DE2602977A1 - Anstrichmittel und ihre verwendung - Google Patents
Anstrichmittel und ihre verwendungInfo
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Description
PATENTANWÄLTE
MANITZ, FINSTERWALD & G R Ä M K O
Zl JAN. 1371
München, den - —
P/Sv-G 3135
Gulf & Western Manufacturing Company 231000 Providence Drive, Southfield,
Michigan 43075, USA
Anstrichmittel und ihre Verwendung
Die Erfindung betrifft neue Anstrichmittel und unter Verwendung solcher Mittel angestrichene Gegenstände, insbesondere
ein universelles Anstrichmittel, das in der Lage ist, einen besseren Oberflächenüberaug zu bilden, der
chemisch auf dem hiermit angestrichenen Gegenstand unabhängig von der Art des Materials, aus welchem der Gegenstand
gebildet wird, gebunden ist.
Auf dem Fachgebiet ist es an sich bekannt, daß viele Materialien, die bei der Herstellung von Fertiggegenständen
wichtig sind und die eine fertig behandelte oder angestrichene Oberfläche erfordern, nur schwierig in wirksamer
Weise mit einem Anstrich versehen werden können. Solche Materialien wie Stahl, Aluminium und bestimmte,
Kunststoffe zeigen nur eine geringe Haftung oder Adhäsion gegenüber zahlreichen, konventionellen Anstrichmitteln und
daher erfordern sie normalerweise die Verwendung von Anstrichmitteln, die für die spezifischen, anzustreichenden Unterlagen
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β MÖNCHEN 22. ROBERT-KOCH-STRASSE 1 7 STUTTGART SO (BAD CANNSTATT) MÖNCHEN. KONTO-NUMMER 7270
260297?
speziell angemacht sind, oder sie erfordern die Verwendung einer getrennten, die Haftung fördernden Primerschicht oder
Grundschicht zwischen der Unterlage bzw. dem 'Dräger und der
Anstrichmittelschicht, damit eine angestrichene Oberfläche erzeugt wird, die die minimalen Anforderungen beim Gebrauch
hinsichtlich der chemischen und mechanischen Eigenschaften erfüllt. Vollkommen verschieden von solchen HaftungsSchwierigkeiten
war ein getrenntes Anpassen von Anstrichmitteln für unterschiedliche Unterlagen im allgemeinen erforderlich,
um die mechanischen und chemischen Eigenschaften zu erfüllen, die sowohl durch die unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften
der Unterlage als auch die verschiedenen Umgebungsbedingungen, denen die angestrichenen Gegenstände beim Gebrauch
ausgesetzt sind, gegeben sind.
So sind in den US-Patents ehr if ten 3 764 730 und ■) 437 514
Anstrichmittel und Arbeitsweisen zur Verbesserung der Haftung von Anstrichmitteln auf unterschiedlichen Unterlagen
beschrieben, wobei ungesättigte Monomere oder Polymere in Verbindung mit einer Elektronenstrahlung oder einer Ultraviolettstrahlung
verwendet werden, um Vernetzungsreaktionen zwischen bestimmten Polymeren hervorzurufen. Solche Arbeitsweisen
erfordern selbstverständlich die Anwendung einer speziellen Ausrüstung und sie ergeben nicht automatisch Anstrichmittel,
die auf einer Vielzahl von Unterlagen universell aufgetragen werden können. In den US-Patents ehr if ten 3 4-01 049
und 3 698 931 sind chemische Prozeße für das innige Verbinden
von Vinylmonomeren auf einer Unterlage unter Verwendung von Silber oder ausgewählten Silberverbindungen zur Bildung
von freien Radikalen auf der Unterlagenoberfläche beschrieben. Jedoch ergibt die Verwendung von solchen Arbeitsweisen
der Molekülpfropfung nicht von selbst ein universell anwendbares
Anstrichmittel.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung von neuen Anstrichmitteln,
die zur Herstellung von Überzügen auf Oberflächen verwendet werden können, die mit einer großen Vielzahl von
Unterlagen fest verbunden werden können, wobei solche universell anwendbaren Anstrichmittel solche mechanischen und
chemischen Eigenschaften zeigen sollen, daß sie auf einem breiten Spektrum von Trägermaterialien angewendet werden
können und die damit angestrichenen bzw. beschichteten Materialien unter verschiedenen Umgebungsbedingungen verwendet
werden können, und wobei mit einem Anstrich versehene Gegenstände hergestellt werden sollen, bei denen der Anstrich,
d.h. der Lack bzw. die Farbe, oder der Überzug chemisch auf der Oberfläche des Gegenstandes gebunden ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die erfindungsgemäßen Anstrichmittel,
welche ein polymerisierbares Vinylmonomeres, ein Epoxyvorpolymeres, ein Polyurethanbindemittelharz, Ver-
die
netzungs- oder Härtungsmittel und Initiatoren für/Polymerisation
und die Molekülpfropfung umfassen. Die neuen, erfindungsgemäßen Anstrichmittel enthalten im allgemeinen ebenfalls
geeignete Lösungsmittel, Pigmente, Pigmentkuppler, thixotrope Mittel, Körper gebende Mittel, Antischaummittel
und ähnliche Materialien, die weit verbreitet bei der Herstellung von Anstrichmitteln verwendet werden, um eine angemessene
Suspension von Pigment, eine geeignete Viskosität und Thixotropie zu erhalten, so daß die Fließeigenschaften
des Anstrichmittels gesteuert und Durchsacken, ein Absetzen, ein Ziehen, Fädenbildune- .nd andere ähnliche nicht erwünschte
Eigenschaften, die normalerweise bei Anstrichmitteln auftreten, vermieden werden. -
Obwohl Epoxyharze, Urethanharze und Härter oder Vernetzungsmittel
für solche Harze bislang in Anstrichmitteln und Überzugsmassen verwendet wurden, liefert die Erfindung neue und
bessere Anstrichmittel und Überzugsmassen als Folge einer
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komplexen Keine von Polymerisations- und. Veriietzungsreaktioneii,
die dazu dienen, diese Materialien nicht nur miteinander, sondern ebenfalls auch ait der zu überziehenden Unterlage und mit
den Pigmenten, die zur "^ildun^ der gewünschten Farbeigenschaften
eingesetzt werden, chemisch und mechanisch zu binden. Es wird angenommen, daß die Reaktionen durch die 1IiIdUiIfς von
freien Radikalen auf der Oberfläche der Unterlage als ein Ergebnis einer Reaktion zwischen der Unterlage und den Initiator
für die Holekülpfropfung, d.h. Silberionen, entsprechend
der folgenden Gleichung ablaufen, wobei ΙΊΠ die Unterlage bedeutet:
K^. MII v·^ +AG+ %^m^ +AG + H+
Wenn beispielsweise eine Unterlage aus Stahl verwendet wird, wird die Mikroschicht aus fest an der Stahloberfläche gebundenen
Oxiden in Anwesenheit von Feuchtigkeit aus der Atmosphäre oder aus einem Lösungsmittel zu Hydroxylgruppen umgewandelt.
Diese HydroxylgrupOen reagieren dann mit dem Silberion unter
Bildung von Silbermetall und Eisen(II)-oxyradikalen (FeO").
Die Eisen(H)-O3cyradikale reagieren dann mit dem polymerisierbar
en Monomeren (GHq = CfIpXx,) unter Bildung eines Pfropfpolymerradikals,
wie dies durch die folgende Gleichung beispielhaft dargestellt wird:
FeO'+ nGHo=GHX. >
FeO(GH9-GHX.! -GH0-GHX;
d. \
CL I n— I ei. ! ·
Ähnliche Reaktionen können als Ergebnis von Reaktionen zwischen dem Unterlagenradikal und dem Urethanharz oder dem
Epoxyvorpolymerisat unter Bildung von Pfropfradikalen auftreten. Darüberhinaus reagiert der Polymerisationsinitiator
mit dem Silbermetall unter Regenerierung von Silberionen, die weitere freie Radikale auf der Oberfläche der Unterlage
bilden können, und von Peroxyradikalen, die Homopolymerisatradikale
bilden können, und zwar gemäß folgenden Gleichungen:
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ΟΟΪΙ + Ag ^ R., 6 + OH + Ag+
-Peroxid Regenerierung von Silberionen
J tomopolymeriaatradikal.
Als Ergebnis von Kettenübertragungs- und Kupplungsroaktioiien
wird angenommen, daß eine Reihe von Reaktionen zwischen den
Pfropf radikalen, Homo "polymer en und dem Urethanharz und dem
Epoxyvorpolymerisat auftreten.
Das Ausmaß, in welchem tjede der vorgenannten Reaktionen auftritt,
kann nicht genau bestimmt werden. Jedoch ergibt die als Ergebnis der Auswahl von Monomeren, Vorpolymeresaten und
Bindemittelharzen hervorgerufene Wechselwirkung eine starke chemische Wechselwirkung zwischen der Unterlage und den Bestandteilen
des Anstrichmittels, so daß die Anstrichmittel chemisch an der Oberfläche des anzustreichenden Gegenstandes
gebunden werden und eine ausgezeichnete Beständigkeit gegenüber· einer Vielzahl von korrodierenden Atmosphären und
mechanischen Beansoruchungen ohne Notwendigkeit von zwischengeschalteten
Priaerschichten oder G-rundschichten unabhängig
von der Art der Unterlage liefern.
Jedes polymerisierbare Vinylmonomere kann in dem erfindungsgemäßen
Anstrichmittel verwendet werden, obwohl polyfunktionelle
rionomere, die eine oder mehrere funlctionelle Gruppen zusätzlich
zu der Vinylgruppe aufweisen, bevorzugt sind, da sie zusätzliche ReaktionsOlätze liefern, so daß die Wechselwirkung
zwischen den verschiedenen Bestandteilen des Anstrichmittels weiter gefördert wird. Typische anwendbare Monomere
sind Acrylmonomere, die funktionelle Hydroxy-, Garboxjr-,
Glycidyl- oder aziridinyl-Gruppen enthalten, z.B. Glycidyl-Hiethacrylat,
Hydroxyäthy 1- oder -propylacrylat, Dimethylaminoäthylmethacrylat,
2-Aziridinyläthylmethacrylat, Acrylsäure»
und Methacrylsäureester, die eine Vielzahl von Alkoholeinheiten besitzen, oder Kombinationen der zuvorgenannten
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BAD
-ο-
Materialien untereinander oder mit monofunktionellen Vinylmonomeren.
Weitere brauchbare, polymerisierbar Viny!monomere
sind in den US-Patentschriften j 4CM 049 und 5 690 3-y
beschrieben.
Epoxyvorpolyinere, die in den erfindungsgemäßen Anstrichmitteln
angewendet werden können, sind aliphatische, cycloaliphatische und aromatische Epoxyharze, die mehr als eine Epoxygrupoe
pro Molekül aufweisen. 'Typische Epoxyharze umfassen
aliphatische Epoxyha3?ze wie 1,4-Butandioldiglycidyläther,
cycloaliphatische Epoxyharze wie y,4-Epoxycyclohexy!methyl-(^,4-epoxy)-cyclohexancarboxylat
und Bis-O,4-epoxy-G-meth:/!-
cyclohexylmethyl)-adipat, Diglycid7/läther von Polyphenolepoxyharzen
wie Bisphenol A und Resorcindiglycidylivtherepoxyharze, Phenol-formaldehydnovolak-Oolyglycidylätherepoxyharze und
gleichartige Materialien. Solche Epoxyharze sind auf dem Fachgebiet an sich bekannt und sie sind in zahlreichen
Patentschriften beschrieben, z.B. in den US-Patentschriften -j 77b 978 und 3 4-24 699-
Konventionelle Aushärt- und Vernetzungsmittel oder Härter für Epoxyharze können zum Zweck der Vernetzung und des Härtens des
erfindungsgemäßen Anstrichmittels verwendet werden. Solche Härter umfassen Polyamine, Polyamide, Polysulfide, Harnstoff- und
Phenol-aldehydharze, Garbonsäuren oder Carbonsäureanhydride
und Lewis-Säurekatalysatoren wie Bortrifluorid. Alkyl-, Aryl- und Alkoxyamine und vorzugsweise Polyamine einschließlich
von Materialien wie Äthylendiamin, p-Phenylendiamin, Tetra-(h7/droxyäthyl)-diäthylentriamin
und ähnliche, an sich bekannte Materialien sind bevorzugt.
Die Polyurethanharze, die in den erfindungsgenäßen Anstrichmitteln
verwendet werden, sind an sich bekannte, im Handel erhältliche Elastomere, welohe durch die Reaktion von entweder
einem Polyester oder Polyäther mit einem aromatischen oder aliphatischen Diisocyanat gebildet und durch die Isocyanatgruppe
durch Reaktion mit Glykolen, Diaminen, Disäuren
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oder Aminoalkoholen vulkanisiert bzw. ausgehärtet werden.
Bevorzugte Polyurethanharze besitzen "■ bis 6 % an reaktionsfähigen
NGO-Gruppen und sie stammen von aliphatischen Diisocyanaten ab.
Der Initiator für die Pfropfpolymerisation besteht aus Silberionen,
und er kann aus Silbersalzen wie Silbernitrat, Silberperchlorat oder Silberacetat oder aus metallischem Silberpulver,
das zu Silberionen durch Reaktion mit dem Peroxidpolymerisationsinitiator
umgewandelt wird, herrühren. Beliebige der großen Vielzahl von an sich bekannten Initiatoren vom
Peroxid-Typ können verwendet werden. Solche Initiatoren umfassen: Benzylperoxid, Methyläthylketonperoxid, tert.-Butylhydroperoxid,
Wasserstoffperoxid, Ammoniumpersulfat, Di-tert.-butylperoxid, tert.-Butylperbenzoat und Peressigsäure.
Die zur Bildung der erfindungsgemäßen Anstrichmittel verwendeten Lösungsmittel sind nicht kritisch, und sie werden im Hinblick
auf das Lösungsvermögen, die chemische Stabilität, die Flüchtigkeit, die Farbe, den Geruch, die Toxizität, die Korrosionsbeständigkeit
und die Kosten entsprechend der üblichen Praxis auf dem Fachgebiet ausgewählt. Für gewöhnlich werden
Kombinationen von Lösungsmitteln verwendet, um ein Lösungsmittelsystem
zu bilden, das sicherstellt, daß alle Bestandteile des Anstrichmittels aufgelöst werden. So können Lösungsmittel
wie Methylethylketon, Methylisobutylketon, Toluol, Xylol, Cyclohexanon, Dimethylformamid, Tetrahydrofuran oder Mischungen
hiervon zum Auflösen des Urethanharzes verwendet werden. Lösungsmittel
wie üthylenglykolnr-· .,methyläther (Cellosolve), Xthylenglykolmonomethyläth'-.ofe-nat
(Cellosolveacetat), Äthanol, Isopropanol, Butanol, Diäthylenglykolmonobutyläther (Butylcarbitol),
Athylacetat, Benzol, Toluol, Xylol oder Mischungen hiervon können zum Auflösen der anderen Bestandteile des Anstrichmittels
verwendet werden.
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Eine große Vielzahl von Pigmenten kann in dein erfindtuagsgemäßen
Anstrichmittel verwendet werden, oder alternativ kann das Mittel ohne ein Pigment verwendet werden, um einen
auf der Unterlage chemisch gebundenen, klaren Überzug herzustellen. Anorganische Pigmente sind wegen ihrer Stabilität
bei höheren 'Temperaturen bevorzugt, dennoch können organische Pigmente ebenfalls verwendet v/erden. Tjrpische
brauchbare Pigmente umfassen Metalloxide und -salze wie •Titandioxid, Zinkoxid, Bleioxid, Eisen(II)- und Eisen(IIl)-oxid,
Chromoxid, verschiedene Bleisalze und Ruß.
Das erfindungsgemäße Anstrichmittel ist besonders zur Verwendung mit reaktionsfähigen Kupplern, die zur Erniedrigung
der Grenzflächenspannung der Pigmente dienen und mit dem Harz und dem Vorpolymeren reagieren, so daß die Wechselwirkung
und damit auch die Haftung des Anstrichmittels einschließlich des Pigmentes auf der Unterlage verbessert wird,
geeignet. Bevorzugte Kuppler sind Organosilane wie gamma-Glycidoxypropyltrimethoxysilan,
beta-(3,4-Epoxycyclohexyl)-äthyltrimethoxysilan,
gamma-Aminopropyl-triäthoxysilan und Vinyltriac etoxysilan.
Das erfindungsgemäße Anstrichmittel ist mit einer großen Vielzahl von im Handel erhältlichen Zusätzen für Anstrichmittel
wie thixotropen Mitteln, Körper gebenden Mitteln, Entschäumern, Antioxidantien, Stabilisatoren gegen. UV-Licht
und ähnlichen Materialien verträglich, die normalerweise verwendet werden, um ein Durchsacken und eine Kuchenbildung zu
vermeiden, die Suspension des Pigmentes zu unterstützen, die Ausgleichseigenschaften zu steuern, die Konsistenz des Anstrichmittels
zu verbessern, das Schäumen als Ergebnis der Einwirkung von Scherkräften zu unterdrücken, wobei dies zur
Bildung von Löchern und Kratern beim Auftrag des Anstrichmittels führen kann, und um ähnliche Zwecke zu erreichen.
Typische Materialien umfassen die organischen und anorgani-
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sehen, thixotropen Materialien, durch thermische Zersetzung
hergestellte Kieselerde, Cellulosederivate, Antischaummittel auf Basis von Silikonen sowie eine große Vielzahl von anderen
Materialien, die auf dem Fachgebiet der Formulierung von
Anstrichmitteln an sich bekannt sind.
Die Anteile der Materialien, welche sur Herstellung der erfindungsgemäßen,
neuen Anstrichmittel verwendet werden, sind nicht kritisch, und sie können in gewissen Grenzen variiert
werden, in Abhängigkeit von der besonderen, vorgesehenen Auftragsmethode und der gewünschten Härte, der Flexibilität oder
anderen Eigenschaften, die der fertige Anstrich besitzen soll. In der folgenden Tabelle I sind anwendbare Bereiche dieser Anteile
angegeben:
Art des Bestandteils
Polymerisierbares
Mononeres
Mononeres
Polyurethanharζ
Eoo^ryvorpolymerisat
Härter
Polymerisationsinitiator
Pfropfinitiator
Lösungsmittel
Pigment
Pigmentkuppler
Lösungsmittel
Pigment
Pigmentkuppler
Zusatzstoffe:
Thixotrope, Körper
gebende Mittel,
Antischaummittel,
usw.
gebende Mittel,
Antischaummittel,
usw.
breiter !Bereich bevorzugter Bereich
0,5-5,0 Gew.-^ 2,0-1OjO »
0,5-5,0 »
2,5-20,0 "
10—100 ppm
3O-O5 Gew.
0-20,0 "
0-2,0 »
0,5-5,0 »
0,5 bis 2,5 Gew.-Jj 2,0 bis 5 "
1,0 bis -1,5 "
stöchiometrisch mit Urethan- und Epoxyharz en
Ο," bis "",O Gew.-%
25-5O -DOlTl
40-65 Gew.-Ji 5,0-7,0 »
0,5-1,5 "
1,0-3,0 »
609850/1034 BAD ORIGINAL
Das erfindungsgemäße Anstrichmittel kann ohne Anwendung von Primern oder Grundüberzügen auf eine große Vielzahl von Unterlagenmaterialien
aufgetragen werden einschließlich auf aus Stahl oder Aluminium hergestellte Metallgegenstände,
Kunststoffgegenstände einschließlich Folien oder festen Gegenständen, hergestellt aus Materialien wie ITylon, Polyurethan,
ATSS-terDOlymerisateii, Polyolefinen, Harnstoffformaldehyd,
Polyphenylenoxiden und Mischungen der zuvorgenannten
Kunistoffe, keramische Gegenstände oder zahlreiche andere Materialien, die normalerweise mit einer Anstrichoberfläche
versehen werden. Das Anstrichmittel wird auf die Unterlage bzw. den Träger in einer beliebigen geeigneten Weise aufgebracht,
z.B. durch Spritzen, Bürsten oder V/alzenauftrag, und
es wird ausgehärtet und chemisch an den Gegenstand gebunden, indem der mit Anstrich versehene Gegenstand Temperaturen im
Bereich von 65,6 bis 14-9° 0 (15O bis ^0O0F) für Zeitspannen,
die von ^5 min bis 2 h reichen, in Abhängigkeit von der Art ·
des Materials, aus welchem die Unterlage gebildet wird, ausgegesetzt wird.
Die Erfindung betrifft daher neue Anstrichmittel, die in universeller
Weise auf eine Vielzahl von Unterlagen oder Trägern wie Metalle oder Kunststoffe ohne Anwendung einer zwischenliegenden
Primerschicht oder Grundschicht aufgetragen werden können, wobei diese Anstrichmittel aus einem Gemisch eines
polymerisierbaren Vinylmonomeren, einem Epoxyvorpolymerisat,
einem Urethanharz, einem Peroxidpolymerisationsinitiator und einem Silber-Pfropfinitiator in einem geeigneten Lösungsmittel
gebildet werden. Konventionelle Zusatzstoffe für Anstrichmittel
können ebenfalls in das Mittel eingegeben v/erden. Ein Auftrag des Anstrichmittels in einer Schicht mit anschließendem
konventionellen Einbrennen bzw. Aushärten in einem Ofen ergibt einen mit Anstrich versehenen Gegenstand, bei welchem
der Anstrich chemisch mit dem Gegenstand verbunden ist und ausgezeichnete chemische und mechanische Eigenschaften zeigt.
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Die Erfindung wird anhand dor folgenden Beispiele näher
erläutert.
erläutert.
Es wurde ein Anstrichmittel aus den folgenden Bestandteilen, die generisch und - wo angebracht - durch die Warenbezeichnung
in Klammern identifiziert sind, hergestellt:
Urethanvorpolymerisat (Rucothane 279) 12,0 g
Polymainhärter (Shell λλλ) 20,0 "
Glycidylmethacrylat 1,0 "
HydroxyäthyIacrylat 2,0 "
Hydroxypropylacrylat 2,0 "
Silberperchlorat (0,1 #ige Lösung in [Toluol) 0,2 "
Benzoylperoxid 0,25 "
Xylol 40,0 »
n-Butanol 20,0 "
Methyläthylketon 37,0 "
Glycidoxypropyltrimethoxysilan 2,0 "
durch thermische Zersetzung hergestellte
Kieselerde (Gabosil) 0,75 "
Thixotropes Mittel (Μ.Ρ.Λ. 60) 3,0 "
Entschäumer (Monsanto 1244) 0,7 "
Antioxidans (Irganox lOlO) 0,5 "
UV-Stabilisator (Tinuvin P) 0,5 "
Titandioxid 19,0- »
Epoxidvorpolymerisat (Epon 828) 30,0
Zur Herstellung des Anstrichmittels wurde zunächst das Urethanvorpolymerisa+
in 60 g Methyläthylketon durch Erwärmen auf 65°C aufgelöst. 20 g des Polyaminhärters wurden zu dieser
Lösung hinzugegeben, anschließend ein Gemisch aller
Lösungsmittel. Diese Lösung wurde bei mäßiger Geschwindigkeit für wenige Minuten einer Scherbeanspruchung unterworfen. Die Anstrichmittel-Zusatzstoffe wie der Entschäumer, das Antioxidans und die UV-Stabilisatoren wurden allmählich
Lösungsmittel. Diese Lösung wurde bei mäßiger Geschwindigkeit für wenige Minuten einer Scherbeanspruchung unterworfen. Die Anstrichmittel-Zusatzstoffe wie der Entschäumer, das Antioxidans und die UV-Stabilisatoren wurden allmählich
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zu der Lösung hinzugegeben. Hieran schloß sich die Zugabe des thixotropen Mittels und des TiO„-Pigmentes an. Schließlich
wurde das Dispergiermittel in Form von durch thermische Zersetzung hergestellter Kieselerde zugegeben, und die lösung
wurde 20 min einer hohen Scherbeanspruchung unterworfen. Die Lösung wurde dann auf etwa Zimmertemperatur abgekühlt und mit
dem Epoxyvorpolymerisat, dem Katalysator, dem Pfropfinitiator,
dem Monomerengemisch, dem Silankuppler und dem Hest des Lösungsmittels
vermischt. Dieses Gemisch wurde dann 5 min bei mäßiger
Geschwindigkeit einer Scherbeanspruchung unterzogen.
Das Anstrichmittel von Beispiel 1 wurde auf Testplatten aus nicht-phosphatiertem Stahl, Aluminium, Nylon und thermoplastischem
Material (Produkt mit der Warenbezeichnung Noryl von
General Electric) unter Anwendung einer Mitteldrucksprüh-
pistole bei 2,81 kp/cm (40 psi) aufgetragen. Die mit Anstrich
versehenen Metallproben wurden 30 min bei 121,1 0
F) ausgehärtet, und die mit dem Anstrich versehenen Kunststoffproben wurden 60 min bei 82,20C (1800S1) ausgehärtet.
Ähnliche Platten wurden hergestellt, wozu 2 im Handel erhältliche Anstrichmittel verwendet wurden, die unter den
Handelsbezeichnungen Chrysler DS-CC-258 und Cook ΣΓ69Ε6Μ verkauft
werden. Die Testmethoden und die Testergebnisse waren wie folgt:
Testmethoden
Aussehen - (a) Glätte - wurde visuell festgestellt;
Aussehen - (a) Glätte - wurde visuell festgestellt;
(b) Glanz - wurde visuell bei einem Winkel von 60°
und 80 beobachtet und mit einem Glanz messer gemessen;
(c) Bedeckung - wurde visuell beobachtet, falls die
Oberfläche vollständig und gleichförmig bedeckt war;
(d) Haftung - Die Haftung auf allen Unterlagen
wurde dadurch untersucht, daß 1O Linien in einem Abstand von 2,54
mm (0,1 inch) in der ersten Richtung und 1O Linien quer hierzu
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eingeritzt wurden, d.h. ein Kreuzschnitt angefertigt wurde. Ein S-bück
eines druckenrpfindlichen Streifens wurde hart gegen das Quadrat gepreßt
und scharf abgezogen. Die Anzahl der nicht abgeschälten Quadrate wurden
ausgezählt, um den Prozentsatz der Haftung zu erhalten.
Korrosionsbeständigkeit -
(a) Wassereintauchversuch - Die
mit Anstrich versehenen Proben wurden bis zu j Wochen im Wasser
von 32,20C (9O°F) eingetaucht.
Die Proben wurden jeden Tag herausgenommen und die Haftung wie zuvor bestimmt.
(b) SalzsPrlihtest - Die .Festplatten
wurden mit 2 diagonalen Einschnitten geritzt und dem SaIzsprühi^est
für 5OO h bei J7,O°G
(1000J?) unterworfen.
Testergebnisse
Unterlage
Bsp. 1 (erfindungsgemäß) Handelsübliche Anstrichmittel
DS-GG-250
(Chrysler)
(Chrysler)
XY69EW1 (Gook)
Λ . Aussehen und Glanz
Stahl
Aluminium
thermoplast.
Aluminium
thermoplast.
Schaum
Nylon
Nylon
Unterlage
2. Haftung
Stahl
Aluminium
thermoplast.
Schaum
Hvlon
Hvlon
AUSS.
Glanz Auss.
Glanz Auss. Glanz
glatt
glatt
glatt
mittel1 mittel
glatt
glatt
orange
Haut
glatt hoch glatt hoch glatt
• ^1 orange mittel Haut
glänzend glatt
glänzend glänzend
mittel mittel
glatt mittel glatt glänzend
bei einem Winkel von 85° - der Glanz beträgt 65 %+
Anstrichmittel Handelsübliche Anstrichmittel
3 XY69EW1
Bsp. 1 (erfindungsgemäß)
100
IOO
IOO
IOO
IOO
DS-GG-258
(Chrysler)
(Chrysler)
65-75
70-75
98-99
70-75
98-99
(Gook)
100 % 75-30
609850/1 03A 30-85 90-95 90-95
35-90
-j. Wassereintauchversuch - Anzahl der Tage, die für ein nennenswertes
Abblättern erforderlich waren
Stahl 18+ Tage 1 Tag 1 Tag
Aluminium IB+ Tage -". Tag " Tag
thermoplast.
Schaum I*+ Tage " Tag 1 Tag
I-Tylon 18+ Tage '■ Tag 1 Tag
Z[-· Salzsprühtest - Anzahl der Tage, die für ein nennenswertes
Rosten erforderlich waren
Stahl 24+ Tage 1 Tag 1 Tag
Aluminium 24-+ Tage "■ Tag 1 Tag
thermoplast.
Schaum 24+ Tage ^ Tag i Tag
Nylon 24+ Tage ι Tag -1 Tag
Die Überlegenheit der erfindungsgemäSen Anstrichmittel ergeben
sich einwandfrei aus den oben angeführten Testergebnissen.
BeisOiel
'5
Mit dem Anstrichmittel von Beispiel 1 versehene Testplatten wurden
entsprechend der Arbeitsweise von Beispiel 2 hergestellt und sie wurden folgenden weiteren Untersuchungen unterzogen:
(a) Korrosionsbeständigkeit - Eine Fläche von 12,9 cm (2 sq.inch)
der Platten wurde mit einer standardmäßigen Detergenslösung bedeckt und 1 Tag bei Zimmertemperatur aufbewahrt. Die Arbeitsweise
wurde auf weiteren Platten wiederholt, wozu 5 .^ige
Essigsäure und 5 $ige Natriumhydroxidlösung verwendet wurden.
In jedem Fall ergab sich kein Verlust des Glanzes oder ein
Abblättern.
(b) Exposition im Freien - Die Platten wurden auf der Oberseite
eines Daches in der Stadt Brooklyn, New York, aufbewahrt, wo sie den normalen Witterungseinflussen für mehr als 1 Monat
exponiert wurden. Es wurde kein Mattwerden oder kein Abblättern des Anstriches beobachtet.
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BAD ORIGINAL
(c) UV-Beständigkeit - Die Platten wurden unter einer UV-Lampe
(Fabrikat Westinghouse Sun Lamp F.S20) in einem Abstand von 30,4-8 cm (i foot) für 3 Wochen angeordnet. Es ergab sich
keine Veränderung der Farbe oder des Glanzes, und es trat
keine Rißbildung oder Schuppelbildung auf.
(d) Mechanische Eigenschaften - Die Platten wurden den konventionellen
Testmethoden zur Messung der Stift- und Tukon-Härte der Oberfläche unterzogen, wobei eine Stifthärte von
2H und eine Tukon-Härte von 16 erreicht wurde. Die Flexibilität
der mit Anstrich versehenen Oberfläche wurde bestimmt, indem die Platten um einen Dorn von 3»175 mm (i/8")
gebogen wurden. Die mit Anstrich versehenen Oberflächen zeigten keine Rißbildung und keinen Verlust der Haftung bei diesem
Flexibilitätstest. Die Stoßfestigkeit wurde gemessen,
indem ein Gewicht sowohl gegen die mit Anstrich versehene Plattenoberfläche als auch die gegenüberliegende, nicht mit
Anstrich versehene Oberfläche der Platte fallengelassen wurde. Die Platten hielten in beiden Richtungen ohne Rißbildung oder
Verlust der Haftung eine Kraftexnwirkung von 81+ cm.kg
(80+ inch lbs.) aus.
- Patentansprüche -
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Claims (12)
1. Anstrichmittel, dadurch gekennzeichnet ,
daß es ein polymerisierbar es Yinylmonoiaeres, ein Polyurethanharz,
ein Epoxyharzvorpolymerisat, einen Härter für das Epoxyharz, einen Peroxidpolymerisationsinitiator
und eine Quelle von Silberionen, aufgelöst in einem Lösungsmittelsystem für diese Bestandteile, gegebenenfalls
zusammen mit anderen üblichen Inhaltsstoffen für
Anstrichmittel enthält.
2. Anstrichmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Monomere ein polyfunktionelles
Monomeres ist.
3. Anstrichmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Epoxyharzvorpolymerisat
mehr als eine Epoxygruppe pro Molekül aufweist.
4. Anstrichmittel nach Anspruch 1,2 oder 3? dadurch gekennzeichnet, daß der Härter für das Epoxyharz
ein Polyamin ist.
5. Anstrichmittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Polyurethanharz von einem aliphatischen Diisocyanat abstammt und
1 bis 6 # an reaktionsfähigen UOO-G-ruppen enthält.
6. Anstrichmittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß es weiterhin
ein Pigment und einen Kuppler für das Pigment enthält.
7. Anstrichmittel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet ? daß die Silberionen
von einem Silbersalz oder von Silbermetall abstammen;
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8. Anstrichmittel nach, einem der vorhei'gehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet , daß es 0,5 bis
5,0 Gew.-# des Monomeren, 2,0 bis 10 Gew.-^ des Polyurethanharzes,
0,5 bis 3,0 Gew.-£>
des EpoxyvorOolymerisates,
2,5 bis 20 Gew.-/S des Härters, 0,03 bis 1,0 Gew.-
1P des Initiators und ^O bis "00 ppm (Teile pro Million)
des Initiators enthält.
9. Anstrichmittel nach. Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß es 0 bis 20 Gew.-% des Pigmentes
und 0 bis 2,0 Gew.-^ des Kupplers für das Pigment enthält.
"ΙΟ,, Verwendung des Anstrichmittels nach einem der vorhergehenden
Ansprüche zur Herstellung eines beschichteten Gegenstandes mit einem chemisch auf seiner Oberfläche gebundenen
Überzug.
11. Ausführungsform nach Anspruch -"0, dadurch gekennzeichnet, daß der Gegenstand aus einem Material
aus Stahl, Aluminium oder Kunststoff besteht.
12. Gegenstand mit einem ausgehärteten Überzug aus dem Anstrichmittel
nach einem der Ansprüche 1 bis 9«
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