DE2652856C2 - Stoffaustauscher für medizinische Zwecke - Google Patents
Stoffaustauscher für medizinische ZweckeInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft einen Stoffaustauscher für medizinische mit einem Hohlfaserbündel, bei dem die
offenen Enden der von einem ersten Medium durchströmten Fasern gegeneinander abgedichtet in einer
Vergußmasse gehalten sind, während in dem zwischen den Enden liegenden Bereich die Hohlfasern einen
Abstand voneinander aufweisen, durch den ein zweites Medium strömt, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
Vorrichtungen der eingangs erwähnten Art sind für verschiedene medizinische Anwendungen bekannt Je
nach Art des Materials der Hohlfasern eignen sie sich zur Nachbildung der Lungenfunktion (Oxygenerator)
oder die Nierenfunktion (Dialysator, Molekularfilter).
In der FR-PS 22 31 421 ist ein Dialysator beschrieben, so
der im wesentlichen quer zur Faserlängsrichtung angeströmt wird. Dabei wird die Dialysierflüssigkeit
durch Anschlußstutzen in den Dialysator eingeführt und trifft unmittelbar nach Durchströmen des Stutzens auf
die Fasern. Sie muß sich daher ihren Weg durch das Faserbündel hindurch bis zum Ausflußstutzen bahnen.
Die hierdurch gebildete Strömung ist im wesentlichen durch den Widerstand bestimmt, den das Faserbündel
der zugeführten Dialysierflüssigkeit entgegensetzt. Es kommt also zu einer Strömungsverteilung, die von der M
jeweiligen Bündelung der Fasern und von den im Verbindungssteg vorgesehenen Durchbrechungen abhängt.
Die Dialysierflüssigkeit wird also im Bereich dieser Durchbrechungen eine schnellere Strömungsgeschwindigkeit
einnehmen als in den Randzonen an den Wandungen des Stoffaustauschers. Hiervon hängt das
Austauschverhalten des Stoffaustauschers ab, so daß in den Randbereichen erheblich weniger ausgetauscht
wird als an den besser angeströmten Durchbrechungen.
Überdies wird im bekannten Stoffaustauscher nur eine unvollständige Füllung mit Dialysierflüssigkeit
erreicht, was . auf die Querversorgung, also die Einspeisung der Dialysierflüssigkeit durch die Außenwand
unmittelbar auf das Faserpaket zurückzuführen ist So bleiben insbesondere die Bereiche im Stoffaustauscher,
die sich an die Vergußschicht anschließen, häufig ohne Dialysierflüssigkeit, da die Querströmung durch
die Durchbrechungen im Profilsteg bestimmt wird und die aufgrund der vorbestimmten Strömungsverhältnisse
abströmende Dialysierflüssigkeit nicht in diese Randzonen gelangt Infolge dieser erheblich verschlechterten
Austauschleistung dieser bekannten Stoffaustauscher haben sich vorwiegend von der Kopfseite her
angeströmte Dialysatoren, insbesondere solche mit zentralem Dialysateinlauf, heute am Markt gegenüber
diesen bekannten Dialysatoren durchgesetzt
Die bekannte Vorrichtung wird also seitlich mit Dialysierflüssigkeit angeströmt, was infolge unterschiedlicher
Strömungsführungswege zu Anströmungsprobiemen
führt. Hierzu gehören Totzonen, die sich grundsätzlich an den Bereichen ausbilden, die sich
unmittelbar an die Vergußmasse im Inneren des Stoffaustauschers anschließen.
In der DE-OS 26 03 560 ist ebenfalls ein Dialysator beschrieben, der seitlich angeströmt wird, so daß die
gleichen, vorstehend erwähnten Probleme hier ebenfalls auftreten. Infolge der sich ausbildenden Querströmung,
die sich der Längsströmung überlagert, treten die bekannten Ströircngsführungsprobleme auf. Desweiteren
bilden sich gerade bei diesem Dialysator die nachteiligen Totzonen in den Eckbereichen aus.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Stoffaustauscher gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 zur Verfügung zu stellen, der eine gleichmäßige Strömungsverteilung über das gesamte
Faserbündel hinweg schon beim Anströmen des Faserbündels gewährleistet, so «laß das Austauschvermögen
des Stoffaustauschers optimiert wird.
Diese Aufgabe wird gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 dadurch gelost, daß die Anschlußstutzen
für das zweite Medium die Profilflansche durchsetzen und unmittelbar in Durchbrechungen
münden, die sich quer zur Faserlängsrichtung über den Profilsteg erstrecken.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird zunächst nur der Zwischenraum oder die Durchbrechung
gleichmäßig mit der Dialysierflüssigkeit gefüllt, da die dicht gepackten Fasern der zugeführten Dialysierflüssigkeit
zunächst einen Widerstand entgegensetzen. Es füllt sich also zunächst der Zwischenraum quer über das
Faserbündel hinweg. Dieser Strömungswiderstand in dem gleichmäßig angeordneten Faserbündel läßt sich
dann durch den Druck überwinden, mit dem die Dialysierflüssigkeit zugesetzt wird. Dies hat zur Folge,
daß sich eine im wesentlichen gleichmäßige Flüssigkeitsfront über die Faserbündel hinwegschiebt, wobei
die Fließgeschwindigkeiten der Dialysierflüssigkeit im wesentlichen an allen Punkten in den Faserbündeln
gleich ist.
