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1. Vladimir Nikolajewitsch Kotrelew
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2. Wladimir Petrowitsch Belikow 3. Tamara Dmitrijewna Kostrjukowa
geb.
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Karpowitsch 4. Igor Borisöwitsch Besfamilnyj 5. Wasilij Iwanowitsch
Schitkow, 6. Pelageja Andrejewna Dodonowa, 7. Diljara BiljaloFna Bekirowa 6. Anna
Lukinitschna Ilenko 9. Ernraa Iwerrowna Bystrowa geb. Morewa 10. Viktor Georgijewitsch
Kowaltschuk VERFAHREN ZUR HERST3LLUNG VON POLYCARBONATEN Die vorliegende Erfindung
betrifft Verfahren zur Herstelluug von Polyestern, insbesondere ein Verfahren zur
Herstellung von Polycarbonaten.
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Polycarbonate sind Kondensationsprodukte von Dihydroxyverbindungen
mit Dihalogenderivaten der Kohlensäure. Unter diesen Polymermaterialien werden die
Polycarbonate auf der Basis von aromatischen Dihydroxyverbindungen und zwar von
Bisphenolen verschiedener Struktur, und von Phosgen am häufig--sten verwendet. Diese
thermoplastischen Materialien besitzen eine ganze Reihe wertvoller physiko-mechanischer
und dielektrischer Eigenschaften, weshalb sie auf den verschiedensten Gebieten von
Wissenschaft und Technik als Elektroisolier-und Konstruktionsmaterialien sowie als
Filme verwendet werden können. Die Polycarbonate werden nach bekannten Methoden
weiterverarbeitet, insbesondere durch Spritzguß, Extrusion, Vakuumverformung u.a.
Bekannt sind zahlreiche Verfahren zur Herstellung von Polycarbonaten sowohl durch
unmittelbare Polykondensation von Bisphenolen mit Phosgen in Gegenwart von Säureakzeptoren
als auch durch Umesterung von Diaryl- und Dialkylcarbonaten mit Bisphenolen. Am
häufigsten
bedient man sich des Verfahrens der Polykondensation
wässerig-alkalischer Bisphenollösungen mit Phosgen unter Lösen der Reaktionsprodukte
in einem organischen mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel. Die Umsetzung erfolgt
an der Phasengrenze entsprechend dem Mechanismus der irreversiblen Polykondensation.
Die Bildung des-- Polymerprodukts setzt sich aus zwei Stufen zusammen, nämlich der
Phosgenierung bis zum Oligocarbonat und der Kettenverlängerung. Die erste Stufe
ist gekennzeichnet durch ein bestimmtes Phasenverhältnis, durch die Geschwindigkeit
der Zufuhr des Phosgens, die Stärke des Rührens und noch einige andere Faktoren.
Die zweite Stufe erfolgt in Gegenwart eines Katalysators, normalerweise eines tertiären
Amins, und eines Kettenabbruchmittels und zwar einer monofunktionalen Verbindung,
und ist kennzeichnet durch die Reaktionszeit, die Temperatur und das Komponentenverhältnis.
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Bekannt ist ein Verfahren zur Herstellung von Polycarbonaten durch
Interphasenpolykondensation, wobei die wässerige und die organische Phase annähernd
im Verhältnis gleicher Volumina verwendet werden (DT-PS 971 790). Das Bisphenol
wird in einer zur Bildung von Dinatriumbisphenol und zur Einstellung des erforderlichen
pH's der Lösung ausreichenden Menge an wässerigem Alkali gelöst, d.h. man verwendet
über 2 Mol, vorzugsweise 2,5 bis 3 Mol NaOH als 45%-ige wässerige Lösung. Danach
wird der Reaktor mit Methylenchlorid beschickt, das Reaktionsgemisch wird intensiv
gerührt und durch die entstehende Emulsion wird Phosgen geleitet. Nach'Abschluß
der Phosgenierung erhält man eine Methylenchloridlösung des Oligocarbonats und eine
wässerige Lösung der Salze.
