DE2643102C3 - Planetenrad-Drahtvorschubgerät für LichtbogenschweiBanlagen - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Planetenrad-Vorschubgerät für Lichtbogenschweißanlagen, das zu der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 beschriebenen Gattung gehört. Ein solches Gerät ist z. B. in der DE-OS 20 55 721 beschrieben. Ein ähnliches Gerät wird in der DE-OS 21 25 441 behandelt.

Bei dem erstgenannten Gerät können jedoch die gegen den Draht gedrückter! Rollen nicht etwaigen Unebenheiten des Drahtes nachgiebig folgen. Trifft eine der Rollen auf eine solche Unebenheit, so muß die Andrückkraft den Draht wegen der praktisch starren Rollenführung aus der Draht-Führungsachse verschieben oder den Draht verdrücken, so daß sein Querschnitt oval wird. Das an zweiter Stelle in Betracht gezogene Gerät besitzt zwar federnd gegen den Draht andrückbare Rollen, jedoch hat jede Rolle eine eigene Feder, so daß auch dort infolge ungleicher auf den Draht einwirkender Rollenkräfte dieser verdrückt oder beschädigt werden kann.

Hieraus resultiert die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe, die in der Schaffung eines Planetenrad-Drahtvorschubgerätes gesehen wird, dessen Vorschubrollen kraftschlüssig und mit gleichem, aus einer einzigen Kraftquelle entwickeltem Druck konzentrisch gegen den Draht geführt werden, wobei die entlastende Wirkung der Fliehkraft unschädlich abgefangen wird.

Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß an dem Flansch gleichlaufend mit der Drahtachse zweiarmige Hebel gelagert sind, deren vorderer kurzer Hebelarm auf das Führungsglied jeweils einer Rolle drückt und deren langer hinterer Hebelarm auf einem Spannkegelring abgestützt ist, der durch eine die Nabe umfassende, zwischen Flansch und Spannkegelring eingespannte Schraubendruckfeder auf der Nabe verschiebbar ist.

Durch eine gemeinsame Kraftquelle für das konzentrische Andrücken beider Rollen an den Draht, nämlich die zentral angeordnete Schraubendruckfeder, ist ein kraftschlüssiges und nachgiebiges Andrücken erreicht, bei dem etwaige Unebenheiten durch einseitiges Zurückweichen einer Rolle ausgeglichen werden können. Das Keil-Hebelgetriebe, das durch den Spannkegelring und die beiden zweiarmigen Hebel gebildet ist, liefert eine große Kraft-Übersetzung von der zentralen Druckfeder auf die Draht-Vorschubrollen. Bei von den Rollen ausgehender Kraft, die am kleineren Hebelarm angreift, tritt eine Kraftuntersetzung auf, die leicht -, Selbsthemmung gegenüber einer unerwünschten entlastenden Wirkung hervorruft. Eine solche Kraft kann z. B. durch Fliehkräfte, die an den Rollen angreifen, verursacht werden.

Das Keil-Hebelgetriebe ist an sich bekannt (vergl.

ίο z.B. G. Niemann, Maschinenelemente 2. Band, Springer-Verlag, 1960, S. 270 und 280).

Das erfindungsgemäße Gerät gestattet durch die Anordnung eines Gewindes in der Nabe des Flansches, das in einem Gegengewinde der Antriebswelle verschraubbar ist, seine Verbindung mit der Antriebswelle, z. B. mit der hohlen Welle eines Elektromotors.

Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel mit den Zeichnungen näher erläutert Es zeigt

F i g. 1 ein Schema des Drahtvorschubgerätes;

Fig. 2 einen Längsschnitt durch das Drahtvorschubgerät, wobei an der einen Hälfte die Vorschubrollen in angepreßter Stellung und an der anderen Hälfte in loser Stellung gezeigt sind;

_>-, F i g. 3 einen Schnitt A -A nach F i g. 2.

Das Drahtvorschubgerät besteht aus einem Flansch i, an dessen einer Seite radial zu einer zentralen Öffnung, durch die der Elektrodendraht 1 läuft, Führungen vorhanden sind, in die Kolben 5 eingepaßt sind. Zu

so jedem Kolben 5 ist an einer Achse drehbeweglich eine Vorschubrolle 4 angeordnet, wobei die Vorschubrollenachsen unter einem Winkel zueinander stehen.

Die andere Seite des Flansches 3 ist als ein hohler zylindrischer Teil ausgebildet, mit an dessen äußeren Oberfläche ausgearbeitetem Gewinde Π, in dem bis zu einem Anschlag an der Stirn des Spannkegclringes 9 eine Stellmutter 18 eingeschraubt ist. Der Hohlraum des verlängerten zylindrischen Teiles erstreckt sich durch den ganzen Flansch 3. An der äußeren Oberfläche des verlängerten zylindrischen Teiles des Körpers 3 ist in einer Gleitpassung der Spannkegelring 9 montiert, in dessen Innerem eine Schraubendiuckfeder angeordnet ist, die mit dem einen Ende sich an dem Spannkegelring 9 und mit dem anderen Ende an dem scheibenförmigen Teil des Flansches 3 abstützt.