Die verbrauchte Dialysierflüssigkeit fließt auf der gegenüberliegenden Seite der Stoffaustauschervorrichtung
in einen zweiten Zwischenraum oder Durchbrechung und von dort in den Abflußstutzen ab und
hinterläßt somit keinen Bereich im Faserbündel, der nicht gleichmäßig von der Dialysierflüssigkeit überstrichen
worden wäre. Somit entfallen also Totzonen, die
zwar mit Dialysierflüssigkeit gefüllt sind, jedoch nicht
von dieser stetig umspült werden.
Eine derartige Optimierung der Flüssigkeitsführung wird von den bekannten Dialysatoren nicht erreicht, da
unterschiedliche Strömungsführungswege, die u.a. durch die Oberlagerung der Querströmung über die
Gegenströmung gebildet werden, und auftretende Totzonen die Austauschleistung nachteilig beeinflussen.
Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines
Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigt
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Stoff austauscher in
teilweise auseinandergezogener Darstellung;
Fig.2 den Grundkörper eines erfindungsgemäßen
Stoffaustauschers ohne die Hohlfaserbündel und
F i g. 3 einen Grundkörper für einen erfindungsgemäßen Stoffeustauscher in seiner Ausgangsform zur
Erläuterung des Herstellungsverfahrens.
Der Stoffaustauscher enthält einen Grundkörper 15 mit I-förmigen QuerschnittsprofiL Einzelheiten der
Gestaltung dieses Grundkörpers sind in Fi g. 2 gezeigt Der mittlere Steg la des I-Profiles 15 ist in der Nähe
des oberen und unteren Endes unterbrochen, so daß zwei freie Zwischenräume 2 und 3 gebildet werden, die
der Zu- bzw. Abfuhr die einen Mediums dienen. Zu diesem Zweck sind die beiden Anschlußstutzen 4 und 5
so angeordnet, daß das Medium durch die beiden äußeren Schenkel des X-Profils in den einen Zwischenraum
hineingeleitet und aus dem anderen Zwischenraum herausgeleitet werden kann.
Innerhalb der schraffierten Flächen 6 in F i g. 1 sind die Hohlfasern parallel zur Längsachse des I-Profils
eingelegt
Die Hohlfasern sind in der auch bei anderen Hohlfaserdialysatoren üblichen Weise im Bereich ihrer
Enden durch Eingießen in Kunstharz gegeneinander und gegen das Gehäuse fixiert und abgedichtet
Die beiden Deckplatten 7 und 8, die mit dem Grundkörper 1 verklebt oder verschweißt sind, bilden
zusammen mit dem Grundkörper ein Gehäuse, das die Hohlfasern umschließt
Zufuhr und Abfuhr des zweiten Mediums erfolgen über die Endkappen 9 und 10, die mit dem Grundkörper
und den Deckplatten verklebt oder verschweißt werden. Die gezeigte Form der Endkappen stallt nur eine von
verschiedenen Ausführungsmöglichkeiten dar. Die Anschlußstutzen können z. B. auch parallel zur Längsachse
des Grundkörpers angeordnet sein.
Die Herstellung eines Sfoffaustauschers der beschriebenen
Art wird durch die Möglichkeit, für das Einbringen der Hohlfasern einen Wickelprozeß anzuwenden,
besonders günstig. Dieser Prozeß kann maschinell durchgeführt und automatisiert werden. Das
bei der bisher gebräuchlichen zylindrischen Bauform erforderliche manuelle Einbringen des vorgefertigten
lockeren Bündels in das Gehäuse und die damit verbundenen Ungenauigkeiten und Beschädigungsrisiken
entfallen somit, was sowohl hinsichtlich der Herstellungskosten als auch hinsichtlich einer gleichmäßigeren
Produktqualität vorteilhaft ist Durch eine geeignete Ausführung des Wickelvorganges kann
ferner eine gleichmäßigere Verteilung der Hohlfasern über den gesamten Querschnitt des Hohlfaserbündels
ίο erreicht werden, was für die Effektivität von einiger
Bedeutung ist
Das Herstellungsverfahren für einen erfindungsgemäßen Stoffaustauscher ist im folgenden anhand der
F i g. 3 erläutert Der Grundkörper 20 besteht aus einem Profilsteg la, der mit den Profilflanschen Xb verbunden
ist Mit dem Profilsteg la fluchtend sind weitere Stege
13a und 14a nahe den beiden Enden des haspelartigen Grundkörpers vorgesehen.
