DE2637391C3 - Unlöslichmachen von Stärkekleister - Google Patents
Unlöslichmachen von StärkekleisterInfo
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Description
Unlöslich gemachter bzw. gegen Feuchtigkeit widerstandsfähiger Stärkekleister ermöglicht Klebeverbindungen,
bzw. Verkiebungen, die sich nicht in Wasser
lösen und die durch Wettereinflüsse, bzw. Regen nicht beeinträchtigt werden, d. h. die wetterfest sind.
Das Bedürfnis der Industrie insbesondere nach den genannten Stärkekleistern steigt insbesondere auf dem
Gebiet der Herstellung von Wellpappe an.
Es ist bekannt, als Mittel, die dazu geeignet sind, feuchtigkeitsfeste Stärkekleister herzustellen, d. h. Stärkekleister
widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit oder auch gegen Wasser zu machen. Harze zu verwenden,
insbesondere Harze aus Harnstoff oder Melamin und Formaldehyd oder dessen Derivate, Salze und Polymeren.
Es ist auch bekannt, Stärkekleister dadurch feuchtigkeitsfest zu machen, daß man gleichzeitig in alkalischem
Milieu Formaldehyd oder eines seiner Derivate oder Polymeren und Calciumcyanamid verwendet, das mit
der Stärke und dem Formaldehyd reagiert und dem Kleister die Feuchligkeitsfestigkeit verleiht.
Bisher wurde lediglich das technische Calciumcyanamid untersucht und verwendet, dessen Reinheit unter
65% liegt
Die im technischen Calciumcyanamid vorhandenen Verunreinigungen, insbesondere Kohlenstoff, Kalk und
Calciumcarbind sind nämlich, bezogen auf das Volumen des behandelten Kleisters in einem ausreichend
geringen Ausmaß vorhanden, daß die Eigenschaften der Feuchtigkeitsfestigkeit der Kleisterverklebungen nicht
wesentich beeinflußt werden. Das technische Calciumcyanamid war daher, soweit die Unlöslichmachung von
Stärkekleister in Frage steht, völlig zufriedenstellend.
Nun führt die Verwendung von technischem Calciumcyanamid jedoch zu starken Ablagerungen in den
Leitungen der zur Herstellung der feuchtigkeitsbeständigen Stärkekleister verwendeten Vorrichtungen, wobei
diese Ablagerungen eine häufige Reinigung und damit verbunden häufige Betriebsunterbrechungen der Maschinen
erfordern.
Es wurde nun gefunden, daß diese Ablagerungen teilweise durch die Abscheidung von den im technischen
Calciumcyanamid vorhandenen Verunreinigungen stammen aber vor allem von dem in situ infolge des
Kontaktes mit den in dem Kleister vorhandenen OH -Ionen gebildeten Calciumhydroxyd herrühren.
Dieser Stand der Technik wird insbesondere durch die US-PS 30 19 120 veranschaulicht.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist daher, ein Mittel bereitzustellen, das dazu geeignet ist, Stärkekleister
unlöslich zu machen, billig ist, die Nachteile, die sich
durch technisches Calciumcyanamid ergeben, nicht aufweist und die Viskosität der Stärkekleister bei der
Lagerung nicht verändert
Die Erfindung betrifft daher die Verwendung einer wäßrigen Lösung von Dikaliumcyanamid mit einem
Trockensubstanzgehalt von mindestens 30% zum Unlöslichmachen im Wasser von Stärkekleister, bestehend
aus einem Gemisch aus Stärkemilch und gelierter Stärke und enthaltend Formaldehyd oder ein Derivat
oder ein Polymeres desselben.
Die Verwendung einer wäßrigen Lösung von Dikaliumcyanamid der beanspruchten Art zum Unlöslichmachen
von Stärkekleister bringt außerdem in überraschender und unvorhersehbarer Weise die
Möglichkeit, in einer gegebenen Apparatur zur Herstellung von Wellpappe ein und denselben Kleister
ohne jegliche Anpassung der Formulierung unlöslich zu machen.
