DE2549011B2 - Plattenkokille zum stranggiessen von metall, insbesondere von stahl - Google Patents
Plattenkokille zum stranggiessen von metall, insbesondere von stahlInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Plattenkokillc zum Stranggießen von Metall, insbesondere von Stahl,
bestehend aus vier gekühlten, im wesentlichen ebenen Platten, die den Formhohlraum auf ein vorbestimmtes
Strangformat begrenzen, wobei jeweils zwei einander gegenüberliegende Platten sich auf entsprechende
Flächen der beiden anderen gegenüberliegenden Platten abstützen und an den Formhohlraum angrenzende
Stoßfugen bilden sowie durch im wesentlichen rechtwinklig zu diesen stützenden Flächen wirkende
Spannkräfte zusammenspannbar sind.
Zum Stranggießen werden je nach Art und Größe des zu gießenden Formats Rohr- oder Plattenkokillen
verwendet. Plattenkokillen sind in der Regel aus vier Platten aufgebaut, die an einem Tragrahmen befestigt
sind. Solche Plattenkokillen können in verstellbare und unvorstellbare Kokillen unterteilt werden. Bei den
verstellbaren Plattenkokillen sind, zur Anpassung an unterschiedliche Gießformate, die stumpf zwischen den
Breitseiten wänden eingeklemmten Schmalsei ten wände verschiebbar. Bei den nicht verstellbaren Plattenkokillen
sind die beiden einander gegenüberliegenden Plattenpaare in den Ecken auf ein vurbcsiimmtes
Strangformat zusammengefügt.
Es ist eine Stranggießkokille bekannt, deren unverstellburer
Formhohlraum durch vier gekühlte Platten gebildet wird. Dabei stoßen zwei einander gegenüberliegende
Platten in entsprechenden, als Stützflächen ausgebildete Fugen der beiden andern einander
gegenüberliegenden Platten zusammen. Diese an den Formhohlraum angrenzenden Stützflächen stellen
Stoßflächen dar, die die bekannten Stoßfugen bilden. Diese Plattenkokille ist durch im wesentlichen rechtwinklig
zu den Stützflächen wirkende Spannkräfte zusammenspannbar. Bei solchen Kokillen öffnen sich
die Stoßfugen nach relativ kurzer Zeit infolge plastischer Verformung der Platten durch Wärmeeinwirkung.
Geöffnete Stoßfugen können Strangfehler oder Durchbrüche erzeugen. Solche fehlerhafte Kokil-Jd
len müssen deshalb nach einer bestimmten Anzahl von Güssen einer Nachbearbeitung unterzogen werden.
Beim Wegarbeiten auch einer nur minimalen Schicht der an die Stoßfugen anstoßenden Begrenzungsflächen
verlieren die Kokillen ihren ursprünglichen Formhohlj">
raumquerschnitt, so daß nach der Nachbearbeitung mit einer solchen Kokille das Ursprungsformat nicht mehr
gegossen werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine unverstellbare Plattenkokille zum Stranggießen zu
«ι schaffen, die durch eine verbesserte Ausbildung der
Stoßfugen einerseits die Strangqualität und andererseits die Standzeit der Kokille erhöht. Im weiteren soll mit
dieser Stranggießkokille nach einer Nachbearbeitung der Stoßfuge das gleiche Strangformat wie vor der
)·) Nachbearbeitung herstellbar sein.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Platten zusätzliche Flächen zwischen den Stützflächen und den
den Formhohlraum begrenzenden Plattenflächen aufweisen, die zusätzlichen Flächen an den Formhohlraum
■κι angrenzen und die gedachten, in den Formhohlraum
verlaufenden Verlängerungslinien der zusätzlichen Flächen einer Platte sich schneiden.
