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Verfahren zum unblutigen Messen und Überwachen des Blutdrucks
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum unblutigen Messen
und Überwachen des Blutdrucks über einen längeren Zeitraum, wobei durch eine Stauung
des arteriellen Blutes zuerst der diastolische und danach der systolische Druck
gemessen wird.
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Soll der Blutdruck eines Patienten gemessen werden, so geschieht dies
üblicherweise unter Anwendung der Methode von Riva-Rocci/ Korotkoff. Diese Methode
besteht darin, vorzugsweise den Oberarm des Patienten mit einer aufblasbaren Manschette
zu umwickeln und den Druck in der Manschette zunächst soweit zu erhöhen, bis der
Blutstrom in der Arterie vollständig zum Stillstand gekommen ist.
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Danach vermindert man den Manschettendruck langsam und kann bei einem
bestimmten Manschettendruck, der dem systolischen Druck entspricht, mittels eines
unterhalb der Manschette angelegten Stethoskops das Einsetzen des Korotkoff-Geräuschs
hören. Bei einem weiteren Absinken des Manschettendrucks wird schließlich ein dem
diastolischen Blutdruck entsprechender Manschettendruck erreicht, bei dem die Korotkoff-Geräusche
nur noch stark gedämpft zu hören sind.
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Die vorstehend beschriebene bekannte Methode beginnt also bei einem
über dem systolischen Blutdruck liegenden Druck, der langsam reduziert wird.
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Es
Es ist aber auch ein Verfahren bekannt, bei dem
mittels eines ansteigenden Manschettendrucks zuerst der diastolische und danach
der systolische Blutdruck gemessen wird. Die zuletzt genannte Methode, im folgenden
Aufwärtsmessung genannt, hat den Vorteil, daß der Arm des Patienten nur kurzzeitig,
nämlich nur zum Feststellen des systolischen Blutdrucks bzw. des Aufhörens des Korotkoff-Geräuschs,
abgebunden zu werden braucht. Ein weit über dem systolischen Blutdruck liegender
Manschettendruck, wie er zu Beginn jeder Blutdruckmessung nach der ersten Methode
nötig ist, kann hier also entfallen. Auf diese Weise wird der Blutkreislauf des
Patienten durch die Messung weniger stark belastet. Dieser Vorteil wirkt sich bei
einer wiederholten Blutdruckmessung zum Zwecke einer dauernden Überwachung besonders
günstig aus. Für eine Überwachung des Blutdrucks eines Patienten muß bisher die
Aufwärtsmessung in verhältnismäßig kurzen Abständen wiederholt werden, damit jede
unzulässige Änderung der Blutdruckwerte sofort bemerkt werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Einrichtung
zum unblutigen Messen und/oder Überwachen des Blutdrucks über einen längeren Zeitraum
zu schaffen, bei dem der Patient durch den Meßvorgang noch weniger belastet wird
als bei den bisher angewendeten Aufwärtsmessungen.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Verfahren nach dem Oberbegriff
des Hauptanspruchs dadurch gelöst, daß gleichzeitig mit einer Messung des diastolischen
und des systolischen Drucks die
die Pulsamplitude gemessen wird,
daß die durch die Messungen erhaltenen Meßwerte festgehalten werden, daß zur anschließenden
Überwachung des Blutdrucks die Pulsamplitude dauernd und zumindest der diastolische
Druck in gewissen Zeitabständen gemessen wird, daß zumindest der festgehaltene Wert
der Pulsamplitude mit dem nachfolgend gemessenen Pulsamplitudenwert verglichen wird
und daß eine durch den Vergleich festgestellte Änderung der Pulsamplitude und gegebenenfalls
des diastolischen Drucks als Kriterium für eine Änderung des systolischen Drucks
herangezogen wird.
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Bei dem vorgenannten Verfahren werden die Vorteile einer Blutdruck-Aufwärtsmessung,
das heißt einer Messung mit langsam ansteigendem Manschettendruck, voll ausgenutzt.
Eine Messung des diastolischen Drucks findet nur in längeren Zeitabständen und eine
vollständige Messung von diastolischem und systolischem Druck nur dann statt, wenn
sich entweder die Pulswellenamplitude, im folgenden als Pulsamplitude bezeichnet,
über ein bestimmtes, zulässiges Maß hinaus in positiver oder negativer Richtung
oder wenn sich der in gewissen Zeitabständen gemessene diastolische Druck gegenüber
dem vorher gemessenen Druckwert ändert oder wenn in sehr großen Zeitabständen die
Eichung der Meßanordnung kontrolliert werden soll.