Es ist also dank der Erfindung möglich, in einer derartigen Apparatur zur Herstellung von Wellpappe
diese Apparatur mit einem gegebenen Standardkleister, dessen Formulierung von der Art der programmierten
Fabrikation abhängt, d.h. ob eine einseitige oder doppelseitige Pappe hergestellt werden soll, zu speisen,
um gewöhnliche Wellpappe herzustellen, und in dem Fall, wo feuchtigkeitsfeste Wellpappe hergestellt
werden soll, dem in Frage stehenden Kleister lediglich die erfindungsgemäß verwendete wäßrige Dikalium-
jo cyanamidlösung unter Beiügung von Formaldehyd
beizumischen.
Bei der Verwendung von Calciumcyanamid ist dies nicht möglich.
Das Gleiche gilt auch z. B. für Dinatriumcyanamid, so
Das Gleiche gilt auch z. B. für Dinatriumcyanamid, so
3r> daß die Erwähnung von anderen alkalischen Salzen des
Cyanamids in der US-PS nur als pauschale Verallgemeinerung gelten kann.
In jedem Fall, außer bei der Verwendung von Dikaliumcyanamid, muß die Formulierung des Kleisters
zur Herstellung von Wellpappe angepaßt werden, bevor feuchtigkeitsfeste Wellpappe hergestellt werden kann.
Dies liegt daran — wie in Vergleichsversuchen festgestellt werden konnte —, daß die erfindungsgemäß
verwendete Lösung praktisch keinen Einfluß auf den Gelierungspunkt der im Kleister enthaltenen Stärke hat.
Weiterhin ergibt das Zufügen dtr erfindunsgemäß verwendeten wäßrigen Lösung praktisch keine Änderung
der Viskosität des Kleisters, und ein derartiger Kleister ist lagerbeständig. ·
ίο Die Verwendung einer definierten wäßrigen Lösung
von Dikaliumcyanamid ermöglicht also das Unlöslichmachen des bei der Wellpappeherstellung verwendeten
Kleisters ohne jegliche Nachwirkung, wie es beispielsweise bei Calciumcyanamid der Fall ist, wobei, wie
Vi weiter oben gesagt, diese nachträglichen Auswirkungen
bei der Verwendung dieser Salze immer wieder korrigiert werden müssen.
Zur Herstellung des erfindungsgemäß verwendeten Mittels zum Unlöslichmachen setzt man eine alkalische
W) Kaliumverbindung, vorzugsweise Kaliumhydroxyd und
insbesondere technisches Kaliumhydroxyd entweder mit technischem Calciumcyanamid suspendiert in
wäßrigem alkalischem Milieu in Anwesenheit von Kaliumcarbonat bei einem pH-Wert von minestens 12
oder mit Cyanamid bei einem pH-Wert von mindestens 12 um, und trennt das gebildete Kaliumcyanamid im
erstgenannten Fall von den vorhandenen Verunreinigungen durch Filtrieren ab.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform zur Herstellung des Dikaliumcyanamids verwendet man —
entweder ausgehend von technischem Calciumcyanamid, pro Mol eines Calciumcyanamid einerseits eine
Menge von technischem Kaliumhydroxyd, die 0,8 bis 3,0 Mol reines Kaliumhydroxyd enthält und andererseits
eine Menge von 0,4 bis 1,5 Mol Kaliumcarbonat, — oder
ausgehend von Cyanamid, 2 Mol reines Kaliumhydroxyd pro Mol Cyanamid.
Im folgenden sind einige bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung beschrieben.
Es ist bekannt, daß sich die in der Industrie
insbesondere zur Herstellung von Wellpappe verwendeten Stärkekleister zusammensetzen aus einer ersten
Fraktion, die aus einer Stärke-Suspension oder -milch gebildet wird und aus einer zweiten Fraktion, die aus
(unter dem Einfluß von Alkali, insbesondere Natriumhydroxyd) gelierter Stärke, oder dem »Ί rager« gebildet
wird, worin die Stärkemilch dispergiert ist
Diese Kleister weisen im allgemeinen einen Anteil von 20% Trockensubstanz auf.