An dem scheibenförmigen Teil des Flansches 3 sind der Anzahl der Vorschubrollen entsprechend Öffnungen vorgesehen, und zwar in Ebenen, die durch die Achsen der Kolben 5 hindurchgehen. In den öffnungen sind drehbar um Achsen 11 zweiarmige Hebel 6 an dem Flansch 3 befestigt. Je ein Ende der zweiarmigen Hebel 6 liegt auf den Stirnseiten der Kolben 5, während das andere Ende geneigt ist und mit einer öffnung versehen ist, in der an einer Achse drehbeweglich eine Führungsrolle 8 angebracht ist. Durch die Führungsrollen 8 berühren die zweiarmigen Hebel 6 den Spannkegelring 9.

Zur Sicherung einer ständigen Berührung zwischen den Enden der zweiarmigen Hebel 6 und dem Kegelring

bo 9 bzw. den Kolben 5 sind die im Flansch 3 ausgearbeiteten Führungen der Kolben 5 mit Sacklöchern versehen, in denen Druckfedern 12 angeordnet sind, die die Kolben 5 an die zweiarmigen Hebel 6 ständig andrücken.

h5 Zur wirksamen Führung des Elektrodendrahtes 1 sind eine Eingangsöffnung 14 und eine Ausgangsöffnung 15 vorgesehen.

Die gesamte Konstruktion des beschriebenen Draht-

Vorschubgerätes ist von zwei zueinander bewegbaren Deckeln umfaßt — einem vorderen Deckel 19 und einem hinteren Deckel 16. Der vordere Deckel ist mit Schrauben 20 an dem Flansch 1 befestigt, während der hintere Deckel 16 durch Schraube!! 17 mit der Stellmutter 18 verbunden ist. An der vorderen Seite des Deckels 19 ist die Ausgangsöffnung 1.5 eingeschraubt.

Der Antrieb des Drahtvorschubgerätes erfolgt über einen Elektromotor 2 mit hohler Welle, durch die der Elektrodendraht 1 frei läuft in

Das Drahtvorschubgerät funktioniert in folgender Weise: Die Beschickung mit dem Elektrodendraht 1 erfolgt zunächst durch Drehen der Siellmutter 18 in Richtung des Drahi Vorschubes. Dadurch wird die Feder 7 gespannt, wobei der Kegelring 9 nach vorwärts in r> Richtung des Vorschubes des Elektrodendrahtes 1 verstellt wird. Die Hebel 6 drehen sich um die Achsen 11, wobei deren geneigte Arme samt den Führungsrollen 8 nach innen zum kleinen Durchmesser des Kegels 9 verstellt werden. Bei dieser Bewegung werden die 2» geraden Arme der zweiarmigen Hebel 6 in entgegengesetzter Richtung, nach außen, verstellt und geben dabei die Kolbenfedern 12 frei. Dadurch werden die Kolben 5 nach außen verschoben, wobei die von den Kolben getragenen Vorschubrollen 4 sich voneinander entfer- 2> nen. Der Elektrodendraht 1 wird durch die Eingangsöffnung 14 eingeschoben, läuft zwischen den Vorschubrollen 4 und tritt durch die Ausgangsöffnung 15 aus. Somit ist die Beschickung mit Elektrodendraht beendet. Anschließend wird der hintere Deckel 16 relativ zum vorderen Deckel 15 in entgegengesetzter Richtung gedreht, wodurch die mit diesem durch die Schraube 17 verbundene Stellmutter 18 auch aus dem Gewinde des hohlen zylindrischen Teiles des Flansches 3 in einer dem Drahtvorschub entgegengesetzten Richtung herausgedreht wird und dadurch die vorher gespannte Feder löst, die den Kegel 9 nach hinten verschiebt. Der letztere verschiebt über die Führungsrolle 8 des geneigten Armes des zweiarmigen Hebels 6 den geraden Arm desselben Hebels nach innen, der gerade Hebelarm drückt die Kolben 5 an bzw. die mit diesen verbundenen Vorschubrollen 4, die ihrerseits den Elektrodendraht mit der von der Feder 7 und dem Hebelarmverhälmis bedingten Anpreßkraft andrücken.

Das mit einem Gewinde versehene Ende der hohlen Motorwelle, durch die der Elektrodendraht schon durchgezogen worden ist, wird mittels eines Gegengewindes mit dem verlängerten zylindrischen Teil des Flansches 3 verschraubt.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Planetenrad-Drahtvorschubgerät für Lichtbogen-Schweißanlagen, mit einer koaxial zum Draht angeordneten Antriebs-Hohlwelle, die an ihrer Stirnseite als Nabe mit einem Flansch ausgebildet ist, an dem die Vorschubrollen radial verstellbar geführt und gegen ein Stellglied auf der Nabe konzentrisch abgestützt sind, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Flansch (3) gleichlaufend mit der Drahtachse (1) zweiarmige Hebel (6) gelagert sind, deren vorderer kurzer Hebelarm auf das Führungsglied (5) jeweils einer Rolle (4) drückt und deren langer hinterer Hebelarm auf einem Spannkegelring (9) abgestützt ist, der durch eine die Nabe umfassende, zwischen Flansch und Spannkegelring eingespannte Schraubendruckfeder (7) auf der Nabe verschiebbar ist.

2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Nabe am Flansch (3) ein Gewinde (10) vorgesehen ist, das in einem Gegengewinde an der Antriebshohlwelle verschraubbar ist.