DE2615887C3 - Verfahren zur Herstellung von Methacrylsäure und Methacrylsäuremethylester und Katalysator zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Methacrylsäure und Methacrylsäuremethylester und Katalysator zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
CH3-CH2-C-OR1
O
O
(II)
worin R1 die vorgenannte Bedeutung besitzt, mit Formaldehyddimethylacetal der Formel
O -CH.,
CH2
(III)
O--CH,
worin R1 ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe bedeutet, durch Umsetzen von Propionsäure
oder Propionsäuremethylester der Formel
in Gegenwart von gegebenenfalls Aluminiumoxid enthaltenden Katalysatoren während einer Reaktionszeit
von 0,1 bis 100 Sekunden, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysatoren
Phosphate und/oder Silikate des Magnesiums, Calciums, Aluminiums, Zirkons, Thoriums und/oder
Titans allein oder zusammen mit Oxiden des Magnesiums, Calciums, Zirkons, Aluminiums, Thoriums
und/oder Titans und/oder Borsäure und/oder Harnstoff in Gegenwart von 0 bis 0,5 Mo! Wasser je
Mol Ausgangsstoff III verwendet.
2. Katalysator zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 hergestellt aus Phosphaten
und/oder Silikaten des Magnesiums, Calciums, Aluminiums, Zirkons, Thoriums und/oder Titans
allein oder zusammen mit Oxiden des Magnesiums, Calciums, Zirkons, Aluminiums, Thoriums und/oder
Titans und/oder Borsäure und/oder Harnstoff.
Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von Methacrylsäure und Methacrylsäuremethylester
durch Umsetzung von Propionsäure und Methylpropionat mit Formaldehyddimethylacetal in
Gegenwart von Aluminium-, Magnesium-, Calcium-, Zirkon-, Thorium-, Titankatalysatoren und gegebenenfalls
von Borsäure und/oder Harnstoff, während einer kurzen Verweilzeit.
In der US-PS 30 14 958 wird die Umsetzung von Formaldehyd in wäßriger Lösung mit Propionsäuremethylester
im Molverhältnis 1 : 1,5 bis 1 : 20 an Dehydratisierkatalysatoren
bei 225 bis 450"C in Gegenwart von mindestens 7 Gewichtsprozent Methacrylsäuremethylester
beschrieben. Die beste Ausbeute an Methacrylsäuremethylester, bezogen auf eingesetzten Formaldehyd,
beträgt bei einem Molverhältnis von Propionsäuremethylester/Forma
Idehyd/Wasser/Methacrylsäuie-me-
thylester von 10:1 : 1 :0,8 84%, wenn als Katalysator
ein Gemisch von K2O MgO und Fe2O3 verwendet wird.
Im Falle der Verwendung von Calciumphosphat erhält man nur eine Ausbeute von 43% und weniger, im Falle
von Aluminiumphosphat 46%.
Die DE-OS 23 39 243 beschreibt die Herstellung von Methacrylsäuremethylester aus Propionsäurealkylester,
Formaldehyd, Wasser und gegebenenfalls Methanol in Gegenwart von Verbindungen der 1. Hauptgruppe des
Periodischen Systems auf einem Träger als Katalysatoren mit der spezifischen Oberfläche 350 bis
1000 m-· g-', bei Temperaturen zwischen 400 und
6000C, wobei ein Mol verhältnis von Wasser : Formaldehyd
im Bereich von 0,01 :1 bis 10:1 notwendig ist. Inertgas wird in den Beispielen zur Verdünnung des
Reaktionsgemisches zugeführt. In Beispiel 1 mit vergleichsweise zu den anderen Beispielen guter
Raum-Zeit-Ausbeute erzielt man bei Einsatz von
Propionsäuremethylester/Formaldehyd/Wasser/Methanol
von 4,5 :1 : 5,3 : 6,7 und 67% Formaldehyd-Umsatz Ausbeuten an Methacrylsäuremethylester bis zu
92%. Als Träger werden Kieselsäuregele und Kieselsäureerden vorgenannter Struktur bevorzugt. In den
Beispielen werden nur Kaliumhydroxid und Rubidiumcarbonat auf Silicagel als Katalysator beschrieben.