Bei dieser Stranggießkokille werden die bei Gießbetneb
quer zur Längsachse der zusätzlichen I lachen Γ) wirkenden Ausdehnkräfte durch die erfindungsgemäße
Stoßfugenanordnung günstiger aufgenommen als dies beispielsweise bei rechtwinklig zusammenstoßenden
Stützflächen der Fall ist. Zusätzlich sind aber auch die Spannkräfte aus dem durch Wärmespannungen bean-)(i
spruchten Stoßfugenbereich in nicht mehr wärmebelastete Bereiche der Stützfläche verlagert. Die an den
Formhohlraum anstoßenden zusätzlichen Flächen sind somit von diesen Spannkräften befreit. Ein weiterer,
wesentlicher Vorteil bei dieser Kokille ergibt sich ■)·">
dadurch, daß bei eingetretenem Verschleiß eine spanabhebende Nachbearbeitung sowohl an den Kokillenwänden
als auch an den Stoßfugen möglich ist, ohne daß sich dabei das Format der Kokille ändert. Zusätzlich
erlaubt diese Stoßfugenausbildung auch eine vcrbesserw)
te Anordnung der für die Kühlung notwendigen Kühlwasserschlitze. Mit Vorteil können solche Kokillen
zur zusätzlichen Erhöhung der Standzeit vcrschromt oder mit anderen bekannten Beschichtungsverfahren
versehen werden. Durch die genannten Vorteile können hi bei verbesserter Strangqualitäl längere Standzeiten der
Kokille erzielt werden.
Eine optimale Schichtdicke für die Nachbearbeitung an den zusätzlichen Flächen ist. nach einem wpiii>mn
2549 Ol
Merkmal der Erfindung, durch sich in einem Winke!
zwischen 70'! und 110" schneidende Verlängerungslinien
gegeben. Die Anzahl der mil einem Plattensatz möglichen Nachbearbeitungen erhöht sich bei Anwendung
des genannten Winkels.
Bei Stranggießkokille!! mit bogenförmigem Formhohlraum
könnten die zusätzlichen Flächen ebenfalls bogenförmig hergestellt werden. Gemäß einem weiteren
Kennzeichen der Erfindung ist es jedoch zweckmäßig, die Stoßflächen als ebene Flächen auszubilden.
Besonders vorteilhaft ist, wenn die zusätzlichen Flächen in den Ecken des Formhohlraumes angebrachte
Eckabschrägungs- ode Hohlkehlflächcn entlang ihrer zugeordneten Längsmittelachse teilen. Bei diesen
Maßnahmen ist es möglich, diese zusätzlichen, ebenen Flächen zusammen mit ebenen Stützflächen auf
konventionellen Bearbeitungsmaschinen und nur die beiden gebogenen Plattenwände auf Spczialmasehinen
spanabhebend zu bearbeiten bzw. naehzubearbeiten. Im weiteren erlauben diese zusätzlichen ebenen Flächen
mit den erwähnten Eckabschrägungen und Hohlkehlen die Herstellung jedes gewünschten Gießkonus mit
geringem Zeitaufwand und hoher Präzision.
Um der äußersten, mit dem flüssigen Stahl in Berührung stehenden Platlenschicht zusätzlich ein
beschränktes freies Ausdehnen zu ermöglichen, kann, nach einem weiteren Kennzeichen der Erfindung, im
Kaltzustand der Kokille zwischen zwei aneinander angrenzenden zusätzlichen Flächen ein Spalt vorgesehen
sein. Die plastische Verformung der Sloßl'ugenkante kann dadurch wesentlich reduziert und damit die
Standzeit der Kokille erhöht werden.
Wenn es erwünscht ist, daß die den Formhohlraum begrenzenden Platten frei von den Spannkräften sind,
so können nach einem weiteren Merkmal die Stützflächen an den den gekühlten Platten zugeordneten
Versteifungsplatten vorgesehen werden.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind aus der nachfolgenden Beschreibung der Figuren von
Beispielen zu entnehmen. Dabei zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht auf eine schematisch dargestellte Plattenkokille,
Fig. 2 eine Draufsicht auf ein anderes Beispiel einer
Kokille und
Fig. 3 bis 5 Draufsichten auf verschiedene Beispiele
von Stoßfugenanordnungen, wobei jeweils nur eine Ecke einer Kokille dargestellt ist.