Der Grundkörper 20 wird um eine Hochachse 21 des I-Profils drehbar in einer Wickelvorrichtung gehalten
und um diese Achse in einer Drehbei? igung angetrieben.
Hierbei wird ein Hohlfaserätrang 22 zugeführt und
Lage um Lage auf den Grundkörper in der dargestellten Weise aufgewickelt Der auf dem Grundkörper schon
befindliche Wickel ist mit 23 bezeichnet
Nach Beendigung des Wickelvorganges wird der
Strang 22 abgetrennt und die Deckplatten 7 und 8 werden auf die Seitenkanten der Profilflansche Ii
aufgebracht und mit diesen abdichtend, z. B. durch Verkleben oder Verschweißen Verbundes. Der Grundkörper
mit dem darauf befindlichen Wickel wird danach mit seiner oberen Stirnseite bis zur Höhe der Ebene 24
in eine Vergußmasse getaucht Die Ebene 24 fällt etwa mit der Innenfläche des Steges 13a zusammen, die an
den Hohlraum 2 angrenzt. Nach dem Aushärten der Vergußmasse wird die andere Stirnseite in gleicher
Weise in eine Vergußmasse getaucht und diese ebenfalls ausgehärtet
Danach wird entlang der Ebene 25 die eine Stimmte
des Grundkörpers mitsamt den Teilen des Wickels, die außerhalb dieser Ebene liegen, abgetrennt Dabei
werde« auch die als Führungsflächen dienenden Enden 26 der Profilflansche \b entfernt Der gleiche Vorgang
wird dann an der anderen Stirnseite wiederholt.
Es entsteht so der in F i g. 1 dargestellte Stoffaustauscher.
Es ist ersichtlich, daß auf diese Weise der Wickel an den Stirnflächen die offenen Enden der Hohlfasern
präsentiert, die ihrerseits untereinander durch die Vergußmasse abgedichtet sind. Zwischen den Hohlfasern
entsteht zwischen den inneren Räumen 2 und 3 beiderseits des Profilsteges la ein von den Hohlfasersträngen
durchzogener Rr.um, durch den das zwischen den An eMußstutzen 11 und 12 umlaufende Medium
strömen kann.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Stoffaustauscher für medizinische Zwecke,
bestehend aus einem Kern mit doppel-T-förmigen Profil, dessen Profilsteg Durchbrechungen und
dessen Profilhohlräume beiderseits des Profilsteges je ein Paket parallel verlaufender Hohlfasern
aufweisen, die im Bereich ihrer Enden durch eine Kunstharzschicht gegeneinander und gegen das
Profil und die die Profilhohlräume verschließenden to Deckenplatten fixiert und abgedichtet sind, was ein
Gehäuse bildet, dessen Stirnflächen jeweils mit einer Kappe mit jeweils einem Anschlußstutzen verschlossen
sind, wodurch ein Strömungspfad für ein erstes Medium gebildet wird, der sich von den Anschiuß- is
stutzen durch die Hohlräume der Fasern erstreckt, während sich ein Strömungspfad für das zweite
Medium von Anschlußstutzen, die diagonal jeweils in gegenüberliegenden Gehäi'sewänden angeordnet
sind, durch die Profilhohlräume und die im Profilsteg vorgesehepen Durchbrechungen erstreckt, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anschiußstutzen (4,5) für das zweite Medium die Profilflansche
(16) durchsetzen und unmittelbar in Durchbrechungen (2,3) münden, die sich quer zur Faserlängsrichtung
über den Profilsteg (la>l erstrecken.
2. Stoffaustauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ebene der Innenfläche der
Vergußmasse mit der Ebene der äußeren durch den Steg (13a, 14aJ gebildeten Wand der Durchbrechung
(2,3) zusammenfällt
Priority Applications (1)
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DE2652856A DE2652856C2 (de) | 1976-11-20 | 1976-11-20 | Stoffaustauscher für medizinische Zwecke |
Applications Claiming Priority (1)
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DE2652856A DE2652856C2 (de) | 1976-11-20 | 1976-11-20 | Stoffaustauscher für medizinische Zwecke |
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Publication Number | Publication Date |
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DE2652856A1 DE2652856A1 (de) | 1978-05-24 |
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ID=5993601
Family Applications (1)
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DE2652856A Expired DE2652856C2 (de) | 1976-11-20 | 1976-11-20 | Stoffaustauscher für medizinische Zwecke |
Country Status (1)
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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-
1976
- 1976-11-20 DE DE2652856A patent/DE2652856C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE2652856A1 (de) | 1978-05-24 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OD | Request for examination | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: FRESENIUS AG, 6380 BAD HOMBURG, DE |
|
8126 | Change of the secondary classification |
Ipc: B01D 13/00 |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |