DE2633570B2 - Verfahren zur Aufarbeitung von Abfällen der Chromsäureanhydrid-Herstellung - Google Patents
Verfahren zur Aufarbeitung von Abfällen der Chromsäureanhydrid-HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Aufarbeiten eines Chromverbindungen enthaltenden
Natriumsulfatabfalls, der bei der Herstellung von Chromsäureanhydrid aus Natriumbichromat und
Schwefelsäure erhalten worden ist.
Bekanntlich wird beim Verfahren der Chromsäureanhydrid-Herstellung
(CrOj) aus Natriumbichromat und Schwefelsäure ein Abfallrückstand erhalten, der stark
verunreinigt wirkt und kaum beseitigt werden kann, indem er im wesentlichen aus Natriumbisulfat, Schwefelsäure
und mehr oder weniger bedeutenden Mengen an 3- und 6wertigen Chromverbindungen besteht.
Wenn sie mit Wasser behandelt wird, bildet diese Abfallmasse einen Brei aus einer Lösung von Natriumbisulfat,
Schwefelsäure, Chromsäure und Chrombisulfat und einer hauptsächlich unlöslichen Masse von Verbindungen
des 3wertigen Chroms wechselnder Zusammensetzung, die nachstehend »Chrombisulfat« bezeichnet
wird.
Wegen seines hohen Säuregrades, den er der Anwesenheit von Schwefelsäure und saurem Natriumsulfat
verdankt, kann der so erhaltene Brei als Ansäuerungsmittel bei der Umwandlung von Natriumchromat
aus der üblichen Chromit-Bearbeitung in Natriumbichromat gebraucht werden.
Das konnte jedoch bisher wegen der Anwesenheit von wasserlöslichem 3weriigem Chrom nicht durchgeführt
werden. Somit würde, auch wenn eine wirtschaftliche Abtrennung durch filtrieren der unlöslichen
Fraktion (( hrombisulfat) als möglich angenommen wird, die zurückbleibende I osung, die lösliches 3wertiges
Chrom enthält, jedenfalls das Natriumhichiotiuii
verunreinigen.
Das erfindungsgem.ilk Vei fahren vermeidet die
obenerwähnten Nachteile, indem es eine vollständige
Abtrennung des Jweriigen Chroms in den Abfällen
durch Ausfällen in Form einer Verbindung mit der Formel
xCrOj ^Cr2Oi η H2O
vorsieht, die in der vorliegenden Beschreibung und in den Ansprüchen als »Chromchromat« bezeichnet wird;
diese Verbindung kann leicht und vollständig abfiltriert und mit Wasser gewaschen werden, und sie ist auch
insbesondere in Säuren löslich.
Wenn man in Betracht zieht, daß diese Verbindung nur aus Chrom und Sauerstoff besteht, ist es
verständlich, daß die Verbindung ein brauchbarer Rohstoff zur Herstellung wertvoller und insbesondere
reiner Chromverbindungen auf eine einfache und leichte Weise ist.
Durch vollständiges Ausfällen des 3wertigen Chroms wird auch der Vorteil erzielt, daß reines Natriumsulfat
frei von 3wertigem Chrom gewonnen wird, so daß eine Abtrennung dieses Produktes durch Zentrifugieren auch
erreicht werden kann.
Schließlich erzielt das erfindungsgemäße Verfahren den wesentlichen Vorteil, daß es das ökologische
Problem der Beseitigung von Material, das andernfalls die Umwelt gefährlich verschmutzt, löst, und das ohne
Verwendung teuerer Verfahren.