Fig. 1 zeigt mit 1 eine Plattenkokillc zum Stranggießen
von Stahl mit auf ein vorbestimmtes Strangformat zusammengefügten Platten 2, die einen quadratischen
geraden Formhohlraum 3 begrenzen. Die gekühlten Platten 2, die in der Regel aus Kupfer bestehen, sind auf
Versieifungsplatten 5 aufgeschraubt, jeweils zwei einander gegenüberliegende Platten 2 stützen sieh auf
entsprechenden Stützflächen 6 der beiden anderen gegenüberliegenden Platten 2 ab. Durch Pfeile angedeutete
Spannkräfte 7, die im wesentlichen rechtwinklig zu den Stützflächen 6 wirken, sind die Platten 2
zusammcnspannbar. Die Spannkräfte 7 können beispielsweise
durch hydraulische Zylinder, Zuganker etc. erzeugt werden. Zwischen den den Formhohlraum 3
begrenzenden Plattcnflächen 8 und den Stützflächen 6 sind bei dieser Kokille gegenüber derjenigen des
Standes der Technik zusätzliche Flächen 9 vorgesehen, die an den Fornihohlraum 3 angrenzen. Diese
zusätzlichen Flächen 4 sind an den Platten 2 so angebracht, daß gedachte, in den Formhohlraum 3
verlaufende Verlängerungslinien H der beiden jeder Platte 2 zugeordneten Flächen 9 sich im Formhohlraum
3, wie im Beispiel gezeigt, oder aber auch außerhalb des Formhohlraumes 3 schneiden. Die Verlängerungslinien
11 schneiden sich mit Voneil in einem Winkel 13 zwischen 70 und 110.
Die Stranggießkokille gemäß F i g. 2 ist in den Ecken des Formhohlraumes 3 mit Eckabschrägungsflächen 14
versehen. Die zusätzlichen Flächen 9 sind bei diesem Beispiel zwischen den Eckabschrägungsflächen 14 und
den einen rechteckigen Formhohlraum 3' bildenden Plattenflächen 8 angeordnet. Der Einfachheit halber
sind bei dieser Kokille die in F i g. 1 gezeigten Versteifungsplatte!! 5 nicht gezeichnet.
Die in F i g. S dargestellte Kokillenecke ist ein Ausschnitt aus einer Bogenkokille. Nur je ein Teil einer
Platte 20 einer Parallelseite und einer Platte 21 der äußeren Rogenseite der Kokille sind dargestellt. Kanten
22 stellen die obere und Kanten 23 die untere Begrenzung des Formhohlraumes 3 dar. Die Platten 20
und 21 sind mit einem Gießkonus versehen, der einem Maß 25 entspricht. Gestrichelte Linien 26 stellen die
konkave Kurvenbegrenzung des äußeren Kreisbogens des Formhohlraunies 3 dar. Die zusätzlichen Flächen 9
sind bei dieser Bogenkokille als ebene Flächen ausgebildet und teilen die Eckabschrägungsflächen 14
entlang ihrer zugeordneten Längsmittelachse. Wenn anstelle der Eckabschrägungsflächen 14 beispielsweise
Hohlkehlflächen vorgesehen sind, so können die Flächen 9 die Hohlkehlflächen ebenfalls mitiig teilen.
Zwischen den Flächen 9 jeder Platte ist im Kaltzustand der Kokille ein Spalt 27 vorhanden. Die Breite dieses
Spaltes 27 ist so vorzusehen, daß dieser einen Teil der Ausdehnung der Platten auffangen kann. Diese Breite
ist von verschiedenen Gießparametern wie Kokillcnformat, Werkstoff der Platten 20, 21, Gießmetall,
Gießtemperatur. Kühlintensität usw. abhängig. Ein richtig dimensionierter Spalt schließt sich beim Angießen
jeweils im Badspiegelbercich und ein Penetrieren von Gießmetall ist dadurch ausgeschlossen.
