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Kleinkinderzahnbürs te
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Die Erfindung betrifft eine Zahnbürste für Kleinkinder, mittels welcher
eine regelmäßige Zahnpflege schon in der Zeit vom Anfang des Zahnens und bis zum
erfolgten Durchbruch des letzten Milchzahnes, etwa im dritten tebensjahr des Kindes,ausführbar
ist, d.h. bis das Kind eine herkömmliche Kinderzahnbürste ohne Nachteile für das
empfindliche Zahnfleisch benutzen kann.
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Die Zahnmediziner haben schon lange erkannt, daß die Zähne der Kleinkinder
bereits vom Anfang an einer sorgfältigen Pflege und insbesondere einer systematischen
gründlichen Reinigung bedürfen, um zu vermeiden, daß in der entscheidenden Zeit
zwischen dem Anfang des Zahnens und dem Durchbruch der letzten Milchzähne die gerade
in dieser Zeitspanne besonders empfindlichen Zähne on Zahnkrankheiten befallen werden.
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Jedoch gab es bisher keine geeigneten Pflegewerkzeuge, denn die herkömmliche
Zahnbürste ist viel zu groß und ihre Borsten viel zu hart, um in dem sehr empfindlichen
Munde eines Kleinkindes verwendet zu werden. Mit herkömmlichen Borsten ist es überhaupt
nicht möglich, eine geeignete Zahnbürste für Kleinkinder zu erstellen, weil bei
den hier in Frage kommenden sehr kleinen Dimensionen des Bürstenkopfes auch die
Borsten extrem kurz gehalten werden müssen - maximal etwa 3 mm - und bei einer so
kurzen Borstenlänge selbst die weichsten Borsten zu hart sind für die empfindliche
Gingiva eines Kleinkindes.
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Die Zahnpflege eines Kleinkindes konnte deshalb bisher nur mit unzulänglichen
Hilfsmitteln erfolgen, z.B. mittels eines Wattebausches, der in ein mildes Reinigungsmittel
eingetaucht war, wie Kochsalzlösung o.dgl.
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Solche Hilfsmittel reichen jedoch nicht aus, um die durchbrechenden
und die frisch durchgebrochenen Milchzähne gegen schädliche Einflüsse der Ernährung
u.s.w. zu schützen. Bevor der Kindermund und insbesondere die empfindliche kindliche
Gingiva stabil genug geworden sind, um die Einwirkungen einer herkömmlichen Zahnbürste
zu vertragen, sind die Milchzähne oft bereits von Karies angegriffen.
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Die vorliegende Erfindung hat zum Ziel, eine Kleinkinderzahnbürste
zu schaffen, die bereits vom Anfang des Zahnens verwendbar ist und es ermöglicht,
auch beim Kleinkind eine regelmäßige wirksame Zahnpflege einzusetzen. Vor allem
aber soll eine Kleinkinderzahnbürste gemäß der Erfindung die von der kindlichen
Anatomie bedingten extrem kleinen Ausmaße besitzen, ohne dadurch eine für die kindliche
Gingiva nicht tragbare Härte aufzuweisen. Ferner soll die Kleinkinderzahnbürste
eine solche Gestalt besitzen, daß der Bürstenkopf während des Pflegevorganges nicht
an den Zähnen anschlagen kann, und daß die Zähne bei einer einfachen Hin- und Herbewegung
des Bürstenkopfes allseitig gereinigt werden. Hierbei ist wichtig, daß insbesondere
die dem Zahn unmittelbar umgebenden Zahnfleischtaschen gründlich ausgeputzt werden.
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Schließlich soll die erfindungsgemäße Kleinkinderzahnbürste derart
einfach und billig herzustellen sein, daß sie als Einmalbürste dienen kann und nach
einmaligen bzw. höchstens nach eintägigen Gebrauch weggeworfen wird. In dieser Weise
verhindert man effektiv, daß die Zahnbürste irgendwelche Keime u.dgl. übertragen
könnte. Als Alternativ zu dieser Forderung soll die erfindungsgemäße Kleinkinderzahnbürste
sterilisierbar sein, also imstande sein, nach jedem Gebrauch ausgekocht zu werden.
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Diese Erfindungsziele werden dadurch erreicht, daß der Bürstenkopf
der Kleinkinderzahnbürste sowie zumindest der dem Bürstenkopf anschließende Teil
des Bürstenstiels einen umgekehrt V-förmigen Querschnitt aufweist, wobei an jeder
Innenseite
der V-Schenkel je ein Stück hochflorigen Textilstoffes befestigt ist. Dabei kann
an der Innenseite- eines jeden V-Schenkels je eine wannenförmige Ausnehmung vorgesehen
sein, welche der Aufnahme je eines Stückes hochflorigen Textilstoffes dient. In
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind sowohl der Bürstenkopf als
auch der Bürstenstiel aus kochfestem Material erstellt und der hochflorige Textilstoff
mittels eines kochfesten Befestigungsmittels an den V-Schenkel des Bürstenkopfes
befestigt.
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Auch kann der Bürstenkopf als Einwegteil ausgebildet sein und an einem
aus kochfestem Material, z.B. aus korrosionsbeständigem Metall, hergestellten Bürstenstiel
angeschraubt werden.
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Anhand der Zeichnungen wird in der Folge ein Ausführungsbeispiel dargestellt
und erläutert. Es zeigen Figur 1 den Bürstenkopf einer erfindungsgemäßen Kleinkinderzahnbürste,
stark vergrößert und in einer Seitenansicht, Figur 2 den Schnitt X-X der Fig. 1,
Figur 3 die erfindungsgemäße Kleinkinderzahnbürste in einer Seitenansicht, etwa
in NormalgrößeX Figur 4 einen getrennten Bürstenkopf in einer Rückansicht, etwa
fünfzehnfach vergrößert, und Figur 5 einen dem Bürstenkopf Fig. 4 zugeordneten getrennten
Bürstenstiel mit Befestigungsschraube und Führungsstiften.
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Die auf Figuren 1, 2 und 3 dargestellten Bürstenkopf 1 und Bürstenstiel
2 sind in einem Stück aus Kunststoff gefertigt.
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Sowohl der Bürstenkopf 1 als auch der dem Bürstenkopf nächstliegende
Teil des Bürstenstiels 2 weisen einen umgekehrt V-förmigen Querschnitt auf (Fig.2),
wobei der Winkel w zwischen den V-Schenkeln deutlich kleiner als 900 ist (im Ausführungsbeispiel
auf Fig. 2 rd. 65°). Der Bürstenkopf 1 bildet somit eine auf den Kopf gestellte
Rinne. Die Fortsetzung dieser Rinne zumindest an einem Teil des Bürstenstiels dient
dazu, zu verhindern, daß irgendwelche Kanten des Stiels anden Zähnen des Kleinkindes
anschlagen könnten.
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In den V-Flanken 3,4 des Bürstenkopfes 1 sind wannenförmige Ausnehmungen
5,6 ausgebildet, in welche Stücke 7,8 aus hochflorigem Textilstoff eingeklebt sind.
Als Klebemittel dienen die Klebeschichten 9,10. Die Textilfaser 71,81 ragen in die
V-Rinne des Bürstenkopfes 1 hinein und wirken als sehr weiche Borsten.
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Aus der-Darstellung Fig. 2 geht hervor, daß bei flachen Ausnehmungen
5,6 die Florhöhe von außen nach innen abnehmen muß Wenn dieses technische Schwierigkeiten
mit sich bringt, kann man die Ausnehmungen 5,6 entsprechend vertiefen, vgl. die
gestrichelt angedeuteten Vertiefungen 51,61 auf Fig. 2.
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In einer Variante des Ausführungsbeispiels ist der Bürstenkopf 1 von
dem Bürstenstiel 2 getrennt, indem ein mit Gewinde versehener Nocken 11 am Bürstenstiel
in einen Schraubengang 12 des Bürstenkopfes 1 einschraubbar gestaltet ist, vgl.
Figuren 4 und 5. Durch diese Maßnahme ist lediglich der Bürstenkopf als Einmal-
oder Wegwerfteil zu betrachten. Dabei muß der Bürstenstiel 2 desinfizierbar, also
kochbar, sein und wird am besten aus einem nicht-korrodierenden Metall gefertigt.
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Um Anstoßstellen an der Verbindung Bürstenkopf/Bürstenstiel zu vermeiden
ist es wegen der extrem kleinen Ausmaße sowie wegen des V-förmigen Querschnitts
des Bürstenkopfes und des Bürstenstiels zweckmäßig, den Anschluß Bürstenstiel/Bürstenkopf
mittels Führungsstifte 13,14 zu fixieren, die in entsprechende Fixierungsbohrungen
15,16 des Bürstenkopfes 1
hineinpassen und eine Übereinstimmung
der V-Flächen des Bürstenkopfes und des Bürstenstiels gewährleisten. Hierbei muß
der Bürstenkopf um die Länge eines Führungsstiftes 13, 14 verlängert werden (im
Verhältnis zu der Darstellung Fig. 1), damit die Fixierungsbohrungen 15,16 nicht
in die für die Textilstücke 7,8 vorgesehenen Ausnehmungen 5,6 hineinreichen. Verzichtet
man auf die Führungsstifte - was bei den winzigen Dimensionen schon bedenklich ist
- und verschraubt man den Bürstenkopf ohne sie an dem Bürstenstiel, muß der Bürstenstiel
einen zylindrischen Querschnitt aufweisen und der Bürstenkopf sich über eine längere
Strecke hinweg bis zu einem gleich großen zylindrischen Querschnitt verJüngen, damit
in jeder Drehstellung eine jede Kantenbildung vermieden wird, an welcher der empfindliche
Kindermund verletzt werden könnte (nicht gezeichnet).
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Um Kantenbildung zu verhindern, ist in der auf Figuren 4 und 5 dargestellten
Variante des Ausführungsbeispiels die Befestigungsschraube 11 an einer durch eine
Längsbohrung des Bürstenstiels 2 verlaufenden Spindel 17 angeordnet, welche mittels
eines am Ende des Bürstenstiels befindlichen Drehgriffs 18 betätigt wird.
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Wenn nicht besondere Verhältnisse vorlIegen, lohnt es sich im Anbetracht
der geringen Materialkosten allgemein, Bürstenkopf und Bürstenstiel in einem Stück
zu fertigen und im Ganzen als Einmal- oder Wegwerfgegenstand zu benutzen.
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5 Ansprüche
L e e r s e i t e