , 3° bis o,75 mg Tagesdosis in drei
oder vier gleichen Einzeldosen oder einer einzigen Tagesdosis mit protraierter Wirkstoffreigäbe. Diese Dosisangaben können
bei der Bekämpfung von Tierkrankheiten in bekannter Weise, d.h. also bezogen auf Gewichtsbasis bei einem angenommenen menac
liehen Durchschnittsgewicht von 75 ^Si berechnet werden.
Die oben genannten Werte der bevorzugt eingesetzten Dosierungen beziehen sich auf Steroline, es hat sich aber herausgestellt,
daß Sterolinester etwas weniger wirksam sind und daher etwas höhere Tages- und Einzeldosen erfordern. Aber auch diese
Dosen können ohne Schwierigkeiten unter einer Gesamtdosis von Io mg gehalten werden.
Außerdem hat sich gezeigt, daß eine tägliche Gesamtdosis von weniger als o,ol mg Sterolinverbindungen keine Wirksamkeit
oder kaum Wirksamkeit zur Bekämpfung der verschiedenen Krankheiten hat, so daß sich hieraus ergibt, daß die arzneilich
einzusetzende tägliche Dosis mehr als o,ol mg betragen muß. Im Hinblick darauf, daß frisches Obst und Gemüse
nicht jederzeit zugänglich sind, und daß der Sterolingehalt in vielen vorbehandelten Pflanzenprodukten der verschiedensten
Art verringert oder nicht mehr vorhanden ist, können daher die erfindungsgemäß einzusetzenden Verbindungen als
prophylaktische Maßnahme auch Lebensmittelprodukten unter Beachtung der von Menschen täglich benötigten Bedarfsmenge
zugesetzt werden.
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Die hypoglykämische Aktivität der Steroline wurde bereits
für Sitosterolglykosid von S.II.Ambike und M.R.R.Rao in Indian
J.pharm. V)Gl, 29., 91-9'l beschrieben. Aus veröffentlichten
Patenten und Patentanmeldungen ergibt sich ferner die
Verwendbarkeit dieser Verbindungen und insbesondere der Sitosterolglykoside zui* Bekämpfung von Pi'ostatahypertrophie
und begleitenden Urogenitalerkrankungen, Arthritis, CholRsterosis und Arteriosklerosis, Gicht, weiteren
Erkrankungen mit erhöhten Harnsäurespiegeln, endokrinen Störungen und als Geriatrikum. Darüber hinaus wurde die
diuretische Wirkung von Sterolinen, von Glykosiden und des Sitosterols bereits in der GB-PS 12 98 o'l7 beschrieben und
durch wissenschaftlich^ Untersuchungen in Indian J. ehem.
1975, JJ3> 199-2OO (oi.-Spinasterol-3-ß-D-glukosid) bestätigt.
Nach bisheriger Kenntnis sind die Verbindungen zur Behandlung oder Behandlungsunterstiitzung folgender Krankheiten geeignet:
A) Erkrankungen des Magen-Darin-Traktes und Metabolismusstörung;
1.) Geschwüre·,
2.) zur Normalisation der Leberfunktion,
3.) zur Normalisation des Appetits und Gewichtes,
Ί.) Zusatz zu Tonica zur Verbesserung des allgemeinen
Wohlbefindens und der Gesundheit,
5·) Altersbeschwerden,
6.) Diabetesbehandlung,
7·) als Abführmittel.
6.) Diabetesbehandlung,
7·) als Abführmittel.
B) Hormonale Abweichungen, auch im Urogenitaltrakt: 1.) endokrine Störungen,
2.) Erkrankungen der Harnwege,
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3-) benigne Prostatahypertrophie und dadurch bedingte
Beschwerden,
4. ) zur Normalisierung von Vital- und Sexualfunktion.
C) Erkrankungen des Blutes und der blutbildenden Organe:
1.) Hyperlipidaemie und ihre riickbildbaren Erscheinungen.
D) Erkrankungen des cardiovasculären Systems:
1.) Herzerkrankungen und Blutdruckabweichungen, 2.) als Diureticum und bei ödematösen Zuständen,
3·) Heilungs- und Vorbeugungsmittel gegen Gefäßerkrankungen,
Krampfadern und Hämorrhoiden.
E) Dermatologische Erkrankungen:
1.) Dermatitiden einschließlich Ekzeme, Akne und ähnliche
Zustände,
2.) als Emollientien und Schutzmittel.
F) Erkrankungen des Skelettsystems und der Muskeln:
1.) als entzündungshemmendes Mittel, 2.) arthritische und rheumatische Erkrankungen im allgemeinen,
3.) erhöhter Harnsäurespiegel.
G) Erkrankungen des Zentralnervensystems: 1.) Epilepsie.
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H) Erkrankungen der Atmungsorgane:
1.) Allergien einschließlich Asthma. I) Weitere Anwendungen:-
1.) als synergistisch Afirkende Mittel mit
anderen Arzneimitteln,
2.) als Vorbeugungsmittel gegen Nebenwirkungen, die durch Bestrahlung, Cytostatica oder andere
Arzneimittel verursacht werden,
3.) als hexlungsforderndes Mittel, besonders
vor und nach Operationen,
4.) als heilungsförderndes und die Gewebsannahme unter
stützendes Mittel bei Organtransplantationen.
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Bei der Behandlung dieser Krankheiten sollte aber beachtet werden, daß die Steroline und deren Ester - wenn vermeidbar nicht
in Dosen von über Io mg p.d. angewendet werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Beispiele näher erläutert:
Herstellung von Sitosterol-ß-D-glukosid.
Eine Mischung aus 4l,4 g Sitosterol und 551 2 g Silberkarbonat
in Toluol wird unter Rühren so lange destilliert, bis das Destillat wasserfrei übergeht. Dann wird in die gerührte
siedende Mischung tropfenweise eine Lösung von 82,2 g Acetobromglukose in loo ml Toluol eingetropft. Das Toluol
wird kontinuierlich weiter destilliert, so daß das gesamte bei der Umsetzung gebildete Wasser azeotrop
entfernt wird. Das Reaktionsgefäß wird in dieser Zeit vor Licht geschützt. Falls notwendig, wird das Volumen der
Reaktionsmischung durch Zugabe von trockenem Toluol konstant gehalten. Nach der Zugabe der Bromacetoglukoselösung wird
so lange weiter am Sieden gehalten, bis das Destillat wasserfrei ist. Anschließend wird die Reaktionsmischung
abfiltriert und der Rückstand mit frischem heißen Toluol ausgewaschen. Die vereinigten Filtrate und Waschflüssigkeiten
werden dann unter vermindertem Druck eingedampft. Der Rückstand wird aus Aethanol bzw. Hexan umkristallisiert.
Die Ausbeute an Sitosterol-glukosid-tetraacetat beträgt 22,4 g entsprechend Jo %.
Eine Lösung von 1 g Natrium in loo ml Aethanol wird unter Rühren schnell zu einer Lösung von Io g Sitosterol-glukosidtetraacetat
in 6oo ml Aethanol bei einer Temperatur von ll5° C zugesetzt. Die Mischung wird eine Stunde gerührt,
bevor 2 1 Wasser zugesetzt werden und die Mischung eine weitere Stunde gerührt wird. Das niedergeschlagene
Sitosterol-glukosid wird abfiltriert und mit Wasser neutral
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gewaschen, bo vor es 12 Stunden im Vakuum
wird. Die Ausbcr.to beträft b,9 J? entsprechend. 95 %·
Durch IMhI geeigneter Ausjangsverbindungen können auch
alle übrigen cniiihnten Hterolino nach den oben angegebenen
Verfahren hergestellt worden.
Herstellung einer Feststofflösung von
id'i, ii5~Dihydrol anosterol-ß-D-g] ukosid in Sitosterol und
Einarbeitung in Lactosegranula.
loo g Sitosterol werden in ^sooo ml zum Rückfluß erhitzten
Aethanols gelöst, bevor io g ^h,^-Dihydrolanosterol-ß-D-glukosid
in der am Rückfluß gehaltenen Mischung aufgelöst werden. Nnch vol 1 stcändige»- Lösung dc? Sterol ins wird die
Mischung zxir Trockne einmengt. Der Rückstand wird so vermählen
oder in anderer an sich bekannter Weise zerkleinert, daß sich ein amorphes TuI vor mit einer Teilchengröße von nicht
über o,o6 nm Durchmesser ergibt.
Das erhaltene Pulver wir mit ü 1 Wasser angeschlämmt und
innig mit 3i- kg Lactose vermischt. Die Aufschlämmung wird
dann getrocknet und ergibt das fertige Granulatprodukt mit Teilchengrößon von vorzugsweise 0.7 bis 1,2 mm Durchmesser.
Dieses Produkt 1st besonders gut zur Herstellung von Kapseln mit einem Gehalt an I>o mg dieses Produktes entsprechend
einom Glukosiclgelialt Λ'οη ο, 15 mg geeignet.
Tn gleicher Weise wurden Granulate mit gleichem Gehalt
an Glukosid imler Verwendung der ß-D-Glukoside von
Sitosterol, stigmasterol. Cholesterol und Soyasterolen
hergestellt.
Allgemein kann zur Herstellung eines Granulates mit der
gewünschten und erforderlichen Teilchengröße folgendes
ausgeführt
a) Das Verfahren kann auf alle Sterolglykoside und .
Sterolglykosidester angewendet werden.
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b) Da.« als Aggrogatbileiner mitverwendete Sitosterol ist
als das am häufigsten vorkommende Phytosterol dasjenige
der Wahl, obgleich es häufig von ähnlichen Sterolen, wie Campesterol, Stigmasterol und kleineren Mengen
weniger häufig auftretenden Sterolen wie Brassicasterol,
Avenasterol usw. begleitet wird. Es wird darauf hingewiesen, da°>
Cholesterol und andere Sterole ohne C-24-Alkylgruppe nicht als Aggregatbildner oder feste
Lösungsmittel geeignet sind, allerdings sind diese Sterole
in Form ihrer entsprechenden Steroline verwendbar.
c) Es können andere Lösungsmittel eingesetzt werden, obgleich Äthanol zur Zeit ein reJativ preisgünstiges Lösungsmittel
ist. Gegebenenfalls können auch Lösungsmittelmischungen Einsatz finden, l/eitere geeignete Lösungsmittel
sind beispielsweise Methanol, Chloroform, Mischungen aus Methanol und Chloroform, Dio:can, Aceton und andere polare
oder nicht polare gebräuchliche und leicht entfernbare Lösungsmittel.
d) Gegebenenfalls kann auch die Lactose oder ein anderes
GranuliorhilfsmateriaJ direkt in die Sterol-Sterolinlösung
ο ingeschlämmt werden, so da'} der Schritt des Zerkleinerns
der Storol-Sterolinverbindung und der Wasseraufschlämmung
entfällt. Gegebenenfalls kann die Sterolin-Sterollösung
auch auf das Trägerpulver aufgesprüht werden.
e) An Stelle von Lactose können auch andere geeignete Träger xvTie beispielsweise Glukose, Maltose, Askorbinsäure,
Lezithin, Stärke usw. Verwendung finden.
f) An Stelle des Sitosterols oder eines anderen Sterols können auch weitere geeignete organische Verbindungen
als Hilfsmittel verwendet werden. Gegebenenfalls kann das Sterol in auch ohne weitere Zusatzstoffe in Lösung
gebracht werden.
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g) Zur Erzielung der gewünschten Teilchengröße kann das Storolin auch mikronisiert, vermählen oder in anderer
Weise zu der gewünschten Teilchengröße von vorzugsweise
etwa 0,06 his ο,öl und insbesondere nicht mehr als o,l mm
verkleinert werden, und zwar soweit, daß ein fast vollständiger Fortfall der Kristallinität erzielt
wird, bevor di" Sterolinverbindung als solche oder in ex7icm pharmazeutischen Präparat Verwendung findet.
h) Feste inerte und unlösliche oder sogar lösliche Träger
können jederzeit eingearbeitet werden.
i) Der Anteil der aktiven und der nicht aktiven Verbindungen^
kann nach Uunsch geändert werden.
j) Die■Toilchongrößen können im vorgegebenen Rahmen ebenso
wie die Granulntgrößen und das Herstellungsverfahren
verändert werden.
k) Während der Herstellung können jederzeit andere pharmazeutisch aktive Verbindungen eingearbeitet werden.
Herstellung von Sitosterol-ß-D-glukosid auf Lactoseträger.
12,5 g Sitosterol-ß-D-glukosid werden in 75° ml
Methanol-Chloroform im Verhältnis 1:1 gelöst. Diese
Lösung wird innig mit 5oo g Lactose mit einer Teilchengröße
von nicht mehr als ο,15 mm vermischt. Anschließend werden
die Lösungsmittel im Vakuum entfernt. Die Mischung aus Sterol in und Lactose ( 1. : Ίο ) wird dann 12 Stunden im
Vakuumtroclrcnschrank bei 60 C getrocknet. Das getrocknete
Produkt wird dann gepulvert, so daß die Teilchengröße nicht mehr als o,15 mm beträgt. Dieses Pulver kann dann zu verschiedencn
pharmazeutischen Produkten weiterverarbeitet wei'den.
Die in diesem Verfahren verwendeten Lösungsmittel und
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Antciln vcrschincienor LösTingsmittrl können geändert werden,
so daß beispiclpreise rcino.= Acthmiol, Methanol oder
Chloroforn·, oder verschiedene !!!schlingen dieser Lösungsmittel
Anwendung finden können. Das Verhältnis von Sterolin und
Lactose kann rbenfallr geändert weT'rien. Außerdem können
andere Sterol inn wie beispielsweise Sojasterol-glukoside,
Cholesterol-glukosid oder Stigmasterol-glukosid oder
andere inerte Träger wie beispielsweise Glukose,
Ascorbinsäure oder Stärke eingenetzt werden. Die gepulverte
imprägnierte Lactose odci- andere gepulverte sterolinimprägniorte
Träger können granuliert werden zur Herstellung von Kapseln oder in andoror T..Tnisc vreiterverarbextet werden
zui· Herstellung pharmazeutischer Produkte. Zusammen mit dem
Sterolin können bei de" Herstellung des imprägnierten
Pulvers andern pharmazeutisch aktive Verbindungen zugesetzt
werden.
Herstellung von Tabletten mit einem Gehalt an S t igmas t erο1-ß-D-glukos id.