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In Weiterbildung-der Erfindung ist eine Einrichtung zur unblutigen
Messung und Überwachung des Blutdrucks über einen längeren Zeitraum mit einer pneumatischen
Vorrichtung zum Stauen des arteriellen Blutes dadurch gekennzeichnet, daß eine Vorrichtung
zum dauernden Messen der Pulsamplitude, je ein Speicher zum Speichern des
des
gemessenen diastolischen und systolischen Druckwertes und der Pulsamplitude sowie
ein Komparator vorhanden ist und daß der Komparator mit dem Speicher für die Pulsamplitude
und mit der Vorrichtung zum Messen der Pulsamplitude derart verbunden ist, daß der
Komparator jede als Kriterium für eine Änderung des systolischen Drucks dienende
Änderung der Pulsamplitude feststellt und an den Speicher für die Pulsamplitude
ein Signal zum Löschen dieses Speichers abgibt, so daß der Speicher die augenblicklich
gemessene Pulsamplitude speichern kann.
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Zweckmäßige Ausgestaltungen und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den Unteransprüchen. Im folgenden wird die Erfindung an Hand von
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. In der Zeichnung
zeigen Fig. 1 die durch das erfindungsgemäße Verfahren erhaltenen Meßwerte von diastolischem
und systolischem Druck sowie der Pulsamplitude in Abhängigkeit von der Zeit, Fig.
2 ein Blockschaltbild einer Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens, Fig. 3
ein Blockschaltbild einer gegenüber Fig. 2 ergänzten Einrichtung zum fortlaufenden
Ermitteln des systolischen Drucks und Fig. 4 A- D mehrere Diagramme, die den zeitlichen
Verlauf der mit der Einrichtung nach Fig. 3 gemessenen, gespeicherten berechneten
und angezeigten Werte darstellen.
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Die
Die Pulsamplitude Ap eines Patienten steht immer
in einem annähernd festen Verhältnis zu der Druckdifferenz zwischen dem systolischen
Druck PS und dem diastolischen Druck PD. Es gilt also folgende Beziehung: PS-- PD
= (Ap)~ Wenn sich also die Pulsamplitude Ap im Laufe einer sich über einen längeren
Zeitraum erstreckenden Blutdrucküberwachung nicht wesentlich ändert, so ist dies
ein Kriterium dafür, daß die Druckdifferenz P, PD auch gleichgeblieben ist. Es könnte
zwar geschehen, daß der systolische und diastolische Druck sich um gleiche Beträge
in gleicher Richtung ändern, wodurch keine Änderung der Pulsamplitude aufträte.
Dieser Fall ist in der Praxis aber selten und kann bei einer einfacheren Einrichtung
(Fig. 2) ohne Nachteil vernachlässigt werden.
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Sicherheitshalber sollte man jedoch in längeren Zeitabständen At zusätzlich
zu der Pulswellenamplitude Ap noch den diastolischen und den systolischen Druck
messen; vgl. Messungen M1, M2, Mq, M6 zu den Zeitpunkten tl, t2 und t3 in Fig. 1.
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Eine vollständige Aufwärtsmessung erfolgt auch dann, wenn sich die
Pulsamplitude Ap derart ändert, daß sie einen zulässigen Toleranzbereich AAPzul
über- oder unterschreitet; vgl. zum Beispiel Zeitpunkt t1A.
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Die Zeitabstände At betragen beispielsweise je fünf Minuten, weil
eine vollständige Messung, bei der der diastolische und systolische Blutdruck gemessen
werden, in der Regel nur in größeren Zeitabständen
Zeitabständen
erforderlich wird; denn die in Fig. 1 gezeigten Blutdruckänderungen eines Patienten
verteilen sich gewöhnlich über einen erheblich größeren Zeitraum.
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Das in Fig. 2 gezeigte Blockschaltbild einer Einrichtung zur automatischen
Durchführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens enthält einen Druckerzeuger
1, der über ein auf elektrischem Wege steuerbares Ventil 2 mit einer aufblasbaren
Manschette 3 verbunden ist. Zu der Manschette 3 gehört ein pneumatischer Wandler
4, das ist vorzugsweise ein Doppelzeiger-Manometer, dessen Zeiger bei einer Messung
unabhängig voneinander durch je ein elektrisches Signal angehalten werden können.
Während der eine Zeiger den diastolischen Druck anzeigt und mechanisch speichert,
dient der andere Zeiger zur Anzeige und Speicherung des systolischen Drucks. Zu
der Einrichtung nach Fig. 2 gehört weiterhin ein Mikrofon 5, das zum Abhören der
Korotkoff-Geräusche dient und mit einem Verstärker 6 in Verbindung steht. An den
Verstärker schließt sich ein Bandpaßfilter 7 zum Ausfiltern von störenden Frequenzen
an. Ein mit dem Ausgang des Filters 7 verbundener Auswerter 8 enthält zwei eingangsseitig
parallel geschaltete Detektoren 9, 10, von denen der Detektor 9 zum Erkennen der
beim diastolischen Druck auftretenden und der Detektor 10 zum Erkennen der beim
systolischen Druck auftretenden Korotkoff-Geräusche dient.
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Mit einem Pulsamplitudenaufnehmer 11, das ist vorzugsweise ein optisch-elektrischer
Wandler, wird die Amplitude der Pulswelle gemessen. An den Aufnehmer schließt sich
eine Reihenschaltung aus einem
einem Verstärker 12, einem ersten
Netzwerk 13, einem zweiten Netzwerk 14 und einem Speicher 15 an. Der Ausgang des
zweiten Netzwerkes 14 und der Ausgang des Speichers 15 sind mit je einem Eingang
16, 17 eines Komparators 18 verbunden, dessen Ausgang mit einem Löscheingang 19
des Speichers 15 in Verbindung steht.
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Zur automatischen Steuerung der Blutdruckmessung und -überwachung
über einen längeren Zeitraum dient eine Steuerungseinrichtung 20 mit einem Zeitkreis
21. Die Steuerungseinrichtung hat zwei Eingänge 22, 23, von denen der Eingang 22
mit dem Ausgang des Detektors 9 und der Eingang 23 mit dem Ausgang des Detektors
10 in Verbindung steht. Ein dritter Eingang 24 der Steuerungseinrichtung 20 ist
mit dem Ausgang des Komparators 18 verbunden. Die Steuerungseinrichtung 20 hat zwei
Ausgänge 25, 26, von denen der erste Ausgang 25 mit einem ersten Eingang 27 und
der zweite Ausgang 26 mit einem zweiten Eingang 28 des Wandlers 4 verbunden ist.
Ein dritter Ausgang 29 steht mit dem elektrisch steuerbaren Ventil 2 und ein vierter
Ausgang 30 mit einem Setzeingang 31 des Speichers 15 in Verbindung.
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Die vorstehend beschriebene Schaltung funktioniert folgendermaßen.
Ist der Druckerzeuger 1 eingeschaltet und die Manschette 3 an dem Oberarm des Patienten
befestigt, so sorgt die Steuerungseinrichtung 20 dafür, daß das Ventil 2 geöffnet
wird. Der Druck in der Manschette nimmt langsam zu, bis der Detektor 9 in Verbindung
mit dem unterhalb der Manschette 3 angebrachten Mikrofon 5
fon
5 feststellt, daß der diastolische Druck erreicht ist, bei dem die Korotkoff-Geräusche
einsetzen. Der Detektor 9 gibt an die Steuerungseinrichtung 20 ein Erkennungssignal
ab, woraufhin die Steuerungseinrichtung an ihrem Ausgang 25 ein bestimmtes Signal
an den ersten Eingang 27 des Wandlers 4 abgibt. Das bestimmte Signal sorgt dafür,
daß der mit dem Wandler gemessene diastolische Druck, zum Beispiel durch elektromechanisches
Abbremsen des Zeigers, gespeichert wird.
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Der Manschettendruck steigt dann weiter an (Aufwärtsmessung), bis
der Detektor 10 das Aufhören der Korotkoff-Geräusche, das heißt den systolischen
Meßpunkt, erkennt. Ein zu diesem Zeitpunkt von dem Detektor 10 abgegebenes Erkennungssignal
veranlaßt an dem zweiten Ausgang 26 der Steuerungseinrichtung 20 die Abgabe eines
anderen bestimmten Signals, das dem zweiten Eingang 28 des Wandlers 4 zugeführt
wird. Dieses bestimmte Signal bewirkt ein Speichern des mit dem Wandler 4 gemessenen
systolischen Drucks, zum Beispiel durch elektromechanische Abbremsung des zweiten
Zeigers des als Zweizeigermanometer ausgebildeten Wandlers.