Um sie widerstandsfähig gegen Wasser zu machen, fügt man zu diesen Kleistern Formaldehyd oder eines
seiner Derivate oder Polymeren und eine wäßrige Lösung eines Kaliumsalzes, vorzugsweise des Dikaliumsalzes
von Cyanamid.
Die Menge des zu dem Stärkekleister zugesetzten Kaliumsalzes sowie die Mengen an Formaldehyd
variieren im allgemeinen in einem weiten Bereich von 0,1 bis 20% bezogen auf das stärkehaltige Material je
nach der gewünschten Wasserfestigkeit, den verwendeten Papieren, dem Kleisterauftrag und der Durchlaufgeschwindigkeit
durch die Maschine.
Im allgemeinen weisen die angesetzten Lösungen der
Kaliumsalze Konzentrationen von 400 bis 500 g/l auf.
Man kann annehmen, daß das Dikaliumsalz von Cyanamid mit Stärke unter Bildung eines substituierten
Pseudoharnstoffes, nämlich des Iminocarbonats von Stärke reagiert. Es ist möglich, daß diese Verbindung
mit Formaldehyd reagiert, insbesondere bei der Trocknung (erhöhte Temperatur) unter Bildung von
vernetzten Verbindungen, wobei eine Zwischenform durchlaufen wird wie das Methyloliminocarbonat der
Stärke. Die ausgedehnte Vernetzung könnte der Ursprung der Widerstandsfähigkeit des Kleisters gegen
Wasser sein. Diese Vernetzung könnte auch mit dem Cellulosesubstrat des Kartons eintreten, was die gute
Wirkung erklären würde. Die Anmelderin sieht sich selbstveständlich nicht als durch die vorgehenden
Vermutungen gebunden an.
Zur Herstellung des Dikaliumsalzes des Cyanamids kann man wie folgt vorgehen.
Man kann entweder von technischem Calciumcyanamid oder von Cyanamid ausgehen und dieses mit einem
Alkalimetallhydroxyd, insbesondere dem Kaliumhydroxyd umsetzen, gegebenenfalls in Anwesenheit von
Kaliumcarbonat um im erstgenannten Fall die Filtrierbarkeit zu verbessern.
Verwendet man als Ausgangsmaterial das technische Calciumcyanamid, so suspendiert man es durch Rühren
in einer wäßrigen alkalischen (pH-Wert=mindestens 12) Lösung und erwärmt während einer zur Umsetzung
ausreichenden Zeit auf 500C In der Praxis überschreitet
diese Zeit im allgemeinen 30 Min. nicht. Anschließend trennt man die aus Kalk, Kohle, Calciumcarbid,
Calciumcarbonat, nicht umgesetztem Calciumcyanamid und unlöslichen stickstoffhaltigen Produkten bestehenden
Verunreinigungen durch Filtrieren ab. Man erhält einen wegen der Anwesenheit von Kohlenstoff
schwarzen Filterkuchen.
Das Ritrat enthält das Dikaliumsalz des Cyanamids und manchmal überschüssiges Kaliumhydroxyd oder
den von einer leichten Zersetzung stammenden Harnstoff. Es weist eine mehr oder minder ausgeprägte
gelbe Farbe auf und hat wegen der Hydrolyse der Salze (das Cyanamid ist eine schwache Säure) einen erhöhten
pH-Wert in der Größenordnung von 12.
Die beigefügte Menge Kaliumhydroxyd reicht zumindest dazu aus, die stöchiometrischen Bedingungen der
Herstellung von Dikaliumcyanamid zu erfüllen. Im allgemeinen verwendet man mindestens 2 Mol KOH
pro Mol Cyanamid oder 2^> Mol KOH pro Mol
Calciumcyanamid. Eine Variante besteht darin, mindestens 1,25 Mol Kaliumhydroxyd zusammen mit i,25 Mol
Kaliumcarbonat pro Mol Calciumcyanamid zuzufügen.
Verwendet man als Ausgangsmaterial das Cyanamid, so neutralisiert man dieses mit Kaliumhydroxyd. Um zu
vermeiden, daß man sich während der Neutralisation in einem pH-Wert-Bereich bewegt, der die Bildung von
Dicyanamid (pH =6 bis 10) und Cyanoharnstoff (pH = 10 bis 12) begünstigt, gießt man das Cyanamid in
eine wäßrige Lösung von Kaliumhydroxyd (pH-Wert 12) unter Rühren und Abkühlen ein, um zu vermeiden,
daß das Produkt eine Temperatur über 300C erreicht, was zu einer Zersetzung zu Cyanoharnstoff, harnstoff,
Ammoniak us», führen würde.
Das resultierende Dikaliumsalz kann in trockener Form, in reinem Zustand oder an einem Träger sowie in
Lösung hergestellt bzw. verwendet werden.
Die Stabilität dieses Produktes bei steigenden Temperaturen hängt von seinem Gehalt an Trockenmaterialien
ab.
Bei steigender Temperatur, sowie bei verringertem Gehall der Lösung an Trockenmaterialien tritt eine
Zersetzung zu unerwünschten Nebenprodukten, nämlich zu Cyanoharnstoff, Dicyanamid, Harnstoff, Kaliumcarbonat
usw. auf.
Um die verschiedenen Stabilitäten, sowie die Überlegenheit des Dikaliumsalzes etwa gegenüber dem
Monokaliumsalz zu charakterisieren, wurde die Anzahl der Moleküle an Mono- oder Dikaliumsalz festgestellt,
die nach verschiedenen Zeiträumen verblieben waren. Dabei wurden Proben des Monokaliumsalzes sowie
Proben des Dikaliumsalzes untersucht, die einen unterschiedlichen Gehalt an Trockenmaterialien enthielten
und bei verschiedenen Temperaturen aufbewahrt wurden.
In den folgenden Tabellen ist die Anzahl der Moleküle angegeben, die bei jeder Messung pro 100
Moleküle Ausgangssalze verblieben:
Monokaliumsalz | I | Zeit | in Tagen | 3 | 6 |
Tabelle | 0 | 2 | 56 | ||
(30'-C) | ) 100 | 66 | 73 | 68 | |
100 | in %. | ||||
= Gehalt an | Trockenmaterialien | ||||
5MS* | |||||
JOMS | |||||
*) MS = | |||||
Tabelle II
(40cC)
(40cC)
Zeit in | III | Zeiti | IV | Zeit ir | Tagen | Ϊ 3 | 3 | 6 | 6 | 7 | 7 | |
0 | 0 | 0 | 1 | 59 54 | 41 | 61 | 4G | |||||
5MS | 100 | 100 | 65 | 73 | 82 | 68 | 80 | |||||
3OMS | 100 | 100 | 91 | 89 | ||||||||
Dikaiiumform | 100 | 99 | ||||||||||
Tabelle | 100 | |||||||||||
(30X) | ||||||||||||
in Tagen | 10 | |||||||||||
2 | 3 6 | 54 | ||||||||||
5MS | 83 | |||||||||||
20MS | 84 | 87 | ||||||||||
30MS | 99 | |||||||||||
38MS | 100 | |||||||||||
Tabelle | ||||||||||||
(40'C) | ||||||||||||
ι Tagen | 10 | |||||||||||
1 2 | ||||||||||||
5 MS 100 80 75 69 52 50 44
20MS 100 80 78 81
30 MS 100 89 89 89
38 MS 100 100 99 98
Hieraus ergibt sich, daß das Dikaliumsalz mit einem Gehalt an Trockensubstanz von mindestens 30% am
stabilsten ist.
Im trockenen Zustand können die Salze leicht ohne Zersetzung gelagert werden. Die Trocknung kann
beispielsweise durch übliche Kristallisation, ausgehend von einer übersättigten Lösung, erfolgen.
Herstellung des Dikaliumsalzes von Cyanamid
a) Herstellung des Dikaliumsalzes, ausgehend von Calciumcyanamid und einer Mischung von Kaliumhydroxyd
und Kaliumcarbonat.
In einen mit einem Rührer, einem Snhlangenrohr zum Eintritt von Wasser und technischem Kaliumhydroxyd
und einer Dosierungsvorrichtung ausgerüsteten Behälter mit einem Fassungsvermögen
von 20001 bringt man nacheinander 1080 1 Wasser, 800 kg 50%iges technisches Kaliumhydroxyd und
324 kg Kaliumcarbonat ein.
Man rührt und erwärmt »'twa 30 Minuten lang auf 50°C, wonach man 600 kg Calciumcyanamid mit einer Reinheit von 50% einbringt und 1 Stunde reagieren läßt und filtriert.
Man rührt und erwärmt »'twa 30 Minuten lang auf 50°C, wonach man 600 kg Calciumcyanamid mit einer Reinheit von 50% einbringt und 1 Stunde reagieren läßt und filtriert.
Man erhält 660 I Filtrat mit 285 kg/1 des reinen Dikaliumsalzes. Das Filtrat enthält auch geringe
Mengen an Zersetzungsprodukten, insbesondere Dicyandiamid, Cyanoharnstoff usw.
b) Herstellung des Dikaliumsalzes aus Cyanamid.
In ein mit einem Rührer, einem Einlaß für Wasser, technisches Kaliumhydroxyd und Cyanamidlösung sowie
einer Kühlschlange ausgerüstetes Gefäß mit einem Fassungsvermögen von 20001 bringt man nacheinander
ein:
1040 kg 50%iges technisches Kaliumhydroxyd
und
400 kg einer 50%igen wäßrigen Cyanamidlösung
400 kg einer 50%igen wäßrigen Cyanamidlösung
Man hält die Temperatur 1 Std. lang unter 25° C und
erhält 1,4 t einer Dikaliumcyanamidlösung mit einem Gehalt von 500g/l, die die bei der vorausgehenden
Herstellung genannten Spuren von Verunreinigungen aufweist
Man macht im Laboratoriumsversuch einen Stärkekleister wie folgt unlöslich.
In einem Stärkekleister, erhalten ausgehend von einem Träger folgender Zusammensetzung:
300 cm3 Wasser,
33 g Maisstärke und
5 g reines kaustisches NaOH (vor der
Zugabe verdünnt)
33 g Maisstärke und
5 g reines kaustisches NaOH (vor der
Zugabe verdünnt)
und einer Stärkemilch der folgenden Zusammensetzung:
500 cm3 Wasser,
167 g Maisstärke und
47 g Borax
47 g Borax
bringt man 10 g einer Dikaliumcyanamidlösung, die wie
J5 in Beispiel Ib hergestellt wurde, sowie 6 g einer
technischen Formaldehydlösung ein.
Man kann das Dikaliumsalz des Cyanamids statt in den Kleister auch in einen seiner Bestandteile, nämlich
den Träger oder die Milch einbringen. Man entnimmt Proben unmittelbar nach der Bildung des unlöslich
gemachten Kleisters, sowie 2 Stdn. und 4 Stdn. 30 Min. später. Mit diesen Proben stellt man »zweiseitige«
Verleimungen her, indem man die gewellte Seite einer »einseitigen« Pappe auf eine Platte auflegt, auf die
vorher eine dünne Kleisterschicht aufgetragen wurde, um Kleister auf die Riffelungen der Welle aufzutragen.
Man bringt die mit Kleister versehene Welle unter leichtem Druck auf ein Blatt Kraft-Papier auf, das sich
auf einer beispielsweise auf 1200C beheizten Heizplatte
so befindet Der so hergestellte Karton wird zugeschnitten und nach der Methode Nr. 9 F.E.F.C.O. (Federation
Europeenne des Fabriants de Carton Ondul6) untersucht,
die zur Messung der Widerstandsfähigkeit gegen Wasser dient
Die drei Proben besitzen eine 100%ige Wasserfestigkeit
Die Vernetzungsreaktion, die den Stärkekleister
widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit macht, verläuft daher praktisch augenblicklich.
Darüber hinaus bleibt der unlöslich gemachte fertige
Kleister während einer Dauer von ein bis zwei Arbeitsgängen (ein Arbeitsgang dauert 8 Stdn.) haltbar.
Analoge Untersuchungen wurde nicht nur mit
Maisstärke als stärkehaltige Grundlage durchgeführt, sondern auch mit Kartoffelmehl, Stärke von »Waxy«-
Mais, Maniokmehl und deren Derivaten, die durch saure Hydrolyse oder Oxydation mit Natriumhypochlorit
erhalten wurden bzw. deren Ester- und Ätherderivaten.
Ein Maisstärkekleister wurde auf folgende Weise im industriellen Maßstab unlöslich gemacht.
Zu Stärkekleister, der durch Dispergieren in einem r,
Träger der Zusammensetzung
9001 Wasser
100 kg Maisstärke
15 kg reines Natriumhydroxyd, eingebracht in
100 kg Maisstärke
15 kg reines Natriumhydroxyd, eingebracht in
der Form einer technischen Lösung mit '"
45% Trockenmaterialien,
einer Stärkemilch der folgenden Zusammensetzung
15001 Wasser
500 kg Maisstärke 14 kg Borax
erhalten wurde, wurden unter Rühren bei Raumtemperatur 20 kg einer Lösung des Dikaliumsalzes von
Cyanamid mit 38% Trockenmaterialien nach Verdünnen in 301 Wasser und 181 33%igen technischen
Formaldehyds gefügt.
Man erhielt so 30001 eines gegen Feuchtigkeit widerstandsfähigen Stärkekleisters.
Dieser Kleister wurde auf einer Maschine zur Herstellung von Wellpappe verwendet.
Nach Verbrauch des gesamten Kleisters zeigte eine Untersuchung der Vorrichtung keinerlei Ablagerung,
die eine Reinigung und einen damit verbundenen Stillstand der Maschine erforderlich machen würde. j<
>
Es wurde eine gleiche Menge an Kleister hergestellt, die dadurch feuchtigkeitsfest gemacht wurde, daß man
eine Suspension von 12 kg 50%igem technischen Calciumcyanamid in einer Lösung von Natriumhydroxyd
vom pH-Wert 12 und 181 33%igem technischem Formaldehyd einbrachte.
Dieser Kleister wurde auf der gleichen Maschine verwendet.
Nach dem Verbrauch des gesamten Kleisters wurde die Vorrichtung untersucht und es wurde festgestellt,
daß sich in den Leitungen und den Behältern eine derartige Menge Ablagerungen gebildet hatten, daß
eine vollständige Reinigung, d. h. eine Betriebsuntersuchung der Maschine notwendig wurde.
Hieraus ergibt sich, daß man unabhängig von der angewendeten Arbeitsweise über ein Mittel verfügt, um
Stärkekleister unlöslich zu machen, wodurch dieser wasserfest wird. Durch dieses Mittel, dessen Charakteristika
aus der vorstehenden Beschreibung hervorgehen, erübrigt sich praktisch jegliche Reinigung und damit die
Betriebsunterbrechung der Maschinen zur Herstellung von Wellpappe aufgrund von verstopften Leitungen;
weiterhin wirkt es sich nicht auf Viskositäten des Kleisters aus, der daher während einer Dauer von ein
oder zwei Arbeitsdurchgängen einsatzfähig gehalten werden kann; schließlich ermöglicht die Erfindung in
einer gegebenen Apparatur zur Herstellung von Wellpappe ein und denselben Kleister ohne jegliche
Anpassung der Formulierung widerstandsfähig gegen Feuchtigkeit zu machen.
Claims (2)
1. Verwendung einer wäßrigen Lösung von Dikaliumcyanamid mit einem Trockensubstanzgehalt
von mindestens 30Ά zum Unlöslichmachen in Wasser von Stärkekleister, bestehend aus einem
Gemisch aus Stärkemilch und gelierter Stärke enthaltend Formaldehyd oder ein Derivat oder ein
Polymeres desselben.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge Dikaliumcyanamid
0,1 bis 20 Gew.-% bezogen auf das stärkehaltige Material beträgt
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Also Published As
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