DE255197C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 255197 KLASSE 47h. GRUPPE

Elektrodynamische Kupplung. Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. Januar 1910 ab.

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf elektrodynamische Kupplungen, die hauptsächlich als Drehmomentumformer benutzt werden. Solche elektrodynamischen Kupplungen bestehen aus einem mit der einen Welle verbundenen Magnetfeld und einem mit der anderen Welle verbundenen, nach Art der Dynamomaschinenanker gebauten Anker. Durch solche elektrodynamischen Kupplungen wird ein

ίο Teil der Energie direkt in Form von mechanischer Energie auf die zweite Welle übertragen, ein anderer Teil wird in dem die eine Kupplungshälfte bildenden Anker in elektrische Energie umgesetzt und kann von diesem Anker abgenommen und zu beliebigen Zwecken verwendet werden, beispielsweise zum Antrieb eines Elektromotors, der auf der zweiten Welle sitzt und den in elektrische Energie umgesetzten Teil der mechanischen Energie der ersten Welle ebenfalls in mechanische Energie der zweiten Welle umsetzt. Das Verhältnis der auf diese Art teils direkt, teils indirekt auf die zweite Welle übertragenen Energie ist innerhalb gewisser Grenzen beliebig bestimmbar und ist zum Teil abhängig von dem Unterschied der Umdrehungszahlen der beiden Wellen. Die an sich bekannten Anordnungen dieser Art sind besonders dann von Wert, wenn es sich darum handelt, die Umdrehungszahl bzw. das Drehmoment einer Welle, die von einer anderen mit gleichmäßiger Umdrehungszahl laufenden Welle angetrieben wird, zu verändern, oder wenn es sich darum handelt, große Energiemengen von einer Welle auf eine andere zu übertragen unter gleichzeitiger Veränderung der Umdrehungszahl bzw. des Drehmoments,

Vorliegende Erfindung stellt nun eine besonders einfache Ausführungsform einer solchen als Drehmomentumformer dienenden elektrodynamischen Kupplung dar. Sie beruht darauf, daß der Anker der elektrodynamischen Kupplung gleichzeitig als Dynamoanker und als Motoranker benutzt wird, so daß die Abnahme des Stromes von dem Dynamoanker der Kupplung und die Zuführung zu einem besonderen Motoranker ganz in Wegfall kommt und nur ein einziger Anker verwendet wird, der in sich geschlossene Windungen haben kann und nicht notwendig einen Kollektor oder Schleifringe zu besitzen braucht. Die Windungen dieses Ankers werden an zwei verschiedenen Stellen von Magnetfeldern beeinflußt, deren eines als Dynamofeld dient, während das andere als Motorfeld wirkt. Die Anordnung kann beispielsweise so getroffen sein, wie es in beiliegender Zeichnung dargestellt ist. Darin bedeutet a ein mit der ersten Welle fest verbundenes und mit dieser umlaufendes, von einem Gleichstrom gespeistes Magnetgestell; b bedeutet einen dazu gleichachsig gelagerten, mit der zweiten Welle fest verbundenen und mit in sich geschlossenen Windungen c versehenen Ankerring; d bedeutet einen diesen Ankerring gleichachsig umschließenden Ring, in dem durch einen mittels Leitungen e zugeführten Drehstrom ein Drehfeld erzeugt wird, dessen Stärke und Phase so geregelt wird, daß zwischen den Ringen b und d eine motorische Wirkung erzielt wird, durch welche die durch das Magnetfeld α erzeugte elektrische Energie in mechanische Energie des mit der zweiten Welle verbundenen Ringes b umgesetzt wird, so daß dieser Ring ein seiner verminderten

Geschwindigkeit entsprechend erhöhtes Drehmoment aufnimmt.

Claims (1)

1. Patent-A NSPRU ch:

   Elektrodynamische Kupplung mit nur einem von einem Gleichstrom- und einem Drehstrommagnetfeldsystem beeinflußten Anker, dadurch gekennzeichnet, daß die in sich geschlossene Wicklung des Ankers zwischen dem in einem ruhenden Ringe erzeugten Drehfeld und dem umlaufenden Gleichstromfeld angeordnet ist.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.