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Gleichzeitig gibt die Steuerungseinrichtung 20 an dem dritten Ausgang
29 ein Signal zum Sperren des Ventils 2 und zum Entlüften der Manschette 3 ab.
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Gleichzeitig mit der Messung des diastolischen und systolischen Drucks
beginnt die Messung der Pulsamplitude des Patienten. Zu diesem Zweck wird zum Beispiel
an einen Finger des Patienten der Pulsamplitudenaufnehmer 11 angelegt, der die Pulsamplituden
in elektrische Spannungswerte umsetzt. Während der Verstärker 12 diese
diese
Spannungswerte verstärkt, wird in dem ersten Netzwerk 13 der Spitzenwert Uss der
Pulsamplitudenspannung und in dem zweiten Netzwerk 14 der Mittelwert aus dieser
Spitzenspannung gebildet.
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Zu dem zweiten Netzwerk 14 kann eine Anzeigevorrichtung (vgl. in Fig.
2 gestrichelt eingezeichnetes Blockschaltungssymbol) gehören, die dauernd den Mittelwert
der Pulsamplitude Ap anzeigt. Der Wert Ap liegt dauernd an dem ersten Eingang 16
des Komparators 18 sowie an dem Eingang des Speichers 15. Dieser Mittelwert wird
aber nur in den Speicher 15 übernommen, wenn die Steuerungseinrichtung 20 ein bestimmtes
Signal an den Setzeingang 31 abgibt. Ein mit dem Komparator 18 vorgenommener Vergleich
des gespeicherten Mittelwertes der Pulsamplitude und des augenblicklichen Mittelwertes
der Pulsamplitude ruft nur dann an dem Ausgang des Komparators 18 ein bestimmtes
Signal hervor, wenn die Differenz zwischen den beiden anliegenden Mittelwerten eine
positive (+ ) oder negative (- tAp) Abweichung über- bzw. unterschreitet. Die positive
und negative Abweichung bilden zusammen eine zulässige Toleranz as l die an dem
Komparator 18 vorzugsweise einstellbar ist.
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Tritt bei dem Vergleich mit dem Komparator 18 eine den zulässigen
Toleranzbereich über- oder unterschreitende Spannungsdifferenz auf, so bewirkt das
von dem Komparator 18 an den Eingang 19 des Speichers 15 abgegebene Signal ein Löschen
des Speichers und über den Eingang 24 der Steuerungseinrichtung 20 eine neue, vollständige
Messung von diastolischem und systolischem Druck; vgl. Fig. 1 Messung M3,
Messung
M3, zum Zeitpunkt t1A. Aus Fig. 1 ist auch zu ersehen, daß sich der zulässige Toleranzbereich
hApzul bei jeder Messung von diastolischem und systolischem Druck auf den zum Zeitpunkt
der Messung vorhandenen augenblicklichen Mittelwert der Pulsamplitude neu einstellt.
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Das vorstehend beschriebene Verfahren und die vorstehend beschriebene
Einrichtung lassen sich derart ergänzen, daß bei einer Blutdrucküberwachung über
einen längeren Zeitraum eine Daueranzeige des augenblicklichen diastolischen und
systolischen Blutdrucks eines Patienten möglich ist; vgl. Fig. 3 und 4.
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In Fig. 3 werden für Blockschaltungssymbole, die dieselbe Bedeutung
wie in Fig. 2 haben, gleiche Bezugszahlen verwendet.
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Wesentlich ist, daß der Wandler 32 im Gegensatz zu dem im Zusammenhang
mit der Fig. 2 beschriebenen Wandler 4 ein pneumatischelektrischer Wandler ist,
damit die mit dem Wandler gemessenen Druckwerte elektronisch gespeichert und bei
Bedarf abgerufen werden können.
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Mit Beginn einer Blutdruckmessung und -überwachung werden wie in dem
Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 durch eine Aufwärtsmessung der diastolische Druck
PD, der systolische Druck Ps und parallel dazu die Pulsamplitude Ap gemessen. Eine
Steuerungseinrichtung 33 sorgt dafür, daß beim Erreichen des diastolischen bzw.
systolischen Blutdrucks die von dem Wandler abgegebenen Spannungswerte in je einem
elektronischen Zwischenspeicher 34, 35 gespeichert werden,
werden,
während der Mittelwert der Pulsamplitude in dem Speicher 15 festgehalten wird. Wie
bereits weiter oben erwähnt, besteht zwischen den drei Meßgrößen p po und Ap eine
gewisse Abhängigkeit, die durch einen Korrelations-Koeffizienten a = f(Ap, PS, P
) definiert werden kann. Der Koeffizient a muß für jeden Patienten und nach jedem
neuen Anlegen des Pulsamplitudenaufnehmers individuell bestimmt werden. Kennt man
den Koeffizienten a eines Patienten, so kann man an Hand der Beziehung P5 = a ~
Ap + #D den systolischen Druck errechnen. Aus diesem Grunde gehört zu der Einrichtung
nach Fig. 3 ein Rechner 36. Wenn nun für eine Dauerüberwachung in bestimmten Zeitabständen,
zum Beispiel in Abständen von je einer Minute, der diastolische Druck kontrolliert
wird, dann kann jederzeit an Hand der vorstehenden Beziehung der zugehörige systolische
Druck berechnet werden; vgl. auch die weiter unten erläuterte Fig. 4.
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Im einzelnen geschieht dabei folgendes. Ist der diastolische Druck
in dem Zwischenspeicher 34 und der systolische Druck in dem Zwischenspeicher 35
gespeichert, so bewirkt ein an einem Ausgang 37 der Steuerungseinrichtung 33 abgegebenes
Steuersignal, daß der diastolische Druckwert PDMI in einem Dauerspeicher 38 eingespeichert
wird. Während nun der gemessene und in dem Zwischenspeicher 35 gespeicherte systolische
Druck PSM von einem Ausgang 39 dieses Speichers an einen ersten Eingang 40 des Rechners
36 übertragen wird, wird der dem diastolischen Druckwert entsprechende Speicherinhalt
des Zwischen speichers 34 an einen zweiten Eingang 41 und der Speicherinhalt des
Dauerspeichers 38 an
an einen dritten Eingang 42 des Rechners 36
weitergeleitet. Der in dem zweiten Netzwerk 14 gebildete Mittelwert aus der Pulsamplitude
wird über eine Leitung 43 einem Eingang 44 des Rechners 36 und der in dem Speicher
15 gespeicherte Pulsamplitudenwert über eine Leitung 45 einem Eingang 46 des Rechners
zugeführt. Ein Ausgang 47 der Steuerungseinrichtung 33 steht mit einem Start-Eingang
48 in Verbindung. Sind Pulsamplitude, diastolischer Druck und systolischer Druck
gemessen, so errechnet der Rechner 36 den Koeffizienten a.
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Ist der Koeffizient a bekannt, so kann auch ohne eine neue Messung
des diastolischen und des systolischen Drucks die Druckdifferenz an Hand der Beziehung
PS PD = a ~ Ap von Puls zu Puls errechnet werden.
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Durch Addition des in dem Zwischenspeicher 34 gespeicherten diastolischen
Druckwertes PDM1 zu der Druckdifferenz PS P kann dann der Rechner 36 den systolischen
Druckwert PSR errechnen. Eine mit dem Rechner 36 verbundene Anzeigevorrichtung 49
kann zur Anzeige der Druckdifferenz und eine weitere Anzeigevorrichtung 50, die
mit einem Speicher gekoppelt ist, zur Anzeige des errechneten systolischen Druckwertes
dienen.
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Der diastolische Druck wird dann im Anschluß an die erste Messung
in gewissen Zeitabständen AtD von zum Beispiel einer Minute, gemessen. Durch einen
Vergleich des in dem Dauerspeicher 38 gespeicherten Druckwertes PDM2 und des in
den Zwischenspeicher 34 durch Überschreiben eingespeicherten neuen diastolischen
Druckwertes
wertes P mittels eines Komparators 51 wird festgestellt,
ob sich der diastolische Druck inzwischen derart geändert hat, daß er einen vorgegebenen,
als zulässig erachteten Toleranzbereich APDzul über- oder unterschreitet oder innerhalb
des Toleranzbereiches liegt. Nur wenn der Toleranzbereich über- oder unterschritten
wird, gibt der Komparator 51 ein bestimmtes Signal an einen Eingang 52 der Steuerungseinrichtung
33 ab, wodurch eine neue Messung von diastolischem und systolischem Druck ausgelöst
wird. Ein an dem Ausgang 37 der Steuerungseinrichtung 33 abgegebenes bestimmtes
Signal bewirkt dann ein Löschen des Speicherinhalts des Dauerspeichers 38 und ein
neues Einschreiben des nunmehr gemessenen diastolischen Druckwertes. Liegen die
Druckwerte für den diastolischen und systolischen Blutdruck vor, dann rechnet der
Rechner 36 den Koeffizienten a neu aus.