Wasser ist als Ausgangsstoff unerläßlich; ohne Wasser erfolgt praktisch keine Kondensation zu Methacrylsäuremethylester
(Beispiel 4). Nur mit Katalysatoren speziell hergestellter, großer Oberfläche sind sehr gute
Ausbeuten möglich (Beispiel 11).
Aus der DE-OS 23 49 054 ist die Umsetzung von Formaldehyd mit einer Alkansäure oder ihrem Ester in
Gegenwart basischen pyrogene Kieselsäure umfassender Katalysatoren bekannt. Bevorzugt sind Alkalihydroxid
enthaltende Katalysatoren. Ein Molverhältnis von Alkansäure ~u Formaldehyd zu Wasser zu Methanol im
Bereich von 1:1:0,01:0 bis 1:1:6:0,0.» wird beschrieben. Bei einem Molverhältnis Propionsäure/
Formaldehyd/Wasser/Methanol von 20 : 20 : 59 : 1 und maximal 34% Umwandlung von Formaldehyd und
Propionsäure in Methacrylsäure und Methacrylsäuremethylester erzielt man Ausbeuten von 58 bis 69%,
bezogen auf umgesetzten Formaldehyd, bzw. 58 bis 80%, bezogen auf umgesetzte Propionsäure, bei
Umsetzung von Propionsäuremethylester mit Formaldehyd, Wasser und Methanol im gleichen Molverhältnis
erreicht man bei 25% Umwandlung Ausbeuten von 63% bzw. 44%; Kaliumhydroxid dient auf pyrogener
Kieselsäure als Katalysator.
Schließlich ist es aus der GB-PS 7 85 100 bekannt, niedere Alkylester gesättigter Monocarbonsäuren in
Gegenwart von Katalysatoren für Kondensationsreaktionen mit Formaldehyd umzusetzen. Der Formaldehyd
kann dabei wasserfrei oder als Lösung von p-Formaldehyd in Methanol oder einem anderen niederen
aliphatischen Alkohol eingesetzt werden, die 5 bis 10% Wasser enthält. Ais Quelle für Formaldehyd kommt u. a.
Methylal in Frage. Als Katalysatoren, die auf Trägern, wie aktiviertem Aluminiumoxid oder aktiviertem
Silicagel eingesetzt werden können, sind beispielsweise Manganoxide, Natriumphosphat, Natriumpyrophosphat,
Zinkoxid, Beioxid, Natriumhydroxid, Mangunacctat und Bleiacetat genannt und in den Beispielen werden
Manganoxid und Bleioxid auf aktiviertem Silicagel eingesetzt. An keiner Stelle dieser GB-F1S wird jedoch
die Umsetzung von Methylal mit Propiorisäuremethylesler
erwähnt und für diese spezielle Reaktion weder ein spezieller Katalysator angegeben noch eine Aussage
gemacht, ob dabei Wasser abwesend sein soll. Beim Versuch einer Umsetzung von Propionsäuremethylester
mit Dimethylformal in Gegenwart von Natriumphosphat bei 350 bis 3800C werden jedoch nur 5 bis 7%
des Methylais umgesetzt, wobei im Reaktionsgemisch gaschromatographisch kein Methacrylsäuremethylester
nachgewiesen werden konnte.
Es wurde nun überraschend gefunden, daß man Methacrylsäure und Methacrylsäuremethylester der
Formel
Formaldehyddimethylacetal der Formel
CH,
CH2=C-C-OR1
O
O
(D
worin R1 ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe
bedeutet, durch Umsetzen von Propionsäure oder Propionsäuremethylester der Formel
CH1-CH2-C-OR1 (II)
worin R1 die vorgenannte Bedeutung besitzt, mit
O—CH,
CH2 (Hl)
O —CHj
in Gegenwart von gegebenenfalls Aluminiumoxid enthaltenden Katalysatoren während einer Reaktionszeil
von 0,1 bis 100 Sekunden vorteilhaft erhält, wenn man als Katalysatoren Phosphate und/oder Silikate des
Magnesiums, Calciums, Aluminiums, Zirkons, Thoriums und/oder Titans allein oder zusammen mit Oxiden des
Magnesiums, Calciums. Zirkons, Aluminiums, Thoriums und/oder Titans und/oder Borsäure und/oder Harnstoff
in Gegenwart von 0 bis 0,5 Mol Wasser je Mol Ausgangstoff III, verwendet.
