-
Verfahren und Vorrichtung zum Erzielen kon-
-
stanter Zipfellängen beim Herstellen von Einzelwürsten.
-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzielen konstanter Zipfellängen
beim Herstellen von Einzelwürsten auf Wurstfüllautomaten, auf denen die von einem
Füllrohr gebremst ablaufenden, vorderseitig bereits verschlossenen Wursthüllen nach
Beendigung des Füllvorgangs am hinteren Ende unmittelbar vor der Füllrohrmündung
eingeschnürt und dauerhaft verschlossen werden, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens.
-
Zur herstellung von Einzelwürsten auf Wurstfüllrnaschinen ist es bekannt,
am vorderen Ende bereits verschlossene Wursthüllen zu verwenden, die einzeln auf
das Füllrohr des Wurstfüllautomaten aufgezogen und während des Füllvorgangs durch
einen auf das Mündungsende des Rohrs aufgeschobenen Bremsring aus Gurt'Jni - eine
sog. Darmbremse - derart festzuhalten, daß die Hülle unter einer ihre pralle Füllung
gewährleistenden Bremskraft beim Füllen vom Füllrohr abläuft. Wenn der weitaus größte
Teil der Wursthülle gefüllt ist, wird der Ftllvorgang abgeschaltet, und eine vor
der Füllrohrmündung angeordnete Einschnür- und Verschließeinrichtung schnürt die
Wursthülle
auf einen Bruchteil ihrer ursprünglichen Weite ein und
setzt an der Einschnürstelle eine die Hülle dauerhaft verschließende Metallklarrier.
Dann öffnet die Einschnür- und Verschließeinrichtung wieder und rückt zusammen mit
der Darmbremse axial vom Füllrohr ab, wodurch die Wursthülle frei gegeben wird und
auf eine darunter befindliche Ablage fällt.
-
Die auf solchen Maschinen verarbeiteten Wursthüllen bestehen zumeist
aus Xunststoff mit im wesentlichen konstantem Schlauchdurchmesser. Durch Abtasten
der Wurstlänge mittels eines den Füllautomaten abschaltenden Anschlag gesteuerten
Endschalters läßt sich die Füllmenge der Wurst ziemlich genau einstellen und konstant
halten. Schwierigkeiten bereitet hingegen die Bereitstellung von einseitig geschlossenen
Wursthüllen gleicher innerer Länge, wodurch sich sehr unterschiedliche Zipfellängen
nach dem Füllen und Verschließen ergeben. Außerdem fällt der hintere Zipfel wegen
der im allgemeinen für notwendig erachteten abdichtenden Halterung durch die Darmbremse
auf dem Füllrohrende während des Verschließvorgangs verhältnismäßig lang aus und
enthält unvermeidlich Brätrückstände, die höchst unerwünscht sind. Zur Vermeidung
dieses Nachteils schneiden deshalb viele tretzger und sonstige Händler die Wurstzipfel
nachträglich ab, was unwirtschaftlich ist.
-
Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, ein Verfahren und eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, welche derartige mit Kosten
verbundene Nacharbeiten erübrigt.
-
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe verfahrensmäßig dadurch gelöst,
daß das nach Beendigung des Füllvorgangs auf dem Füllrohr verbleibende Hüllenende
unmittelbar nach dem Einschnüren zwischen der EinschnUrstells und der Füllrohrmündung
abgeschnitten wird.
-
Eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zeichnet sich vorteilhaft aus durch ein von einem Kraftzylinder in die Ab laufbahn
der Wursthülle gesteuert bewegliches Schneidmesser, wobei das Schneidmesser verschieblich
angeordnet ist und eine schräg zur Schubrichtung verlaufende Schnittkante aufweist.
-
Weiterhin ergibt sich in Verbindung mit sich vor der Füllrohrmündung
scherenartig schlieBenden Einschnürwerkzeugen dadurch eine besonders zweckmäßige
Ausgestaltung der Erfindung, daß das Schneidmesser unmittelbar an dem dem Füllrohr
nächsten Einschnürwerkzeug entgegengesetzt zu dessen Schließbewegung entlanggleitet.
Durch diese unordnung wird erreicht, daß das dem Füllrohr nächste Einschnürwerkzeug
mit seiner Arbeitskante die Gegenscherkante zum Schneidmesser bildet.
-
Diese Wirkung kann noch weiterhin dadurch verbessert werden, daß das
dem Füllrohr nächste Einschnürwerkzeug auf der dem Füllrohr zugewandten Seite eine
Führung für das Schneidmesser trägt, wobei zweckmäßig die Führung eine sich mit
Abstand parallel zur Arbeitskante des Einschnürwerkzeugs erstreckende Kante aufweist,
die zum Einschnürwerkzeug einen das Schneidmesser aufnehmenden Spalt bildet.
-
In konstruktiver Hinsicht ergibt sich schließlich dadurch eine besonders
günstige Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung, daß der Kraftzylinder
an dem vom Füllrohr entfernteren Einschnürwerkzeug befestigt ist und unmittelbar
an seiner Kolbenstange das Schneidmesser trägt.
-
Um sicherzustellen, daß das Pbschneiden des Wurstzipfels bei geschlossenen
Einschnürwerkzeugen erfolgt, ist der Kraftzylinder des Schneidmessers vorzugsweise
mit einem den Treiber einer Klammersetzeinrichtung bewegenden weiteren Kraftzylinder
parallelgeschaltet.
-
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird nachstehend
in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert, wobei auch das erfindungsgemäße
Verfahren verdeutlicht wird. Es zeigen: Fig. 1 in schematischer Darstellung und
im Längsschnitt das Füllrohr eines Wurstfüllautomaten mit einer davor angeordneten
Einschnür- und Verschließeinrichtung, an der die erfindungsgemäße Schneidvorrichtung
angeordnet ist, Fig. 2 eine Stirnansicht auf die Schneidwerkzeuge mit der Schneidvorrichtung
in Richtung des Pfeils 11-11 in Fig. 1 in Füllstellung, Fig. 2a eine Einzelheit
aus Fig. 2, in Richtung der Pfeile IIA-IIA sehen, Fig. 3 die gleiche Ansicht wie
in Fig. 2., jedoch nach dem Füllen und Schließen der Einschnürwerkzeuge.
-
In Fig. 1 ist mit 10 das Gehäuse einer an sich bekannten Einschnür-
und Verschließeinrichtung bezeichnet, die an einem nicht gezeigten Gestell befestigt
und durch einen ebenfalls nicht gezeigten Kraftantrieb in Richtung des Pfeils 12
begrenzt horizontal verschieblich ist. Die Rückwand 14 des Gehäuses 10 trägt vor
einer Durchbrechung 16 eine sog. Darmbremse 18, die in der gezeigten Stellung der
Einschnür- und Verschließeinrichtung das Füllrohr 2o einer vor dem Gestell aufgestellten
Wurstfüllmaschine am Mündunosende mit einer in ihrer radialen Anpreßkraft einstellbaren
Ringlippe 22 aus vorzugsweise Gununi oder gummiähnlichem Material übergreift.
-
Durch Verschieben der Einschnür- und Verschließeinrichtung nach links
mit bezug auf Fig. 1 kann die Darmbremse 18 vom
Füllrohr 20 weg
in eine Freigabestellung bewegt werden, die das Aufziehen neuer Wursthüllen auf
das Füllrohr ermöglicht.
-
Das Gehäuse 1o enthält mittig über der Achse der Darmbremse bzw. des
Füllrohrs einen doppelt wirkenden Kraftzylinder 24 mit einem darin vertikal verschieblichen
Kolben 26, an dessen Unterseite ein aus Flacheisen bestehender Klammertreiber 28
befestigt ist. Weiterhin sind innerhalb des Gehäuses beiderseits der die Achse des
Kraftzylinders 24 enthaltenden Längsmittelebene parallele Wellen 30, 32gelagert
und durch miteinander kämmende gleichgroße Zahnräder, von denen in Fig. 1 wo das
Zahnrad 34 auf der Welle 30 ersichtlich ist, gegensinnig zueinander drehend gekuppelt.
Auf die Wellen 30, 32 sind Naben 36, 38 aufgekeilt, von denen sich Scherenari::e
40, 42 radial und axial erstrecken. Der in Fig. 1 sichtbare Scherenar 40 trägt an
seinem axialen Ende zwei identisch ausgebildete Linschnürbleche 44, 46, die von
einem an einer Führungskante 38 endenden Zwischenblech (Fig. 2) und einer Klanurermatrize
50 im Abstand der Dicke des Klainnrtreibers 28 gehalten sind. In ähnlicher Weise
trägt der Scherenarm 42 an seinem axialen Ende zwei Einschnürbleche, von denen die
Fig. 2 und 3 nur das dem Füllrohr 20 benachbarte Blech 52 zeigen. Auch diese beiden
Bleche sind durch ein an einer Führungskante 54 endendes, verhältnismäßig dickes
Zwischenblech in einem solchen Abstand zueinander gehalten, daß sie die Einschnürbleche
44, 46 des anderen Scherenarms 40 außenseitig umfassen. Von der Nabe 36 erstreckt
sich nach auswärts ein Antriebshebel 56, an welchen die Kolbenstange 58 eines im
Gehäuse 10 pendenlnd aufgehängten doppelt wirkenden Kraftzylinder 60 gelenkig angreift.
Durch Ausfahren der Kolbenstange 58 aus dem Kraftzylinder 60 werden die mit gegeneinanderweisenden
Maulöffnungen 62, 64 versehenen Einschnürbleche 44, 46 bzw. 52 aus der in Fig. 2
gezeigten Stellung in die Stellung nach
Fig. 3 verschwenkt, wodurch
sich der zwischen den MaulEffnungen 62, 64 gebildete Durchlaß auf einen Kleinstwert
verringert. In der Endstellung nach Fig. 3 stehen die Führungskanten 48, 54 im Abstand
der Breite des Klanmertreibers 28 parallel zueinander und bilden eine Führung für
jeweils eine von einer Leitschiene 66 oberhalb der Einschnürbleche zugeführte Schließklammer
68, wenn diese bei Betätigung des Rraftzylinders 24 vom Klammertreiber 28 nach unten
gegen die Matrize 50 gedrückt wird, wo ihre Schenkel um die dort eingeschnürte hülle
einer Wurst 7o nach einwärts umgebogen werden.
-
Insoweit ist der gezeigte und beschriebene Wurstfüllautomat, bestehend
aus der Füllmaschine mit dem Füllrohr 20 und der Einschnür- und Verschließeinrichtung
bekannt. Er arbeitet dergestalt, daß zunächst bei von der Darmbremse 18 freigegebenem
Ende des Füllrohrs 20 eine an ihrem vorderen Ende bereits verschlossene Wursthülle
auf das Füllrohr aufgezogen und darauf die Darmbremse durch Verschieben der gesamten
Linschnür- und Verschließeinrichtung in Richtung des Pfeils 12 nach rechts auf das
Füllrohrende geschoben wird, wo die Wursthülle von der Darmbremse ihrer Einstellung
entsprechend mehr oder weniger stark festgeklemmt wird. In dieser Phase sind die
Scherenarme 40, 42 geöffnet (Fig. 2), und der Klammertreiber 28 befindet sich in
der oberen Endstellung.
-
Nun wird die Füllniaschine eingeschaltet und preßt durch das Füllrohr
20 Wurstbrät in die Wursthülle, die dadurch gegen die lialtewirkung der Darmbremse
20 vom Füllrohr 20 abgezogen wird, bis das vordere Ende der Wurst 68 einen schematisch
bei 70 angedeuteten Endschalter betätigt und dadurch die Füllmaschine abschaltet.
Der Endschalter ist in nicht gezeigter Weise in Füllrichtung der Wurst verstellbar
und wird vorzugsweise so eingestellt, daß mit dem Abschalten der Füllmaschine noch
ein genügend langes Hülsenende von der Darmbremse
18 auf dem Füllrohr
20 gehalten wird. Sowie die Füllmaschine abgeschaltet ist, wird durch Folgesteuerung
Druckluft auf die Oberseite des Kolbens im Kraftzylinder 60 gegeben und schließt
die Scherenarme 40, 42, wodurch die Wursthülle zwischen den Einschnürblechen auf
einen Kleinstdurchmesser zusammengedrückt wird und zugleich die Führungsbahn 48,
54 für die Schließklammern 68 und den Klammertreiber 23 gebildet wird. Sowie dies
geschehen ist, wird auch der Kolben 26 im Kraftzylinder 24 oberseitig mit Druckluft
beaufschlagt und treibt den Klammertreiber 28 mit einer in seiner Bahn liegenden
Klammer 68 nach unten, wo die Klammerschenkel schließlich mit Hilfe der Matrize
50 um die eingeschnürte Wursthülle gegeneinander umgebogen werden.
-
Wie aus Fig.1 ersichtlich, befindet sich jenseits der Einschnürstelle
noch ein verhältnismäßig langer Hüllenrest, der zunächst unter der Darmbremse 18
auf dem Füllrohr 20 festgehalten bleibt und nach dem Rückfahren des Klammertreibers
28, dem offenen der Scherenarme 40, 42 und dem Abziehen der Darmbremse 18 vom Füllrohrende,
das auch ihn freigibt, ein verhältnisr.ä£ig langen Wurstzipfel bildet, dessen Länge
außerdem entsprechend der unterschiedlichen Länge der angelieferten leeren Wursthüllen
sehr verschieden sein kann.
