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Möbelrolle
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Die Erfindung betrifft eine Möbelrolle, insbesondere für Sitzmöbel,
mit einem am Sitzmöbel gehaltenen Drehzapfen, der in einem Träger für die Rolle
gehalten ist, und mit einer federbelasteten Bremse, die bei Belastung des Sitzmöbels
gelöst wird, wobei die Rolle ein Lager aufweist, das gegen die Wirkung der durch'Belastung
des Sitzmöbels beaufschlagten Feder im Träger beweglich angeordnet ist.
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Derartige Möbelrollenwerden in zunehmendem Maße verlangt, weil das
mit ihnen ausgerüstete unbesetzte Sitzmöbel sich nicht frei bewegen kann. Ernst
wenn das Sitzmöbel belastet ist, wird die Bremse der Rolle gelöst und das Sitzmöbel
läßt sich verschieben. Allerdings soll auch das unbelastete Sitzmöbel in bestimmtem
Umfang verschiebbar sein. Insbesondere soll es gegen Verschieben einen Widerstand
von z.B.
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1,2 - 2,4 kg aufweisen. Da ein Sitzmöbel, insbesondere ein Stuhl oder
Sessel mehrere Rollen hat, wird der Rollwiderstand einer einzelnen Rolle entsprechend
der Gesamtzahl der vorhandenen Rollen eingestellt.
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Bei einer Möbelrolle der beschriebenen Gattung,die auf einen noch
nicht zum Stand der Technik gehörenden Vorschlag der Anmelderin zurückgeht (Patentanmeldung
P 26 43 551.8) wird
durch das relativ zum Träger verschiebliche
Lager sowie durch ein oder mehrere am Träger befestigte Bremsbacken erreicht, so
daß die bei anderen bekannten Möbelrollen erforderlichen getrieblichen Übersetzungen
zwischen einem axial verschieblichen Drehzapfen und federbelasteten Bremsbacken
entfallen können.Dadurch wird die Anzahl der beweglichen Teile verringert und die
Funktionsfähigkeit verbessert. Grundsätzlich hat sich eine gattungsgemäße Möbelrolle
bewährt. Die Anordung fest mit dem Träger verbundener Bremsbacken erfordert jedoch
eine sehr genaue Herstellung des Trägers, der häufig ein Spritzgußteil oder Druckgußteil
ist, wenn die gewünschte genaue Einstellung der Bremskrafte erreicht werden soll.
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Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, eine gattungsgemäße Möbelrolle
so zu verbessern, daß sich auch ohne Einhaltung enger Toleranzen bei der Herstellung
die gewünschten Bremskräfte einstellen lassen.
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Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zwischen dem Lager und dem Träger
eine verformbare Blattfeder angeordnet ist, die über wenigstens eine Seite des Lagers
vorsteht und als Bremsbacke einen von der Rolle auf deren Lagerseite vorstehenden
Ringflansch erfaßt.
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Diese Blattfeder erfüllt eine doppelte Funktion. Einerseits steuert
sie als zwischen das Lager und den Träger geschaltete Feder die relative Verschiebebewegung
zwischen Lager und Träger. Die dazu erforderlichen Federeigenschaften lassen sich
bei Blattfedern mit hinreichender Genauigkeit berechnen und einstellen. Andererseits
bilden dieilberstehenden Enden der Blattfedern unmittelbar die Bremsbacken, die
mit der Rolle
bzw. mit einem Ringflansch der Rolle zusammenwirken.
Durch entsprechende Dimensionierung der überstehenden Teile bzw.
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der mit der Rolle zusammenwirkenden Bereiche lassen sich im Zusammenhang
mit dem jeweiligen Federweg auch die gewünschten Bremskräfte einstellen.
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Das Lager für die Rolle kann in einer Führung des Trägers orthogonal
zur Lagerachse verschieblich angeordnet sein.
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Dadurch wird erreicht, daß bei Belastung des Sitzmöbels ausschließlich
das Lager relativ zum Träger verschoben wird.
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Gleichzeitig wird durch Verschiebung des Lagers die Blattfeder beaufschlagt,
die bei Belastung des Sitzmöbels von der zugeordneten Bremsfläche der Rolle abhebt
und bei Entlastung des Sitzmöbels die Rolle bremst.
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Besonders einfach werden die Verhältnisse dann, wenn der Träger eine
Ausnehmung für das Lager aufweist und wenn als Führung wenigstens ein Stift vorgesehen
ist, der in einer Ausnehmung gehalten ist, die sich im wesentlichen parallel zur
Verschieberichtung erstreckt und die jeweils teilweise die Wandung der Ausnehmung
sowie das Lager durchdringt. Dabei erfüllt der Stift eine Doppelfunktion, denn er
bildet einerseits die Führung für das Lager und sichert andererseits das Lager gegen
Herausfallen aus der Ausnehmung. Um den Stift im Träger zu befestigen, kann es zweckmäßig
sein, ihn wenigstens teilweise zu wandeln. Eine andere Möglichkeit den Stift zu
halten, besteht darin, den Stift kürzer als die Ausnehmung auszubilden und durch
einen verformten Abschnitt der Ausnehmung gegen Herausfallen zu sichern.
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Die erforderliche Verformung der Blattfeder kann vorteilhaft dadurch
erreicht werden, daß die der Blattfeder zugewandte Seite des Lagers oder eines zwischen
dem Lager und der Blattfeder angeordneten verschieblichen Klotzes eine dachartige
Erhöhung oder Vertiefung aufweist und daß die der Blattfeder zugewandte Seite des
Tragers oder eines zwischen dem Träger und der Blattfeder angeordneten Klotzes eine
dachartige Vertiefung oder Erhöhung aufweist.Zweckmäßig weisen Erhöhung und Vertiefung
den gleichen Querschnitt auf. Dann wird bei Belastung des Sitzmöbels die Blattfeder
zwischen den beiden entsprechend geformten Flächen eingespannt und verformt, so
daß auch ein oder beide jeweils das Ende der Blattfeder bildende Bremsbacken verformt
werden, wobei entweder die Bremse gelöst oder festgelegt wird.
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Zweckmäßig erstrecken sich die Firste bzw. der Grund der Erhöhung
bzw. der Vertiefung quer über die Breite des Lagers bzw. der Ausnehmung. Damit lassen
sieh verhältnismäßig große Wege der Bremsbacken an den Enden der Blattfeder erreichen.
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Grundsätzlich können die Klötze und die Blattfeder auch mit der oben
beschriebenen Führung in der Ausnehmung des Trägers gehalten werden. Es besteht
aber auc-h die Möglichkeit, im Bereich der Klötze von den Seiten der Ausnehmung
vorspringende Führungsleisten anzuordnen, die in zugeordneten Nuten der Klötze und/oder
der Blattfeder eingreifen. Dadurch wird wenigstens die Montage der Möbelrolle erleichtert.
Die Blattfeder bzw. ihre Bremsbacke oder ihre Bremsbacken können entweder an der
Nabe der Möbelrolle angreifen oder an dem inneren Umfang eines mit seinem äußeren
Umfang die Lauffläche bildenden Ringflansches. Je nach der gewünschten Anordnung
müssen
dann die Abmessungen des Lagers bzw. der Klötze, zwischen denen die Blattfeder eingespannt
ist, gewählt werden.
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Um eine Blockierung der Bremsen zu vermeiden, empfiehlt es sich, wenn
die Blattfeder an ihren Enden abgerundete Ecken und im Bereich der als Bremsbacken
wirkenden Teile scharfe Kanten aufweist. Die abgerundeten Ecken verhindern, daß
die Blattfeder sich mit ihren Enden in die zugeordnete Fläche des betreffenden Ringflansches
eingräbt. Mit den scharfen Kanten im Bereich der Bremsbacken wird erreicht, daß
Teppichflusen oder dergleichen,die sich während des Betriebes um die als Bremsbacken
wirkenden Teile der Blattfeder wickeln, zertrennt oder abgerissen werden, so daß
sie beim nächstfolgenden Lösen der Bremse aus dem Bremsbackenbereich bzw.
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aus der Möbelrolle herausgetragen werden.
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Ferner kann der oder können die als Bremsbacken wirkende Teile der
Blattfeder längs einer im wesentlichen parallel zur Firste verlaufenden Linie abgebogen
sein. Das kann zur Einstellung der gewünschten Bremskraft zweckmäßig sein.
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In diesem Zusammenhang ist es auch möglich, daß die Blattfeder einen
oder mehrere Schlitze aufweist.
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Eine bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß der
Träger eine im wesentlichen quafderformige Gestalt mit einer durchgehenden Ausnehmung
für das Lager aufweist, in dem eine über die Seiten des Trägers vorstehende Welle
gehalten ist, auf deren Enden je eine Rolle aufgesetzt ist, an der die Bremsbacke
am Nabenumfang oder am Innenumfang der Lauffläche angreift. Diese Doppelanordnung
der Rollen weist bei kompaktem Aufbau eine große Stabilität und große Trägfähigkeit
auf. Die jeweils gewünschten Bremskräfte lassen
sich durch die
oben beschriebene Maßnahme einstellen.
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Zweckmäßig werden der Drehzapfen und das Lager im wesentlichen in
der gleichen Ebene, insbesondere in der Mittelebene, des Trägers angeordnet. Dabei
sind auch Ausführungen möglich, bei denen die Achse des Drehzapfens und die Verschieberichtung
des Lagers in einem spitzen Winkel zueinander angeordnet sind. Auch dadurch läßt
sich bei einer gegebenen Belastung des Sitzmöbels die jeweils gewünschte Bremskraft
beeinflussen.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein AusfUhrungsbeispiel
darstellenden Zeichnung erläutert; es zeigen: Fig. 1 einen Schnitt durch eine Mittelebene
der Möbelrolle, Fig. 2 einen Schnitt in Richtung II-I1 durch den Gegenstand nach
Fig. 1, Fig. 3 einen Schnitt in Richtung III-III durch den Gegenstand nach Fig.
1, Fig. 4 eine Draufsicht auf eine Blattfeder.
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Die dargestellte Möbelrolle weist einen Träger 1 auf, an dessen oberer
Seite 2 sich eine Sackbohrung 3 filr einen darin drehbar in an sich bekannter Weise,
z.B. mit einem Federring gehaltenen Drehzapfen 4 befindet. Der Drehzapfen 4 ist
z.B.
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fest in den Fuß oder in den Boden eInes nicht dargestellten Sitzmöbels
eingelassen, so daß die Unterseite des Fußes oder des Bodens sich dicht über der
Seite 2 des Trägers 1 befinde.
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Der Träger 1 weist ein kreisbogenförmiges Schutzblech 5 auf,
unter
dem zwei Rollen- 6, 7 gelagert sind. An die Innenseite des Schutzbleches 5 schließt
sich ein im wesentlichen in der Mittelebene der Möbelrolle befindliches Stützblech
8 an, das im Bereich der Mittellinie 9 zu einem Lagerkasten 1o verstärkt ist. Das
Schutzblech 5, das Sttzblech 8 und der Lagerkasten 1o sind einstückig ausgebildet.
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Der Lagerkasten lo weist eine sich zwischen seinen beiden Breitseiten
11,12 erstreckende im wesentlichen rechteckiger Ausnehmung 13 auf, die als Aufnahme
und Führung für ein darin gehaltenes quaderförmiges Lager 14 und für eine ebenfalls
darin gehaltene Blattfeder 15 dient. Von der unteren Stirnseite 16 des Lagerkastens
1o erstrecken sich Bohrungen im Bereich der Seitenwandungen der Ausnehmung 13, wobei
diese Bohrungen einerseits die Seitenwandungen der Ausnehmung 13 und andererseits
die zugeordneten Seiten des Lagers 14 teilweise so durchdringen, daß in die Bohrungen
evageführte Stifte 17-,18 das Herausfallen des Lagers 14 aus der Ausnehmung 13 verhindern
und andererseits zulassen, daß das Lager in Richtung der Mittellinie 9 verschoben
werden kann.
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Zwischen dem Lager 14 und der Blattfeder 15 ist ein Klotz 19 angeordnet,
der mit eir.er ebenen Fläche am Lager 14 und mit einer dachartigen Firste 20 an
der Blattfeder 15 anliegt.
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Auf der anderen Seite der Blattfeder 15 befindet sich ein weiterer
Klotz 21 mit einer Ausnehmung 22, deren Querschnitt dem Querschnitt der dachartigen
Firste 20 entspricht, so daß bei Belastung des Sitzmöbels und Verschiebung des Lagers
14 in Richtung auf den Drehzapfen 4 die Blattfeder 15 zwischen den beiden Klötzen
19,21 eingespannt und derart verformt wird, daß sich ihre Enden 23, 24 von den zur
Lgerseite vorstehenden Ringflanschen 25 bzw. 26 der Rollen 6 bzw. 7 abheben. Wie
sich
insbesondere aus der Fig. 3 ergibt, sind die äußeren Umfangsflächen der Ringflanscle25,
26 gleichzeitig die Laufflächen der Rollen 6 bzw. 7, während die inneren Umfangsflächen
der Ringflansck 25, 26 mit den als Bremsbacken dienenden Enden 23,24 der Blattfeder
15 zusammenwirken.
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Wie man aus einem Vergleich der Figuren 3 und 4 entnimmt, sind die
als Bremsbacken dienenden Enden 23, 24 der Blattfelder 15 längs sich parallel zur
Firste 20 erstreckenden Linien 27 so abgebogen, daß die Enden 23, 24 mit einer gewünschten
große Flächen an den inneren Umfangsflächen der Ringflansche 25,26 angreifen und
eine dementsprechend gewünschte Bremskraft erzeugen. Die Ecken 28 der Blattfeder
15 sind abgerundet, um zu verhindern, daß sie sich in die inneren Umfangsflächen
der Ringflansche 25,26 eingraben. Im übrigen weist die Blattfeder der als Bremsbacken
dienenden Enden 23,24 scharfe Längskanten auf, die die Flusen oder dergleichen,welche
sich um die Blattfeder gewickelt haben, zertrennen können.
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Aus Fig. 4 entnimmt man ferner, daß die Blattfeder im Mittelteil beidseits
Nuten 29 aufweist, in die bei iontiertea Zustand der Möbelrolle von den Seitenwandungen
der Ausnehmung 13 vorstehende Führungsleistt 30 eingreifen. Entsprechende Nuten
weisen auch die Klötze 19 und 21 auf. Die Führung leisten 30 erstrecken sich im
wesentlichen nur über den Bereich der Ausnehmung 13, der von den Klötzen 19, 21
und der Feder 15 eingenommen wird.
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Wird das Sitzmöbel belastet, dann wirkt die Gewichtakraft über den
Drehzapfen 4 auf den Träger 1 ein, während die iX Lager 14 auf einer gemeinsamen
Welle 31 gehaltenen Rollen 6,t sich
-am Boden abstützen. Dann kann
das belastete Sitzmöbel verschoben werden. Im übrigen werden die Federeigenschaften
der Blattfeder 15 und die Bremsfläche der Enden 23,24 so bemessen, daß unter Berücksichtigung
der am Sitzmöbel vorhandenen Anzahl von Mdbelrollen das unbelastete Sitzmöbel gegen
Verschieben einen Widerstand von 1,2 - 2,4 kg aufweist.
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- Patentansprüche -