Die Umsetzung wird im Falle der Verwendung von Formaldehyddimethylacetal und Propionsäuremethylester
durch die folgende Gleichung wiedergegeben:
CH,
CH1-CH2—C OCH3 + CH, O- CH2 -O- CH, —- CH2- C-C OCH, + 2CH,OH
Im Vergleich zu den bekannten Verfahren liefert das
Verfahren nach der Erfindung auf einfacherem und wirtschaftlicherem Wege Methacrylsäure und Methacrylsäuremethylester
in guter Ausbeute und Reinheit. Trotz Maskierung des Forrnaldehyds in Form des bisher
als Ausgangsstoff nicht verwendeten Dimethylacetals erfolgt überraschenderweise eine Umsetzung mit
Propionsäure bzw. Propionsäuremethylester j;um Endstoff
I. Es konnte auch nicht im Hinblick auf den Stand der Technik vermutet werden, daß die Umsetzung auch
mit sehr geringen Wassermengen und noch mit höheren Ausbeuten in Abwesenheit von Wasser, wie es die
allgemeine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, durchführbar ist. Besonders überraschend
ist die Kondensationsfähigkeit der erfindungsgemäßen Ausgangsstoffe mit guter Raum-Zeit-Ausbeute
und Selektivität auch in einem Temperaturbereich, der unter den Optimaltemperaturen für die Kondensation
mit Formaldehyd nach bekannten Verfahren liegt. Da Wasser im allgemeinen weder zugeführt wird, noch bei
der erfindungsgemäßen Umsetzung entsteht, vermeidet man Hydrolyse der Ester und benötigt daher kein
Methanol als Ausgangsstoff, Energie und Material werden eingespart. Weitere Vorteile liegen in der
leichteren und energiesparenden Aufarbeitung, der einfacheren Rückführbarkeit gegebenenfalls nicht umgesetzten
Formaldehyds in Form des Dimethylacetals und somit in leichterer Abwasserreinigung. Das
erfindungsgemäße Verfahren ist umweltfreundlicher. Ein weiterer Vorteil ist die Einsparung von zusätzlichen
Verdünnungsmitteln, z. B. Lösungsmittel oder Inertgas, deren Anwendung Kondensation und Destillation der
Reaktionsgemische erschwert; die Abtrennung des Verdünnungsmittels führt zu Verlusten an Endstoff. Für
entsprechend gleiche Umwandlung und Ausbeute, bezogen auf Formaldehyddimethylacetal, kann überraschend
auf die Verwendung spezieller, aufwendig
herstellbarer Katalysatoren mit großer spezifischer Oberfläche oder auf den Einsatz von Methacrylsäuremethylester
im Ausgangsgemisch verzichtet werden. Man erhält so schon mit konventionell hergestellten
Katalysatoren, deren Herstellung, Dauerbelastbarkeit und Regenerierung vergleichsweise weniger Probleme
aufwerfen, bereits hohe Umsätze und Selektivitäten.
Die Ausgangsstoffe Il und III werden in stöchiometrischer Menge oder jede im Überschuß bezogen auf die
andere, zweckmäßig in einem Verhältnis von 0,01 bis 20, vorzugsweise von 1 bis 10, insbesondere von 2 bis 6 Mol
Ausgangsstoff Il je Mol Ausgangsstoff III, umgesetzt.
Die Umsetzung wird im allgemeinen bei einer Temperatur von 200 bis 500°C, vorzugsweise von 250
bis 450°C, insbesondere von 270 bis 4000C, drucklos oder unter Druck, kontinuierlich oder diskontinuierlich,
im Festbett oder einer Katalysator-Wirbelschicht, durchgeführt. Bevorzugt erfolgt die Reaktion ohne
Zusatz von Lösungsmitteln und insbesondere ohne Zusatz von Wasser. Gegebenenfalls kann man zwischen
0 und 0,5, z. B. von 0,01 bis 0,1 Mol Wasser je Mol Ausgangsstoff 111, verwenden. Als Reaktionszeiten bzw.
Verweilzeiten des Ausgangsgemischs im Reaktionsraum kommen 0,1 bis 100, vorzugsweise 0,2 bis 50,
insbesondere 0,5 bis 40 Sekunden in Betracht.
Die verwendeten Katalysatoren sind aus Phosphaten und/oder Silikaten des Magnesiums, Calciums, Aluminiums,
Zirkons, Thoriums und/oder Titans allein oder zusammen mit Oxiden des Magnesiums, Calciums,
Zirkons, Aluminiums, Thoriums und/oder Titans und/oder Borsäure und/oder Harnstoff hergestellt.
Unter den Metallen sind Aluminium, Titan und Zirkon vorteilhafter als Magnesium, Calcium und Thorium;
U ,er den Verbindungen sind Phosphate vorteilhafter als Silikate. Eine Kombination der Metallverbindungen
mit Borsäure und/oder Harnstoff ist besonders vorteilhaft.
Die bevorzugten Katalysatoren in der Reihenfolge abnehmender Bevorzugung sind:
Aluminiumphosphat, Titandioxid, Borsäure, Harnstoff; Aluminiumphosphat, Zirkondioxid,
Borsäure, Harnstoff; Alumhiiumphosphat; Aluminiumphosphat, Titandioxid;
Aluminiumphosphat, Zirkondioxid, Borsäure; Aluminiumphosphat, Thoriumdioxid, Bors, äure,
Harnstoff; Aluminiumphosphat, Aluminiumoxid, Borsäure, Harnstoff; Aluminiumphosphat,
Titandioxid, Harnstoff; Aluminiumphosphat, Thoriumdioxid, Borsäure; Aluminiumphosphat,
Aluminiumoxid, Borsäure; Aluminiumphosphat, Aluminiumoxid, Harnstoff; Aluminiumphosphat,
Harnstoff, Borsäure; Aluminiumphosphat, Borsäure; Aluminiumphosphat, Harnstoff; Aluminiumphosphat, Aluminiumoxid;
Aluminiumphosphat, Magnesiumsilikat; Aluminiurnphosphat, Aluminiumsilikat, Borsäure,
Harnstoff; Aluminiumphosphat, Aluminiumsilikat, Borsäure; Aluminiumphosphat, Aluminiumsilikat,
Harnstoff; Aluminiumphosphat, Aluminiumsilikat; Alumi'iiumphosphat, Magnesiumphosphat;
Titandioxid, Calciumphosphat, Borsäure, Harnstoff; Titandioxid, Calciumphosphat, Borsäure;
Titandioxid, Calciumphosphat, Harnstoff; Titandioxid, Magnesiumsilikat, Borsäure,
Harnstoff; Titandioxid, Magnesiumsilikat, Borsäure; Titandioxid, Magnesiumsilikat,
Harnstoff; Titandioxid, Thoriumphosphat, Borsäure, Harnstoff; Titandioxid,
Thoriumphosphat, Borsäure; Titandioxid, Thoriumphosphal, Harnstoff;Titandioxid,
Thoriumphosphat; Zirkonphosphat, Borsäure, Harnstoff; Zirkondioxid, Calciumphosphat,
Borsäure, Harnstoff; Aluminiumphosphat, Calciumphosphat, Borsäure, Harnstoff; Aluminiumphosphat, Calciumphosphat, Borsäure;
Aluminiumphosphat, Caiciumphosphat; Calciumphosphat, Borsäure, Harnstoff;
Calciumphosphat, Borsäure; Calciumphosphat, Harnstoff; Calciumphosphat, Aluminiumphosphat;
Calciumphosphat, Titandioxid, Zirkondioxid, Borsäure, Harnstoff; Calciumphosphat;
Magnesiumsilikat, Borsäure, Harnstoff; Magnesiumsilikat, Borsäure; Magnesiumsilikat,
Harnstoff; Magnesiumsilikat; Aluir.iniumsilikal, Borsäure, Harnstoff; Aluminiumsilikat,Titandioxid,
Borsäure, Harnstoff; Aluminiumsilikal, Titandioxid, Borsäure; Aluminiumsilikat.
Jeder Katalysator bzw. jede Katalysatorkcmbination in der vorgenannten Reihenfolge bildet dabei gleichzeitig
mit allen vorangegangenen Katalysatoren der Reihenfolge eine gegenüber den übrigen, nachfolgenden
Katalysatoren der Reihenfolge eine insbesondere bevorzugte Auswahlgruppe. So ist A'uminiumphosphai
und Borsäure/Harnstoff/Titandioxid eine ausgewählte bevorzugte Gruppe gegenüber Thoriumphosphat, Borsäure/Harnstoff/Titan
.'ijxici und allen übrigen Katalysatoren;
Thoriumphosphat, Borsäure/Harnstoff/Titandioxid ist wiederum eine ausgewählte, bevorzugte
Gruppe gegenüber Magnesiumsilikat und allen übrigen Katalysatoren der Reihe.
Der Katalysator oder das Katalysatorgemisch wird zweckmäßig in einer Menge von 20 bis 200. vorzugsweise
von 40 bis 160, insbesondere von M) bis 150 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmenge an
Ausgangsslo.7 II und ill, verwendet. Im kontinuierlichen
Betrieb sind zweckmäßig von 2 bis 2500, vorzugsweise von 5 bis 1500, insbesondere von 5 bis 500 Kilogramm
; Gesamtmenge an Ausgangsstoff Il und III je Kilogramm
Katalysator und Stunde. Bei Gemischen ist ein Mengenverhältnis von 5 bis 50, vorzugsweise von 8 bis
40 Gewichtsprozent Borsäure oder von 1 bis 20, vorzugsweise von 2 bis 15 Gewichtsprozent Harnstoff,
i» bezogen auf Metall verbindung, oder von 6 bis 70.
vorzugsweise von 10 bis 55 Gewichtsprozent Borsäure und Harnstoff zusammen, bezogen auf Metallverbindung
oder von 250 bis 500, vorzugsweise von 270 bis 400 Gewichtsprozent Borsäure, bezogen auf Harnstoff.
ι - vorteilhaft Die Oxide, Phosphate und Silikate können in
den Katalysatoren als Komponenten eines Gemenges oder eines Kristallgitters oder auch in Form von
Mischkristallen anwesend sein. Werden bei der Katalysatorherstellung bzw. Umsetzung höhere Tempe-
2(i raturen, z. B. über 4000C verwendet, so kann ein je nach
der Temperatur kleinerer oder größerer Teil des Harnstoffs ohne wesentlichen Nachteil für die Aktivität
des Katalysators in Folgeprodukte übergehen.
Die Reaktion kann wie folgt durchgeführt werden:
_>) Ein Gemisch von Ausgangsstoff Il und Ausgangsstoff III
in der Gas/Dampfphase wird über den Katalysator während der vorgenannten Reaktionszeit bei der
Reaktionstemperatur geleitet. Dann wird der Endstoff aus dem Reaktionsgemisch in üblicher Weise, z. B. durch
i» Abkühlcr. und fraktionierende Destillation, abgetrennt.
Die nach dem Verfahren der Erfindung erhältlichen Methacrylsäure und Methacrylsäuremethylester sind
wertvolle Ausgangsstoffe für die Herstellung von Kunststoffen, Appreturen, Klebstoffen, Schmierölhüis-
D mitteln und Pflanzenschutzmitteln. Bezüglich der Verwendung wird auf vorgenannte Veröffentlichungen
und Ulimanns Encyklopädie der technischen Chemie, Band 12. Seiten 392 bis 396, verwiesen.
Die in den folgenden Beispielen aufgeführten Teile
mi bedeuten Gewichtsteile.
130 Teile Aluminiumphosphat (4 mm Stränge), entsprechend der Zusammensetzung 42 Gewichtsprozent
4-, AI2O3 und 58 Gewichtsprozent P2O5, füllt man in einen
Röhrenreaktor, der mit einem Verdampfer ausgestattet ist. Der Reaktor wird auf 300°C erhitzt und man leitet
während 60 Minuten ein Gemisch aus 3,8 Teilen Formaldehyddimethylaeetal und 44 Teilen Propionsäu-
,(I remethylester durch. Die Verweilzeit beträgt 27,8
Sekunden. Das Reaktionsgemisch wird gaschromatographisch analysiert und fraktionierend destilliert. Die
Umwandlung zu Methacrylsäuremethylester beträgt, bezogen auf Formaldehyddimethylacelal. 83%, die
v-, Ausbeute (Analyse) 4,2 Teile (84% der Theorie) vom Kp 100°C.
