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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum elektrostatischen Auftragen bzw. Aufsprühen von Materialteilchen,
wie Pulvermaterialien, Faserstoffen und/oder Farben, mit einem in einen Austrittsdiffusor od. dgl.
mündenden Zuführkanal für die Materialteilchen, in welchem ein mit Isoliermaterial umgrenzter Entladungsraum
ausgebildet ist, in dem eine der Materialströmung entgegengerichtete Spitzenentladungselektrode
und eine entgegengesetzte wie diese gepolte stumpfe Gegenelektrode stromauf im Abstand von der Spitzenentladungselektrode
angeordnet sind, wobei der Entladungsraum eine sich stromab der Gegenelektrode an
diese anschließende Erweiterung bildet.
Zum elektrostatischer Auftragen von Pulvermaterial, Faserstoffen und Farben geeignete Vorrichtungen sind
bereits bekannt. Diese elektrostatischen Auftragsvorrichtungen können je nach dem physikalischen System
der Aufladung in drei Hauptgruppen eingeteilt werden.
Die zu der ersten Gruppe gehörenden Vorrichtungen haben eine an eine außerordentlich hohe Spannung
(50—15OkV) angeschlossene Aufladeelektrode. Der Krümmungsradius dieser Elektrode wird sehr klein
gewählt (Nadelspitze, Schneide), so daß die Luftteilchen der Umgebung durch die ionisierende Wirkung der
Elektrode (Koronaentladung) ionisiert werden und die feinen Teilchen des aufzusprühenden bzw. aufzustreuenden
Materials die ionisierten Luftteilchen aufnehmen und dadurch selbst eine Ladung erhalten. Durch die an
eine Hochspannungsquelle angeschlossene Elektrode und das um den (mit Farbe, Pulvermaterial oder
Faserstoffen) zu überziehenden Gegenstand herum ausgebildete Kraftfeld wird die Strömung der geladenen
Teilchen in Richtung des zu überziehenden, an einen Gegenpol angeschlossenen, geerdeten Gegenstandes
gelenkt
Nachteilig bei dieser Lösung ist die verhältnismäßig hohe elektrische Spannung, zu deren Erzeugung
komplizierte und aufwendige Spannungsquellen benötigt werden. Außerdem bedeutet die frei herausstehende
Metallelektrode eine gesteigerte Funken- und Feuergefahr. Ferner ist der infolge der Luftionisation gebildete
Ionenwind gesundheitsschädlich und kann die in der Umgebung befindlichen Gegenstände aufladen, was bei
Berührung unangenehme elektrische Schläge bzw. Funken- und Feuergefahr verursacht Die ungleichmäßige
Ladungsverteilung der versprühten bzw. verstreuten Teilchen ist ein weiterer Nachteil.
Die in die zweite Gruppe gehörenden Vorrichtungen haben neben der Hochspannungselektrode für die
Aufladung ncch eine geerdete Hilfselektrode. Die zu versprühenden Materialteilchen gelangen während
ihres Hindurchströmens durch die Vorrichtung mit der Hochspannungselektrode in Kontakt und nehmen die
Ladung aus dem von der Hilfselektrode erzeugten intensiven Feld auf. Dieses Verfahren ist als moderner
und fortschrittlicher anzusehen, da keine Außenelektrode verwendet wird und die Betriebsspannung verhältnismäßig
gering ist (20 bis 30 kV). Die Anwendung ist jedoch recht eingeschränkt, weil bei nur schwierig
aufzuladenden, einen größeren spezifischen Widerstand aufweisenden Stoffen, in erster Linie pulverförmigen