Zum Schutz gegen Spritzer des Gießmetalls, speziell beim Angießen, können solche Spalte mit aufklebbarcn
Folien geschützt werden. Das Spaltmaß wird in der Regel etwa 0,3 mm gewählt. In diesem Beispiel liegen
die zusätzlichen Flächen 9 in einem Winkel von 45" zu in Pfeilrichtung 28 wirkenden Ausdehnungskräften der
beiden Platten 20 und 21. Durch diese Anordnung ergibt sich bei einer Ausdehnung in Richtung 28 um eine Länge
Al. eine Spaltverklcinerung von
I L
In F i g. 4 ist bei einer Kokillenecke mit einer Hohlkehlfläche in vergrößertem Maßstab eine Schicht
40 für eine Nachbearbeitung dargestellt. Wird diese Schicht 40 an den Plattenllachen 8, an den zusätzlichen
Flächen 9 und an der äußeren der beiden aufcinandcrliegenden Stützflächen 6 nachgearbeitet, so wird die dabei
entstehende neue Kante 41 in Richtung des Pfeiles 42 und die Kante 43 in Richtung des Pfeiles 44 beim
Zusammenbau an die ursprüngliche Sloßlinie 45 verschoben. Das vorbestimmte Slrangformat bleibt
dabei vor und nach diesem Nachbearbeitungsverfahren gleich. Mit 47 sind Schlitze für das Kühlwasser
dargestellt, die näher als bei bekannten Kokillen an die zusätzlichen Flächen eingearbeitet werden können.
Bei der in F i g. 5 dargestellten Ecke einer anderen Kokille sind die Stützflächen 6 nicht an den gekühlten
Platten 2. sondern an den Versteifungsplatte!! 5 werden. |c nach der vorbestimmten Anzahl Naehbear-
angcbracht. Somit wird unter dem Ausdruck Platte auch bcitungcn der Schicht 40 der Platten 2 werden solche
die Einheit, bestehend aus der Platte 2 und der l-jnlegcleilc mit dem Maß der jeweiligen Nachbearbci-
Vcrstcifungsplattc 5, verstanden. Der Nachbearbci- lung entsprechenden Dicke 51 vorbereitet. F.s versteht
tungsaufwand der Platten 2 ist bei dieser Konstruktion ί sich dabei von selbst, daß solche Versteifungsplatte!! für
geringer. Anstelle der Nachbearbeitung einer Stül/.flii- mehrere Sätze von Platten 2 verwendet werden können,
ehe an einer der Vcrslcifungsplatten kann ein Die erfindungsgemäße Plattenkokille ist für Vor-
cntsprcchcnd vorbereiteter, daneben gezeichneter Kin- block-Brammcn- und für Vorprofilstränge verwendbar,
legcteil 50' gegen ein Einlegetcil 50 ausgewechselt
Hierzu 2 Blatt Zeichnimuen
Claims (6)
1. Plattenkokille zum Stranggießen vnn Metall,
insbesondere von Stahl, bestehend aus >. gekühlten,
im wesentlichen ebenen Platten die den Formhohlraum auf ein vorbestimmtes Strangformat
begrenzen, wobei jeweils zwei einander gegenüberliegende Platten sich auf entsprechende Flächen der
beiden anderen gegenüberliegenden Platten abstützen und an den Formhohlraum angrenzende
Stoßfugen bilden sowie durch im wesentlichen rechtwinklig zu diesen stützenden Flächen wirkende
Spannkräfte zusammenspannbar sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die Platten (2, 20, 21)
zusätzliche Flächen (9) zwischen den Stützflächen (6) und den den Formhohlraum (3) begrenzenden
Plattenflächen (8) aufweisen, die zusätzlichen Flächen (9) an den Formhohlraum (3) angrenzen und die
gedachten, in den Formhohlraum verlaufenden Verlängerungslinien (11) der zusätzlichen Flächen
(9) einer Platte (2,20,21) sich schneiden.
2. Plattenkokille nach Anspruch !,gekennzeichnet
durch sich in einem Winkel (13) zwischen 70 und 110° schneidende Verlängerungslinien (11).
3. Plattenkokille nach Anspruch 1 oder 2 mit bogenförmigem Formhohlraum, dadurch gekennzeichnet,
daß die zusätzlichen Flächen (9) als ebene Flächen ausgebildet sind.
4. Plattenkokille nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen
Flächen (9) in den Ecken des Formhohlraumes (3) angebrachte Eckabschrägungs- oder Hohlkehlflächen
entlang ihrer zugeordneten Längsmitlelachse teilen.
5. Plattenkokille nach einerr. der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß im Kaltzustand der Kokille zwischen zwei aneinander angrenzenden
zusätzlichen Flächen (9) ein Spalt (27) vorgesehen ist.
6. Plattenkokille nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützflächen (6) an
den den gekühlten Platten (2) zugeordneten Versteifungsplatten (5) vorgesehen sind.
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Legal Events
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