Die Umsetzung wird analog Beispiel 1 durchgeführt.
ho Man beschickt den Reaktor während 30 Minuten bei
3500C mit 88 Teilen Propionsäuremethylester und 7,6
Teilen Formaldehyddimethylaeetal. Die Verweilzeit beträgt 6,4 Sekunden. Das Reaktionsgemisch wird
gaschromalographisch analysiert und fraktionierend
h-, destilliert. Die Umwandlung zu Methacrylsäuremethylester,
bezogen auf Formaldehyddimethylaeetal, beträgt 79%, die Ausbeute (Analyse) 7,9 Teile (81% der Theorie)
vom KdIOO0C.
a) Herstellung des Katalysators: 300 Teile Titandioxid (Anatas), 230 Teile Calciumphosphat und 75 Teile
Borsäure werden in einem Kneter vermischt. Dann wird eine Lösung von 25 Teilen Harnstoff in 50
Teilen Wasser zugegeben und eine Paste hergestellt. Die Paste wird 12 Stunden bei 120°C
getrocknet und anschließend bei 580°C 3 Stunden erhitzt. Das Gemisch wird dann gemahlen und
gesiebt.
b) 125 Teile Katalysator (Korngröße 0,5 bis 1 mm Stränge) füllt man in den Reaktor, erhitzt ihn auf
400°C und beschickt ihn während 30 Minuten mit 88 Teilen Propionsäuremethylester und 15,2 Teilen
Formaldehyddimethylacetal. Die Verweilzeit beträgt 5,9 Sekunden. Das Reaktionsgemisch wird
gaschromatographisch analysiert und fraktionierend destilliert. Die Umwandlung zu Methacrylsäuremethylester,
bezogen auf Formaldehyddimethylacetal, beträgt 38%, die Ausbeute (Analyse) b,l Teile (46% der Theorie) vom Kp 100° C.
a) Herstellung des Katalysators: 300 Teile Titandioxid (Anatas), 230 Teile Aluminiumphosphat und 75
Teile Borsäure werden in einem Kneter vermischt. Eine Lösung von 25 Teilen Harnstoff wird in 50
Teilen Wasser zugegeben und eine Paste hergestellt. Die Paste wird 12 Stunden bei 120°C
getrocknet und anschließend 3 Stunden bei 600° C erhitzt. Anschließend wird die Katalysatormassc
gemahlen und gesiebt.
b) 130 Teile Katalysator (Korngröße 0,5 bis 1 mm) werden in den Reaktor gefüllt und auf 35O0C
erhitzt. Während 30 Minuten werden 88 Teile Propionsäuremethylester und 7,6 Teile Formaldehyddimethylaceta!
über den Katalysator geführt. Die Verweilzeit beträgt 6,4 Sekunden. Das Reaktionsgemisch wird gaschromatographisch
analysiert und fraktionierend destilliert. Die Umwandlung zu Methacrylsäuremethylester, bezogen
auf Formaldehyddimethylacetal, beträgt 92%, die Ausbeute (Analyse) 9,2 Teile (95% der Theorie)
vom Kp 100°C.
Analog Beispiel 4a stellt man einen Katalysator aus 300 Teilen Zirkondioxid, 230 Teilen Aluminiumphos-
> phat, 75 Teilen Borsäure und 25 Teilen Harnstoff her. 120 Teile dieses Katalysators (Korngröße 0,5 bis 1 mm)
füllt man in den Reaktor, erhitzt ihn auf 3000C und beschickt ihn während 30 Minuten mit 88 Teilen
Propionsäuremethylester und 7,6 Teilen Formaldehyddimethylacetal. Die Verweilzeit beträgt 7 Sekunden.
Das Reaktionsgemisch wird gaschromatographisch analysiert und fraktionierend destilliert. Die Umwandlung
zu Methacrylsäuremethylester, bezogen auf Formaldehyddimethylacetal,
beträgt 88%, die Ausbeute
ι -, (Analyse) 8.8 Teile (89% der Theorie) vom Kp 1000C.
Analog Beispiel 3a stellt man einen Katalysator aus 300 Teilen Thoriumdioxid, 230 Teilen Aluminiumphos-
2(i phat, 100 Teilen Borsäure und 35 Teilen Harnstoff her.
