DE2547409A1 - Luftfederbalg, insbesondere rollbalg fuer fahrzeug-federungen - Google Patents
Luftfederbalg, insbesondere rollbalg fuer fahrzeug-federungenInfo
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Description
-I-
Luftfederbalg, insbesondere Rollbalg für Fahrzeug-Federungen
Die Erfindung bezieht sich auf Luftfederbälge aus Gummi oder gummiähnlichen
Kunststoffen mit eingebetteten Verstärkungseinlagen, insbesondere Rollbälge für Fahrzeugfederungen, die mit wenigstens einem
der ihren Randwulsten benachbarten Umfangsabschnitte unter Änderungen
ihres Durchmessers auf dem Außenmantel eines mit dem zugeordneten Fahrzeugteil zusammenhängenden Kolbengliedes abrollbar sind.
Die bevorzugt für Fahrzeugfederungen, daneben aber auch für andere
technische Zwecke als Stoß- oder Bewegungsdämpfer verwendeten üblichen Luftfederbälge sind in Form kurzer Schlauchstücke mit eingezogenen
Randwulsten in fester Verspannung oder auch mit nur kraftschlüssiger
Verbindung ähnlich der Halterung eines Luftreifens auf der Radfelge zwischen die abzufedernden Teile eingesetzt und führen mit dem Ein-
und Ausfedern um ihre Einbaugleichgewichtslage ablaufende Form- und Durchmesseränderungen aus. Dies gilt unabhängig von der Bauart für
Falten-, Roll- und sogenannte Halbbälge; besonders groß fallen die Durchmesseränderungen aber bei Rollbälgen mit den Abrollbewegungen
der betroffenen Endabschnitte au' den stützenden Kolbengliedern aus. Die aus dem Innendruck herrührenden, in Axial- wie auch in Umfangsrichtung
in den Balgwandungen wirkenden Zugkräfte werden von den Verstärkungseinlagen aufgenommen, wobei die zweckentsprechende Wahl des
Fadenverlaufes gleichzeitig auch die Einhaltung der vorgegebenen spezifischen Form gewährleistet. Anstelle von Geweben mit einer Vielzahl
von unmittelbaren Fadenverflechtungen sind aus unverwebten parallelen Fäden oder Drähten aufgebaute Verstärkungseinlagen im allgemeinen
vorzuziehen, weil sie neben fabrikatorischen Vereinfachungen auch eine erhöhte Gebrauchstüchtigkeit und wesentlich längere Lebensdauer
der Bälge begründen. Nach den bisher vorherrschenden, in gleichem
Maße auf theoretischen Erwägungen wie auf praktischen Erfahrungen
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-Z-
• -χ
beruhenden Anschauungen enthalten die bekannten Luftfederbälge stets
zwei einander überdeckende Lagen von unter verschiedenen Winkeln gegen die Balglängsachse verlaufenden fadenförmigen Festigkeitsträgern,
so daß sich in der Projektion das Bild eines verkreuzten Gewebesystems ergibt. Man hat es dabei in der Hand, durch Einstellen des Eichtungsverlaufes
und des Kreuzungswinkels der Festigkeitsträger in den beiden Lagen die Federungscharakteristik der Bälge in dem gewünschten
Sinne zu beeinflussen und ihre Formbeständigkeit unter den vorkommenden
Betriebsumständen zu erhalten.
Die zunehmenden Anforderungen an die Tragkraft und die Belastbarkeit
der Luftfederbälge lassen sich zwar theoretisch durch Erhöhen des Innendruckes
erfüllen; doch steht einer sinnvollen Ausnutzung dieser Möglichkeit in der Praxis einmal die festliegende Reißfestigkeit der
Einlagenfäden bzw. -drähte und zum anderen die begrenzte Anzahl der
je Flächeneinheit der Balgwandung in einer Lage nebeneinander unterzubringenden Festigkeitsträger entgegen. Da die Wahl eines hochfesten
Fadenwerkstoffes, z.B. Stahldraht, Glasfaser od. dgl., nicht den erwünschten
Spielraum schafft und unter Umständen zu nachteiligen Kompromißlösungen führt, läge es an sich nahe, mehrere einander überdeckende
Lagen Festigkeitsträger vorzusehen, um auf diese Weise auch die absolute Anzahl der verfügbaren Festigkeitsträger entsprechend
zu erhöhen. Dieser Weg ist aber für die Herstellung funktionsfähiger Luftfederbälge nicht ohne weiteres gangbar, weil die mit den Federbewegungen
einhergehenden Durchmesseränderungen notwendig zu beträchtlichen WinkelVerschiebungen der Festigkeitsträger führen müssen; und
da diese Winkeländerungen in den einzelnen Lagen unterschiedlich ausfallen, kommt es als Folge davon zu örtlich wechselnden Zerrungen und
Stauchungen.
Der Erfindung liegt demgegenüber als Aufgabe zugrunde, die Anzahl der
in der Balgwandung unterzubringenden Festigkeitsträger unter Vermeidung oder zumindest wesentlicher Verringerung unzulässiger Spannungen
freizügig zu erhöhen und damit die Voraussetzungen zum Herstellen von
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M.
hoch belastbaren Hochdruck-Luftfederbälgen zu schaffen.
Nach der Erfindung ist zum Lösen dieser Aufgabe für Luftfederbälge der
eingangs geschilderten Art vorgesehen, daß die Verstärkungseinlagen von mehr als zwei Lagen jeweils parallel zueinander zwischen den Randwulsten
durchlaufender fadenförmiger Festigkeitsträger gebildet und die Festigkeitsträger
in wenigstens zwei einander benachbarten Lagen parallel zueinander
unter einem Winkel gegen die Festigkeitsträger in den anderen Lagen ausgerichtet sind. In praktischer Ausführung des Erfindungsgedankens
sind zwei bevorzugte Varianten als Grundanordnungen mit entweder paarweiser oder paketartig gestaffelter Uberkreuzung der Festigkeitsträgerlagen
möglich. In dem einen Falle sind dabei die Festigkeitsträger in jeweils einem Paar einander benachbarter Lagen parallel zueinander
unter einem Winkel gegen die ihrerseits zueinander parallelen Festigkeitsträger in dem darauffolgenden Lagenpaar, in dem anderen Falle dagegen
die Festigkeitsträger in den inneren Lagen parallel zueinander unter einem Winkel gegen die ihrerseits zueinander parallelen Festigkeitsträger
in den äußeren Lagen ausgerichtet.
Die Erfindung verläßt das in der gesamten gummi- bzw. kunststoffverarbeitenden
Industrie vorherrschende Anordnungsschema der abwechselnd einander kreuzenden Verstärkungseinlagen und gelangt mit der Einführung
eines neuartigen Festigkeitsträgerverbandes zu überraschenden, in ihren Auswirkungen auf das dynamische Verhalten der Luftfederbälge nicht vorhersehbaren
Vorteilen. Die erfindungsgemäße Zusammenfassung jeweils gleichlaufender Festigkeitsträgerlagen ergibt eine für die Abrollbewegungen
der Balgwandungen günstige bessere Uberdeckung der in der Projektion
der Lagen sich bildenden Fadenrauten. Da die übereinandergeschichteten Lagen um mehr als die Dicke eines Fadens unterschiedliche Durchmesser
- von innen nach außen steigend - aufweisen, beim Einfedern bzw. beim Auflaufen auf das stützende Kolbenglied aber sozusagen gekrempelt
und im umgekehrten Maßverhältnis auf dessen Außenmantel abgerollt werden, unterliegen die Rautenwinkel bei der üblichen abwechselnden Kreuzung
vergleichsweise weitreichenden Änderungen in einer Größenordnung von mehreren Graden. Dagegen hat die erfindungsgemäße paarweise oder
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paketartige Schichtung der jeweils gleichlaufenden Lagen mit einer
entsprechenden Verschiebung der Kreuzungsebene eine zur Bedeutungslosigkeit verringerte Differenz der Rautenwinkel zur Folge. Die in
einer Größenordnung von einigen Hundertstel Grad sich bewegenden Winkelunterschiede lassen aber auch demgemäß verminderte Zerrungen
bzw. Stauchungen der Festigkeitsträger und der Verbindungsschichten zwischen den einzelnen Lagen und infolgedessen eine beträchtlich
längere Lebensdauer der Bälge erwarten. Es kommt hinzu, daß die parallel verlaufenden Festigkeitsträger verschiedener Lagen innerhalb
des Abrollbogens geringere Krümmungsunterschiede und damit im ganzen gleichmäßigere Belastung erfahren, so daß die Festigkeit auch
der inneren Fadenlagen weitaus besser ausgenutzt wird und als Folge davon die neuartigen Luftfederbälge mit einem vergleichsweise höheren
Innendruck beaufschlagt werden können.
Schließlich ermöglicht die gegenüber der herkömmlichen Anordnung verminderte
Anzahl von Kreuzungsflächen - gleiche Lagenzahl vorausgesetzt die
Herstellung von Luftfederbälgen mit deutlich verminderter Wandstärke, was wiederum "ein störungsfreies Ein- und Ausfedern bzw. Abrollen begünstigt,
die aus der Walkarbeit entstehende Erwärmung in niedrigen Grenzen hält und außerdem größere Freizügigkeit im Aufbauen und Abstimmen der
Schichtenfolge aufeinander eröffnet. So können beispielsweise zwischen den unter einem Winkel zueinander ausgerichtete Festigkeitsträger enthaltenden
benachbarten Lagen unverstärkte Gummi- oder Kunststoffzwischenschichten größerer Dicke als zwischen den einander parallele
Festigkeitsträger enthaltenden benachbarten übrigen Lagen vorgesehen sein, um das Auftreten von Spannungsspitzen an den Kuppen der einander
kreuzenden Fäden oder Drähte abzubauen und gegenseitige Berührungen mit Sicherheit auszuschließen.