Wesentlich beim erfindungsgemäßen Verfahren ist, daß lösliches und unlösliches 3wertiges Chrom im
Abfallbrei mittels einer Reaktion unlöslich gemacht und vollständig entfernt wird, wobei man die Säurestärke
des Abfalls (Schwefelsäure und Natriumbisulfat) dazu ausnützt, Natriumchromat in Natriumbichromat gemäß
dem herkömmlichen Schema
2Na2CrO4-I-H2SO4- Na2Cr2O7H-Na2SO4-I-H2O
umzuwandeln
Man kann entweder eine chargenweise oder eine kontinuierliche Arbeitsweise anwenden, jedoch ist das
zweite System vorzuziehen und wird deshalb nachstehend näher erläutert.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird in zwei Stufen durchgeführt, wobei die erste Stufe in einem Reaktorgefäß
verläuft, in welches man einerseits einen Brei, wie er durch vorangehendes Dispergieren des Abfalls in
Wasser erhalten wird, und andererseits eine Lösung aus Natriumchromat einführt und man das spezifische
Gewicht der Natriumchromatlösung bzw. des Breis derart einstellt, daß im Gefäß ein Reaktionsmedium mit
einem spezifischen Gewicht im Bereich von 1,2 bis 1,4 erhalten wird und wobei man den pH-Wert des
Mediums auf 2 bis 8 einstellt sowie eine Temperatur von 70 bis 2500C und eine durchschnittliche Verweilzeit des
Reaktionsmediums im Gefäß von 10 bis 600 Minuten einhält und daß man danach in einer zweiten Stufe das
Reaktionsmedium beim pH-Wert 2 bis 8 und bei einer Temperatur von 70 bis 2503C 10 bis 600 Minuten lang
nachbehandelt und schließlich unlösliches Chromchromat von der gebildeten Natriumbichromat- und
Nairiumsulfatlosungabfiltrieri.
Durch das Fiiistellcn des spezifischen Gewichts der
Nalriiimchrom.itlösiing b/w. des Breis derart, dalj im
Keaklionsmedium inneihalb des Reaktionsgefäßes ein
spezifisches Gewicht im Bereich von 1,2 bis 1,4 erhalten wird, wird das Ausfallen aller Salze außer Chromchromat
verhindert (il. h. d.irch einstellung der Wassermcntrc,
die entweder mn dem Bi ei oiler mit der
■C'hioinatltisiing eingefühlt wild und teilweise durch
direkte Wb)
Aus dem Vorhergehenden ist zu entnehmen, daß man das spezifische Gewicht des Nairiumchromais variieren
kann, wenn man das spezifische Gewicht für den Brei konstant hält oder umgekehrt letzteres variiert,
während man das spezifische Gewicht für das Chromat konstant hält.
In der Praxis fand man es günstig, mit einem Brei, der
etwa 1:1 verdünnt ist, d. h. ein spezifisches Gewicht von etwa 1,4 hat und dementsprechend mit einer Natriumchromatlösung
zu arbeiten, die ein spezifisches Gewicht von etwa 1,25 hat, wobei unter diesen Bedingungen die
Gewißheit gegeben ist, daß alle Salze außer »Chromchromat« gelöst sind, sofern der pH-Wert des Mediums
im Bereich von 2 bis 8, vorzugsweise etwa 4 bis 6, eingestellt wird. Die weiteren Bedingungen, die im
ersten Reaktionsgefäß eingehalten werden müssen, sind eine Temperatur zwischen 70 und 25C°C, vorzugsv/eise
zwischen 90 und 1300C, und eine durchschnittliche
Verweilzeit der Reaktionsmasse im Reaktionsgefäß zwischen 10 und 600 Minuten, vorzugsweise zwischen
10 und 60 Minuten.
Zuerst findet im Reaktionsgefäß die Umwandlung von wasserlöslichem Chrombisulfat in unlösliches
Chromchromat statt (d. h. lösliches 3wertiges Chrom, das im Abfall als Chrombisulfat enthalten ist, wird in
wasserunlösliches Chromchromat umgewandelt). Andererseits wird unlösliches Chrombisulfat, das auch Cr"1
enthält, nur teilweise umgewandelt und erfordert daher eine weitere Behandlung.
Diese Behandlung wird in der zweiten Stufe durchgeführt, welche der Brei, der aus dem Reaktionsgefäß ausfließt, durchläuft und der Na2Cr2O7, Na2SO4,
Chrombisulfat und unlösliches Chromchromat enthält. Hier wird die Umwandlung von unlöslichem Chrombisulfat
in säurelösliches Chromchromat vervollständigt. Diese Überführung der Reaktionsmasse in die zweite
Stufe ermöglicht die kontinuierliche Bearbeitung des Abfalls, ohne daß die Gesamtgröße des Reaktionsgefäßes
unmäßig erhöht werden muß. in der Praxis hängt die Verweilzeit der zweiten Stufe von der Konzentration an
ungelöstem Chrombisulfat ab.
Nachdem die Behandlung in der zweiten Stufe abgeschlossen ist, wird die Natriumsulfat, Natriumbichromat,
restliches Natriumchromat und festes Chromchromat enthaltende wäßrige Lösung einer
Filtration unterworfen, die mit herkömmlichen Methoden ausgeführt werden kann.
Zu diesem Zweck kann man einen Filtrierapparat, der mit erniedrigtem Druck arbeitet, oder Zentrifugen mit
nichtperforierter Trommel verwenden. Während letzteres System zwar gute Resultate bei der Feststoff-Abtrennung
von der Flüssigkeit erzielt, würde es jedoch die vollständige Entfernung der Mutterlauge aus dem
Chromchromat verhindern, wodurch die Reinheit begrenzt wird. Andererseits wird mit Filtriermethoden,
wie die oben zuerst erwähnte Methode, die einen Waschvorgang erfordert, »Chromchromat« der Formel
i ·π H2O
mit einer Reinheit von etwa 99,9% gebildet, wie die Atomabsorptionsanalyse ergibt.
Wie vorhin erwähnt, erlaubt dieser hohe Reinheitsgrad die Verwendung von Chromchromat als Rohstoff
zur Herstellung wertvoller Chromsalze (wie z. B. neutrales Sulfat, basisches Sulfat, Oxalat, Chlorid) dank
seiner hohen Löslichkeit in Säuren. Wie im nachstehenden Beispiel erläutert wird, werden zur Bildung dieser
Salze die sauren Lösungen von Chromchromat mit »reinen« Reduzierungsmitteln behandelt, d. h. solchen,
die keine Nebenprodukte verursachen, welche die Salze verunreinigen, die wie gewünscht erhalten werden
sollen. Zum Beispiel können zur Herstellung von Chromacetat Formaldehyd und zur Herstellung von
Chromsulfat SO2 verwendet werden. Bei diesem Arbeitsgang wird 6wertiges Chrom zu 3wertigem
Chrom reduziert. Die so erhaltene Lösung enthält nur CrJ+-lonen und Anionen der ausgewählten Säure im
stöchiometrischen Verhältnis.
Folgende chemische Reaktionen sind bei dem erfindungsgemäßen Verfahren beteilig!:
1) 2 Na2CrO4 + 2 NaHSO4
> Na2Cr2O7 + I Na2SO4 + H2O
2) 2Na2CrO4 + H2SO4 —-♦ Na2Cr2O7 + Na2SO4 + H2O
3) XCr(HSO4)., + y Na2Cr2O7 ► χ Cr2O., ■ .V CrO., · η H2 + ζ Na2SO4
(löslich und unlöslich)
Nachstehend wird durch ein Beispiel die Behandlung der Abfälle der Chromsäureanhydrid-Herstellung durch
das erfindungsgemäße Verfahren erläutert.
Kontinuierliches Verfahren zur Aufarbeitung von Natriumbisulfat und Chrom aus Abfällen der Chromsäureanhydrid-Herstellung.
In ein 4000-ml-Rückfluß-Reaktionsgefäß, das bei
103"C gehalten wurde, wurde cine NaIi iumdiromat-Lösung
(Dichte 1,28) bei einer lließgeschwindigkeit von }()0() ml/h und ein Brei, der Natriumbisulfat (1:1 mit
Wasser verdünnt) einhielt, mit einer Hießgeschwindigkeit
von 1000 ml/h eingeführt.
Das Reaktionsgrf'iß war mit einem Rührer ausgestattet
und winde bei eiiit-r konstanten Temperatur vun
lorC mittels eines Ilei/inantels gehalten.
Unter diesen Arbeitsbedingungen wurde der pH der Mischung bei einem konstanten Wert von 5,6 gehalten.
Die Reaktionsmasse der ersten Stufe wurde danach in einen Apparat eingeführt, blieb darin ca. 60 Minuten bei
Siedetemperatur, wobei eine Alterung erzielt wurde, und wurde danach der Filtration zugeführt.
Nach Filtrieren mit einem Buckner betrug pro 1 kg Reaktionsprodukt die Ausbeute
20 g ungewaschener nasser Kuchen
980 g klare Lösung, frei von 3wertigem Chrom,
980 g klare Lösung, frei von 3wertigem Chrom,
die folgende Zusammensetzung halten:
Klare Lösung, frei von 3wertigem Chrom:
Klare Lösung, frei von 3wertigem Chrom:
Dichte
hi pH
Chrom
Natriumsulfat
hi pH
Chrom
Natriumsulfat
Be 15° C 35,0
25" C 5,5
CrOi/lOOg Lösung 12,14
Na2SO4/100 g
Na2SO4/100 g
Lösung 16,49
»Ungewaschener nasser Kuchen«:
Feuchtigkeit g H3O 46,0%
Natriumsulfat g Na2SO4 11,5%
öwertiges Chrom g Chrom als CrOj 16,1%
3wertiges Chrom g Chrom 3IsCr2O1 23,2%
Nach dem Waschen mit destilliertem Wasser ergab der wie oben gebildete nasse Kuchen folgende Werte:
Feuchtigkeit H2O 53,2 Gew.-%
Natrium Na 0,03%
öwertiges Chrom CrOj 8,93%
3wertiges Chrom Cr2O, 33,38%
Aus der oben angegebenen Analyse ist ersichtlich, daß der »ungewaschene nasse K uchen« im wesentlichen
Wasser und 3- und 6wertigc Chromverbindungen enthielt und dadurch einen optimalen Rohstoff zur
Gewinnung von Chromsalzen bildet, die schwierig mit
einem hohen Reinheitsgrad herzustellen sind.
Im obengenannten Beispiel erhielt man pro 100 g umgesetztem festem Abfallrückiitapd 5.15 g gewaschenes
und getrocknetes Chrom-Chromal, wobei der Rest aus der Lösung besteht, die Natriumsulfat und
Natriumbisulfat enthüll.
Claims (2)
1. Verfahren zum Aufarbeiten eines Chromverbindung enthaltenden N-Mriumbisulfatabfalls, der bei
der Hersteilung von Chromsäureanhydrid aus Natriumbichromat und Schwefelsäure erhalten worden
ist, dadurch gekennzeichnet, daß man den Abfall in Form eines wäßrigen Breis und eine
Natriumchromatlösung in ein Reaktionsgefäß einführt und man das spezifische Gewicht der
Natriumchromatlösung bzw. des Breis derart einstellt, daß im Gefäß ein Reaktionsmedium mit einem
spezifischen Gewicht im Bereich von 1,2 bis 1,4 erhalten wird und wobei man den pH-Wert des
Mediums auf 2 bis 8 einstellt sowie eine Temperatur von 70 bis 2500C und eine durchschnittliche
Verweilzeit des Reaktionsmediums im Gefäß von 10 bis 600 Minuten einhält und daß man danach in einer
zweiten Stufe das Reaktionsmedium beim pH-Wert 2 bis 8 und bei einer Temperatur von 70 bis 250" C 10
bis 600 Minuten lang nachbehandelt und schließlich unlösliches Chromchromat von der gebildeten
Natriumbichromat- und Natriumsulfatlösung abfiltriert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man im Reaktionsgefäß eine Temperatur
im Bereich von 90 bis 13O0C 10 bis 60 Minuten lang einhält.
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