Materialien, der Wirkungsgrad ziemlich gering ist Auch die der dritten Gruppe zuzuordnenden Lösungen
weisen keine Hochspannungselektrode auf. Der aufzusprühende bzw. aufzustreuende Stoff erhält seine
Ladung durch Reibungselektrizität; ein durch eine besondere Spannungsquelle hergestelltes hohes elektrisches
Potential ist also nicht erforderlich. Nachteilig ist jedoch, daß dieses Verfahren nur bei pulverförmigen
Substanzen wirksam ist und wegen des Fehlens einer Hochspannungselektrode und des mit dieser erzeugten
Kraftfeldes der Wirkungsgrad im allgemeinen den Wirkungsgrad deY Elektrodensysteme nicht erreicht
Es ist auch eine Farbspritzvorrichtung bekannt (DE-OS 19 53 989), bei welcher die Farbteilchen für ihre
Aufladung wenigstens teilweise im Gegenstrom zum Ionenwind geführt werden, welcher von einer Nadelelektrode
außen vor der Mündung des Austrittsdiffusors erzeugt wird, wobei die Nadelelektrode in Höhe der
Längsachse des Farbstrahles angeordnet ist und zur Mündung des Spritzkopfes hin gerichtet ist Die stumpfe
Gegenelektrode ist von dem die Austritssmündung umgebenden Düsenring selbst gebildet Beide Elektrodenanordnungen
sind von einem isolierten Rohr umgeben. Da die zur Austrittsöffnung hingerichtete
Koronaentladung eine hohe Konzentration von atmosphärischen Ionen bildet, die den Strom von atomisierten
Farbpartikeln in einer der Partikelbewegung entgegengesetzten Richtung durchsetzen, wird eine
hohe Ladung auf die Farbpartikel übertragen. Bei einer anderen bekannten Vorrichtung mit den eingangs
erwähnten Merkmalen, die zum Auftragen von Flüssig-Veits- oder Pulverteilchen vorgesehen ist (FR-PS
12 23451), schließt an eine Austrittsdüse ein sich s anfangs konisch erweiternder und dann zylindrischer
Entladungsraum an, der dann in einen Austrittsdifusor
übergeht Am Ende des zylindrischen Teils des Entladungsraumes sitzt als Entladungselektrode eine
ringförmige Schneidenelektrode, welche dem die stumpfe Gegenelektrode bildenden Düsenring zugewendet ist Am Stirnrand des Austrittsdiffusors kann
eine zusätzliche Entladungselektrode in Form einer ringförmigen Schneidenelektrode angeordnet sein,
welche zu dem zu überziehenden Gegenstand hinweist Bei beiden dieser Vorrichtungen ist jedoch der
Wirkungsgrad für Materialien mit größerem spezifischen Widerstand, wie insbesondere pulverförmigen
Materialien, noch gering, weil die Verweilzeit der Materialteilchen im Entladungsfeld verhältnismäßig
kurz und daher die Aufladungswahrscheinlichkeit gering sind.
Demgegenüber wird durch die Erfindung die Aufgabe gelöst, eine Vorrichtung zum elektrostatischen Auftragen
bzw. Aufsprühen von Materialteilchen, wie Pulvermaterialien, Faserstoffen und/oder Farben zu
schaffen, bei welcher eine noch intensive und gleichmäßigere Aufladung der auszugebenden Materialteilchen
bei geringer Entladungsspannung erreicht wird.
Dies wird erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung der eingangs erwähnten Art dadurch erreicht, daß sich der
Entladungsraum stromab der Erweiterung verengt und in der Verengung die Spitzenentladungselektrode in
Form einer Nadelelektrode angeordnet ist.
Durch die Erfindung werden gegenüber dem Stand der Technik qualitativ bessere Überzüge geliefert, und
es kann gleichzeitig mit geringeren Spannungen gearbeitet werden. In dem erfindungsgemäß vorgesehenen
Entladungsraum im Inneren des Zuführkanals, in welchem die aufzutragenden Materialteilchen im
Gegenstrom zu der Strömungsrichtung der Ionen aufgeladen werden, werden die aufzuladenden Materialteilchen
im Bereich der Elektroden in der durch die Form des Entladungsraumes bestimmten Weise geführt,
so daß die Aufladung sehr intensiv und gleichmäßig ist. Die Geschwindigkeit der die Materialteilchen durch
den Zuführkanal fördernden Luft sinkt beim Eintreten in den Entladungsraum aufgrund dessen anfänglicher
Erweiterung ab, so daß die Materialteilchen hier abgebremst werden. Gleichzeitig fallen aufgrund der
Form des Entladungsraumes und der Anordnung der Nadelelektrode die Feldlinien des Aufladungsfeldes,
entlang denen sich die von der Nadelelektrode aufgeladenen ionisierten Luftmoleküle zu der stumpfen
Gegenelektrode bewegen, praktisch mit den Stromlinien der den Entladungsraum passierenden Materialteilchen
zusammen. Da außerdem die Bewegungsrichtung der ionisierten Luftmoleküle und der Materialteilchen
einander entgegengesetzt ist, ist die Verweilzeit der Materialteilchen im Ionenwind des Aufladungsfeldes
groß, so daß die Wahrscheinlichkeit groß ist, daß einzelne aufgeladene Luftmoleküle an der Oberfläche
der neutralen Materialteilchen anhaften und dadurch denselben eine elektrische Ladung übergeben.
Die erfindungsgemäß gleichmäßig und sehr intensiv aufgeladenen aufzutragenden Teilchen lagern sich nach
der Aufladung entweder unmittelbar durch ihre eigene Ladung oder mittels der durch zusätzliche Aufladung in
dem zwischen Ladeelektrode und zu überziehenden Gegenstand auftretenden äußeren Kraftfeld noch
gesteigerten Energie durch Wirkung des äußeren Kraftfeldes auf dem zu überziehenden Gegenstand ab.
Außerdem besteht durch die Erfindung ein zusätzlicher Vorteil darin, daß die Anordnung der Elektroden
im Inneren des Zuführkanals eine größere Sicherheit bietet, weil dadurch neben der ohnehin möglichen
geringen Entladungsspannung beide Elektroden nicht zum Äußeren der Vorrichtung hin frei liegen, so daß
auch keine Berührungs-, Funken- und Feuergefahr besteht und außerdem der infolge der Luftionisation
gebildete Innenwind im Inneren der Vorrichtung geschützt erzeugt wird. Durch die erfindungsgemäße
Anordnung kann mit einer wesentlich geringeren Spannung (40—60 kV) ein einwandfreier Oberflächenüberzug
auch für Pulvermaterialien und Faserstoffe erreicht werden.
In einer Ausgestaltung der Erfindung kann das innere Kraftfeld auch aus mehreren aneinander anschließenden
erfindungsgemäßen Entladungsräumen aufgebaut werden. In diesem Fall kann die Länge des Kraftfeldes
vergrößert werden, wodurch eine noch intensivere Aufladung erreicht wird.
Bei mehreren erfindungsgemäßen Entladungsräumen wird eine Lösung bevorzugt, bei welcher zwischen der
am nächsten am Diffusor liegenden Nadelelektrode, an welche die Hochspannung angelegt ist, und der am
nächsten am Eintrittsende des Zuführkanals liegenden Gegenelektrode, welche geerdet ist, eine Anzahl von
Zwischenelektroden aus elektrisch leitendem Material angeordnet sind, die an ihrem der Nadelelektrode
zugewendeten Ende stumpf und an ihrem der Gegenelektrode zugewendeten Ende spitz sind und
weder untereinander noch mit der Nadelelektrode noch der Gegenelektrode elektrisch verbunden sind. Hierdurch
werden die Zwischenelektroden mit im Sinne des elektrischen Gleichgewichts stufenweise absinkendem
Potential aufgeladen. Es ist zwar an sich bekannt (AT-PS 3 02 511), an der Innenwand eines Isolationsrohres,
durch welches die aufzuladenden Materialteilchen hindurchströmen, mehrere Elektroden im Abstand
voneinander anzuordnen, die zur Erzeugung von Koronaentladungen an verschieden hoher Potentialen
liegen. Hierbei werden jedoch entsprechende Stufen-Schaltelemente und Spannungsteiler verwendet
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung verjüngt sich der Entladungsraum an seinem Austrittsquerschnitt
über den Querschnitt des Zuführkanals hinaus düsenartig, wodurch die aufgeladenen Teilchen nach der
Aufladung eine hohe Beschleunigung erfahren und der Stromlinienverlauf der Austrittsströmung aus dem
Entladungsraum dem Verlauf der zu der Spitze der Nadelelektrode führenden Feldlinien weiter angenähert
wird.
Zusammenfassend besteht der Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung insbesondere darin, daß Pulvermaterialien,
Faserstoffe wie Farben mit einer wesentlich geringeren Energie aufgetragen werden können, als dies
bei den bisher bekannten Vorrichtungen der Fall war.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen, die aus der Zeichnung ersichtlich
sind, erläutert. In der Zeichnung zeigt jeweils schematisch,
F i e. 1 eine Spritzpistole mit einer erfindungsgemäßen
Aufladevorrichtung im Längsschnitt
F i g. 2 die prinzipielle Anordnung eines weiteren Ausführungsbeispiels der Vorrichtung mit mehreren
symmetrischen Kraftfeldern,
F i g. 3 eine Abwandlung der Ausführungform nach F i g. 1 ohne gesondertes äußeres Kraftfeld,
Fig.4 im Längsschnitt die prinzipielle Anordnung einer weiteren Ausführungsform der Vorrichtung, bei
welcher die Gegenelektrode als Netz ausgebildet ist,
Fig.5 im Längsschnitt eine Ausführungsform der
Vorrichtung, bei welcher die Gegenelektrode als Ringelektrotrode ausgebildet ist,
F i g. 6 im Längsschnitt eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung mit ringförmiger Gegenelektrode in
Form einer Düse mit verengtem Querschnitt an der Eintrittsseite des Entladungsraumes,
F i g. 7 eine prinzipielle Anordnung einer Weiterentwicklung der in Fig.6 gezeigten Auftragsvorrichtung
im Längsschnitt, wobei sich der Entladungsraum für das elektrische Kraftfeld in Höhe der Spitze der Entladungselektrode
über den Querschnitt des Zufuhrkanals in Art einer Düse verengt und
F i g. 8 eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung im Längsschnitt mit einer Gegenelektrode, die als
zum Transport der Materialteilchen dienendes, an das geerdete Gehäuse der Vorrichtung angeschlossenes
Rohr ausgebildet ist
Bei dem aus F i g. 1 ersichtlichen Ausführungsbeispiel ist innerhalb eines von Isoliermaterial, d. h. den Strom
nicht leitendem Material begrenzten Zuführkanals 12 für die aufzutragenden Materialteilchen eine Entladungselektrode
in Form einer Nadelelektrode 1 angeordnet, deren Spitze 2 in die der Strömungsrichtung
der Materialteilchen entgegengesetzte Richtung zeigt In Zuführrichtung der Materialteilchen stromauf
von der Spitze 2 der Nadelelektrode 1 ist in der Axialmitte des Zuführkanals 12 eine Gegenelektrode 4
in Form einer vollzylindrischen, an beiden Enden abgerundeten Mittelelektrode angeordnet Zwischen
der Spitze 2 der Nadelelektrode 1 und der Gegenelektrode 4 ist von dem Zuführkanal 12 ein sich
strömungsgünstig kontinuierlich im Anschluß an die Gegenelektrode 4 erweiternder und zur Spitze 2 der
Nadelelektrode 1 hin verengender Entladungsraum 25 ausgebildet Die Nadelelektrode 1 ist über einen
strombegrenzenden Widerstand 11 und ein Hochspannungskabel
10 an den einen Pol einer Hochspannungsgleichstromquelle 9 angeschlossen. Der andere Pol der
Gleichstromquelle 9 ist durch Erdung mit dem zu überziehenden Gegenstand 5 verbunden. Die Gegenelektrode
4 ist ebenfalls geerdet. Die Nadelelektrode 1 sitzt in einem mit der sich erweiternden Mündung des
Zuführkanals einen Austrittsdiffusor bildenden zentralen Leitkörper 8 und setzt sich durch diesen hindurch
über den Austrittsdiffusor hinaus nach vorne fort, wo sie in einer weiteren Spitze 3 endet. Die zum zu
überziehenden Gegenstand 5 zeigende Spitze 3 der Nadelelektrode 1 bildet mit dem zu überziehenden
Gegenstand 5 ein Kraftfeld 7, während die am Austritt aus dem Entladungsraum 25 befindliche, nach hinten
weisende Spitze 2 mit der hinten am Eintritt in den Entladungsraum 25 angeordneten, abgerundeten Gegenelektrode
4 ein Kraftfeld 8 bildet Die aufzusprühenden bzw. aufzustreuenden Materialteilchen gelangen
durch einen biegsamen Kunststoffschlauch 15, der an dem Metallgehäuse 18 der Spritzpistole befestigt ist, in
feindispersem Zustand in den erweiterten Entladungsraum 25, wobei sie durch die Erweiterung abgebremst
werden, bewegen sich in diesem weiter und durchlaufen das von der Spitze 2 der Nadelelektrode 1 und der
abgerundeten, geerdeten Gegenelektrode 4 gebildete Kraftfeld 6, in welchem sich die Teilchen aufladen,
während sie sich entlang den Feldlinien des Kraftfeldes 6, jedoch in entgegengesetzter Richtung zu den aus der
Spitze 2 austretenden Ionen bewegen. Durch die Form
s des Entladungsraumes 25 ist somit eine hohe Wahrscheinlichkeit
gegeben, daß die Teilchen die aus der Nadelelektrode 1 austretenden Ionen vollständig
einfangen.
Für die wirksame Funktion des innerhalb des Entladungsraumes 25 befindlichen Kraftfeldes 6 ist die
erfindungsgemäße asymmetrische Elektrodenausbildung von großer Bedeutung. Asymmetrisch deshalb,
weil der Spitze 2 der Entladungselektrode 1 die abgerundete Oberfläche der geerdeten Gegenelektrode
4 gegenübersteht Nur durch die asymmetrische Ausbildung des Kraftfeldes 6 ist gewährleistet, daß die
elektrischen Ladungen, Ionen, ausschließlich aus dem Bereich der Koronaentladungen der Spitze 2 austreten
und auf diese Weise nur gleichsinnig geladene Ionen strömen bzw. die Materialteilchen aufladen.
In dem durch die Form des Entladungsraumes sich unverformt ausbildenden Kraftfeld 6 wird das aufzutragende
Material infolge der ihm entgegengerichteten Ionenströmung gleichmäßig und sehr intensiv aufgeladen
und gelang dann als mit Ladung versehene Materialteilchen an der Nadelelektrode 1 entlangströmend
an dem Leitkörper 8 vorbei durch den Diffusor 21 hindurch in das zwischen der vorderen Spitze 3 und dem
zu überziehenden Gegenstand 5 befindliche äußere Kraftfeld 7. In dem Kraftfeld 7, in welchem die
aufzutragenden Materialteilchen in der gleichen Richtung strömen, wie die Ionen erhalten die Materialteilchen
noch eine zusätzliche Ladung und lagern sich teils vermöge ihrer eigenen Ladung, teils durch die Wirkung
des äußeren Kraftfeldes 7 auf dem zu überziehenden Gegenstand 5 ab.
Bei ihrem Austritt aus dem Diffusor 21 erhalten die Materialteilchen noch eine Umlenkung durch einen
Luftstrom, welcher durch die am Austritt des Diffusors an dessen Außenumfang angeordnete Düse 14 hindurch
zugeführt wird und die aufzutragenden Materialteilchen in günstig feiner Verteilung in das äußere Kraftfeld 7
einbringt Die Luft für den Luftstrom gelangt durch einen zwischen dem Zuführkanal 12 und dem äußeren
Mantel 13 der Spritzpistole ausgebildeten Raum oder Kanal 22 in den Diffusor 21 des Sprühkopfes. Die Luft
tritt in den Kanal 22 durch den hohl ausgebildeten Metallgriff 18 der Vorrichtung ein, welchem sie mittels
eines am Boden des Griffes 18 angeschlossenen Luftführungsschlauches 19 zugeführt wird. Der Luftstrom
kann mittels des mit einer Taste zu betätigenden Ventils 17 im Inneren des Metallgriffes 18 unterbrochen
werden. Die durch den Luftschlauch 19 einströmende Luft steuert in an sich bekannter Weise mit Hilfe
weiterer, in der Zeichnung nicht dargestellter Fühlerund Schaltvorrichtungen die Stromquelle 9 und den
Transport und die Dosierung des aufzutragenden Materials durch den Schlauch 15. Der Metallgriff 18 der
Auftragvorrichtung ist aus Gründen des Arbeitsschutzes vorzugsweise geerdet
Bei der in F i g. 2 dargestellten Ausführungsform sind
mehrere sich erweiternde und wieder verengende Entladungsräume 25 ausgebildet, zwischen denen im
Längsschnitt tropfenförmige metallene Zwischenelektroden 23 angeordnet sind, deren in die Richtung des
Diffusors 21 weisende Stirnseite abgerundet ist, während ihr in Richtung der Gegenelektrode 4 dem
Zuführstrom der Materialteilchen entgegen weisendes
Ende spitz ist, so daß mehrere asymmetrische Felder hintereinander ausgebildet sind. Die Zwischenelektroden
23 haben untereinander keine Verbindung.
In jedem der in Fig.2 dargestellten Kraftfelder 6
strömen gleichsinnige Ladungen, gleichsinnig geladene Ionen, deren Ladung mit der der Ionen des äußeren
Kraftfeldes identisch ist. Auf diese Weise werden die aufzuladenden Materialteilchen, die in den inneren
Kraftfeldern in einer der Bewegungsrichtung der Ionen entgegengesetzten Richtung strömen, intensiv mit
gleichsinniger Ladung aufgeladen. Die zwischen der Nadelelektrode 1 und der Gegenelektrode 4, die wie im
Ausführungsbeispiel nach F i g. 1 ausgebildet ist, hintereinander ohne leitende elektrische Verbindung angeordneten
Zwischenelektroden 23 werden von der an die Gleichstromquelle 9 angeschlossenen Nadelelektrode
1 mit in Richtung der geerdeten abgerundeten Gegenelektrode im Sinne des elektrischen Gleichgewichts
stufenweise absinkendem Potential aufgeladen, wobei die infolge der Ionisation von vorn erhaltenen
Ladungen den sich nach hinten entfernenden Ladungen gerade das Gleichgewicht halten. Durch diese konstruktive
Ausbildung kann die Intensität der Aufladung des aufzutragenden Materials in hohem Maße gesteigert
werden, wozu auch die Gestaltung der Zwischenelektroden 23 selbst beiträgt, die mit ihrem stumpfen
vorderen Ende zusammen mit dem umgebenden Rohrquerschnitt Strömungsverengungen bilden.