Die Erfindung ist anhand der schematischen Darstellung von Ausführungsbeispielen in der Zeichnung verdeutlicht. In der Zeichnung ist:
Fig. 1 ein Rollbalg für eine Fahrzeug-Luftferderung im Längsschnitt im Einbauzustand und
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. α.
Fig. 2 und 3 zwei Varianten einer Einzelheit des Rollbalges
gemäß dem Kreisausschnitt I in Fig. 1.
Der gezeichnete Rollbalg h ist in Form eines zylindrischen Schlauchkörpers
aus Gummi oder gummiähnlichen elastischen Kunststoffen mit eingebetteten Verstärkungseinlagen hergestellt und mit Hilfe zweier
eingezogener Randwulste 1 4 druckdicht an zugeordneten Anschlagflächen
der abzufedernden Fahrzeugteile 5» 6 festgelegt. Durch eine Anschlußbohrung
15 in dem Fahrzeugteil 5 kann der Innenraum des Rollbalges k
mit Druckgas, in der Regel Druckluft beaufschlagt werden. Das in der
Zeichnung untere Fahrzeugteil 6 ist als stützendes Kolbenglied ausgebildet, um auf seinem zylindrischen Außenmantel die beim Einfedern des
Rollbalges wandernde Rollfalte 2h aufzunehmen. Gleichzeitig dient es als Zusatzluftbehälter und ist zu diesem Zwecke nach dem Innenraum des
Rollbalges über eine weite Bohrung offen, nach außen dagegen durch eine fest eingesetzte Stirnplatte 16 abgedichtet.
Die in die Balgwandung eingebetteten Verstärkungseinlagen sind in nicht
weiter dargestellter Weise an üblichen Kernringen in den Randwulsten 1*l· des Rollbalges verankert. Sie bestehen gemäß der Zeichnung in Fig.
2 aus sechs Lagen jeweils parallel zueinander ohne Berührung durchlaufender Fäden oder ähnlicher Festigkeitsträger, wobei die Anordnung
so getroffen ist, daß die mit "a" bezeichneten Lagen untereinander gleichlaufend aber in einem Winkel zu den wiederum unter sich gleichlaufenden
Lagen "b" ausgerichtet sind. Der Schemazeichnung ist allein
aus Gründen der Deutlichkeit unu Übersichtlichkeit ein 90 -Kreuzungssystem zugrunde gelegt. Die Erfindung ist aber keineswegs hierauf beschränkt;
vielmehr bleibt die Wahl eines zweckmäßigen Winkelunterschiedes und der Gesamtausrichtung gegenüber der Längsachse des Rollbalges
im vorliegenden Zusammenhang vollständig offen. Von Bedeutung ist allein die paarweise Zusammenfassung der Lagen a und b in der Weise, daß
sich zwischen den insgesamt sechs Lagen nur zwei Flächen mit direkten Fadenkreuzungen ergeben. Der Abstand zwischen den unterschiedlich ausgerichteten
Lagenpaaren a, b ist durch Einbau vergleichsweise dicker Zwischenschichten Z wesentlich größer als unter jeweils gleichlaufen-
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den Lagen gehalten.
In der Ausführungsform gemäß Fig. 3 sind die Lagen a und b jeweils
paektartig zusammengefaßt und durch eine einzige Zwischenschicht Z
voneinander getrennt.
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Leefseite
Claims (1)
- Patentansprüche;Luftfederbalg aus Gummi oder gummiähnlichen elastischen Kunststoffen mit eingebetteten Verstärkungseinlagen, insbesondere Rollbalg für Fahrzeugfederungen, der mit wenigstens einem der seinen Randwulsten benachbarten Umfangsabschnitte unter Änderungen seines Durchmessers auf dem Außenmantei eines mit dem zugeordneten Fahrzeugteil zusammenhängenden Kolbengliedes abrollbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungseinlagen (a, b) von mehr als zwei Lagen jeweils parallel zueinander zwischen den Randwulsten (1*0 durchlaufender fadenförmiger Festigkeitsträger gebildet und die Festigkeitsträger in wenigstens zwei einander benachbarten Lagen parallel zueinander unter einem Winkel gegen die Festigkeitsträger in den anderen Lagen ausgerichtet sind,r2. -alg nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Festigkeitsträger in jeweils einem Paar einander benachbarter Lagen (a) parallel zueinander unter einem Winkel gegen die ihrerseits zueinander parallelen Festigkeitsträger in dem darauffolgenden Lagenpaar (b) ausgerichtet sind.■lg nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Festigkeitsträger in den inneren Lagen (b) parallel zueinander unter einem Winkel gegen die ihrerseits zueinander parallelen Festigkeitsträger in den äußeren Lagen (a) ausgerichtet sind.•lg nach einem der Ansprüche 1 bis 3i dadurch gekennzeichnet, daß zwischen unter einem Winkel zueinander ausgerichtete Festigkeitsträger enthaltenden benachbarten Lagen (a, b) Zwischenschichten (Z) größerer Dicke als zwischen einander parallele Festigkeitsträger enthaltenden benachbarten Lagen vorgesehen sind.Hannover, den 22. Oktober 1975
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