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Dosiervorrichtung für Flüssigkeiten
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Die Erfindung betrifft eine Dosiervorrichtung für Flüssigkeiten, insbesondere
einen Klarspülmitteldosierer für Geschirrspülmaschinen, welche um 900 kippbar, insbesondere
in der Beschickungstür der Geschirrspülmaschine, angeordnet ist, mit einem Vorratsbehälter,
einer Schöpfkammer mit darin verstellbar angeordnetem Verdrängungskörper, einem
mittels eines Ventilkörpers absperrbaren Auslaufkanal, der von der Schöpfkammer
zu einem Verbindungskanal führt, welcher Verbindungskanal durch einen die Innenwand
der Beschickungstür durchsetzenden Rohrstutzen nach außen, insbesondere in den Innenraum
der Geschirrspülmaschine, führt, und mit einem vom Verbindungskanal zum Vorratsbehälter
führenden vom Auslaufkanal getrennten Belüftungskanal.
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Eine Dosiervorrichtung dieser Art ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster
75 03 703 bekannt. Nachteilig ist dabei, daß der Belüftungskanal ständig mit dem
Innenraum der Geschirrspülmaschine in Verbindung steht, so daß nicht auszuschließen
ist, daß unter ungünstigen Voraussetzungen Spülwasser in den Vorratsbehälter eindringen
kann. Es ist ja davon auszugehen, daß im Spülmaschineninnenraum das Spülwasser mit
hoher Geschwindigkeit ausgespritzt oder herumgewirbelt wird, so daß es auch in einen
längeren und mehrfach abgewinkelten Belüftungskanal einzudringen in der Lage ist.
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Bei der bekannten Dosiervorrichtung münden der Belüftungs- und der
Auslaufkanal in einem gemeinsamen Auslaufstutzen. Zum Einfüllen der Dosierflüssigkeit
ist ein eigener Stutzen daneben angeordnet, wobei bisher lediglich durch Betriebsvorschrift
erreicht werden sollte, daß Dosierflüssigkeit nur so weit eingefüllt wird, daß das
Flüssigkeitsniveau in der Auslaufstellung nicht höher als der obere Rand der Schöpfkammer
liegt.
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Wird die Betriebsvorschrift jedoch nicht beachtet - damit ist bei
einem Haushaltsgerät wie einer Geschirrspülmaschine zu rechnen - und wird die Dosierflüssigkeit
weiter bis zum Rand des Einfüllstutzens eingefüllt, so werden infolge der tJberfüllung
bei den ersten Dosiervorgängen überhöhte Dosiermengen abgegeben. Außerdem tritt
insbesondere bei langsamem Zufüllen Dosierflüssigkeit über den Belüftungskanal am
Auslaufstutzen aus, was ärgerlich ist und den Laien einen Defekt an der i)osiervorrichtung
vermuten läßt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Unzuträglich keiten
zu vermeiden und eine einfache Dosiervorrichtung der einleitend näher bezeichneten
Art vorzuschlagen, bei der kein Spülwasser in den Vorratsbehälter eindringen kann
und bei der andererseits auch bei langsamem Befüllen bis zum Rand des Einfüllstutzens
die vorgeschriebene Dosiermenge unbeeinflußt bleibt und die eingefüllte Flüssigkeit
nirgendwo unbeabsichtigt austreten kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Doppelventil
vorgesehen ist, welches den Auslaufkanal und den Belüftungskanal gleichzeitig entweder
sperrt oder öffnet. Wie der Auslaufkanal bleibt somit auch der Belüftungskanal normalerweise
verschlossen, so daß beim Einfüllen der Dosierflüssigkeit diese nicht an anderer
Stelle unbeabsichtigt austreten kann, sondern das für eine exakte Dosierung erforderliche
Luftpolster im Vorratsbehälter sich bilden kann. Andererseits wird das Eindringen
von Spülwasser in den Vorratsbehälter mit Sicherheit vermieden, da der Belüftungskanal
nur so lange Zeit geöffnet ist, wie zum Auslaufen der Dosierflüssigkeit aus der
Schöpfkammer erforderlich ist. Sollte sich zeigen, daß in dieser nur Sekunden dauernden
Zeitspanne die Gefahr des Eindringens von Wasser dennoch gegeben ist, so können
am Timer der Geschirrspülmaschine Vorkehrungen getroffen werden, daß die Wasserbewegungen
während dieser kurzen Zeit ruhen.
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Im Vergleich zu anderen bekannten Dosiervorrichtungen, bei denen ventilgesteuerte
Belüftungsöffnungen des Vorratsbehälters zum Innenraum der Beschickungstür führen,
hat die Erfindung den entscheidenden Vorteil, daß auch bei einer eventuellen Undichtigkeit
des Verschlußkörpers des Ventils die Dosierflüssigkeit nicht in den Türinnenraum
fließen und somit keinen Folge schaden an der Geschirrspülmaschine verursachen kann.
Eine solche eventuelle Undichtigkeit ist vielmehr beim Einfüllen bemerkbar.
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Um den Belüftungskanal und den ihn absperrenden Ventilkörper von der
iosierflüssigkeit frei zu halten und dadurch Verstopfungen zu vermeiden und ein
einwandfreies Arbeiten des Belüftungsventils zu gewährleisten, wird in Weiterbildung
der Erfindung vorgeschlagen, daß der Beluftungskanal an dem Vorratsbehälter über
ein Luftsyphon angeschlossen ist. Das will heißen, daß der Belüftungskanal an einer
Stelle in den Vorratsbehälter mündet, die vom Flüssigkeitsspiegel nie erreicht wird,
sondern einen
toten Raum bildet, in dem sich auch beim Einfüllen
der Dosierflüssigkeit eine Luftblase staut.
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Es ist an sich bekannt, bei einer Dosiervorrichtung nur einen Rohrstutzen
vorzusehen, wobei dann nur ein Loch in der Innenwand der Beschickungstür erforderlich
ist. In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß in einen solchen mehrere
Funktionen ausübenden einzigen Rohrstutzen auch der Verbindungskanal und damit außer
dem Auslaufkanal auch der Belüftungskanal mündet.
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Somit umfaßt dieser einzige Rohrstutzen sämtliche Offnungen des Vorratsbehälters.
Im Gegensatz zu allen bekannten Dosiervorrichtungen mit nur einem Stutzen werden
somit die Luftquanten, welche die nach und nach auslaufenden Dosierflüssigkeitsquanten
im Vorratsbehälter ersetzen, vom Spülmaschineninnenraum her durch diesen Stutzen
zugeführt.
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Eine insbesondere hinsichtlich des Verschlusses der Einfüllöffnung
günstige Ausführungsform eines einzigen Rohrstutzens bei einer Dosiervorrichtung
besteht nach einem weiteren Vorschlag darin, daß in dem Rohrstutzen ein Einfüllrohr
kleineren Außendurchmessers als der Innendurchmesser des Rohrstutzens parallelachsig
angeordnet ist und daß der Verbindungskanal in den zum Vorratsbehälter hin abgeschlossenen
Zwischenraum zwischen dem Stutzen und dem Einfüllrohr mündet.
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Das Doppelventil zum Verschluß des Auslauf- und Belüftungskanals erhält
vorzugsweise die folgenden konstruktiven Merkmale. Drei nebeneinander liegende Kammern
sind durch zwei Trennwände voneinander getrennt und in jeder Trennwand ist eine
Ventilöffnung angeordnet. Ein zumindest eine äußere Kammer durchsetzender und in
die mittlere Kammer eingreifender Ventilstößel weist zwei Dichtkörper auf, von denen
jeder mit einer Ventilöffnung zusammenwirkt. Der J3elüftungs- und der Auslaufkanal
sind an die beiden äußeren und der Verbindungskanal ist an der mittleren Ventilkammer
angeschlossen.
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Ein schematisches Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend
anhand der Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigt Fig. 1 den wesentlichen
Teil einer Dosiervorrichtung, teils in Draufsicht und teils senkrecht zur Stutzenachse
aufgeschnitten, Fig. 2 einen Vertikalschnitt II-II senkrecht zur Kippachse in der
Auslaufstellung und Fig. 3 die Dosiervorrichtungen in derselben Schnittdarstellung
wie Fig. 2, jedoch in der Einfüllstellung.
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Die äußere Erscheinung der gezeigten Dosiervorrichtung wird bestimmt
durch die quadrische Form des Vorratsbehälters, der eine Decke 1, einen Boden 2
und Seitenwände 3, 4 und 5 aufweist. Der in Fig. 1 fehlende linke Teil des Vorratsbehälters
richtet sich nach dem gewünschten Fassungsvermögen. Im Bereich der gemäß Fig. 1
rechten oberen Ecke sind die eine Flüssigkeitsdosierung bewirkenden Mittel angeordnet,
auf die noch näher eingegangen wird.
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Ein an der Decke 1 angeformter kurzer Rohrstutzen 6 dient unter anderem
zur Befestigung der Dosiervorrichtung. Er durchsetzt die Innenwand 7 der Beschickungstür
einer Geschirrspülmaschine, wobei diese Innenwand zwischen der Decke 1 und einem
auf den Rohrstutzen 6 aufgeschraubten Ring 8 eingeklemmt wird.
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Koaxial in dem Rohrstutzen 6 ist ein Einfüllrohr 9 angeordnet, so
daß ein ringförmiger Zwischenraum 10 gebildet wird, der nach außen, d.h. nach dem
Innenraum der Geschirrspülmaschine hin, geöffnet ist. Gegenüber dem Vorratsbehälter
ist dieser Zwischenraum 10 durch einen Boden 11 abgeschlossen. Dieser Boden verläuft
schräg zur Stutzenachse, so daß auch der Zwischenraum 10 in dieser Richtung unterschiedlich
tief ist. Das Einfüllrohr hat einen
Boden 12 und entsprechend dem
schrägen Verlauf des Bodens 11 eine Reihe von Wandöffnungen 13. Das Einfüllrohr
9 ist mittels eines Deckels dicht verschließbar.
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Ein rechteckiger Teil 15 des Bodens 2 ist vertieft. Diese Vertiefung
dient zur Hälfte als Schöpfkammer 16. Dieselbe wird umo schlossen von dem vertieften
Bodenteil 15, einer nur aus den Figuren 2 und 3 ersichtlichen Decke 17 in Höhe des
Bodens 2 und den Wänden 18 bis 20. In die Schöpfkammer 16 taucht ein quadrischer
Verdrängungskörper 21 ein. Die Eintauchtiefe und damit das Dosiervolumen ist mit
Hilfe eines an dem Verdrängungskörper ansitzenden streifenförmigen Stiels 22 einstellbar,
indem man durch ein Fenster 23 im Boden des Einfüllrohrs 9 mit einem Schraubenzieher
in Aussparungen 24 des Stiels eingreift.
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Unten rechts an der Schöpfkammer (Fig. 1) ist in der Wand 20 eine
juslauföffnung 25 angebracht, welche eine Verbindung zu einem winkelförmigen Auslaufkanal
26 herstellt. In der gleichen Wand befindet sich eine bezogen auf die Füllstellung
höher gelegene Belüftungsöffnung 27, an die sich ein Belüftungskanal 28 anschließt.
Diese Belüftungsöffnung ist an der Innenseite des Vorratsbehälters von einer winkelförmigen
Wand 29 umschlossen, welche jedoch nicht bis zu dem vertieften Bodenteil 15 herunterreicht
und mit der Wand 4 einen nach unten offenen Raum 30 bildet.
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Die beiden parallel zueinander verlaufenden Abschnitte des Auslauf-
26 und des Belüftungskanals 28 bilden die beiden äußeren Kammern eines Doppelventils.
Die dazwischenliegende größere Ventilkammer bildet den sogenannten Verbindungskanal
31 und mündet über eine schräg verlaufende Verlängerung in den Zwischenraum 10,
und zwar an einer tiefen Stelle desselben. In den beiden parallelen Trennwänden,
welche den Belüftungskanal 28 und den Auslaufkanal
26 vom Verbindungskanal
31 trennen, sind Ventilöffnungen angebracht, welche von zwei an einem Stößel 32
sitzenden Ventilkörpern 33 und 34 verschlossen werden. Der Stößel 32 ist mittels
einer geeigneten, nicht dargestellten Antriebsvorrichtung, z.B. einem Magnet oder
einer Bimetallantriebsvorrichtung, anhebbar. Dabei werden dann beide Ventilöffnungen
freigegeben.
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Die beschriebene Dosiervorrichtung wirkt wie folgt. Zunächst wird
der Vorratsbehälter in der Einfüllstellung nach Fig. 3 nach vorheriger oeffnung
des Deckels 14 gefüllt. Das Doppelventil verschließt beide möglichen Ausgänge vom
Vorratsbehälter zu dem Zwischenraum 10. Infolgedessen staut die Luft im Belüftungskanal
28 und im Raum 30, so daß dort der Flüssigkeitsspiegel nicht weiter als in Fig.
3 gezeigt ansteigen kann. Im übrigen kann durch die Bemessung der Wandöffnungen
13 im Einfüllrohr, durch die Form des Vorratsbehälters und/oder durch an der Decke
desselben angeordnete, nach unten offene Kammern, welche ebenfalls die Luft zurückhalten,
dafür Vorsorge getroffen werden, daß der Vorratsbehälter nur so weit gefüllt werden
kann, daß in der Auslaufstellung nach Fig. 2 der Flüssigkeitsstand keinesfalls höher
ist als der obere Rand der Schöpfkammer 16.
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Diese Auslaufstellung wird erreicht durch Schließen der Beschickungstür'.
Obwohl der Vorratsbehälter nach der Zeichnung nicht ganz gefüllt ist, der Flüssigkeitsstand
also etwas tiefer als der Rand der Schöpfkammer 16 steht, ist die Schöpfkammer selbst
bis zum Rand gefüllt. Stünde der Verdrängungskörper 21 höher, wo würde die Schöpfkammer
mehr Flüssigkeit aufnehmen können.
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Wird nun sum Zwecke der Dosierung der Ventilstößel 32 angehoben, so
kann der Inhalt der Schöpfkammer 16 durch die Auslauföffnung 25, den Auslaufkanal
26, die untere Ventilöffnung und den Verbindungskanal
31 in den
Zwischenraum 10 und damit in das Innere der Geschirrspülmaschine auslaufen. Der
ausreichend groß bemessene Verbindungskanal 31 ist andererseits vom Innenraum der
Geschirrspülmaschine her belüftet. Somit kann Luft durch die obere Ventilöffnung,
den Belüftungskanal 28 und die Belüftungsöffnung 27 in den Raum 30 und damit in
den Vorratsbehälter gelangen, was schließlich erst das Auslaufen der Schöpfkammer
ermöglicht. Nach einer gewissen Zeit wird das Doppelventil wieder geschlossen, so
daß dann der ganze Vorratsbehälter wieder hermetisch abgeschlossen ist.