140 Teile dieses Katalysators füllt man in den Reaktor, erhitzt ihn auf 330°C und beschickt ihn während 60
Minuten mit 176 Teilen Propionsäuremethylester und 30,4 Teilen Formaldehyddimethylacetal. Die Verweilzeit
beträgt 5,6 Sekunden. Das Reaktionsgemisch wird gaschromatographisch analysiert und fraktionierend
destilliert. Die Umwandlung zu Methacrylsäuremethylester, bezogen auf Formaldehyddimethylacetal, beträgt
80%, die Ausbeute (Analyse) 16 Teile (85% der Theorie)
in vom Kp 1000C.
Analog Beispiel 3a stellt man einen Katalysator aus 230 Teilen Aluminiumphosphat, 75 Teilen Borsäure und
r> 25 Teilen Harnstoff her. 130 Teile dieses Katalysators füllt man in den Reaktor, erhitzt ihn auf 4000C und
beschickt ihn während 30 Minuten mit einer Mischung aus 7,6 Teilen Formaldehyddimethylacetal und 88 Teilen
Propionsäuremethylester. Die Verweilzeit beträgt 5,9
4Ii Sekunden. Das Reaktionsgemisch wird gaschromatographisch
analysiert und fraktionierend destilliert. Die Umwandlung zu Methacrylsäuremethylester, bezogen
auf Formaldehyddimethylacetal, beträgt 76%, die Ausbeute (Analyse) beträgt 7,6 Teile (80% der Theorie)
4-, vom Kp 100° C.
Beispiele 8 bis 10
Beispiel Katalysator
Nr.
Nr.
Temperatur Verweilzeit Umwandlung Ausbeute
in Sekunden % der Theorie
0C %
AlPO4, H3BO3*)
AlPO4, ThO2, H3BO3**)
Aluminiumsilikat (45 % Al2O3 + 55 %
SiO2)
Die Umsetzung wird analog Beispiel 2 durchgeführt.
Die Katalysatoren werden analog Beispiel 3a hergestellt
*) (aus 230 Teilen AlPO4 und 75 Teilen H3BO3).
**) (aus 230 Teilen AlPO4, 300 Teilen ThO2 und 75 Teilen H3BO3).
Die Katalysatoren werden analog Beispiel 3a hergestellt
*) (aus 230 Teilen AlPO4 und 75 Teilen H3BO3).
**) (aus 230 Teilen AlPO4, 300 Teilen ThO2 und 75 Teilen H3BO3).
380 | 6,1 | 62 | 65 |
400 | 5,9 | 66 | 69 |
400 | 5,9 | 15 | 25 |
Vergleichsversuch
65 Katalysatoren in Form von Pillen eines Durchmessers
von 3—4 mm eingefüllt und der Reaktor dann auf die in In ein elektrisch beheizbares Glasrohr werden der Tabelle angegebene Temperatur aufgeheizt. Der
100 cm3 der in der folgenden Tabelle angegebenen Reaktor wird dann stündlich mit einem Gemisch aus
ίο
88 g Propionsäuremethylester und 7,6 g Formaldehyd- nen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusamdimethylacetal
(Methylal) beschickt und der Austrag mengefaßt: jeweils gaschromatographisch analysiert. Die erhalte-
Katalysator | Temperatur | Umsatz | Ausbeute (Mol-%) Raum-Zeit- | g/l · Std. |
(MoI-Vo) | Methacrylsäure- Ausbeute | |||
Methylal | methylester | |||
(0C) |
Natriumphosphat gemäß GB-PS 7 85 100 350
380
Aluminiumphosphat gemäß Beispiel 2 350
79,0
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von Methacrylsäure und Methacrylsäuremethylester der Formel
CH,
CH1=C-C-OR1
CH1=C-C-OR1
I!
ο
(D
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DE2702187A1 (de) | 1977-01-20 | 1978-07-27 | Roehm Gmbh | Verfahren zur herstellung von methacrylsaeure, dem nitril und estern dieser saeure |
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CA1247129A (en) * | 1984-01-03 | 1988-12-20 | Ji-Yong Ryu | PROCESS FOR THE PRODUCTION OF .alpha.,.beta.- ETHYLENICALLY UNSATURATED ESTERS |
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