-
Um diese unterschiedlichen Längen,wie überhaupt derart lange Wurstzipfel
zu vermeiden, die nicht nur störend sind, sondern vielfach nach restliches Wurstbrät
enthalten, ist in übereinstimmung mit der Erfindung eine nachstehend näher beschriebene
Abschneidvorrichtung vorgesehen, die vorzugsweise gleichzeitig mit dem Setzen der
Schließklammer den Wurstzipfel in kurzem Abstand zu dieser kappt.
-
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, ist an dem Scherenarmhebel 40 ein
Konsolenblech 72 angenietet, das einen Kraftzylider
74 trägt.
Im Unterschied zu den Kraftaylindern 24 und 60 ist der Kraftzylinder 74 einfach
wirkend und mit einer Rückstellfeder 76 versehen, die gegen einen Kolben 78 drückt.
-
Ani Kolben 78 ist gleichsam wie eine Kolbenstange ein flaches Schneidmesser
80 befestigt, das sich in solchem Querabstand zum Einschnürblech 46 exstreckt, das
das gegenüberstehende Einschnürblech 52 zwischen das Linschnürblech 46 und das Schneidmesser
80 beim Schließen der Scherenarire 40, 42 einzutreten vermag. Die angeschärfte Vorderkante
82 des Schneidmessers 80 verläuft schräg zu dessen Bewegungsrichtung und ist genau
auf die Einschnürstelle zwischen den Maulöffnungen 62, 64 gerichtet.
-
Weiterhin ist auf der Außenseite des gegenüberliegenden Einschnürblechs
52 ein Führungsblech 84 aufgenietet, dessen abgekanteter und mit einer Maulöffnung
86 versehenes Ende 88 gemäß der Darstellung in Fig. 2a einen Spalt 9o mit dem Einschnürblech
52 bildet, in welchen das Schneidmesser 80 einzudringen vermag, wenn der Kolben
78 im Kraftzylinder 74 mit Druckluft beaufschlagt wird. Durch dieses Führungsblech
84 wird sichergestellt, daß sich die Wurstmasse nicht zwischen Schneidmesser und
Einschnürblech verklemmt.
-
Wie bereits erwähnt, erfolgt das Abschneiden des Wurstzipfels vorzugsweise
gleichzeitig mit dem Setzen der Verschlußklanmer, was dadurch erreicht wird, daß
die Kolben in den Kraftzylinder 24 und 74 gleichzeitig mit Druckluft beaufschlagt
werden. In diesem Augenblick sind die Scherenarme 40, 42 bereits geschlossen, und
die Wursthülle ist zwischen den Einschnürblechen allseitig zusammengedrückt und
bietet dem Schneidresser den für das Schneiden erforderlichen Widerstand. Der Kraftzylinder
74 kann auch nach dem Setzen der -Verschlußklamer angesteuert werden, sofern in
diesem Zeitpunkt die Scherenarme noch geschlossen sind. Nach dem
Öffnen
der Scherenarme fällt das abgeschnittene Hüllenende mit dem Abziehen der Darmbremse
18 vom Füllrohrende von selbst vom Füllrohr 2o.ab.
-
Es leuchtet ein, daß mit Hilfe der vorbeschriebenen Abschneideinrichtung
automatisch Würste mit nur noch sehr kurzem Wurstzipfel anfallen, die entsprechend
ein Minimum an freiem Wurstbrät enthalten und dementsprechend sauber sind. Der kurze
Wurstzipfel gibt der Wurst darüber hinaus ein ansprechendes Aussehen und gestattet
beim Verpacken der Würste eie Kleinsthaltung der Verpackungsmittellängen.
-
In manchen Fällen kann es jedoch erwünscht sein, einen etwas längeren
Wurstzipfel zu belassen, wenn nämlich beispielsweise bei der Herstellung von Kochwurst
zu erwarten ist, daß die Schließklanmer beim nachfolgenden Kochen der Wurst unter
dem dabei auftretenden Druck in der Wursthülle etwas nachrutscht. In diesem Fall
ist es für den Fachmann ein Leichtes, das Schneidmesser mit ausreichendem Axialabstand
an der Einschnürstelle vorbeizuführen und gegebenenfalls zusätzlich Slittel ähnlich
dem Führungsblech 84 an beiden Einschnürblechen vorzusehen, die mit der Schneidkante
des Schneidmessers zusammenwirken.
-
Patentansprüche /