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Mit dem Zwischenspeicher 34 ist eine Anzeigevorrichtung verbunden,
die zur Anzeige des zuletzt gemessenen und gespeicherten diastolischen Druckwertes
dient. Dem Dauerspeicher 38 kann ebenfalls eine Anzeigevorrichtung zugeordnet sein,
die den diastolischen Druckwert der jeweils letzten vollständigen Messung von diastolischem
und systolischem Druck anzeigt.
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Die Diagramme in Fig. 4 veranschaulichen den zeitlichen Verlauf des
Messens, Speicherns und Anzeigens.
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In Fig. 4 A kennzeichnet der durch die obere gestrichelte Linie dargestellte
Kurvenverlauf den systolischen Druck Pso des Patienten. Die mit dem pneumatisch-elektrischen
Wandler 32 nach dem Block-
Blockschaltbild in Fig. 3 erhaltenen
und in dem Zwischenspeicher 35 gespeicherten Meßwerte für den systolischen Druck
zeigt der Verlauf PSM. Die untere gestrichelte Linie in Fig. 4 A bedeutet den zeitlichen
Verlauf des zu messenden diastolischen Drucks PDO des Patienten und die punktierte
Linie den zeitlichen Verlauf der in dem- Dauerspeicher 38 gespeicherten Meßwerte
des diastolischen Drucks PDM2. Der durch eine ausgezogene Linie gekennzeichnete
Verlauf zeigt die in dem Zwischenspeicher 34 festgehaltenen Meßwerte des diastolischen
Drucks PDM1 -In Fig. 4 B entspricht die gestrichelte Linie dem durch das zweite
Netzwerk 14 in Fig. 3 erhaltenen Mittelwert der Pulswellenamplitude und die voll
ausgezogene Linie den in den Speicher 15 übernommenen Meßwerten des Mittelwerts
der Pulswellenamplitude ApM.
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Die Fig. 4 A und 4 B zeigen, daß eine Messung des diastolischen Drucks
in kürzeren Zeitabständen #tD stattfindet, Während eine vollständige Messung von
diastolischem und systolischem Druck in verhältnismäßig großen Zeitabständen AtD,S#
zum Beispiel zu den Zeitpunkten to und t4, ausgeführt wird. Eine vollständige Messung
von diastolischem und systolischem Druck kann aber auch in den Zwischenzeiten erfolgen,
zum Beispiel zu den Zeitpunkten t1 t2 und t3, wenn die Pulsamplitude Ap den zulässigen
Toleranzbereich + #Ap über- oder unterschreitet. In Fig. 4 B ist die zulässige positive
Abweichung + AAp absichtlich größer als die negative
negative Abweichung
- AAp gewählt, und zwar deshalb, weil Änderungen der Pulsamplitude in negativer
Richtung für den Patienten gefährlicher sind und deshalb früher eine neue Aufwärtsmessung
auslösen sollen.
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Das Diagramm in Fig. 4 C zeigt einmal den zeitlichen Verlauf der errechneten
Druckdifferenz zwischen dem gespeicherten systolischen Druck PSM und dem gespeicherten
diastolischen Druck PDM2 und zum anderen den Verlauf der gespeicherten Pulsamplitude
ApM.
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In Fig. 4 D ist schließlich die mit dem Rechner 36 nach dem Blockschaltbild
in Fig. 3 ermittelte Kurve des systolischen Drucks PSR gezeigt. Zum Vergleich zeigt
die gestrichelte Linie den systolischen Druck P50 des Patienten; vgl. Fig. 4 A.
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Der Übersichtlichkeit halber ist in Fig. 4 D der Zeitmaßstab so gewählt,
daß der Abstand zwischen zwei benachbarten Teilstrichen einer bestimmten Zahl von
Pulsschlägen entspricht.
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Patentansprüche
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