DE2642244C2 - Verfahren zur Herstellung von glasklar durchsichtigen Copolyamiden und deren Verwendung zur Herstellung von Formkörpern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von glasklar durchsichtigen Copolyamiden und deren Verwendung zur Herstellung von FormkörpernInfo
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Description
a) Bis-{4- arieo >-3-methylcyclohexyl)-raethan
oder dessen Mischungen mit 4,4'-Diaminodicyclohexylmethan oder mit 2,2-Bis-(4-aminocyclohexyl)-propan im Molverhältnis 1:1 mit
oder dessen Mischungen mit 4,4'-Diaminodicyclohexylmethan oder mit 2,2-Bis-(4-aminocyclohexyl)-propan im Molverhältnis 1:1 mit
b) der etwa stöchiometrischen Menge, bezogen auf die Komponente(n) a), an Isophthalsäure, welche
durch 0 bis 50% (MoI oder Gewicht) Terephthalsäure ersetzt werden kann, und wobei bis zu IS
Mol-%, bezogen auf die Gesamtmenge der genannten Säure bzw. des Säuregemisches, durch
weitere polyamidbildende Dicarbonsäuren ersetzt sein können, >_
, und mit
c) 30 bis 40 Gäw.-% der Summe aus a), b) und c)
einer weiteren polyamidbildenden Komponente, welche el) eine ω-Aminocarbonsäure oder deren
Lactam mit mehr als 9 C-Atomen oder c 2) ein Salz oder eine stöchiometrische l:l-Mischung
einer aliphatischen Dicarbonsäure, insbesondere einer a, ω-Polymethylendicarbonsäure, und eines
aliphatischen Diamins, insbesondere eines α, ω-Polymethylendiamins,
darstellt,
polykondensiert, wobei die Bedingung gilt, daß die aurchschnittliche Zahl der Methylengruppen in c),
bezogen auf je eine Amidgruppe bzw. auf je ein Paar
der amidbildenden Gruppen, mindestens 9 beträgt und die Mindestanzahl der Methylengruppen zwischen
den amidbildenden Gruppen mindestens 6 beträgt, und wobei ferner im Falle des Ersatzes eines
Teils der Isophthalsäure durch eine aliphatische Dicarbonsäure die Summe der Gewichtsanteile dieser
aliphatischen Dicarbonsäure und des Zusatzes c) im Bereich von 30 bis 40 Gew.-%, bezogen auf die
Summe aus a), b) und c), liegen muß.
2. Verwendung der nach Anspruch 1 hergestellten Copolyamide zur Herstellung von Formkörpern.
Unter Verwendung von 4,4'-Diaminodicyclohexyl oder von Diaminen des Dicycantyps [Bis-(4-aminocyclohexyD-alkane,
die in den Cyclohexylresten durch Methylgruppen substituiert sein können] hergestellte
Polyamide und Copolyamide sind seit langem bekannt.
Die in der GB-PS 6 19 707 und in der US-PS 24 94 563
beschriebenen Polyamide aus 4,4'-Diaminodicyclohexyl oder aus Diaminen des Dicycantyps und aus
Dicarbonsäuren, wie Adipinsäure oder Sebacinsäure, sind transparent, wenn zu ihrer Herstellung die bei
25° C flüssigen Isomerengemische dieser Diamine eingesetzt werden. Die Verafbeitbarkeit und weitere
Eigenschaften, wie Transparenzbeständigkeit gegenüber siedendem Wasser, Beständigkeit gegenüber organischen
Lösungsmitteln und Hydrolysebeständigkeit, dieser transparenten Polyamide lassen jedoch zu wünschen
übrig.
Das in der US-PS 26 96 482 beschriebene transparente Polyamid aus den bei 25° C flüssigen Isomerengemischen
des 4,4'-Diaminodicyclohexylmethans und aus Isophthalsäure hat eine gute Beständigkeit gegenüber
heißem Wasser» Für einen vorteilhaften Ablauf der Polykondensation muß man jedoch vom Diphenylester
der Isophthalsäure ausgehen oder der Polykondensationsmischung
Phenol als Lösungsmittel bzw. Weichmacher zusetzen. Wegen der hohen Erweichungstemperatur
und der hohen Schmelzviskosität dieses transparenten Polyamids, dessen maximale Wasseraufnahme
7,75% beträgt, sind Verarbeitungstemperaturen
ίο um 330° C erforderlich. Ähnliche Nachteile hat auch
das in der US-PS 25 16 585 beschriebene transparente Polyamid aus Bis-(4-amino-3-methylcyclohexyl)-methan
und aus Terephthalsäure.
In der US-PS 38 47 877 beschriebene transparente
is Copolyamide aus 4,4'-Diaminodicyclohexylmethan,
aus Terephthalsäure und/oder Isophthalsäure und aus e-Caprolactam zeigen ein ähnlich hohes Waj^srabsorptionsvermögenn
und neigen bei Behandlung mit kochendem Wasser nach einigen Tagen zur Eintrübung.
Außerdem enthalten sie noch Anteile an nicht umgesetztem, monomerem e-Caprolactam, was ihre Verwendbarkeit
auf vielen Gebieten einschränkt oder unmöglich macht. Das letztere gilt auch für die in der
DE-OS 15 95 354 u. a. beschriebenen transparenten Copolyamide aus 2,2-Bis-(4-aminocyclohexyl)-propan,
Dicarbonsäuren und c-Caprolactam, die in Methanol löslich sind, wenn sie mehr als 20 Gew.-% ε-Caprolactam
und/oder eines weiteren herkömmlichen Polyamidbildners, z. B. Hexamethylendiairmoniumadipat,
einkondensiert enthalten. Soweit die in der DE-OS 15 95 354 beschriebenen transparenten Polyamide nur
aus 2,2-Bis-(4-aminocyclohexyl)-propan und einer Dicarbonsäure, wie Adipinsäure, aufgebaut sind, haben
sie zwar eine bessere Lösungsmittelbeständigkeit, sind aber wegen ihrer sehr hohen Erweichungspunkte kaum
verarbeitbar, weil es kaum möglich ist, aus ihnen spannungsfreie Spritzteile herzustellen.
Die in der US-PS 35 97 400 beschriebenen transparenten Copolyamide aus 4,4'-Diaminodicyclohexylmethan,
Hexamethylendiamin, Terephthalsäure und Isophthalsäure weisen ein viel zu großes Wasseraufnahmevermögen
auf. So werden bei der Lagerung dieser transparenten Copolyamide in Wasser ihre Erweichungspunkte
bis auf 50 bis 60° C abgesenkt.
Die in der US-PS 38 42 045 beschriebenen transparenten
Copolyamide sind Polykondensationsprodukte des 4,4'-DiaminodicYclohexylmethans, das zu 40
bis 54% in der trans-trans-Konfiguration vorliegt, mit einer Mischung aus 50 bis 70 Mol-% Decandicarbonsäure-1,10
und 30 bis 50 Mol-% Korksäure oder Azelainsäure.
Transparente Copolyamide aus 2,2-Bis-(4-aminocyclohexyl)-propan
und/oder seinen Methylderivaten und aus Dicarbonsäuregemischen, die zu 20 bis 65 Mol-% aus Adipinsäure und zu 35 bis 80 Mol-% aus
Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure und/oder Decandicarbonsäure-1,10 bestehen, sind in der US-PS
38 40 501 beschrieben.
Die CH-PS 4 49 257 betrifft transparente Polyamide aus Decandicarbonsäure-1,10 und aus Diaminen des
Dicycantyps, u. a. Bis-(4-amino-3-methylcyclohexyl)-methan
oder 2,2-Bis-(4-aminocyclohexyl)-propan.
Die in der DE-OS 24 05 985 beschriebenen flammwidrigen thermoplastischen Formmassen enthalten
neben rotem Phosphor ein transparentes Polyamid oder Gemische aus zwei oder mehreren transparenten Polyamiden.
Als transparente Polyamide werden u. a. auch solche genannt, die sich aus 35 Mol-%4,4'-Diaminodicy-
lohexylmetban u -"er 2,2-Bis-(4-aminocyglobexyl)-propan,
35 MoJ-% Isophthalsäure und 30 Mol-% ω-Aminoundecansaure,
ω-Aminolaurinsäure (oder deren
Lactamen) oder einer stöcbiometrischen Mischung aus Dodecametbylendiamin und Decandicarbonsäure-1,10
herleiten. Die zur Herstellung dieser Polyamide einzusetzenden Monomerenmischunungen bestehen zu 33
bzw. 31,5 Gew.-% aus ω-Aminolaurinsäure bzw. der
stSchiometrischen Mischung aus Dodecamethylendiamin und Decandicarbonsäure-1,10.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß man bei Verwendung eines bestimmten Diamins des Dicycantyps
sowie weiterer bestimmter polyamidbildender Komponenten in bestimmten Anteilen glasklar durchsichtige
(transparente) Copolyamide erhält, die bei guter Verarbeitbarkeit gute mechanische Eigenschaften
sowie eine ausgezeichnete Transparenzbeständigkeit im kochenden Wasser haben und darüber hinaus mit
anderen Polyanpiden, z. B. Nylon 12, echte Kunststofflegierungen
unter voller Erhaltung der Transparenz ergeben.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von glasklar durchsichtigen Copolyamiden unter Einsatz
von Diaminen des Dicycantyps sowie weiteren polyamidbildenden Komponenten ist dadurch gekennzeichnet,
daß man
a) Bis-(4-amino-3-methylcyclohexyI)-methan oder dessen
Mischungen mit 4,4°-Diaminodicyclohexylmethan oder mit 2,2-Bis-(4-aminocycIohexyI)-propan
im Milver'äitnis 1 : 1 mit
b) der etwa stöchiometrischen Menge, bezogen auf die Komponente(n) a), an Isophthalsäure, welche
durch 0 bis 50% (MoS oderüewicbtJ Terephthalsäure ersetzt werden kann, und wobei ois zu 15 Mol-%,
bezogen auf die Gesamtmenge der genannten Säure bzw. des Säuregemisches, durch weitere polyamidbildende
Dicarbonsäuren ersetzt sein können, und mit
c) 30 bis 40 Gew.-% der Summe aus a), b) und c) einer weiteren polyamidbildenden Komponente, welche
c 1) eine ω-Aminocarbonsäure oder deren Lactam mit mehr als 9 C-Atomen oder c 2) ein Salz oder
eine stöchiometrische 1 :1 Mischung einer aliphatischen Dicarbonsäure, insbesondere einer α,ω-PoIymethylendicarbonsäure,
und eines aliphatischen Diamins, insbesondere eines α,ω-Polymethylendiamins,
darstellt,
polykondensiert, wobei die Bedingung gilt, daß die durchschnittliche Zahl der Methylengruppen in c),
bezogen auf je eine Amidgruppe bzw. auf je ein Paar der amidbildenden Gruppen, mindestens 9 beträgt und die
Mindestanzahl der Methylengruppen zwischen den amidbildenden Gruppen mindestens 6 beträgt, und
wobei ferner im Falle des Ersatzes eines Teils der Isophthalsäure durch eine aliphatische Dicarbonsäure die
Summe der Gewichtsanteile dieser aliphatischen Dicarbonsäure und des Zusatzes c) im Bereich von 30 bis 40
Gew.-%, bezogen auf die Summe aus a), b) und c), liegen
Werden gemäß el) und c2) mehrere Verbindungen bzw. Salzpaare verwendet, so gilt die Bedingung, daß
die durchschnittliche Zahl der Methylengruppen in c), bezogen auf je eine Amidgruppe bzw. auf je ein Paar der
amidbildenden Gruppen, mindestens 9 beträgt, für die Summe aller verwendeten Zusätze. Unter amidbildenden
Gruppen sind die Paare -NHi und -COOH zu verstehen.
Das Bis-(4-amino-3-methylcyclohexyl)-metban, das
2,2-Bis-(4-aminocyclQhexyl)-propan und das 4,4'-Diaminodicyclohexyl
methan werden in Form der üblichen, z. B, bei 25° C flüssigen Isomerengemische verwendet
Als Säurekomponente gemäß b) kommen vorzugsweise Isophthalsäure allein oder handelsübliche
Gemische von Isophthalsäure und Terephthalsäure, die bis zu 50% (Mol oder Gewicht) Terephthalsäure enthaliii
ten, in Frage.
Falls bis zu 15 Mol-% der Isophthalsäure bzw. des Isophtalsäure-Terephthalsäure-Gemisches durch weitere
polyamidbildende Dicarbonsäuren ersetzt sind, kommen als solche Dicarbonsäuren in vorteilhafter
Weise mehr als 6 Kohlenstoffatome enthaltende Säuren in Frage, insbesondere Korksäure, Azelainsäure, Sebacinsäure,
Decandicarbonsäure-1,10 und ihre in der Seitenkette substituierten Homologen. Vorzugsweise
verwendet man keine weiteren polyamidbildenden in Dicarbonsäuren.
Als dritte polyamidbildende Komponenten gemäß c) kommen insbesondere in Betracht:
für el): ω-Aminolaurinsäure bzw. bevorzugt deren
Lactam oder ω-Aminoundecansäure,
für c2): Salze aus folgenden Diamine« und Dicarbonsäuren, und zwar α,ω-Diaminoalkanen
und β,ω-Alkandicarbonsäuren und deren in der Seitenkette substituierten Homologen.
Diamine: 1,6-Diaminohexan, 1,8-Diamino-
JI> octan, 1,9-Diaminononan, 1,10-Diaminode-
can, 1,12-Diaminododecan, Trimethylhexamethylendiamin.
Dicarbonsäuren: Azelainsäure, Sebacinsäure oder Decandicarbonsäure-lJO.
Für Verbindungen des Typs el) ist das Äquivalentgewicht
mit dem Molekulargewicht identisch. Für Salze bzw. stöchiometrische Mischungen r^us Diamin und
Dicarbonsäure des Typs c2) beträgt es die Hälfte der Summe des Gewichts der Dicarbonsäure und des
Diamins.
Die beim erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Ausgangsstoffe eignen sich gut für die Polykondensation
in der Schmelze. Sie sind temperaturbeständig und neigen, etwa im Gegensatz zum Hexamethylendiamin-Adipinsäure-Salz
(welches durch die vorstehende Bedingung ausgeschlossen ist), kaum zur Verfärbung
während der Polykondensation, sogar dann, wenn Temperaturen von 280 bis 320° C angewendet werden.
Die erfindungsgemäß hergestellten Copolyamide weisen Glasumwandlungstemperaturen von ca. 140 bis
1700C auf und zeigen eine Beständigkeit der Transparenz
in kochendem Wasser von u. a. mehreren Wochen. Speziell vorteilhaft ist es, die Zusatzmenge c)
im genannen Bereich so einzustellen, daß die Glasumwandlungstemperatur im Temperaturbereich von 150
bis 1700C liegt, wobei durch eine Verringerung der
Zusatzmenge die Glasumwandlungstemperatur ansteigt und durch eine Erhöhung der Zusatzmuige
bo absinkt.
Gegenüber den transparenten Copolyamiden gemäß den Lehren der US-PS 38 42 045, der US-PS 38 40 501
und der DE-OS 24 05 985 zeichnen sich die erfindungsgemäß hergestellten Copolyamide durch eine höhere
Beständigkeit der Transparenz im kochenden Wasser aus.
Die Schmelzviskosität der erfindungsgemäß hergestellten Copolyamide bei 300° C beträgt bei mittleren
Polymerisationsgraden des Polymeren von 80 bis 200,
wobei man jeden Baustein als Kettenglied betrachtet,
ungefähr 2000 bis 15 000 Poise, insbesondere ca. 4000
bis 10 000 Poise, Dies gewährleistet eine einwandfreie Verarbeitbarkeit auf Spritzgußraaschinen.
Beim erfindungsgemäßea Verfahren werden im allgemeinen
bekannte Polykondensationsmethoden angewandt. Dabei müssen daa Diamin und die Dicarbonsäure
in äquivalenten Mengen vorliegen, damit man zu
Copolyamiden mit den geforderten Molekulargewich- to ten gelangt Mit gezielt eingesetzten Überschüssen an
Diamin bzw. an Dicarbonsäure kann die Kettenlänge der Copolyamide geregelt werden. Die Kettenlänge
kann auch durch Zufügen einer berechneten Menge Monoamin bzw. Monocarbonsäure zum Reaktionsge- is
misch begrenzt werden. Die Komponenten gemäß a) und b) sind einzeln oder auch in Form ihrer Salze verwendbar.
ω-Ainoundecansäure als Komponente el) wird direkt
dem Reaktionsgemisch zugefügt, während anstelle der ω-Aminolaurinsäure bevorzugt deren Lactam, das Laurinlactam,
dem Reaktionsgemisch zugegeben wird. Dies bedingt jedoch die Durchführung einer Druckphase
vor der eigentlichen Polykondensation, damit der Laurinlactamring aufgespalten wird.