Io g Stigmasterol-glukosid werden in einer zum Rückfluß
erwärmten Lösung von loo g Sojasterolen (Sitosterol:-
Campesterol: Stigmasterol zu 60: 30: Io annähernd) in
2 1 Chloroform-Methanolgoraisch (l zu 3) gelöst. Die
Lösung wird zur Trockne eingedampft und der Rückstand mikronisiert oder in anderer bekannter V7ei.se zerkleinert,
so daß sich ein überwiegend amorphes Produkt mit einer Teilchengröße von nicht über 0,06 mm ergibt. Dieses
Produkt wird dann in üblicher Weise mit Tablettierhilfsraitteln
versetzt und in an sich bekannter Weise zu normalen oder Retardtabletten mit einem Gehalt an
o,13 mg Stigmasterol-ß-D-glukosid je Tablette verarbeitet
Die unter Beispiel 2 AnmcrTrung a) bis Ic) aufgeführten
Änderungen können hier ebenfalls durchgeführt werden.
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Herstellung von Dragees.
Eine Lösung von 630 mg Sitosterol-ß-D-glukosid in
2 1/2 1 Aethanol wird innig mit 25oo g Lactose vermischt und die Mischung unter Vacuum bei k5 C getrocknet. Die
imprägnierte Lactose wird gründlich mit ^5o g Saccharose
gemischt (Lactose und Saccharose sollten eine Teilchengröße von nicht über 0,15 mm besitzen) und diese Mischung wird mit
einer Lösung von 5« g Gelatine in 2,3 1 Wasser granuliert.
Das entstehende Granulat wird unter vermindertem Druck bei 45 C getrocknet und innig mit 13 S Magnesiumstearat
vermischt. Die fertige Mischung (3ol3 g) wird zu etwa
'tooo Kerne verpreßt, die abschließend mit einer gegebenenfalls gefärbten Drageedecke überzogen werden. Jedes Dragee
enthält o,15 mg Sitosterol-ß-D-glukosid, 595»238 mg
Lactose, 1071143 «ng Saccharose, Il,9o5 mg Gelatine
und 3i°95 mg Magnesiumstearat. Auf gleicher Weise wurden
Soyasterol-ß-D-glukoside, Tallölsterol-ß-D-glukoside»
Cholesterol-ß-D-glukosid, Stigmasterol-ß-D-glukosid und
Sitosterol-ß-D-galaktosid zu Drageekernen verpreßt.
Herstellung einer Salbe mit einem 0,25 % Gehalt an
Cholesterol-ß-D-glukosid.
2,5 g Cholesterol-ß-D-glukosid werden in 9o g emulgierenden Cetylstearylalkohol eingearbeitet. Nach Zugabe Io5 g dickflüssigen
Paraffins und Io5 g weißer Vaseline wird auf dem Wasserbad auf 60 C aufgeschmolzen. Die Schmelze wird mit
697 j 5 g Wasser mit etwa der gleichen Temperatur in kleinen
Anteilen versetzt und die Mischung wird bis zum Erkalten gerührt.
Herstellung einer Creme mit einem 0,25 % Gehalt an Soyasterol-ß-D-glukosiden.
2,5 g Soyasterol-ß-D-glukoside werden in 5oo g Wollwachsalkohol
dem Wasserbad auf etwa 5o C erhii
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eingetragen und auf dem Wasserbad auf etwa 5o C erhitzt.
Die Mischung wird dann mit '*97ι5 g Wasser von etwa gleicher
Temperatur in kleinen Anteilen versetzt. Die Creme wird bis zum Erkalten gerührt, wobei verdampfte Wasseranteile ergänzt
werden.
Herstellung von pharmazeutisch unbedenklichen Lösungen.
a) Lösung mit einem Gehalt an semisynthetischen Soyasterol-ß-D-glukosid.
Zu einer siedenden Lösung von 600 mg semisynthetischen Soyastorol-ß-D-glukosid in 6 Litern absoluten Aethanols
wird eine Lösung von Io g Polyvinylpyrrolidon in ·'* 1
destilliertem Wasser mit einer Temperatur von 65 C
zugegeben. Die abgekühlte 60 ?6-ig aethanolische Lösung
wird in 25o ml-Flaschen abgefüllt. Die Patienten werden
angewiesen, von dieser Mischung 3 x täglich einen halben
Teelöffel entsprechend 2,5 ml einzunehmen.
Die Gesamtlösung ergibt ko 25o ml-Flaschen, die jeweils
etwa loo Dosen zu 2,5 ml enthalten und daher für eine Behandlung von etwa 33 Tagen reichen. Jeder Teelöffel
mit einem Gehalt an 2,5 ml weist einen Gehalt an 0,15 mg Stcroline, 2,5 mg PVP und 1,5 ml Aethanol auf.
Es ist. zu beachten, daß Konzentrationen von über o,o75 mg
Steroline und 1 mg PVP je loo ml 60 %-igen wässrigen Aethanols nicht überschritten werden sollten, wenn klare
Lösungen erwünscht sind, d.h., daß etwa ο, 1875 "ig Steroline
je 2,5 ml wässrigen 60 ?S-igen Aethanols bei klarer Lösung die Maximaldosis darstellen.
Nach dem beschriebenen Verfahren können auch Lösungen anderer Sterol-monoglykoside oder -monoglukoside
hergestellt werden, allerdings haben alle diese Verbindungen geringe Löslichkeiten, so daß diesen Lösungen
nach der beschriebenen Methode zur Verhinderung von
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Trübwerden nicht zu niedrigen Temperaturen ausgesetzt
werden sollten.
b) Lösungen mit einem Gehalt an semisynthetischen Sitosterol-ß-D-mnltosid.
800 mg Sitosterol-ß-D-maltosid werden in einer
Mischung aus 3 1 Λethanol und 7 1 Wasser am gelinden
Rückfluß gelöst. Dir abgekühlte 30 ?S-ige wässrige
Aethanollösung wird dann in 25o ml-Flaschen abgefüllt.
Die Patienten werden angewiesen, von dieser Lösung 3 x täglich 2,5 ml (entsprechend der jeweiligen Größe
einem halben oder einem ganzen Teelöffel voll) zu nehmen.
Die Gesamtlüsung ergibt *to 25o ml-Flaschen, die
jeweils loo Dosen zu 2,5 ml enthalten, so daß die
Gesamtmenge für ein^> Behandlung von etwa 33 Tagen
ausreicht. 2,5 ml der Lösung enthalten o,2 mg Steroline
und o,75 nil Aethanol .
Nach dem beschriebenen Verfahren können auch Lösungen anderer Steroldisaccharide hergestellt werden. Die
Wasserlöslichkeit des ß-D-Maltosids, des ß-D-Lactosids
und des ß-D-Cellobiosids dos Sitosterols beträgt ο,38 mg bzw. o,21'Dzw. o,75 mg / 1 ml Wasser bei
einer Temperatur von 2k° C. Diese Löslichkeiten liegen über den bevorzugt eingesetzten Einzeldosen der
Verbindungen.
Die bevorzugt eingesetzte Einzel dosis für Steroldisaccharide beträgt o,2 mg, also 0,6 mg je Tag.
Es wird darauf hingewiesen, daß zusammen mit den Steroldisacchariden auch andere pharmazeutisch.wirksame
Verbindungen in die Lösungen eingeax-beitet werden können. Darüber hinaus kann der Alkoholgehalt
dieser Sterolinlösungen verändert werden; gegebenenfalls können auch andere pharmazeutisch unbedenkliche
Lösungsmittel Verwendung finden. Darüber hinaus kann
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auch re.ines Wasser als oinzigos Lösungsmittel
brnutüt Ktrdon.
DeJ spi el 5»
Pharmakologischr Ptüfurift d*»t Steroliiie.
a) Toxizitri tsprüfung di»r Sterol ine.
Bei der Prüfung dei" akuten Toxizität bei Ratten, Mäusen,
Kaninchen, Hunden und Primaten konnten nach oraler Gabe von z.B. .Sitostcrol-ß-D-glukosid auch in Dosen
von 1 bis 2g/ kg Körpergewicht keine toxischen Effekte
festgestellt werden. Auch bei Gabe über einen längeren
Zeitraum von täglichen Dosen von loo bis 2oo mg / kg Körpergewicht
konnten bei diesen Tierspezies keine toxischen und auch keine gdcbtnrtigen Erscheinungen festgestellt
werden, so daß die Verträglichkeit als gut bezeichnet werden kann.
b) Prüfung doi entzündungshemmenden Wirkung von
Sterolglykosiden.
1.) Aus Tallöl hergestellte Sterolmischungen enthalten
etwa 99»5 % Gesamtsterole, davon 95 % Sitosterol und
k % Campesterol. Diese Sterolmischung wurde als
Suspension in Gummijarabikuni in solchen Konzentrationen auf geschlämmt, daß sich jeticils l,o ml je loo g Körpergewicht
zuführen ließen.
Das entzündungsbewirkende Mittel, in diesem Fall gefriergetrocknete aktive Bäckereihefe,wurde in
steriler physiologischer Kochsalzlösung (o,9 % NaCl) zu einer Konzentration von 2 % aufgeschlämmt.
o,l ml der dabei entstehenden Suspension wurde jeweils in die Fußfläche der hinteren Hinterpfote der Versuchstiere
injiziert. Die Versuchstiere wurden mit dem aus Tallöl gewonnenen Sitosterol-glukosid
15 _ 909807/0002
BAD ORIGiNAL
- 4-5· -
265S46S
3 mal an verschiedenen Zeiten, nämlich 48, 24 und eine
Stunde vor der Injektion des entzündungsbewirkenden Mittels durch Zwangsfütterung virbehandelt. Dosen von 5oo oder
looo ipg / kg Körpergewicht des m.ikronisierten amorphen
Sterolinglukosids mit einer Teilchengröße von nicht mehr als 0,06 mm wurden an dio verschiedenen Testgruppen, jeweils
bestehend aus lh männlichen Ratten mit einem Durchschnittsgewicht
von etwa 230 g verfüttert.
Die Hälfte der Tiere jeder Gruppe wurde nach 5 Stunden zur
Feststellung der akuten Entzündung getötet, die andere Hälfte wurde nach lh Stunden zur Feststellung der noch
verbleibenden entzündlichen Vorgänge untersucht. Die entstandenen Ödeme in dor rechten Hinterpfote wurden
gewichtsmK^ig mit der linken Hinterpfote als Kontrolle, in
die nur sterile Kochsalzlösung (0,9 !»-ig) injiziert worden war, verglichen. Die mittlere! Gewichtsänderung jeder
behandelten Gruppe wurden mit einer Kontrollgruppe von Tieren verglichen, welche an Stelle der Testsubstanz nur Wasser
mit der entsprechender. Quantität des Suspensionshilfsmittels
in einer Menge von o,t ml / loo g Körpergewicht erhalten hatten.
Die durchschnittliche Verringerung der entzündlichen Reaktion «rgibt sich aus der nachfolgenden Tabelle:
DOSIS | DURCHSCHNITTLICHE | PROZENTUALE |
mjr/ksc oral | VERRINGERUNG DES ] | RATTENPFOTENODEM |
(48,24 und | nach 5 Stunden | nach 24 Stunden |
1 Stunde vor Gabe | ||
der Hefe) | ||
5oo | 11.2 | I7.6 |
looo | 14.4 | 20.3 |
909807/0002
- 16 -
2859466
In ähnlicher Weise wurden andere Steroline untersucht.
Dabei wurden Dosen von 5oo mg / kg Körpergewicht, suspendiert in Gummiarabikum 24 und eine Stunde vor der
Gabe des entzündungsauslösenden Mittels (im Fall der
Verbindungen 1 bis 5 2 ?i-ige Aufschlämmung von Bäckereihefe
in Salzlösung und bei den Substanzen 6 bis 8 3 1/3 /S-ige Aufschlämmung von Bäckereihefe in Salzlösung)
verabreicht.
Die Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle enthalten:
SUBSTANZ | 1.) | Cholestanol-ß-D-glukosid | DURCHSCHNITTLICHE PROZENTUALE | Stigmast er öl- ß -D-glukosid | 7-7 | ES RATTENPFOTEN- nach 24 Std. |
- | 2.) | Lanosterol-ß-D-glukosid | VERRINGERUNG D ODEMS nach 5 Std. |
Ergosterol-ß-D-glukosid | 1.8 | 11.1 |
3.) | 3.2 | 3-8 | ||||
4.) | Sitosterol-ß-D-galactosid | 6.8 | 8.7 | |||
5.) | Sitosterol-ß-D-maltosid | lo-4 | i4.3 | |||
6.) | Sitosterol-ß-D-lactosid | 7.8 | lo.8 | |||
7·) | 12.3 | 12.3 | ||||
8.) | 14.3 | lo.4 | ||||
Sitosterol-ß-D-cellobiosid | 12.7 | |||||
Patienten mit verschieden ausgebildeter chronischer Gicht wurden täglich während einer Zeitspanne von 6 Monaten
mit 3 Kapseln mit jeweils o,15 mg Sitosterol-ß-D-glukosid
vor jeder Hauptmahlzeit behandelt. Bereits nach dem ersten Behandlungsmonat erlitt keiner der Patienten einen weiteren
Gichtanfall.
909807/0002
- 17 -
2653466
Wie aus diesem Beispiel zu entnehmen, zeichnen sich die
erfindungsgemäß eingesetzten Verbindungen durch eine im
Vergleich zu bekannten Substanzen bisher unerreichte Verträglichkeit aus. Darüber hinaus haben die klinischen
Versuche Anhaltspunkte dafür ei geben, daß bei der Medikation mit diesen Verbindungen nicht nur Schmerzfreiheit
und bessere. Beweglichkeit erzielt wird, sondern daß die rheumatischen und artliritischen entzündlichen Prozesse
zum Stillstand komm er·, wodurch ein weiteres Fortschreiten
der Krankheit verhindert wird, und daß sie sogar, soweit im jeweiligen Zustand noch möglich, zu einer echten Heilung der
betroffenen Gewebe führen.
Diese Eigenschaften sind bisher noch in keiner Weise von den
üblichen und viel verwendeten Mitteln festgestellt worden. Hei der sogenannten akutrn arthritischen Gicht wird die
Behandlung normalerweise durch Rubigstellung und Gabe
entzündungshemmender Miftcl eingeleitet. Gleichzeitig werden r.ber auch die spezifischen Antigichtmittel verabreicht.
Zu den bekanntesten entzündungshemmenden Mitteln gehören
beispielsweise Azotylosalicylsüure, Indomethazin,
Phenylbutazon, Ibuprofen, Flufenaminsäure, Oxyphcnbutazon,
Ketoprofen, Chloroquin und dns Natriumsalz der Diclophensäure.
Azetylosalicylsäurc wird als Antiphlogisticutn in Dosen von
etwa 3oo bis looo mg, zur Behandlung von Gicht versuchsweise
in Dosen von 5ooo - Io ooo mg täglich gegeben. Obgleich die
Verbindung relativ wenig Nebenwirkungen hat, sind aber die
vorhandenen Nebenwirkungen wegen ihrer Schwere gefürchtet wie beispielsweise beim Auftreten von Agranulozytose.
Phenylbutazon wird in täglichen Dosen von etwa too bis 3oo "1S
verabreicht und ist für seine relativ schweren Nebenwirkungen bekannt, die beispielsweise in Magen-, Darm-,
Lebei"- und Nierenerkrankungen, Thrombopathien,
hämolytischen Anämien und Magen- und Dünndarmgeschwüren bestehen können, wobei die letzteren häufig durch diese
Verbindungen gefördert werden, dann latent vorliegen und
909807/0002 -13-
bei wei*nn r Medikation ausbrechen können. Aus diesen
Gründen i.st dir Vr rwendung von Phenylbutazon auf etwa
7 Tngo Ms fcinigp Monate beschränkt, wobei eine ständige
Über-.™chung i»s (iciundhoi fcszuStandes durch den Arzt
notwendig i.?t. TTidomfti4n^;in hat zwar weniger Nebenwirkungen
als Phenylbutazon, aber auch diese Verbindung muß täglich in
Dosen von etwa ?-5 bis ?oo mg über längere Zeiträume
genommen werden. Ähnliches gilt fnr Ibuprofen,
das ebenfalls weniger Nebenwirkungen als Phenylbutazon
aufweist, das aber auch über· längere Zeitspannen in täglichen
Dosen von bin zu 12oo mg genommen werden muß.
Ahn liehe Nebenwirkungen λ» i e Phenylbutazon zeigt auch
Oxyplu'nbnta^on, das in Tagesdosen i'on etwa 2oo - 3°° nig
gegeben wird. Flufenaminsäure mit üblichen Tagesdosen von
etwa Gon mg kann ebenfalls Nebenwirkungen durch Verschioclitrrung
von Magen- und Dünndarmgeschwüren auslösen. Ähnliche \'cl;onwii klingen wie Ibuprofen löst auch das in Mengen
von etwa \~>a mg täglich gegebene Kctoprofen manchmal aus,
während Chloroquin in täglichen Dosen von etwa 25>o mg
box prädisponierten Personen hämolytische Anämien bedingen kann. Auch das in täglichen Mengen von etwa bis 75 mg gegebene
Natriumsalz der Dirlophensäurr kann Dlutbildänderungen
bewirken.
Von den ausgesprochenen Mitteln mit Wirksamkeit gegen Gicht wird SuIfinpyrazon im Mengen von 3oo - 'too mg täglich
verabreicht, wobei als Nebenwirkungen Verschlimmerung von Ulzera und UlutbiIdänderungen eintreten können. Probeneeid
kann bei anfänglicher Dosierung von 5oo mg täglich die Bildung von TTra L = teinen auslösen. Das in einer Dosierung
von meist 3oo mg täglich verabreichte Allopurinol kann als Pyrimidinantagonist nicht während der Schwangerschaft oder
Laktation verabreicht werden und kann die für Pyrimidinantagonisten
typischen Nebenwirkungen auslösen. Benzbromaron in der
üblichen Dosierung von loo mg / Tag kann bei schwereren Nierenfunktionsstörungen nicht verabreicht werden, gleichwohl
sind sonst bisher stärkere Nebenwirkungen nicht bekannt geworden.
909807/0002
- 19 -
Colchicin wird nur 7,ur Kupierung des akuten Gichtanfalles
verwendet, da es eine höh'"· Toxizität aufweist.
Die orfindungsgemäftcn Verbindungen hingegen werden in Dosen
von täglich etwa o,o3 bis o,75 mg und vorzugsweise o,15 bis ο,Ί5 mg verabreicht. Die Antwort auf die Medikation
tritt zwar relcitiv spät, nach etwa 7 bis Io Tagen erst ein,
dafür ist sie aber ausgeglichen und anhaltend. Unerwarteterweise und im Gegensatz zu den bisherigen Veröffentlichungen
können aber sehr hohe Dosen der Steroline bei dazu disponierten Personen Hyperreaktionen in Form von
gichtartigon Anfällen auslösen, obgleich eben dieselben Verbindungen in geringeren Dosen ausgezeichnete Mittel zur
Bekämpfung der Gicht sind. Eine Erkläiung für dieses
Vorhielten wird darin gesehen, daß die Verbindungen wahrscheinlich harnsäureausschwänimend wirken und bei sehr
hohen Doson daher gichtnhnl Lche Erscheinungen bewirken.
Diese. Ntbenrenlttion klingt aber in wenigen Tagen nach
Absetzen oder Dosisreduktion ab.
TJm diese HeakLior- überhaupt zu verhindern, wird daher
or fir.dungs gemäß die Tagesdosis auf unter Io mg begrenzt,
da bei geringeren Dosen auch bei disponierten Personen keine gichtähnlichon Anfälle ausgelöst werden.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Verbindungen werden
-2 in Dosen gegeben, die um einen Faktor von Io bis
unter der dor heule gebräuchlichsten Medikamente liegen.
909807/0002
Claims (1)
- Patentansprüche.1. ) Verwendung von Sterolglykosiden und deren Estern mit Monocarbonsäuren natürlicher oder synthetischer Herkunft zur Bekämpfung menschlicher Krankheiten in Dosen von nicht mehr als Io mg pro Tag.2.) Verwendung von stcrolinhaltigen Pflanzenextrakten zur Bekämpfung menschlicher Krankheiten in je nach Sterolingehalt berechneten Dosen mit einem Gesamtsterolingehalt von nicht mehr als Io mg pro Tag.3«) Verwendung nach Anspruch 1 von Glucosiden der Tallölsterole, des Sitosterols, Ergosterols, Cholesterols, 5oi.-Cholesterols, Lanosterols, 24,25-Dihydrolanosterols, Stigmasterols und/oder der Soyasterole.(t. ) Verwendung nach Anspruch 1 des ß-D-Galac tosids, ß-D-Maltosids, ß-D-Lactosids und/oder ß-D-Cellobiosids des Sitosterols.5.) Verwendung nach Anspruch 1 bis 4 zur Bekämpfung von Prostatahypertrophie.6. ) Verwendung nach Anspruch 1 bis 4 zur Bekämpfung von^icht und arthritischen Erscheinungen.7. ) Verwendung nach Anspruch 1 bis 4 zur Bekämpfung vonGe s c hwür en.8.) Verwendung nach Anspruch 1 bis k zur Normalisation der Leberfunktion, des Appetites und des Gewichtes.9.) Verwendung nach Anspruch 1 bis 4 zur Behandlung von Altersbeschwerden.1ο.) Verwendung nach Anspruch 1 bis k zur Behandlung von Diabetes.1.1. ) Verwendung nach Anspruch 1 bis k als Abführmittel.909807/0002 _ 2 .ORIGINAL INSPECTED12.) Verwendung nach Anspruch 1 bis 4 zur Behandlung von endokrinen Störungen.13.) Verwendung nach Anspruch 1 bis 4 zur Normalisation des Sexualtriebes.14.) Verwendung nach Anspruch 1 bis 4 zur Behandlung von Hyperlipidämie.15«) Verwendung nach AnSpruch \ t>is ^ zur Behandlung von Herzkrankheiten und zur Normalisation des Blutdruckes.l6.) Verwendung nach Anspruch 1 bis 4 als Diureticum und antiödeniatös wirkendes Mittel.17») Verwendung nach Anspruch 1 bis 4 zur Behandlung von Venenschwäche, Hämorrhoiden und Gefäßerkrankungen.l8.) Verwendung nach Anspruch 1 bis 4 zur Behandlung von Dermatitis einschließlich Ekzeme und Akne.19.) Verwendung nach Anspruch 1 bis 4 als entzündungshemmendes Mittel.2o.) Verwendung nach Anspruch 1 bis 4 als Mittel zur
Normalisierung des Harnsäurespiegels.21. ) Verwendung nach Anspruch 1 bis 4 zur Behandlung von Epilepsie.22.) Verwendung nach Anspruch 1 bis 4 zur Behandlung von Allergien einschließlich Asthma.23.) Verwendung nach Anspruch 1 bis 4 als prophylaktisches Mittel zur Behandlung oder Abschwächung von durch
Bestrahlung, Cytostatica oder anderen Medikamenten
ausgelösten Nebenwirkungen.24.) Verwendung nach Anspruch 1 bis 4 als heilungsförderndes909807/0002 3Mittel, insbesondere boi der vor- oder nachoperativen Behandlung.2g. ) Verwendung nach Anspruch 1 bis lt als heilungsforderndes und die Organannahme beeinflussendes Mittel bei Organtransplantationen.26.) Vorwendung nach Anspruch 1 bis 25 in Dosen von 0,03 bis Io mg je Tag, meist 0,03 bis o,75 mg pro Tag und insbesondere o,^5 mg pro Tag.27«) Verwendung nach Anspruch 1 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß die meist verwandte Teilchengröße der Verbindungen im Bereich von unter o,l mm Durchmesser und insbesondere von etwa 0,06 mm und kleinerem Durchmesser liegt.28.) Verwendung von Sterolinen und deren Estern mit Monocarbonsäuren zur Behandlung tierischer Krankheiten in Dosen von etwa 0,000^ bis o,13 mg / kg Körpergewicht, insbesondere ο,οοο'ΐ bis o,ol mg / kg Körpergewicht, jeweils pro Tag.29«) Arzneimittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Verbindungen nach Anspruch 1 bis k.9098Q7/0002
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