DE2634237B2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Schädlingsbekämpfungsmittel, vorzugsweise in Form von Preßkörpern, im
wesentlichen bestehend aus wenigstens einem feinverteilten Phosphit eines Erdmetalls oder eines
Erdalkalimetalls, wenigstens einem wasserabstoßenden organischen festen Stoff und wenigstens einem unter
Entwicklung von Gasen thermisch zersetzbaren Stoff, wobei der wasserabstoßende organische feste Stoff die
Teilchen oder Teilchengruppen des Metallphosphids umhüllt.
Derartige Schädlingsbekämpfungsmittel sind in den deutschen Patentschriften 11 22 762, 11 27 663 und
1131943 beschrieben. Vorzugsweise enthalten die
bekannten Mittel als Metallphosphid Aluminiumphosphid und/oder Magnesiumphosphid mit Teilchendurchmessern
unter 5 Mikron. Als unter Entwicklung von Gasen thermisch zersetzbare Stoffe können die Mittel
Ammoniumcarbonat, Ammoniumbicarbonat. Ammoniumcarbamat, Natriumbicarbonat oder Ammoniumcyanid
enthalten. Nach diesen Vorveröffentlichungen sind Schädlingsbekämpfungsmittel bekannt, die als wasserabstoßenden
organischen festen Stoff ein Kunstharz, Kautschuk, Paraffin wie Hartparaffin, oder ein Metallstearat
enthalten. Bekannt sind solche Mittel aus z. B. 66% Aluminiumphosphid, 1 bis 4% Hartparaffin und 10
bis 30% Ammoniumcarbamat, vorzugsweise in Form von Tabletten oder Peilets.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 15 42 877 sind
ferner bereits Formkörper mit hydrolysierbaren Phosphiden zur Bekämpfung tierischer Schädlinge bekannt,
die eine Hülle aus flüssigen Hydrophobierungsmitteln, vorzugsweise Silikonen, besitzen. Diese Mittel neigen
jedoch im Kontakt mit Wasser oder Feuchtigkeit zur Selbstentzündung.
Die erfindungsgemäßen Schädlingsbekämpfungsmittel sind nun dadurch gekennzeichnet, daß der wasserabstoßende
organische feste Stoff aus Hydrophobiertem Harnstoff besteht.
Vorzugsweise ist der Harnstoff mit einem Silikon, insbesondere mit einem Monomethyisilikon, hydrophobiert.
30 Gut bewährt haben iich erfindungsgemäße Schädlingsbekämpfungsmittel,
die 60 bis 80% Metallphosphid, 15 bis 25% hydrophobierten Harnstoff und 5 bis 15%
des thermisch zersetzbaren Stoffes enthalten.
Die erfindungsgemäßen Schädlingsbekämpfungsmittel entzünden sich auch in direktem Kontakt mit Wasser
oder Feuchtigkeit nicht.
Sie können so hergestellt werden, daß zunächst das Phosphid mit dem hydrophobierten Harnstoff, gegebenenfalls
unter Erwärmen, gemischt und dann der thermisch zersetzbare Stoff zugegeben wird. Anschließend
kann das Gemisch zu Formkörpern gepreßt werden.
Der Harnstoff kann beispielsweise so hydrophobiert werden, daß er mit einer Lösung eines Polymethylhydrogensiloxans
und mit einer Lösung eines Metallorganischen Katalysators, wie Dibutylzinndilaurat, beide in
einem flüchtigen organischen Lösungsmittel, unter Erwärmen in Berührung gebracht wird.
Zum Hydrophobieren des Harnstoffs wurden die nachstehenden zwei Lösungen verwendet:
Lösung 1
10 g Polymethylhydrogensiloxan in 100 ml Kohlenstofftetrachlorid.
Lösung 2
100 mg Dibutylzinndilaurat in 100 ml Kohlenstofftetrachlorid.
Je 20 g Harnstoff wurden mit verschiedenen Mengen dieser Lösungen Übergossen und dann eine Stunde lang
auf 120°C erwärmt. Hierbei wurden die folgenden Mengenverhältnisse verwendet:
J5
65 Harnstoff
Lösung 1
Lösung 2
'to
45
50
55
A B C D 20 g
20 g
20 g
20 g
20 g
20 g
20 g
12 ml
14 ml
16 ml
18 ml
14 ml
16 ml
18 ml
10 ml
10 ml
10 ml
10 ml
10 ml
10 ml
10 ml
Je 20,5 g der Hydrophobierten Harnstoffe A, B, C und D, je 69,5 g technisches Aluminiumphosphid und je 10 g
Ammoniumcarbamat wurden gemischt und zu Tabletten mit einem Gewicht von je 3 g verpreßt.
Die Tabletten wurden in eine Atmosphäre von 70% relativer Feuchtigkeit und einer Temperatur von 200C
gebracht. In Zeitabständen wurden die in den Tabletten noch enthaltenen Mengen von unzersetztem Aluminiumphosphid,
in %, bezogen auf die Mengen des ursprünglich vorhandenen Aluminiumphosphids, bestimmt.
Hierbei wurden die nachstehenden Werte erhalten:
Unzersetztes Aluminiumphosphid, %
Stunden | A | B | C | D |
0 | 100,0 | 100,0 | 100,0 | 100,0 |
1 | 100,0 | 100,0 | 98,6 | 96,3 |
2 | 98,7 | 99,5 | 98,4 | 94,3 |
3 | 95,6 | 99,0 | 94,8 | 90,0 |
4 | 88,5 | 96,2 | 92,2 | 88,2 |
5 | 82,0 | 82,0 | 81,8 | 81,4 |
24 | 13,9 | 11,0 | 11,4 | 11,0 |
48 | 5,52 | 5,74 | 5,48 | 5,35 |
72 | 5,27 | 5,09 | 5,14 | 4,87 |
Die Versuche zeigen, daß eine geregelte Ausgangsgeschwindigkeit
erhalten wird und daß nach zwei- und dreitägigem Ausgasen die Rückstände nur noch geringe
Mengen von unzersetztem Metallphosphid enthalten.
Es ist klar, daß bei einem höheren Gehalt an hydrophobierenden Stoffen die Unlöslichkeit und die
Fähigkeit des Harnstoffs zum Abstoßen von Wasser erhöht werden und daß damit auch die Zeitspanne bis
zum wirkungsvollen Beginn der Ausgasung verlängert wird.
Um die Überlegenheit der erfindungsgemäßen Schädlingsbekämpfungsmittel im Vergleich mit den aus
der deutschen Offenlegungsschrift 15 42 877 bekannten
zu demontieren, wurde das Verhalten verschiedener Mittel in direktem Kontakt mit Wasser geprüft:
Vergleichsversuche
Es wurden folgende Mischungen hergestellt:
Es wurden folgende Mischungen hergestellt:
VI 70 g technisches Aluminiumphosphid
28 g Natriumchlorid
1 g Dimethyl-2,2-dichlorvinylphosphat
1 g Methylsilikonöl
28 g Natriumchlorid
1 g Dimethyl-2,2-dichlorvinylphosphat
1 g Methylsilikonöl
VlI 70 g technisches Aluminiumphosphid
26 g Ammoniumchlorid
1 g Dimethyl-2,2-dichlorvinylphosphat
26 g Ammoniumchlorid
1 g Dimethyl-2,2-dichlorvinylphosphat
1 g Methylsilikonöl
2 g Aluminiumstearat
Aus diesen beiden Mischungen wurden genau wie aus den Mischungen mit den Harnstoffen A, B, C und D des
obigen Beispiels Tabletten mit einem Gewicht von je 3 g gepreßt.
Die Zündanfälligkeit der verschiedenen Gemische wurde in der Weise geprüft, daß jeweils 60 g
Tablettensubstanz in einem 1-1-Becherglas mit 10 cm3
Wasser Übergossen wurden. Die Öffnungen der Bechergläser wurden anschließend mit Aluminiumfolie
lose abgedeckt, so daß ein geringer Gasaustausch zwischen dem Inneren des jeweiligen Glases und der
umgebenden Luft möglich war. Der Zündtest hatte folgendes Ergebnis:
Probe
A B
A B
VI
Zündung nein nein nein nein ja ja
nach Min. — — — — 2 7
nach Min. — — — — 2 7
Hieraus fcJgt, daß die Tabletten aus den Mischungen mit den Harnstoffen A, B, C und D eine größere
Sicherheit bei der Anwendung besitzen als die Tabletten aus den beiden Vergleichsmischungen, wenn rnit einem
direkten Kontakt mit flüssigem Wasser gerechnet werden muß.
Claims (4)
1. Schädlingsbekämpfungsmittel, vorzugsweise in Form von Preßkörpern, im wesentlichen bestehend
aus wenigstens einem feinverteilten Phosphid eines Erdmetalls oder eines Erdalkalimetalls, wenigstens
einem wasserabstoßenden organischen festen Stoff, und wenigstens einem unter Entwicklung von Gasen
thermisch zersetzbaren Stoff, wobei der wasserabstoßende organische feste Stoff die Teilchen oder
Teilchengruppen des Metallphosphids umhüllt, d a durch gekennzeichnet, daß der wasserabstoßende
organische feste Stoff aus hydrophobiertem Harnstoff besteht.
2. Schädlingsbekämpfungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Harnstoff mit
einem Silikon hydrophobiert ist.
3. Schädlingsbekämpfungsmittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Harnstoff mit
einem Monomethylsilikon hydrophobiert ist.
4. Schädlingsbekämpfungsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es
60 bis 80% Metallphosphid, 15 bis 25% hydrophobierten Harnstoff und 5 bis 15% des thermisch
zersetzbaren Stoffes enthält.
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