Wird gemäß c2) ein Dicarbonsäure-Diamin-Paar verwendet,
so können Säure und Amin einzeln zugesetzt oder in Form ihres Salzes zugefügt werden. Salze aus
geradkettigen α,ω-Dicarbonsäuren und α,α'-Diaminen
lassen sich verhältnismäßig leicht darstellen. Beim Einsatz reiner Salze treten keine Stöchiometrieprobleme
auf.
Bei der Kondensation der Diamine nach a) mit Isophthalsäure oder mit einem Isophthalsäure-Terephthalsäure-Gemisch
und mit Laurinlactam als Komponente el) wird die Mischung der Ausgangsstoffe, welche noch
etwas Wasser enthält, zuerst einer Druckbehandlung unterworfen, um den Lactamring zu öffnen. Anschließend
wird entspannt und unter Inertgas bzw. Vakuum während Jer Polykondensation das Wasser abgezogen.
Werden Diamine und Dicarbonsäuren einzeln zugefügt, erfolgt die Neutralisationsreaktion unter Zusatz
von etwas Wasser bei Temperaturen, bei denen bereits eine rührbare Suspension bzw. Schmelze vorliegt,
worauf die Temperatur stufenweise erhöht wird. Damit keine Aminverluste entstehen, kann die Vorkondensation
im geschlossenen System unter Druck erfolgen. Anschließend wird entspannt, wonach man noch auf
eine Vakuumstufe übergehen kann, z. B. unter stufenweiser Erhöhung der Reaktionstemperatur.
Dem Polykondensatioßsgemisch können vor, während oder gegen Ende der Polykondensation die bei der
Herstellung von Polyamiden üblichen Zusätze, welche wegen der Beeinflussung der Transparenz vorteilhafterweise
in Polyamid löslich sein sollen, zugefügt werden. Es sind dies beispielsweise Licht- und Hitzestabilisatoren,
z. B. aromatische Amine, wie Diphenylamin, Phosphorverbindungen, wie phosphorige Säure, sowie lösliche
Metallkomplexe, z. B. des Kupfers oder Mangans, Farbstoffe, optische Aufheller, Weichmacher, Formentrennmittel,
Flammfestmittel und, für den Fall, daß die Transparenz der Polyamide eine weniger wichtige Rolle
spielt als deren mechanische Eigenschaften, auch Verstärkungsmaterialien, wie Glasfasern oder Asbestfasern,
Glasperlen oder mineralische Füllstoffe. Viele dieser Zusatzstoffe können natürlich auch angerollt und in
die Copolyamidmassti einextrudiert werden.
Die erfindungsgemäß hergestellten Copolyamide eigenen sich gut zur Herstellung der verschiedensten
Formteile im sogenannten Spritzgußverfahren. Je nach Schmelzviskosität des verwendeten Granulats können
Spritztemperaturen von 270 bis 310° C oder bei Bedarf auch höhere Temperaturen angewendet werden, wobei
die Gefahr einer Verfärbung gering ist. Das Materi&i
zeigt gute Fließ- und Entformungseigenschaften. Um eine bessere Formfüllung zu erzielen, können die Werkzeuge
temperiert werden, ohne daß die Entformbarkeit beeinträchtigt wird. Im allgemeinen erübrigt sich ein
Anpudern des Granulats mit Gleitmitteln, wie Calcium- oder Magnestumstearat.
Erfindungsgemäß hergestellte Copolyamide können auch mit anderen Homopolyamiden bzw. Copolyamiden
bzw. Gemischen davon gemischt bzw legiert werden, was z. B. dadurch geschehen kann, daß man die
Granulate der Polyamide mischt und anschließend eine Coextrusion durchfuhrt. Als zusätzliche Homopolyamide
kommen beispielsweise N'J.on 12. Nylon 6 oder
Nylon 66 in Frage, als Copolyamide beispielsweise solche, welche die Monomeren, die zu den genannten
Homopolyamiden führen, enthalten. Diese Cokomponente(n) werden vorzugsweise in einer Menge von 0 bis
50 Gew.-%, bezogen auf die resultierende Legierung, zugefügt. Durch Zulegieren einer weiteren Komponente
zum erfindungsgemäß hergestellten Copolyamid können seine mechanischen Eigenschaften verändert
werden; beispielsweise wird im allgemeinen dadurch die Schlag- bzw. die Kerbschlagzähigkeit verbessert.
Verwendet man als Zusatzkoriiponente ein Polyamid aus den unter c) genannten Monomeren, also beispielsweise
Nylon 12, so wird die Transparenzbeständigkeit der Liegierung in kochendem Wasser nur wenig beeinflußt.
Beispiele 1 bis 7
Als Komponente a) wurde in diesen Beispielen stets das Bis-(4-amino-3-methylcyclohexyl)-methan in Form
üines käuflichen flüssigen Isomerengemisches eingesetzt.
In den Beispielen 1 bis 6 wurde als Komponente b) Isophthalsäure, die 5 Mol-% Terephthalsäure enthielt,
verwendet. Im Beispiel 7 wurde al3 Komponente b)
Isophthalsäure, die 15 Mol-% Terephthalsäure enthielt, eingesetzt.
Die Art und die Gewichtsanteile der verwendeten Komponenten c), bezogen auf die Summe aller eingesetzten
Komponenten a), b) und c), sind in der Tabelle I aufgeführt.
Die Komponenten wurden in eine Kondensatiousappa'atar
aus Glas eingewogen und die Luft vollständig durch Stickstoff ersetzt. Die Apparatur wurde in eine
Salzschmelze eingetaucht und die Temperatur unter Rühren der Mischung der Ausgangsstoffe auf ca. 230° C
angehoben. Dabei setzte die Vorkondensation ein. Die Hauptmenge des Reaktionswassers destillierte ab. Die
Schmelze wurde dabei zunehmend höhei viskos. Daher wurde die Temperatur nun sukzessive angehoben,
wobei man nach ca. 1 Stunde einen Wert von 280 bis 300° C erreichte. Nach einer Gesamtkondensationszeit
von 3,5 bis 6 Stunden wurde der Rührer aus der Schmelze entfernt und diese nach dem Erstarren aus
dem Glasrohr herausgeschlagen. An den völlig transparenten Copolyamiden wurden die in der folgenden
Tabelle 1 angeführten Eigenschaftswerte bestimmt.
7 | I | Komponente c) Art |
Gew.-% | 26 42 | Aq ver Koi a) |
jivile hahn Tipon b) |
nz- s der enten c) |
244 | 280 | Eige ^rel. |
8 | 2 700 | Transparenz beständigkeit in kochendem Wasser |
|
Tabelle | ω-Aminolaurinsäure | 36,5 | 1 | 1 | 1,1 | 280 | 1,46 | 4 400 | sehr gut | |||||
Beispiel | ω-Aminoundecansäure | 37 | 1 | 1 | 1,2 | Kondensations bedingungen Zeit Temp, tot. (h) max. (0C) |
280 | 1,46 | nschaftswerte TG Schmelz- (0C) viskosität (Poise) |
6 000 | gut | |||
I | 12.12 Salz | 36,5 | 1 | 1 | 1,1 | 3,8 | 280 | 1,53 | 156 | 12 000 | gut | |||
2 | 12.10 Salz | 37 | 1 | 1 | 1,2 | 3,5 | 300 | 1,59 | 157 | 60 000 | gut | |||
8.10 Salz | 38,2 | 1 | 1 | 1,47 | 4,0 | 280 | 1,78 | 153 | 3 000 | gut | ||||
4 | ω-Aminolaurinsäure | 32,0 | 1 | 1 | 0.89 | 5,5 | 280 | 1,459 | 170 | 17 000 | gut | |||
5 | ω-Aminolaurinsäure | 36,5 | 1 | 1 | 1,1 | 6,0 | 1,626 | 161 | sehr gut | |||||
6 | 6,0 | 175 | ||||||||||||
7 | 6,0 | 160 |
Tg (0C):
Die in der iabeiie I sowie in weiteren iabeiien verwendeten
Begriffe sind wie folgt definiert:
Äquivalenzverhältnis: Hier wurde zum Zwecke einer direkten Vergleichsmöglichkeit bei der Komponente c),
wo zum Teil ω-Aminocarbonsäuren und zum Teil Salze verwendet wurden, die Formeleinheit je auf ein Paar
amidbildender Gruppen bezogen.
Zeit tot. (h): Gesamtkondensationszeit in Stun
den.
Temp. max. (0C): Maximale kondensationstemperatur
in der Endphase der Polykondensation.
μΓβΙ.: Relative Lösungsviskosiiät, gemes
sen an einer 0,5%igen Lösung des Copolyamids in m-Kresol.
Glasumwandlungstemperatur, gemessen an einer getrockneten Probe des Copolyamids mit einem Differentialkalorimeter, Typ IB, der Firma Perkin-Elmer bei einer Aufheizgeschwindigkeit von
Glasumwandlungstemperatur, gemessen an einer getrockneten Probe des Copolyamids mit einem Differentialkalorimeter, Typ IB, der Firma Perkin-Elmer bei einer Aufheizgeschwindigkeit von
32°C/min und einer Empfindlichkeit gemäß R 16.
Diese ist ein Maß für das Fließverhalten der Copolyamidschmelze und wurde bei einer Schmelztemperatur
von 290° C und einer Belastung von 12,5 kp mit einem Schmelzindexgerät der Firma
Goettfert Typ MFI 21,6 unter Verwendung einer Düse von 8 mm Länge und 2,1 mm Durchmesser
bestimmt.
Transparenzbeständigkeit in kochendem Wasser:
sehr gut: Ein Plättchen weist eine Trans
parenzbeständigkeit in kochendem Wasser von mehreren Wochen auf. Ein Plättchen weist eine Transparenzbeständigkeit
in kochendem Wasser von ca. 3 Tagen auf.
Ein Plättchen weist eine Transparenzbeständigkeit in kochendem Wasser von ca. 1 Tag auf.
Ein Plättchen weist eine Transparenzbeständigkeit in kochendem Wasser von ca. 1 Tag auf.
Schmelzviskosität
(Poise):
(Poise):
mittel:
mittel: tin mttcnen weist eine irans-
parenzbeständigkeit in kochendem Wasser von ca. 1 Tag auf.
schlecht: Ein Plättchen wird in kochendem
Wasser innerhalb weniger Stunden trüb.
Beispiele 8 und 9
sowie Vergleichsversuche 1 bis 4
sowie Vergleichsversuche 1 bis 4
Als Komponente a) wurde im Beispiel ο ein 1 : 1
Gemisch (Moiteile) aus Bis-(Amino-3-methylcyclohexyl)-methan und 4,4'-Diaminodicyclohexylmethan
und im Beispiel 9 ein 1 : 1 Gemisch (Molteile) aus Bis-(4-amino-3-methylcyclohexy!)-methan und 2,2-Bis-(4-aminocyclohexyl)-propan
eingesetzt. Die Komponente b) war bei den Beispielen 8 und 9 Isophthalsäure, die 5 Mol-%Terephthalsäure enthielt. Die Komponente
c) war in beiden Beispielen ω-Aminolaurinsäure. Das Molverhältnis (= Äquivalenzverhältnis) der Komponenten
a : b : c betrug in den Beispielen 8 und 9 stets 1 : 1 :1,1.
Beim Vergleichsversuch 1 wurden — gemäß der Lehre der DE-OS 24 05 985 - 4,4'-Diaminodicyclohexylmethan,
Isophthalsäure mit einem Gehalt von 5 Mol-% Terephthalsäure und ω-Aminolaurinsäure im Molverhältnis
(= Äquivalenzverhältnis) von 1:1:1,1 eingesetzt.
Beim Vergleichsversuch 2 wurden — gemäß der Lehre der DE-OS 15 95 354 - 2,2-Bis-(4-aminocyclohexyl)-propan,
eine hierzu äquimoläre Menge Isophthalsäure, die 5 Mol-% Terephthalsäure enthielt, sowie 24,8
so Gew.-% Caprolactam, bezogen auf die Summe al'er Komponenten, eingesetzt
Beim Vergleichsversuch 3 — ebenfalls gemäß der Lehre der DE-OS 15 95 354 - wurden die gleichen
Komponenten verwendet, jedoch betrug hier die Menge des Caprolactams, bezogen auf die Summe aller Komponenten,
34 Gew.-%.
Beim Vergleichsversuch 4 — gemäß der Lehre der US-PS 38 47 877 — ging man von 4,4'-Diaminodicyclohexylmethan,
einer hierzu äquimolaren Menge Isophthalsäure, die 5 Mol-% Terephthalsäure enthielt,
sowie von, bezogen auf die Summe aller Komponenten, 32,4 Gew.-% Caprolactam aus.
Die folgende Tabelle Π gibt die Kondensationsbedingungen und die erhaltenen Eigenschaftswerte wieder.
Kondensationsbedingungen Zeit Temp,
tot. (h) max. (0C)
Eigenschaftswerte
f7rel. TO Schmelz- Transparenz-(°(
) viskosität beständigkeit
(Poise) in kochendem
Wasser
(Poise) in kochendem
Wasser
Beispiel 8 | 1 | 3,5 | 280 |
Beispiel 9 | 2 | 5.0 | 300 |
Vergleichsversuch | 3 | 6,3 | 280 |
Vergleichsversuch | 4 | 5,0 | 280 |
Vergleichsversuch | i s | 5,5 | 280 |
Vergleichsversuch | 5,5 | 280 | |
Be | piel 10 | ||
In einem Polykondensationsautoklaven wurden 11,50
kg des flüssigen Isomerengemisches von Bis-(4-amino-3-methylcyclohexyl)-methan und 10,50 kg Laurinlactam
mit 3 kg Wasser unter langsamem Aufheizen auf 180° C verrührt. Dann streute man unter Rühren innerhalb
von 1A Stunde 8,0 kg Isophthalsäure, die 5 Mol-%
Terephthalsäure enthielt, in die Schmelze, so daß eine homogene Suspension entstand, welcher man noch 29 g
Benzoesäure sowie 3 g eines Antischaummittels auf Siliconbasis zusetzte. Der Autoklav wurde nun gasdicht
verschlossen, wobei sich die Schmelze unter einem Polster aus Wasserdampf befand. Unter weiterem Rühren
erhitzte man die Schmelze auf 280° C. Dabei baute sich ein Druck von 20 atü auf, welcher während 1 Stunde aufrechterhalten
wurde. Dann wurde der Druck langsam auf Atmosphärendruck abgesenkt und die Schmelze
anschließend unter einem Stickstoffstrom während 2 Stunden bei 2800C kondensiert. Schließlich erhöhte
man die Schmelztemperatur auf ca. 300° C und rührte weitere 4 Stunden, bis kein Viskositätsanstieg in der
Schmelze mehr festgestellt werden konnte.
Das Copolyamid wurde aus dem Autoklaven ausgetragen und granuliert. Seine relative Lösungsviskosität
betrug 1,512 und die Schmelzviskosität bei 2800C
10 500 Poise, gemessen bei einer Belastung von 12,5 kg. Sein Glasumwandlungspunkt lag bei 151° C.
Auf einer Spritzgußmaschine wurden bei 280° C Zylindertemperatur ASTM-Zugstäbe und Kleindinbalken
gespritzt und daran die mechanischen Eigenschaften geprüft.
Die Fließfestigkeit und die Bruchfestigkeit, je nach DIN 53 455, betrugen 950 und 650 kp/cm2. Die Grenzbiegespannung
nach DIN 53 452 wurde zu 1200 kp/cm2 bestimmt. Bei der Bestimmung der Schlagzähigkeit
nach DIN 53 453 trat kein Bruch des Materials auf. Die Kerbschlagzähigkeit des Materials nach DIN 53 453
betrug 2 cm kp/cm2. Das Material wies eine Kugel-
1,622 | 147 | 10 000 | gut |
1,677 | 151 | 24 000 | gut |
1,633 | 143 | 7 000 | mittel |
1,526 | 189 | 30 000 | gut |
1,505 | 150 | 11 000 | schlecht |
1.507 | 147 | 17 000 | schlecht |
druckhärte gemäU VUK 03Ö2 nach όϋ Sekunden von
1100 kg/cm2 auf.
Infolge der sehr geringen Feuchtigkeitsaufnahme veränderten sich die mechanischen Eigenschaften des
Materials in Wasser nur wenig. Die Dimensionsstabilität gespritzter Formkörper aus dem erfindungsgemäß
hergestellten Copolyamid war sehr gut.
Beispiele 11 und 12
sowie Vergleichsversuche 5 bis 10
sowie Vergleichsversuche 5 bis 10
Beim Beispiel 11 wurden als Komponente a) 1,03 Mol
Bis-(4-amino-3-methylcyclohexyl)-methan, als Komponente b) 1 Mol Isophthalsäure und als Komponente c)
1,1 Mol 12-Aminododecansäure eingesetzt. Der Gewichtsanteil der 12-Aminododecansäure, bezogen
auf die Summe aller Komponenten, betrug 36,5 Gew.-%.
Beim Beispiel 12 wurden als Komponente a) 1,01 Mol Bis-(4-amino-3-methylcyclohexyl)-methan, als Komponente
b) 1 Mol Isophthalsäure und als Komponente c) 1,07 Mol Laurinlactam eingesetzt. Der Gewichtsanteil
des Laurinlactams, bezogen auf die Summe aller Komponenten, betrug 34,0 Gew.-%. Die Polykondensation
erfolgte wie im Beispiel 10 beschrieben.
In den Vergleichsversuchen 5,6 und 7 wurden die Beispiele
1, 2 und 3 der DE-OS 24 05 985, jedoch ohne Zusatz von rotem Phosphor, exakt nachgearbeitet.
In den Vergleichsversuchen 8, 9 und 10 wurden gemäß der Lehre der DE-OS 24 05 985 jeweils 1,03 Mol
l,3-Bis-(aminomethyl)-cyclohexan und 1 Mol Isophthalsäure mit 0,5 Mol, 0,4 Mol oder 0,35 Mol 12-
Aminododecansäure polykondensiert. Der Gewichts-
?nteil der 12-Aminododecansäure, bezogen auf die Summe sämtlicher Komponenten, betrug hierbei 25,6
Gew.-%, 21,6 Gew.-% oder 19,4 Gew.-%,
Die folgende Tabelle III zeigt das überlegene Verhalen
der erfindungsgemäß hergestellten Copolyamide im kochenden Wasser.
^rel. Schmelzvisko-ität Tg
bei 2700C und einer (0C)
Belastung von 12,5 kp Verhalten in kochendem Wasser
Form- Beibehaltung der
Form- Beibehaltung der
beständigkeit Transparenz
Beiepiel 11 | 1,46 | 10 000 | 154 | formstabil | bleibt erhalten |
Beispiel 12 | 1,53 | 25 000 | 154 | formstabil | bleibt erhalten |
Vergleichsvereuch 5 | 1,56 | 50 000 | 142 | verklebt | keine |
Vergleichsversuch 6 | 1,43 | 34 000 | 142 | verklebt | keine |
Vergleichsversuch 7 | 146 | verklebt | keine | ||
Vergleichsversuch 8 | 1,66 | 147 | weich | keine | |
Vergleichsversuch 9 | 1,82 | 154 | weich | keine | |
Vergleichsversuch 10 | 1.96 | 158 | weich | keine |
Weitere Vergleichsversuche
Es wurden hergestellt
Es wurden hergestellt
a) ein anmeldungsgemäßes Copolyamid aus Bie-(4-amino-3-methylcyclohexyl)-methan,
Isophthalsäure und ω-Aminolaurinsäure im Molverhältnis
1:1: 1,1,
b) ein Copolyamid gemäß der Lehre der DE-OS 24 05 985 aus 2,2-Bis-(4-aminocyclohexyl)-propan.
Isophthalsäure und ω-Aminolaurinlsäure im
Molverhältnis 1 : 1 : 1,1,
c) ein Polyamid gemäß der Lehre der CH-PS 4 49 257 aus Bis-(4-amino-3-methylcyclohexyl)-methan
und Decandicarbonsäure-1,10 im Molverhältnis 1 : 1,
d) ein Polyamid gemäß der Lehre der CH-PS 4 49 257 aus 2,2-Bis-(4-aminocyclohexyl)-propan und
Decandicarbonsäure-1,10 im Molverhältnis 1 : 1.
Zur Erzielung von Produkten mit bestmöglicher Einheitlichkeit der Kettenlänge wurde in allen Versuchen
0,5 Mol-%des Salzes aus Cydohexylamin und Benzoesäure als Kettenregler hinzugefügt, und es wurde jeweils
mit einem Überschuß von 1 Mol-% des Diamins gearbeitet.
Die Polykondensation erfolgt in einer Glasapparatur in Form eines unten zugeschmolzenen Glasrohres mit
Öffnungen im Oberteil zum Überleiten von Stickstoff sowie zur Einführung eins Metallrührers. Die Ausgangsstoffe
(30 g Ansätze) wurden eingewogen und nach Verdrängung der Luft durch Stickstoff die Polykondensation
durch langsames Aufheizen gestartet. Sobald möglich, wurden die Schmelzen gerührt. Zur
Vermeidung von Aminverlusten beließ man die Schmelzen vorerst eine Stunde bei 220° C, erwärmte
dann auf 280° C und hielt die Schmelzen unter Rühren 5 Stunden bei dieser Temperatur. Es wurde dann der
Rührer entfernt, unter Stickstoff abgekühlt und das resultierende Polymerisat anschließend entnommen
und zerkleinert.
Die Legierungsversuche der Copolyamide bzw. Polyamide a), b), c) und d) mit Nylon 12 erfolgten wie
folgt:
800 mg des jeweiligen Copolyamide bzw. Polyamids und 200 mg Nylon 12 wurden gemeinsam in 100 tnl
Ameisensäure bei 60° C gelöst. Die Lösungen wurden unter Rühren langsam in 1,5 Liter Wasser ausgefällt.
Nach Stehenlassen über Nacht wurde abdekantiert, abgenutscht, neutralgewaschen und im Vakuum bei
80° C getrocknet.
Zum exakten Vergleich des Legierungsverhaltens wurden die Pulvergemische aufgeschmolzen, abgekühlt und dabei durch DSC (Differential Scanning Calorimeter) das Schmelz- und Erstarrungsverhalten untersucht. Dazu wurden 10 mg des jeweiligen Pulvergemisches auf dem Thermalsystem 990, DuPont, bei der Einstellung R = 5 mit einer Aufheizgeschwindigkeit von 20° C/min auf 28O°C erwärmt, 180 Sekunden dort belassen und anschließend die entstandene Schmelze mit einer Abkühlgeschwindigkeit von 10° C/min auf eine Endtemperatur von 50° C abgekühlt. Dann wurde die erstarrte Probe unter denselben Bedingungen wieder aufgeschmolzen.
Zum exakten Vergleich des Legierungsverhaltens wurden die Pulvergemische aufgeschmolzen, abgekühlt und dabei durch DSC (Differential Scanning Calorimeter) das Schmelz- und Erstarrungsverhalten untersucht. Dazu wurden 10 mg des jeweiligen Pulvergemisches auf dem Thermalsystem 990, DuPont, bei der Einstellung R = 5 mit einer Aufheizgeschwindigkeit von 20° C/min auf 28O°C erwärmt, 180 Sekunden dort belassen und anschließend die entstandene Schmelze mit einer Abkühlgeschwindigkeit von 10° C/min auf eine Endtemperatur von 50° C abgekühlt. Dann wurde die erstarrte Probe unter denselben Bedingungen wieder aufgeschmolzen.
Beim Wiederaufschmelzen wurde im Falle der Mischung aus dem anmeldungsgemäßen Copolyamid
a) und Nylon 12 lediglich noch ein Glasumwandlungspunkt bei 111° C gefunden, während bei den Mischungen
aus Nylon 12 und dem Copolyamid b), djm Poly-'
amid c) sowie dem Polyamid d) jeweils die Schmelzbande des Nylons 12 bei 175° C noch deutlich sichtbar
war. Bei der Mischung aus Nylon 12 und dem Polyamid
c) trat außerdem eine zweite Schmelzbande bei 228° C auf, die auch beim erneuten Aufschmelzen
erhalten blieb.
Überraschenderweise zeigt dieses, daß nur aus dem anmeldungsgemäßen Copolyamid a) echte Kunststofflegierungen
mit Nylon 12 resultieren, wobei aufgrund der Legierbarkeit der Glasumwandlungspunkt nach
Wunsch in einem weiten Bereich gezielt eingestellt werden kann. In diesem Bereich bleibt auch aufgrund
des Entstehens von echten Legierungen die Transparenz voll erhalten.
Die echte Legierbarkeit des anmeldungsgemäßen Copolyamide a) mit Nylon 12, wodurch es möglich ist,
die Erweichungstemperatur dieses Copolyamide den jeweiligen Erfordernissen auf einfache Weise anzupassen,
ohne daß Einbußen in der Transparenz hingenommen werden müssen, wurde auch im großen Maßstab
bestätigt. Beim Vermischen eines Granulats aus 80 Gew.-% eines im Autoklaven im 1000-kg-Maßstab hergestellten
Copolyamide a) und aus 20 Gew.-% Nylon 12 (fcittelviskoser Spritzgußtyp) auf einem Labor-Doppelwellenkneter
bei 270° C Schmelztemperatur resultierte ein transparenter Strang mit einem Glasumwandlungspunkt
von 112° C, aus welchem im Spritzgußver-
fahren absolut transparente Spritzgußteile, wie Klein-DIN-Balken,
hergestellt wuden. Der Glasumwandlungspunkt lag bei 125° C, wenn nur 15 Gew.-% Nylon
12 zugesetzt wurden und in gleicher Weise verfahren wurde.
Die nachfolgende Tabelle IV gibt die Daten der Copolyamide
bzw. Polyamide a), b), c) und d), die Beständigkeit ibrer Transparenz im kochenden Wasser
und "hre Legierbarkeit mit Nylon 12 wieder.
Copolyamid rel. | TG | Σ der Endgruppen | Mol. Gew. | Beständigkeit der | Legierbarkeit mit |
bzw. Polyamid | (0C) | -COOH + -NH2 + | aus End | Transparenz im | Nylon 12 unter |
vom Regler | gruppen | kochenden Wasser | Beibehaltung der | ||
Testzeit: 1 Monat | Transparenz |
a) | 1,52 | 154 | 184,5 | 10 800 | gegeben | gegeben |
b) | 1,55 | 155 | 179,9 | 11 100 | gegeben | nicht gegeben |
c) | 1,58 | 147 | 163,2 | 12 250 | gegeben | nicht gegeben |
d) | 1,58 | 152 | 157,7 | 12 700 | gegeben | nicht gegeben |
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von glasklar durchsichtigen
Copolyamiden unter Einsatz von Diaminen des Dicycantyps sawie weiteren polyamidbildenden
Komponenten, dadurch gekennzeichnet, daß man
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: INVENTA AG, 8006 ZUERICH, CH |
|
8126 | Change of the secondary classification |
Ipc: C08G 69/26 |
|
8181 | Inventor (new situation) |
Free format text: SCHMID, EDUARD, DR., BONADUZ, CH GRIEHL, WOLFGANG, DR., CHUR, CH |
|
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8365 | Fully valid after opposition proceedings | ||
8380 | Miscellaneous part iii |
Free format text: SPALTE 1, ZEILE 9 "AMMINO" AENDERN IN "AMINO" SPALTE 1, ZEILEN 20-21 "UND MIT DEN DICARBONSAEUREN ERSETZT SEIN KOENNEN" STREICHEN |