Im übrigen entspricht die Ausführungsform aus F i g. 2 der in F i g. 1. In Abwandlung der Ausführungsform
in F i g. 1 ist bei der aus F i g. 3 ersichtlichen Ausführungsform nur die hintere Spitze 2 für die
Nadelelektrode 1 vorgesehen. Das vordere Ende der Entladungselektrode 1 endet in dem aus Isoliermaterial
gefertigten Leitkörper 8 und ist dadurch elektrisch abgeschirmt. Hierdurch ist auch das sich in Richtung des
zu überziehenden Gegenstandes 5 ausbildende äußere Kraftfeld 7 wesentlich schwächer und eine Ionisation
der umgebenden Luft tritt praktisch nicht auf. Die aufzutragenden Materialteilchen werden daher aus- ^o
schließlich in dem inneren Kraftfeld 6 aufgeladen und lagern sich nur durch die Wirkung ihrer eigenen Ladung
auf dem zu überziehenden geerdeten Gegenstand 5 ab. Diese Ausführungsform der Vorrichtung hat besondere
praktische Bedeutung bei Gegenständen mit besonders sperriger geometrischer Form. Bei starkem äußeren
Kraftfeld 7 würden sich an den der Auftragsvorrichtung zugewendeten Oberflächen des Gegenstandes 5 die
zerstreuten oder zerstäubten Materialteilchen entsprechend der Stärke des äußeren Kraftfeldes 7 in größeren
Mengen auf den dem Feld 7 näher liegenden Oberflächenteilen niederschlagen, während die weiter
hinten liegenden Flächen des Gegenstandes 5 kaum einen Überzug erhalten würden. Diese Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung hat somit
dann Bedeutung, wenn auch bei gegliederten kompliziert gebauten Gegenständen 5 ein gleichmäßiger
Überzug gefordert wird.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig.4 ist die
Gegenelektrode 4 als den isolierten Zuführkanal 12 durchkreuzende Metallnetz 4 ausgebildet. In Strömungsrichtung
der Materialteilchen schließt an die netzförmige Gegenelektrode 4 der sich erweiternde in
Höhe der Spitze 2 der Nadelelektrode 1 wieder auf den ursprünglichen Querschnitt des Zuführkanals 12 verengende
Entladungsraum 25 an. Bei der Ausführungsform gemäß F i g. 5 ist die Gegenelektrode 4 als hohlzylindrischer
Ring ausgebildet, welcher in den Zuführkanal 12 aus Isoliermaterial am Eintritt in den Entladungsraum
25 eingelassen ist.
Wie aus Fig.6 ersichtlich, kann die ringförmige Gegenelektrode 4 auch so ausgebildet werden, daß sie
den Eingangsquerschnitt in den Entladungsraum 25 zusätzlich verengt. Durch die bei engerem Querschnitt
höhere Strömungsgeschwindigkeit im Bereich der ringförmigen Gegenelektrode 4 verringert sich weiterhin
die Möglichkeit, daß die aus der Spitze 2 der Nadelelektrode 1 austretenden Ladungen oder Ionen
die Gegenelektrode 4 ohne Aufladung der Materialteilchen erreichen.
Bei der in F i g. 7 gezeigten Ausführungsform ist in
Abwandlung zu der nach F i g. 6 der Austrittsquerschnitt des Entladungsraumes 25 über den Querschnitt des
Zuführkanals 12 hinaus verengt, so daß rings der Spitze 2 der Nadelelektrode 1 eine strömungstechnisch günstig
abgerundete Austrittsdüse entsteht. Die mit den Ladungen aus der Nadelelektrode 1 aufgeladenen
Teilchen erfahren auf diese Weise eine hohe Beschleunigung nach der Aufladung.
Eine herstelltechnisch einfach auszuführende Ausführungsform ist aus Fig.8 ersichtlich. Bei diesem
Ausführungsbeispiel ist die der Spitze 2 der Nadelelektrode 1 gegenüberliegenden Gegenelektrode 26 als
Rohr ausgeführt, welches den Eintrittsabschnitt des Zuführkanals 12 in die Spritzpistole bildet. Das die
Gegenelektrode 26 bildende Rohr ist an den geerdeten Metallgriff 18 der Vorrichtung angeschlossen. Die
feindispergierten Materialteilchen strömen durch das Rohr hindurch. An den Austrittsquerschnitt der
rohrförmigen Gegenelektrode 26 schließt der sich erweiternde und an der Spitze 2 der Entladungselektrode
1 verengende Entladungsraum 25 an.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen