DE2658954C2 - Verfahren zur Unterdrückung von Störwellenzügen in seismischen Daten - Google Patents
Verfahren zur Unterdrückung von Störwellenzügen in seismischen DatenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Unterdrükkung von Störwellenzügen gemäif Oberbegriff des
Hauptanspruches.
Bei der seismischen Exploration wird ein Signal auf oder in der Nähe der Erdoberfläche erzeugt Ein Teil des
Signals dringt in den Untergrund ein und wird an den mit Änderungen der elastischen Eigenschaften verknüpften Grenzflächen geologischer Formationen reflektiert Diese reflektierten Signale werden an der
Oberfläche mit Hilfe einer Vielzahl von Empfängern in Form von als Spuren bezeichneten Analogsignalen oder
Folgen von Digitalv/erten registriert Die Gesamtheit
der gleichzeitig registrierten Spuren wird als Seismogramm bezeichnet Diese Empfänger registrieren aber
nicht nur die im folgenden als Nutzsignal bezeichneten, durch Reflexionen des ausgesandten seismischen
Signals hervorgerufenen, sondern auch alle zufälligen Bodenbewegungen. Solche, mit dem Signal in keinem
kausalen Zusammenhang stehenden Bodenbewegungen, die z. B. durch Verkehr, Maschinen oder durch das
über die Wurzeln auf die Erde übertragene Schwanken von Bäumen im Wind hervorgerufen werden, werden
als unkorrelierte Störsignale bezeichnet Das gilt auch für Bootsgeräusehe in der Seeseismik. Daneben treten
noch Wellen auf, die in Zusammenhang mit dem ausgesandten Signal stehen wie Oberflächenwellen oder
bodengekoppelter Luftschall, die aber nicht als Nutzsignal angesehen, sondern als organisierte Störsignale
bezeichnet werden.
deren Anteil bei den üblichen Operflächenquellen seismischer Energie über dein des reflektierten Nutzsignals liegen kann, zu verringern, ist es üblich, mehrere
Signale nacheinander auszusenden und die mit diesen Signalen erzeugten Einzelseismogramme zu einem
Gesamtseismogramm zu addieren (vertikales Stapeln). Um auch organisierte Störsignale zu dämpfen, werden
die einzelnen seismischen Signale von verschiedenen, nicht zu weit auseinanderliegenden Stellen ausgesandt,
wodurch oberflächengekoppelte, korrelierte Störwellenzüge in höherem Maße gedämpft werden als die von
tiefen Grenzflächen registrierten Nutzsignale.
Auf dem gleichen Grundgedanken beruht auch das im weiteren Verlauf der Bearbeitung seismischer Daten
durchgeführte sogenannte horizontale Stapeln, bei dem is
alle Spuren, die von gleichen Untergrundpunkten reflektierte Nutzsignale enthalten, zu einer Spur
komplettiert werden. Unterschiede im Laufweg der Spirale werden dabei vor dem Stapeln durch die
sogenannten statischen und dynamischen Korrekturen ausgeglichen.
Diese Art der Störsignalunterdrückung ist nur dann
optimal, wenn die Störsignalamplituden in alle α Spuren normal verteilt sind, in allen Spuren die gleiche Varianz
haben und völlig unkorreliert sind. Dabei bedeutet die letzte Bedingung nicht nur — wie im folgenden immer
vorausgesetzt —, daß keine Beziehung zwischen den Störsignalen in verschiedenen Spuren besteht, sondern
auch, daß in jeder Spur eines Seismogramms die Störsignalamplitude zu einer bestimmten Zeit völlig
unabhängig ist von den Störsignalamplituden zu anderen Zeiten.
Bei einem verbesserten, in Fachkreisen als gewichtetes Stapeln oder »Diversity Stack« bezeichneten
Verfahren werden die Spuren in einzelne Abschnitte unterteilt In jedem Abschnitt wird die Gesamtenergie
von Nutz- und Störsignal ermittelt und der Mitte des Intervalls zugeordnet Bei der Addition der Einzelseismogramme werden die Werte dieser Spuren mit
Faktoren multipliziert die durch Interpolation aus den Reziprokwerten der den beiden benachbarten Abschnittsmitten zugeordneten Gesamtenergie bestimmt
werden. Dieses Verfahren ist dann vorteilhaft wenn die Störsignalamplituden normalverteilt und unkorreliert
sind.
Weitere Verfahren zur Unterdrückung von Störsignalen durch gewichtete vertikale Svipelung sind zum
Beispiel in der US-Patentschrift 36 22967 (Forster et al.) und den kanadischen Patenten 904971 (George et al.) und 9 32 443 (D i 11 ζ et al.) beschrieben. In so
diesen drei Druckschriften werden durch unterschiedliche Verfahren Gewichtsfaktoren bestimmt mit deren
Hilfe Spuren mit höherem Störsignalanteil mit geringerem Gewicht in die Addition eingehen als weniger
gestörte Spuren.
Diese Verfahren der Störsignalunterdrückung sind besonders dann nicht optimal, wenn die Störsignale in
einer Spur nicht völlig zufällig verteilt sind, sondern eine gewisse Struktur besitzen. Das ist zum Beispiel dann der
Fall, wenn nicht alle Frequenzen in gleichem MaBe in den Störsignalen auftreten, sondern einige Frequenzen
oder schmäle Frequenzbänder besonders stärk vertreten sind, und äußert sich unter anderem dadurch, daß die
Autokovarianzfunktion des Störsignals neben dem Hauptmaximum noch ausgeprägte Nebenmaxima besitzt. In diesem Fill kann man aus dem Störsignal
innerhalb einer bestimmten Zeitspanne auf das Störsienal zu früheren oder tnäten Zeiten schließen. Das
Störsignal wird in gewissem Maße — zumindest in kleinen Bereichen — vorhersagbar. Anders formuliert
heißt das, daß die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten einer bestimmten Störsignalamplitude nicht unabhängig
von den Störsignalamplituden zu früheren oder späteren Zeiten ist.
Aufgabe dieser Erfindung ist es deshalb, ein verbessertes Verfahren zur Unterdrückung von Störsignalen in seismischen Daten durch Ausnutzen der
Struktur der Störsignale zu schaffen. Ein derart verbessertes Verfahren soll auch die Voraussetzung zur
Bestimmung der Energie der Störsignale in miteinander zu kombinierenden Spuren und zur Bestimmung von
besseren Gewichten bei deren Stapelung liefern.
Ausgehend von einem Verfahren nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 ergibt sich die Lösung dieser
Aufgabe aus dessen Kennzeichen.
Durch die Erfindung gelingt es entwsder mit weniger
Einzelseismogrammen, d. h. mit geringerem Aufwand im Feld, ein Gesamtseismogramm mit dem gewünschten Verhältnis von Nutzsignal zu Störs'crnal herzustellen
oder bei gleicher Anzahl von Einzelseisinogrammen das
Verhältnis von Nutzsignal zu Störsignal zu verbessern. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
Zur Beschreibung der Grundlage des Verfahrens genügt es, nur die von einem Empfänger registrierten
Einzelspuren zu betrachten, die zu einer Gesamtspur kombiniert werden sollen. Sind wie üblich mehrere
Empfänger vorhanden, so muß das Verfahren auf die Einzelspuren jedes Empfängers angewandt werden. Die
Einzelspuren sollen aus einer Folge (Zeitreihe) von N digital gespeicherten Zahlenwerten bestehen, die die
Amplitude der registrierten Bodenbewegung zu bestimmten äquidistanten Zeiten fit = KAt darstellen,
wobei At das Abtastintervall bezeichnet und die Registrierzeit gleich (N-1) Δ t ist Zur Störsignalunterdrückung durch vertikale Stapelung werden bei im
wesentlichen unveränderter Lage von Energiequelle und Empfänger mindestens drei gleiche Signale
ausgesandt und die reflektierten Signale registriert. Im folgenden soll Sj* den zur Zeit f* registrierten k-ten
Amplitudenwert als Folge des zur Zeit to = 0 ausgesandten /ten Signals bezeichnea Dieser Wert
besteht aus dem eigentlichen Nutzsignal σ* und einem Störsignal πΛ*· Beim Nutzsignal fehlt der Index j, weil
angenommen wird, daß das von der Energiequelle ausgesandte Signal reproduzierbar ist und das Nutzsi*
gnal deshalb bei allen Einzelspuren gleich ist Es gilt also die Beziehung
sJ:k =
(la)
Bei der Analyse von Zeitreihen ist es üblich, die Vektoi darstellung zu verwenden. Das heißt, daß der
hier durch ein Semikolon von den anderen Indices getrennte Zeitindex weggelassen und die Variable durch
Unterstreichen oder Fettdruck als Vektor charakterisiert wird. Gleichung (1) hat dann die Form
(Ib)
Diese Konvention wird auch im folgenden verwendet. Beim normalen Stapeln bildet man den Mittelwert aus
y Einzelspuren.
Beim gewichteten Stapeln bildet man einen ge wich te
ten Mittelwert
(3)
wobei die Wj* für den Ar-ten Wert der /-ten Spur durch
Interpolation aus dem Reziprokwert des Energieinhalts zweier benachbarter Abschnitte der y'-ten Einzelspur
bestimmt werden.
Bei dem hier vorgeschlagenen Verfahren bestimmt man sich auf noch zu beschreibende Weise die hier mit
P/n) bezeichnete Wahrscheinlichkeitsverteilung der
Störsignale ny-in der/-ten Spur. Diese Wahrscheinlichkeitsverteilung beschreibt die erwartete Störsignalam- r>
plitude und die Beziehungen zwischen Störsignalamplituden zu verschiedenen Zeiten; d. h., sie beschreibt
statistische Beziehungen zwischen den n,* mit gleichem
jnHpx j Πϊρ WahrsrhpinlirhlipiKvprlpiliing Hpr Sionpl
amplituden s, mit deren Hilfe man den wahrscheinlich-
sten Wert des Nutzsignals ableiten kann, ergibt sich daraus mit Hilfe der Beziehung (1 b) als p|/s-σ)·
Die wohl bekannteste Art aus dieser Wahrscheinlichkeitsverteilung das wahrscheinliche Nutzsignal zu
bestimmen, ist die Maximierung der Wahrscheinlichkeit 2r>
(Maximum Likelihood Method, M. G. K e η d a 11, A. Stuart, The Advanced Theory of Statistics, Band 1.3.
Aufl., Ch. Griffin & Co, Ltd, London, 1969, Seiten
201—204). Dabei bestimmt man durch Einsetzen der registrierten Werte s/in P/s-a) die Wahrscheinlichkeit jo
P{Sj—g) für das Auftreten dieser Werte, bildet das
Produkt der Wahrscheinlichkeiten aller Spuren
J
Il
(4)
und sucht das Nutzsignal 0, das dieses Produkt maximiert Aus praktischen Gründen maximiert man oft
L[Si-Q, Sj-ff) = log P(Si-G *i-a).(5)
40
was zum gleichen Ergebnis führt. Das Maximum findet man in bekannter Weise in dem man L(s\ —σ,... ,Sj-o)
nach Oj differenziert und die Ableitungen null setzt.
Um dieses Verfahren durchführen zu können, muß man sich, wie bereits erwähnt, die Wahrscheinlichkeitsverteilung der Störsignalc P/n) in den Einzelspuren
verschaffen. Dies geschieht in der folgenden Weise. Man bildet die im folgenden als Störsignalspuren bezeichneten Differenzen von Paaren von Einzelspuren. Diese
Störsignalspuren du„ haben also die Form
(6)
dz.3 = S2-S3 = Lh-O3 ■
dl, 3 = Sl — S3 = Q1 — 03 .
(7)
50
wobei hier /<7n</angenommen werden soll. Bei drei
Einzelspuren gibt es also die folgenden drei verschiedenen Störsigrialspuren:
60
Diese Beziehungen zeigen, daß das Nutzsignal in den Störsignalspuren nicht mehr auftritt Unter der Annahme, daß die Störsignale nj im betrachteten Zeitintervall
stationär sind, d. h, daß sie ihre statistischen Eigenschaften nicht ändern, sind auch die Störsignalspuren
stationär. Es kann dann eine Wahrscheinlichkeitsverteilung für die Werte jeder Störsignalspur bestimmt
werden. Sie beschreibt die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Störsignalamplituden in dieser Störsignalspur zu einem bestimmten Zeitpunkt in Abhängigkeit von den Störsignalamplituden der Störsignalspur zu
anderen Zeitpunkten, d. h, sie beschreibt statistische Beziehungen zwischen den Werten di.m* mit gleichem
Indexpaar l,m. Es ist natürlich nicht nötig, daß die statistischen Eigenschaften für alle Zeiten gleich bleiben,
sondern nur, daß sie sich für eine genügend lange Zeit nicht wesentlich verändern. Wie man eine derartige
Wahrscheinlichkeitsverteilung erhält, ist in der Literatur über statistische Datenanalyse gezeigt. Fin spezielles
Verfahren wird später erläutert. Ist die Wahrscheinlichkeitsverteilung für die Werte der Störsignalspuren di„,
bekannt, kann man die Wahrscheinlichkeitsverteilung der Amplituden der Störsignale /7y in den / Einzelsp'iri n
auf Hip im fnlupnHpn hpsrhriphpnp Weise bestimmen
Die Störsignalspur diM ist gleich der Differenz zweier
Störsignale n/und nm mit den gesuchten Wahrscheinlichkcitsvt rteilungen p(n) bzw. Pm(n). Die Wahrscheinlichkeitsverteilung pi,m(d)der Störsignalspur rfim ist deshalb
P1. Jd) = P,in+d) PJn) dn.
wobei die Integration über alle Komponenten des Vektors π durchgeführt wird und dn = drin.
dn\ ...drts-\ das /V-dimensionale Volumenselement
bedeutet (M. G. Kendall, A S tua rt. The Advanced Theory of Statistics, Band I1 3. Aufl, Ch. Griffin &
Co, Ltd, London, 1969, Seite 263). Die Wahrscheinlichkeitsverteilung der Störsignalspur dun ist also gleich der
Kreuzkorrelation der Wahrscheinlichkeitsverteilungen der Störsignale in der /-ten und der m-ten Einzelspur.
Beim Übergang zu charakteristischen Funktionen geht die Beziehung (8) über in
Pl.
= Pl (W) Pl, (W) ,
wobei die als inverse Fouriertransformierte der Wahrscheinlichkeitsverteilung definierte charakteristische Funktion mit kleinem »p« bezeichnet wird (M. G.
Kendall, A. Stuart, The Advanced Theory of Statistics, Band 1, 3. Auf I, Ch. Griffin & Co, Ltd,
London, 1969, Seite 94) und ein hochgestellter Stern (*) den Übergang zum Komplexkonjugierten bedeutet.
Diese Beziehung läßt sich durch Logf.rithmieren linearisieren, so daß man schließlich zu
(10)
gelangt. Macht man die sinnvolle Annahme, daß positive
und negative Wei ie der Siorsigna'e gleich wahrscheinlich sind, daß die Wahrscheinlichkeitsverteilung also
invariant gegenüber einer Änderung des Vorzeichens des Störsignais ist, so sind die charakteristischen
Funktionen reell, und der Logarithmus der charakteristischen Funktion der Wahrscheinlichkeitsverteilung
der Differenz der Störsignale in der Aten und /n-ten
Einzelspur ist gleich der Summe der Logarithmen der charakteristischen Funktionen der Wahrscheinlichkeitsverteilung des Störsignals in der /-ten und /n-ten
Einzelspur.
Hat man mindestens so viele verschiedene Störsignalspuren wie Einzelspuren und ist jede Einzelspur in
mindestens einer dieser Störsignalspuren vertreten, so Einzelspuren bedeutet, die zu einer Gesamtspur
kann man im allgemeinen aus den pi„/d) über die kombiniert werden sollen, gibt es für 7=3 genau so
Beziehung (10) zwischen den charakteristischen Funk- viele verschiedene Störsignalspuren wie Einzelspuren
tionen von pi,,i(d)ur\d p„{n)d\e Wahrscheinlichkeitsver- und für />3 sogar mehr verschiedene Störsignalspuren
teilung p„jn) der Störsignale in den Einzelspuren ">
als Einzelspuren, so daß man nicht alle möglichen
bestimmen. Störsignalspuren bilden muß. Es genügt prinzipiell
Da die Zahl der verschiedenen möglichen, durch vielmehr, nur so viele verschiedene Störsignalspuren zu
DifOi inz zweier Einzelspuren erzeugten Störsignalspu- bilden wie Einzelspuren vorhanden sind. Bildet man z. B.
ren glerch /(/— l)/2 ist. wobei /wieder die Anzahl der die Störsignalspuren
d,.2 di.y ... dj-x.j dij Tür J ungerade.
ä\ 2 di. λ ■ ■ ■. (Iι ι j d\ j ι für./ gerade,
so kann man aus den dazugehörigen charakteristischen Funktionen
so kann man aus den dazugehörigen charakteristischen Funktionen
Pi. 2(!»'). ft. J<w1 Pj i. .;(»')■ Pi.v(w'). für J ungerade.
Pi. 2(υ1)· Ih.iUs) Pj i../(W'). Pi. 7-ι (W'). für 7 gerade.
beziehungsweise
die chariiVicristischen Funktionen pj(w)dcr Wahrscheinlichkeitsverteilung der Störsignale in den J Einzelspuren
bestimmen. Dies kann z. B. mit Hilfe der aus (K)) abgeleiteten rekursiven Beziehung
log
H-) = log Pj y^i(«) - log Py(w-) ' = 1.2 /-I
geschehen, wobei
für eine ungerade und
log p, (w) = --
log p, (w) = v
( - I)'' log Pj j +, (u-) + log ρ, j(w)
ΣI -Ir11 log p, j,, (η) + logp,
1 (H)
/ I
(in
(12a)
(12b)
für eine gerade Anzahl von Einzelspuren gilt.
Diese Beziehungen sind nur als Beispiel für die Bestimmung der p/w) aus dem pi.m(w) gedacht. Dem
Fachmann sind viele äquivalente Verfahren bekannt, aus / voneinander unabhängigen charakteristischen Funktionen
für die Störsignalspuren die charakteristischen Funktionen der Störsignale in den / Einzelsignalen zu
bestimmen.
Statistische Schwankungen in der Wahrscheinlichkeitsverteilung für die Werte in den Störsignalspuren
kann man ausgleichen, wenn man mehr Störsignalspuren verwendet als Einzelseismogramme vorhanden sind
und die p/w) aus den Beziehungen (10) durch Minimisierung einer Norm bestimmt.
Sind die p/w) bekannt, so lassen sich daraus durch
Fouriertransformation die gesuchten Wahrscheinlichkeiten p/n) für die Störsignale in der y-ten Einzelspur
bestimmen.
Aufgrund der im vorhergehenden gezeigten Beziehungen läßt sich nun das folgende Verfahren zur
angeben.
Es werden mindestens drei Einzeispuren Sj. die im
wesentlichen das gleiche Nutzsignal enthalten, registriert.
Aus diesen Einzeispuren werden durch Differenzbildung Störsignalspuren di.m gebildet, wobei die Anzahl
der Störsignalspuren mindestens gleich der Anzahl der Einzeispuren ist und jede der Einzeispuren in mindestens
einer Störsignalspur vertreten ist.
Es werden Wahrscheinlichkeitsverteilungen pi^fd) für
die Werte der Störsignalspuren bestimmt.
Aus der Wahrscheinlichkeitsverteilung für die Werte
der Störsignalspuren erhält man die Wahrscheinlichkeitsverteilung p/n) für die Werte des Störsignals n} in
den Einzeispuren.
Aus der Wahrscheinlichkeitsverteilung für die Werte des Störsignals erhält man die Wahrscheinlichkeitsverteilung
p/s-a) für die Werte derj-ten Einzelspur.
Aus der Wahrscheinlichkeitsverteilung der Werte der Einzeispuren erhält man durch Einsetzen der registrierten
Werte und durch die Produktbildung die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten der registrierten Werte
in allen Einzeispuren. Maximicrung dieser Wahrscheinlichkeit
führt zu dem gesuchten Nutzsignal.
Dieses eben beschriebene Verfahren gestattet eine Reihe von Modifikationen. Insbesondere ist es nicht
notwendig. Störsignalspuren nur durch Kombinieren von je zwei Einzeispuren zu bilden. Es können vielmehr
eine beliebige Anzahl von Einzeispuren in der Form
j
äi= Σ Κι.;*
äi= Σ Κι.;*
= Σ
ft.
(13)
zu Slörsignalspuren kombiniert werden, wobei die Gewichte g>,} die drei möglichen Werte g, o, —g
annehmen können und wobei _/ einen Indexvektor (Vektor von Indizes) bedeutet dessen / Komponenten
die Werte gi, haben. Weiter muß
j
Σαι.; = 0 (14)
Σαι.; = 0 (14)
gelten, wenn die Matrix G mit den Elementen Gi., = g). /
muß mindestens den Rang /haben. In diesem Fall kann man die charakteristischen Funktionen der Wahrschein-
lichkeitsverteilung der Störsignalwerte in den Einzelspuren aus den charakteristischen Funktionen der
Wahrscheinlichkeitsverteilung der Werte der Störsignalspuren-mit
Hilfe der Beziehung
log P1(W) = 2, log Pj(gvy).
(15)
10
die eine Verallgemeinerung von Gleichung (10) darstellt, bestimmen. Die Summe in Gleichung (15) erstreckt sich
dabei über alle Werte von yfür die gijΦ Ogilt.
Die folgenden vier Störsignalspuren können für / = 4 als Beispiel für die Differenzbildung dienen.
«i.i.-i.-i = ^i +Si — St — -54
i/o. ι... "- ft - Sj
</n ο ι -ι = Si — A4
i/o. ι... "- ft - Sj
</n ο ι -ι = Si — A4
i/i." -l.n = ii —5.1
Hier ist die erste Störsignalspur eine Kombination aller vier Einzelspuren.
Für die Bestimmung der Wahrscheinlichkeitsverteilung
der Werte der Störsignalspuren bietet sich eine ganze Reihe von Verfahren an für die man im
allgemeinen verschieden einschränkende Annahmen ' macnen muß· Da sich viele wichtige Eigenschaften von
stationären Vorgängen durch die ersten beiden Momente der Wahrscheinlichkeitsverteilung beschreiben
lassen, genügt Stationärität von zweiter Ordnung (J. B. Thomas, An Introduction to Statistical Communication
Theory, J. Wiley & Sons, Inc., New York, 1969.
Seite 84 ff.). In diesem Fall werden die erwarteten .Störsignalamplituden und die Beziehungen zwischen
Störsignalamplituden zu verschiedenen Zeiten durch die Autokovarianzfunktion beschrieben. Die sich daraus
ergebenden Wahrscheinlichkeitsverteilungen werden im fönenden angegeben.
Es se' a'"· d'e Autokovarianzfunktion der Störsignal
spur dim und Ai.„, bezeichne die aus den Elementen
Ai.m.j.k = äim^-k gebildete Kovarianzmatrix der Störsi-
in trnalcrmr rt· .. Παηη hat Hip Wahrcrhpinliphlf pilcvprtpi-
lung der Störsignalamplituden in der Störsignalspur du,,
die Form
P1. m(d) = [(2 .-,)vI A1J-]"3 exp ^- I d A1.,), ή .
ι IhI
definiert sind und die Matrix A1 durch
1 U ' _,
wobei N wieder die Anzahl der Werte in der Störsignalspur bezeichnetU; Jdie Determinante bzw./4(m
die Inverse der Matrix Ai.m bedeuten, und d der zu d jd
transponierte Vektor ist.
Die charakteristische Funktion für diese Wahrscheinlichkeitsverteilung
lautet (M. G. Kendall und A. Tiir ungerades J, bzw. durch
Stuart, »The Advanced Theory of Statistics«, Band 1,
3. Aufl., London: Ch. Griffin & Co.. Ltd., Seite 347-349): π |p : . (
3. Aufl., London: Ch. Griffin & Co.. Ltd., Seite 347-349): π |p : . (
Pl. Jw) = exp (- y »■ Alm «:). (17)
Daraus erhält man - ζ. B. mit Hilfe der Gleichungen fÜr,ger^" l <™^ψ,si ,nd w ........
/ii\ j/ni 40 Aus (18) ergeben sich die Wahrscheinlichkeitsvertei-
(ll)und(12)— , v. ,·%...■ , · . r- ι
1 lungen fur die Storsignalen, in den Einzelspuren
v» AT* n) (21)
(2l)a»
(20 b)
14·) = exp (- =j w Aj ")·
wobei die Kovarianzmatrizen der Störsignale in den -r,
Einzelspuren^jdurch die rekursiven Beziehungen Die Wahrscheinlichkeitsverteilung P1 (s—o) der
Werte in den Einzelspuren ergibt die Wahrscheinlich- Aj + 1 = Aj.j + i — Aj (j= 1.2 J — I) (19) keit für das Messen der Signale 5, als
Si-«.Λ-a &-«)= li,/'^-ir) = (2.T)-'Vi'2[.|j J^l-'
- j Σ (sy-fl»
Daraus ergibt sich der wahrscheinliche Wert des der sind. Die Autokovarianzfunktion <?/,„ der Störsignal-Vektors
0 durch Differenzierendes Logarithmus von 55 spur di.m hat dann die Werte
a, _ j, = r, _ (V n. (24)
/Tii-S.Sj-o #/-0) "■■'■
wobei die Varianz yLm die Leistung (Energie pro
nach den Werten (Komponenten) von 0 und Nullsetzen Datenwert) des Störsignals in der Störsignalspur di.„,
der Ableitungen. Auflösung des sich dabei ergebenden bO bedeutet und
linearen Gleichungssystems M k = O
(23) "'""ίο fc + O
Die A1. m sind deshalb Diagonalmatrizen
A = ν I
und die Wahrscheinlichkeitsverteilung der Werte der
liefert das wahrscheinlichste Nutzsignal 0.
Diese Gleichungen vereinfachen sich sehr, wenn die Werte der Störsignale statistisch unabhängig voneinan-
Storsipnalspur t/im vereinfacht sich zu
P1. Jd) = (2.TB,. J-Wl2exp[-drf/(2t·,. J]. (25)
Die Matrizen Aj haben ebenfalls Diagonalform
Aj = txj 1,
Die Matrizen Aj haben ebenfalls Diagonalform
Aj = txj 1,
wobei die die Leistung (Energie pro Datenwert) des Störsignals in der/ten Spur darstellenden Diagonalelemente
«,durch die Beziehung
berechnet werden können, und χ, durch
für uugcruues J ;j/.w. durch
(26)
(27il)
(27b)
für gerades J, berechnet werden kann.
Mit diesen λ, haben die Wahrscheinlichkeitsverteilungen
für die Störsignale n,in den Einzelspuren die Form
exp [-I1 y/(2 y,·)]. (28)
und weucn
Beziehungen
ist das gesuchte wahrscheinlichste Nutzsignal gleich
Ι29Ι
der Summe der (mit dem Kehrwert der Energie des in ihnen enthaltenen Störsignals) gewichteten Einzelspuren,
wobei diese Summe durch die Summe der Gewichtsfaktoren geteilt wird.
Beschränkt man sich — wie im vorhergehenden beschrieben — bei der Berechnung der Wahrscheinlichkeitsverteilung
der Werte der Störsignalspuren auf die Momente erster und zweiter Art, so so kann man die
Bedingungen für die Bildung von Störsignalspuren weiter Iockern. Die gij können beliebige reelle Zahlen
sein und brauchen nur noch Gleichung (14) und die Bedingung, daß die Matrix G mindestens Rang / hat,
erfüllen. Die folgenden Störsignalspuren können für J — 3 als Beispie! für diese Differenzbildung dienen.
di. - 72. - 72 = Si - -y S1 -ysj.
1 , I
2.-1 - ySi +TSj
In diesem Fall erhält man die Kovarianzmatrizen A1
der StörsignaJe in den Einzeispuren aus den Kovarianzmatrizen
Αχ der Störsignalspuren mit Hilfe der
(26)
die sich voraussetzungsgemäß eindeutig nach den Λ,
auflösen lassen.
Bei der Ableitung der Beziehunger zwischen Werten der Störsignale wurde angenommen, daß sich diese
Beziehungen mit der Zeit nicht ändern; diese Annahme gilt in der Regel nur für kurze Zeiträume. Es wird sich
deshalb im allgemeinen als nötig erweisen, jede Einzelspur in Abschnitte bestimmter Länge zu unterteilen
und das im vorhergehenden beschriebene Verfahren n'cht auf die ganzen Einzelspuren sondern auf jeden der
Abschnitte anzuwenden. Ist ein Einzelspurtul z. B. 0.5 see lang, so wird eine Einzelspur von 10 see. Länge in
insgesamt 20 Abschnitte unterteilt. Das Verfahren wird dann zuerst auf die ersten Abschnitte aller zu
kombinierenden Einzclspuren angewendet und cias
Nutzsignal in diesem Abschnitt bestimmt. Danach wird das gleiche Verfahren auf die zweiten Abschnitte aller
zu kombinierenden Einzelspuren angewendet und das Nutzsignal im zweiten Abschnitt bestimmt. Der
Vorgang wird so lange wiederholt, bis das Nutzsignal in allen Abschnitten bestimmt ist.
Um durch Instationärität des Störsignals und statistische Schwankungen bedingte Sprünge des
Nutzsignals an den Abschnittsgrenzen zu vermeiden, kann es erforderlich sein, die Abschnitte so zu wählen,
daß sie sich überlappen. Bei einer Abschnittslänge von 0,5 see könnte z. B. der zweite Abschnitt nicht erst bei
0.5 see, sondern bereits bei 0,4 see beginnen, der dritte
nicht erst bei 1 see, sondern bei 0,8 see usw. Im
überlappenden Teil der Abschnitte, d. h. in diesem Beispiel im Bereich von 0,4—0,5 see, von 0,8—0,9 see
usw., wird das Nutzsignal durch gewichtete Mittelung der in den beiden überlappenden Abschnitten bestimmten
Nutzsignale gebildet, wobei die Gewichte den Abständen vom jeweiligen Abschnittsende proportional
gewählt werden. Die Abschnitte brauchen selbstverständlich nicht gleich groß zu sein, solange nur alle zu
kombinierenden Spuren in gleicher Weise in Abschnitte unterteilt werden.
Es ist eine wesentliche Voraussetzung des Verfahrens,
daß alle zu kombinierenden Einzelspuren das gleiche Nutzsignal enthalten. Werden zur Erzeugung zu
kombinierender Einzelspuren — wie z. B. in DE-OS 24 48 007 beschrieben — verschiedene Signale verwendet,
so enthalten diese Einzelseismogramme nicht das gleiche Nutzsignal. Sie müssen deshalb vor dem Bilden
der Störsignalspuren derart transformiert werden, daß das Nutzsignal in allen Einzelspuren gleich wird.
Werden Spuren miteinander kombiniert, bei denen die Nutzsignale zwar Reflexionen vom gleichen
Untergrundspunkt sind, Signalanregung und Registrierung aber an verschiedenen Stellen erfolgt (horizontales
Stapeln), so muß vor der Bildung der Störsignalspuren der durch die unterschiedlichen Signalwege bedingte
Unterschied in der Laufzeit beseitigt werden. Dies geschieht in bekannter Weise durch die sogenannten
statischen und dynamischen Korrekturen.
Zusätzlich zu diesen kinematischen Korrekturen müßten noch Amplitudenkorrekturen angebracht werden,
die unterschiedliche Anregung und vom Laufweg abhängige Amplitudenabnahme berücksichtigen.
Korrekturfaktoren, mit deren Hilfe unterschiedliche Signalamplituden ausgeglichen werden können, lassen
sich mit Hilfe des folgenden Verfahrens bestimmen, das auf der Darstellung
(27)
der /ten Einzelspur (j=\,..., J) beruht Diese
Beziehung unterscheidet sich von Gleichung (Ib) nur durch den Faktor a>
die Amplitude des Nutzsignals in der/ten Einzelspur. Um die a,- eindeutig festzulegen, soll
im folgenden σ a = 1 gesetzt werden, d. h., die
Signalenergie wird auf 1 normiert Die Energie des Nutzsignals in der /-ten Einzelspur ist also tx). Zur
Bestimmung der a/bildet man die Kreuzkorrelation von
mindestens J Einzelspurpaaren, wobei jede Einzelspur an mindestens einer dieser Kreuzkorrelationen beteiligt
ist. Wenn die Störsignale untereinander und mit dem Nutzsignal nicht korreliert sind, gilt
£,s„ = a, am a a = α, am · (' φ in) (28)
Logarithmieren der Beziehung (28) führt zu dem linearen Gleichungssystem
= log a, + log am ,
(29)
das völlig dem Gleichungssystem (10) entspricht und auf die gleiche Weise gelöst werden kann. Insbesondere
kann man ebenfalls zur Unterdrückung von statistischen Schwankungen mehr als / verschiedene Kreuzkorrelal>onen von Spuren bilden und das Gleichungssystem im
Sinne der kleinsten Quadrate lösen. Verwendung von allen J(J- \)/2 möglichen verschiedenen Kreuzkorrelationen führt natürlich im allgemeinen zu den genauesten
Werten für die Faktoren aj. Durch Multiplikation dadurch Gleichung (27) beschriebenen Einzelspuren s, mir
Ma1 erreicht man, daß das Nutzsignal in allen Einzelspuren gleich wird und damit die Voraussetzung
für das im vorhergehenden beschriebene Verfahren zur Störsignalunterdrückung gegeben ist
Das Verfahren der Signalamplitudenangleichung läßt
sich natürlich sowohl beim horizontalen als auch beim vertikalen Stapeln verwenden.
Die F i g. 1 bis 3 zeigen verschiedene Signale und die Art und Weise wie Beziehungen zwischen den
Funktionswerten in der Autokorrelationsfunktion zum Ausdruck kommen.
Die Fig.4 zeigt die grundlegenden Schritte des
Verfahrens, die durch die im vorhergehenden beschriebenen Weiterbildungen noch modifiziert werden können.
F i g. 1 a zeigt ein Störsignal, dessen Werte nicht miteinander korreliert sind. Die Signalamplitude zu
einer bestimmten Zeit steht also in keiner Beziehung zu Signalamplituden zu anderen Zeiten.
Fig. Ib zeigt die Autokovarianzfunktion des in Fig. la gezeigten Signals. Da dessen Amplitudenwerte
in keiner statistischen Beziehung zueinander stehen, hat die Autokovarianzfunktion neben dem Hauptmaximum
nur unbedeutende, durch statistische Schwankungen
bedingte Nebenmaxima.
Fig.2a zeigt ein aus zwei Sinusfunktionen unterschiedlicher Periode und Amplitude bestehendes Signal.
Im Gegensatz zu dem in Fi g. 1 gezeigten Signal besteht eine Beziehung zwischen Signalamplituden zu verschie
denen Zeiten.
Die in F i g. 2b gezeigte Autokovarianzfunktion des in Fig.2a gezeigten Signals hat deshalb Nebenmaxima
deren Amplituden an die des Hauptmaximums heranreichen.
μ Fig.3a zeigt die bei einer seismischen Messung
registrierte Bodenunruhe. Es ist ganz offensichtlich, daß in diesem Signal nicht alle Frequenzen in gleichem
Maße vertreten sind, sondern daß einige Frequenzen vorherrschen.
Die in Fig.3b dargestellte Autokovarianzfunktion
des Signals von Fig.3a hat deshalb ausgeprägte Nebenmaxima.
In F i g. 4 werden die einzelnen Bearbeitungsschritte für eine statistisch optimale Stapelung von / Einzelspu-
jo ren beschrieben. Diese Einzelspuren, von denen nur die
.mit den Nummern 10a bzw. 10b bezeichnete erste und
wenn sie alle mit einem Signal der gleichen Form
erzeugt worden wären (Schritt 12). Es werden, sofern nötig, statische und dynamische Korrekturen angebracht (Schritt 14). Weiters werden die Nutzsignale in
den einzelnen Spuren, sofern nötig, auf gleiche Amplituden gebracht (Schritt 16). Danach werden im
Schritt 18 durch Differenzbildung Störsignalspuren dim
gebildet. Für diese Störsignalspuren werden im Schritt 20 die Wahrscheinlichkeitsverteilungen Pon(J^ bestimmt.
Im Schritt 22 werden aus diesen Wahrscheinlichkeitsverteilungen für die Amplituden der Störsignale in den
Störsignalspuren die Wahrscheinlichkeitsverteilungen für die Amplituden der Störsignale in den Einzelspuren
bestimmt. Mit Hilfe des Prinzips von der Maximierung der Wahrscheinlichkeit (»maximum likelihood«-Prinzip)
wird daraus die wahrscheinlichste Form des Nutzsignals
bestimmt
Claims (12)
1. Verfahren zur Unterdrückung von Störwellenzügen in seismischen Daten, die mit Hilfe von
Nutzenergiequellen erzeugt werden, mit denen reproduzierbare bzw. bekannte Signale in den
Untergrund abgestrahlt werden, und von mindestens einem Empfänger oder einer Empfängergruppe in
Form eines als Einzelspur bezeichneten Analogsignals oder einer Folge von digitalen Zahlenwerten
registriert werden, bei dem die Gesamtheit der bei einer Signalabstrahlung von dem Empfänger oder
den Empfängern oder Empfängergruppen registrierten Einzelspuren als Einzelseismogramm be- is
zeichnet wird, bei dem ferner zur Verbesserung des Verhältnisses von Nutzsignal zu Störsignal Einzelseismogramme zu einem Gesamtseismogramm
kombiniert werden und die Sende-Empfangs-Geometrie entweder fest oder zwecks Erzeugung von
Daten gemeinsamen Reflexionspunktes variabel ist,
dadurch gekennzeichnet, daß durch Kombination von mindestens zwei Einzelseismogrammen Störsignalseismogramme gebildet werden, die
kein Nutzsignal mehr enthalten oder in denen die Energie des Nutzsignals verglichen mit dem
Störsignal vernachlässigbar ist daß die Anzahl der verschiedenen Störsignalseismogramme mindestens
gleich der Anzahl der zu einem Gesamtseismogramm zu kombinierenden Einzelseismogramme ist,
daß die Wahrscheinlichkeitsverteilung der Störsignale für jede Spur der Störseismogramme bestimmt wird, daß aus den Wahrscheinlichkeitsverteilungen der Störsignale in den Spuren der Störsignalseismogramme die Wahrscheinlichkeitsverteilung
der Störsignale in den Spurer, der Einzelseismogramme ermittelt wird und daß aus der Wahrscheinlichkeitsverteilung für die Störsignale in den Spuren
der Einzelseismcgramme die wahrscheinlichste
Form der Nutzsignale bestimmt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens drei gleiche oder durch
eine eindeutige Transformation ineinander überführbare Signale von der gleichen oder einer sich nur
wenig ändernden Stelle ausgesandt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelspuren vor der
Bildung der Störsignalspuren mit Faktoren multipliziert werden, die proportional zum Kehrwert der
Wurzel aus der Energie des in der Spur enthaltenen so Nutzsignals sind.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Energie der Nutzsignale in den Einzelspuren durch
optimale Anpassung der Summen von mindestens / der ](J-\)I2 möglichen Kombinationen der Logarithmen der Nutzsignalenergie zweier verschiedener
Einzelspuren an den Logarithmus der Kreuzkorrelation dieser beiden Einzelspuren bestimmt wird,
wobei / gleich der Anzahl der zu kombinierenden Einzelspuren ist
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Störsignalspuren aus jeweils zwei verschiedenen Einzelspuren
gebildet werden. es
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl
der gebildeten Störsignalspuren gleich /oder einem
Vielfachen von /ist,
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß alle
J(J-\)/2 möglichen Störsignalspuren gebildet werden.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zu
kombinierenden Einzelspuren in gleicher Weise in Abschnitte unterteilt werden und daß für jeden
Abschnitt die Wahrscheinlichkeitsverteiluirg des Störsignals bestimmt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Abschnitte überlappen.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Wahrscheinlichkeitsverteilung der Werte der Störsignale
durch eine yV-dimensionale Gasverteilung beschrieben wird, wobei N die Anzahl der eine Spur
bildenden Digitalwerte bedeutet.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Energie der Störsignale in den Störsignalspuren oder
Störsignalspurabschnitten bestimmt wird, daß daraus die Energie der Störsignale in den Einzelspuren
oder Einzelspurabschnitten bestimmt wird und daß das gesuchte Nutzsignal durch gewichtete Mittelung
aus den Einzelspuren gebildet wird, wobei die Gewichte proportional den Kehrwerten der Energie
des in den betreffenden Einzelspuren enthaltenen Störsignals sind.
12. Verfahren nach einem der vorhergenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens drei Einzelseismogramme zu einem Gesamtseismogramm kombiniert werden.
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