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Die Umsetzung läßt sich schematisch wie folgt darstellen:
Das Oligocarbonat enthält endständige Phenolat- und Chlorformiatgruppen, die zur
weiteren Polykondensation bis zum Polycarbonat des erforderlichen Molekulargewichts
geeignet sind. Parallel zur direkten Umsetzung zum Oligocarbonat während der Phosgenierung
verlaufen mehrere Nebenprozesse, die sich in Anwesenheit von überschüssigem Alkali
und eines großen Volumens an wässeriger Phase verstärken. Hauptsächlich handelt
es sich hier um hydrolytische Prozesse und zwar um die alkalische Hydrolyse von
Phosgen und der endständigen Chlorformiatgruppen des Oligomers:
Eine eingehende Darstellung des Verfahrens zur Herstellung von Polycarbonaten durch
Interphasenpolykondensation von Bisphenolen mit Phosgen und das technologische Schema
des Verfahrens finden sich in der Monographie von Snell (zell, Chimia i fizika polikarbonatov,
Chimia, Moskva,1967, 50-52).
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Das bekannte Verfahren hat folgende Nachteile: 1. Die Herstellung
der wässerig-alkalischen Lösung des Diphenylolpropans und der anderen Bisphenole
erfolgt bei erhöhten Temperaturen (bis 800C). Dabei kommt es zu einem teilweisen
thermooxydativen Abbau der Reaktionskomponenten unter Bildung von gefärbten Verbindungen
mit Chinoidstruktur. Daher sind zur Herstellung eines einwandfreien Produkts Antioxydantien
erforderlich, gewöhnlich Metallsulfite, was das Problem der Verwertung der letzteren
mit sich bringt.
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2. Die bei Wasser- und Allmliüberschuß ablaufenden hydrolytischen
Prozesse führen zu einer hohen Polydispersität der entstehenden Oligocarbonate und
einem-übermäßigen Verbrauch an Alkali und Phosgen.
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3. Bei einem Phasenverhältnis, bei dem die Phasen annähernd mit gleichen
Volumina eingesetzt werden,darf die Phosgenierungstemperatur 20 bis 25 0C nicht
übersteigen, da sonst die Geschwindigkeit der Hydrolyse des Phosgens über der Oligomerisationsgeschwindigkeit
liegen würde.
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4. Die großen Wassermengen beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit
der Apparatur und erhöhen die Abwasserbelastung.
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Zweck der vorliegenden Erfindung ist die Beseitigung der genannten
Nachteile.
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Die Aufgabe bestand darin, durch Phosgenierung unter Vermeidung der
Oxydation der aromatischen Dihydroxyverbindung und der Hydrolyse des Phosgens und
der Chloroformiatgruppen bei niedriger Polydispersität in hoher Ausbeute Oligocarbonate
herzustellen.
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Die Aufgabe konnte durch das vorgeschlagene Verfahren zur
Herstellung
von Polycarbonaten durch Phosgenierung von Alkalisalzen aromatischer Dihydroxyverbindungen
zu Oligocarbonaten und Kettenverlängerung in Gegenwart eines Katalysators und eines
Kettenabbruchmittels zum Endprodukt gelöst werden, wobei man erfindungsgemäß als
Alkalisalze aromatischer Dihydroxyverbindungen Kristallhydrate von Alkalisalzen
aromatischer Dihydroxyverbindungen der Formel
verwendet, wobei R - C1-C5-, vorzugsweise C3-Alkylen oder -Isoalkylen, insbesondere
Isopropyliden, (un)substituiertes C5-C15-, vorzugsweise C5-C8-Cycloalkyl, insbesondere
6-hryl, vor allem aber Phenylen oder Naphthylen, R' C1-C3-Alkyl, vorzugsweise Methyl,
sowie Halogen, wie Cl oder Br, Me ein Metallion aus der I. Gruppe des Periodensystems,
vorzugsweise K oder Na, insbesondere Na, n eine ganze Zahl, die der Zahl der Moleküle
des Wassers, das vom Metallion im Kristallhydrat festgehalten wird, entspricht und
1 bis 5, vorzugsweise 2 bis 4, insbesondere 3, beträgt, und m 1 oder 2 bedeuten.
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Erfindungsgemäß werden die Kristallhydrate der Alkalisalze einer oder
zweier aromatischer Verbindungen der genannten Formel in einem organischen Lösungsmittel,und
und zwar in einem Chlorkohlenwasserstoff, wie Methylen-, Äthylenchlorid, Tri-, Tetrachloräthylen,
Äthylchlorid oder Chlorbenzol gelöst.
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Durch die erhaltene Suspension wird bei 5 bis 400C bis zur Bildung
des Oligocarbonats gasförmiges Phosgen durchgeleitet.
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Die Kristallhydrate werden zweckmäßigerweise erfindungsgemäß
durch
Umsetzung der aromatischen Dihydroxyverbindungen mit der der Formel des Kristallhydrats
entsprechenden Menge an wässeriger Alkalilösung in einem der erwähnten organischen
Lösungsmittel unmittelbar vor der Synthese im Reaktor wie folgt hergestellt:
Wie aus dem Reaktionsschema hervorgeht, werden bei der Bildung des Diphenolats des
aromatischen Diols zwei Mol Wasser frei, weshalb die Gesamtmenge des für die Bildung
des Kristallhydrats erforderlichen Wassers jeweils (2n-2) Mol beträgt, wobei n die
Zahl der Mole des mit einer Phenolatgruppe verbundenen Kristallisationswassers bedeutet.
Der Wert von n hängt ab von der Art des organischen Radikal, des Metallions und
von den Kristallisationsbedingungen.
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In jedem konkreten Fall wird die Menge an Kristallisationswasser anhand
des Zustandsdiagramms des Systems Salz/Wasser ermittelt und von allen für das jeweilige
Salz möglichen Kristallhydraten wird jenes ausgewählt, bei dem n den maximalen Wert
hat. Für das Na-Salz des Diphenylolpropans, das die größte praktische Bedeutung
eines aromatischen Diols aufweist, beträgt n = 3, wobei sich das Kristallhydrat
wie folgt beschreiben läßt:
Es ist stabil bis zu einer Temperatur von 1400C, bei der es zwei
Moleküle Wasser abgibt. Vollständige Entwässerung tritt bei 2500C ein. In reiner
Form ist das Kristallhydrat des Di-Na-Salzes des Bisphenols 'tA" ein weißes rieselfåhiges
in Wasser gut lösliches, in Alkohol schwach lösliches und in Chlorkohlenwasserstoffen
und Aceton unlösliches Pulver.
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Der Gehalt an Di-Na-Salz der aromatischen Dihydroxyverbindung wird
durch potentiometrische Titration ermittelt. Für das Kristallhydrat des Di-Na-Salzes
des Bisphenols A wurde ein Salzgehalt von 69,3 Gew.-% (71,5 Gew.-% d.Th.) gefunden.
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Der Gehalt an Kristallisationswasser in den Kristallhydraten wurde
aufgrund des Gewichts festgestellt. Für das Bisphenol A beträgt er 28,5 Gew.-% (28,5
Ges. % d. Th.).
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Die IR-Spektren der Kristallhydrate zeigen die für die OH-Gruppen
der Wassermoleküle kennzeichnende Absorption im Bereich von 2800 bis 3200 cm die
nach Erwärmen der Kristallhydrate auf Entwässerungstemperatur verschwindet.
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Zur Herstellung der Kristallhydrate wie des Di-Na-Salzes des Bisphenols
A wird das Reaktionsgefäß mit einer bestimmten Menge an kristallinen Bisphenol und
der erforderlichen Menge an organischem Lösungsmittel beschickt. Nach intensivem
Rühren erhält man eine stabile Suspension des Bisphenols im Lösungsmittel und setzt
pro Mol Bisphenol 2 Mol Ätzalkali zu, das in einer der Gesamtmenge an Kristallisationswasser
unter Abzug der beiden Mole Wasser, die sich bei der Herstellung des Di-Na-Salzes
der als Ausgangsprodukt verwendeten aromatischen Dihydroxyverbindung bilden, gelöst
ist.
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Somit sind vor der Phosgenierung im System kein Wasser und kein Alkali
in freier Form vorhanden, wodurch eine Hydrolyse des Phosgens und der Chlorformiatgruppen
während der Synthese
der Oligocarbonate vermieden wird, weshalb
andererseits die Phosgenierung bei Siedetemperatur des organischen Lösungsmittels
durchgeführt werden kann. Zu berucksichtigen ist dabei jedoch, daß die Phosgenierungstemperatur
nicht die Temperatur überschreiten darf, bei der die Entwässerung des Kristallhydrats
einsetzt. So darf im Falle von Diphenylolpropan die Siedetemperatur des Lösungsmittels
bzw. des Lösungamittelgemisches 1500C nicht Uberschreiten.
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Die Phosgenierung der Kristallhydrate der Alkalisalze der aromatischen
Dihydroxyverbindungen bei konstanter Siedetemperatur des organischen Lösungsmittels
erleichtert die Abführung der Wärme der exothermen Reaktion durch Kondensation der
Lösungsmitteldämpfe, was wiederum eine Vereinfachung der Konstruktion des Reaktors
für die Phosgenierung bedeutet und zu einem qualitativ besseren Produkt führt.
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Das bei konstanter Temperatur synthetisierte Oligocarbonat weist eine
geringere Molekulargewichtsstreuung sowie ein besseres Verhältnis zwischen Chlorformiat-
und Hydroxylgruppen auf.
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Der Reaktor wird mit einer bestimmten Menge an Phosgen mit der erforderlichen
Geschwindigkeit beschickt. Erfindungsgemäß darf die Phosgenmenge nur geringfugig
das stöchiometrische Verhältnis Phosgen zu Bisphenol übersteigen. Pro Mol Bisphenol
sind zweckmäßigerweise 1,01 bis 1,1 Mol, vorzugsweise 1,01 bis 1,05 Mol Phosgen
zuzuführen; für das Kristallhydrat des Di-Na-Diphenylolpropans sind 1,03 Mol Phosgen
der optimale Wert. Die Phosgenmenge läßt sich auch auf 1 Mol Kristallhydrat beziehen,
allerdings ist in dieser Falle das Verhältnis der Produkte anders. Das Phosgen wird
nach dem vorgeschlagenen Verfahren mit größerer Geschwindigkeit zugeführt als nach
dem bekannten. Je nach dem Volumen des Reaktionsgemisches und der Konstruktion der
Apparatur beträgt sie 100 bis 1000 kg/St. Hat die
Charge ein Volumen
von 10 bis 15 m3 wird das Phosgen vorzugsweise mit einer Geschwindigkeit von 300
bis 500 kg/St zugeführt.
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Durch die Umsetzung der Kristallhydrate der bei der Synthese der Bisphenole
verwendeten Salze mit Phosgen entsteht das Oligocarbonat und ein Salz, und zvrnr
das Chlorid jenes Metalls, dessen Hydroxid bei dem Verfahren verwendet wird.
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Beim Kristallhydrat des Di-Na-Diphenylolpropans sieht der Reaktionsverlauf
wie folgt aus:
Das Oligocarbonat ist im organischen Lösungsmittel löslich, das Metallchlorid ist
im frei werdenden Kristallisationswasser teils löslich, teils fällt es in fester
Form aus. Man erhält somit nach der Phosgenierung folgendes Dreiphasensystem: Organische
Phase: Oligocarbonatlösung Wässerige Phase: Gesättigte Chloridlösung Feste Phase:
Kristallines Metallchlorid.
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Vor der Weiterverarbeitung ist es zweckmäßig, die feste Phase durch
Filtration vom Fraktionsgemisch zu trennen. Dadurch werden Verluste an Polymerprodukt
durch Salzteilchen vermieden und es wird die Behandlung des fertigen Lacks erleichtert.
Bei der Polycarbonatsynthese kann das Reaktionsgemisch auch schon unmittelbar nach
der Phosgenierung ohne zusätzliche Behandlung verwendet werden.
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Das Oligocarbonat hat nach dem vorgeschlagenen Verfahren ein Molekulargewicht
von ca. 3000 bis 5000 (mittlere Viskosität).
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Der Oligomerisationsgrad p>10 und beträgt 10 bis 20. Das Oligomer
ist durch geringere Polydispersität und ausreichend geringe Molekulargewidhtsstreuung
gekennzeichnet. Das nach dem vorgeschlagenen Verfahren hergestellte Oligocarbonat
hat vorzugsweise Chloroformiatendgruppen. Das Verhältnis von Hydroxyl- zu Chloroformiatgruppen
ist erheblich größer als bei dem bekannten Wasser-Emulsions-Verfahren und beträgt
1,5 bis 1,9.
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Das durch Phosgenierung erhaltene oligomere Produkt wird zum Polymer
mit dem erforderlichen Molekulargewicht weiter polykondensiert.
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Zu diesem Zweck werden dem Reaktionsgemisch ein Katalysator, ein Kettenabbruchmittel
und zusätzliches wässeriges Alkali zugesetzt. Als Katalysator kommen ve-rschiedene
tertiäre Amine und quaternäre Ammoniumbasen in Frage, insbesondere aber Tri-Ethylamin
und zwar in einer Menge von 0,2 bis 1 Gew.-* (bezogen auf das Bisphenol), vorzugsweise
0,5 bis 0,6 Gew.-%.
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Der Katalysator kann vor, während oder nach der PhosgenierungZund
während der Polykondensation zugesetzt werden. Das zusätzliche Alkali wird in einer
Menge von 0,3 bis 0,7 Mol pro Mol Bisphenol, vorzugsweise 0,5 Mol, in Form einer5
bis 20%-igen, vorzugsweise 10-igen, wässerigen Lösung zugesetzt, wonach das Reaktionsgemisch
1 bis 2 Stunden bei 25 bis 400C, vorzugsweise 90 bis 100' bei 28 bis 300C, gerührt
wird. Dadurch kommt es zu einer Kettenverlängerung des Oligocarbo-Grats, die durch
den Zusatz von monofunktionalen Verbindungen gesteuert wird. Als solche kommen in
Frage Monophenole, wie Phenol, substituierte Halogen- oder Alkylphenole, deren Menge
jeweils vom Molekulargewicht abhängt. Für zur Weiterverarbeitung durch Spritzguß
gedachtes Polycarbonat mit einem Molekulargewicht von 28.000 bis 34.000 und mittlerer
Viskosität
beträgt die Phenolmenge 0,8 bis 1,0,' (bezogen auf
das Bisphenol). Die Kettenabbruchmittel können ebenfalls vor oder während der Phosgenierung
zugesetzt werden.
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Nach Abschluß der Kettenverlängerung wird die -Polycarbonatlösung
mit dem erforderlichen Molekulargewicht von der wässerigen Phase abgetrennt, mit
Mineralsäuren neutralisiert und mehrmals mit Wasser bis zur Neutralität des Waschwassers
gewaschen.
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Das Polycarbonat wird sodann auf bekannte Weise, wie Abziehen des
Lösungsmittels oder Ausfällen durch Zusatz eines Fällungsmittels, von der Lösung
abgetrennt.
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Das pulverförmige Produkt wird danach bei 80 bis 100°C vakuumgetrocknet
und dann extrudiert.
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Das vorgeschlagene Verfahren gestattet die Herstellung von Polycarbonaten
von beliebigem Molekulargewicht, die zur Weiterverarbeitung sowohl durch Spritzguß
als auch durch Extrusion geeignet sind. Außerdem läßt sich auch höhermolekulares
Polycarbbnat für Filme herstellen.
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Das erfindungsgemäß synthetisierte Polycarbonat hat konstantes Molekulargewicht,
das -sich bei der weiteren Verarbeitung praktisch nicht verändert.
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Die Hauptkenndaten des Oligocarbonats und des durch Phosgenierung
des Kristallhydrats des Na-Diphenylolpropans sind nachstehend angeführt.
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Erfindungsgemaßes Oligocarbonat 1. 1,9 < cocl 1,5
2.
Molekulargewicht 3000 bis 5000 (mittlere Viskosität).
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3. Oligomerisationsgrad 20 < P > 10 Erfindungsgemäßes Polycarbonat
1. Gehalt an niedermolekularen ( bis 10.000) Fraktionen höchstens 1%.
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2. Hitzebeständigkeit (Gewichtsverlust der stabilisatorfreien Prüflinge
3000C - 2,5 %).
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3. Abfallen des Molekulargewichts von stabilisatorfreien Prüflingen
am Brabender-Plastographen bei 250 im Verlaufe von 60' - höchstens 5%.
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4. Zerreißdehnung nach Kochen im Wasser im Verlaufe von 24 Stunden
- 25 bis 26 %.
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5. Mechanische Eigenschaften: Zugfestigkeit 650 bis 750 kp/cm2 Druckfestigkeit
900 bis 950 kp/cm2 Statische Biegefestigkeit 800 bis 1100 kp/cm2 Elastizitätsmodul
22 000 bis 24.000 kp/cm2 Bruchdehnung 90 bis 110 % --Kerbschlagzähigkeit 40 bis
60 kp/cm2 6. Dielektrische Eigenschaften: Spezifischer Volumenwiderstand 1 1017
Ohm. cm Oberflächenwiderstand i.i016 Ohm Dielektrischer Verlustfaktor bei 106 Hz
0,003 Dielektrizitätskonstante bei 106 Hz 3,0 7. Wärmebestandigkeit nach hat 150
bis 1650C Wärmebeständigkeit nach Martens 130 bis 1400C 8. Lichtdurchläss igke itsfaktor
der gegossenen 3 mm dicken PrUflinge 85 bis 90 5'.
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Nachfolgend wird die Erfindung durch konkrete DurchfUhrungsbeispiele
illustriert.
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Beispiel 1 Ein 2,5 m3-Reaktor mit Rührwerk, Rückflußkühler und Barboteur
(zur Zufuhr von Phosgen) wird mit 1200 1 Methylenchlorid und sodann unter Rohren
mit 228 kg Bisphenol A beschickt.
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Die erhaltene Suspension wird mit 80 kg in 72 kg Wasser (4 Mol) gelöstem
ätznatron versetzt, wonach man 15' weiterrtlbrt. Durch die erhaltene Suspension
des Kristallhydrats des Di-Na-Bisphenols A in Methylenchlorid werden 99 kg Phosgen
30' lang geleitet, wobei die Temperatur des Reaktionsgemisches durch Außenkühlung
auf 28 bis 320C gehalten wird.
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Nach der Phosgenierung erhält man ein Oligocarbonat mit folgenden
Kennzeichen: - = 1,82; 5 ~167°C-p Zur Herstellung des Polymerprodukts wird die Oligocarbonatlösung
mit 200 kg 10% NaOH und 1 kg Ammoniumtriäthylbenzylchlorid als Katalysator versetzt.
Das Reaktionsgemisch wird sodann unter Rühren zwei Stunden bei 25 bis 380C gehalten.
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Nach Erreichung des erforderlichen Molekulargewichts des Polycarbonats,
nämlich 30.000 bis 34.000, wird mit 2 kg Phenol versetzt. Sodann wird die Polycarbonatlösung
in Methylenchlorid von der wässerigen Phase abgetrennt und mit Wasser von Salzen
und Alkali gereinigt, wonach man das Polycarbonat durch Abdestillieren des Lösungsmittels
aus der Lösung abtrennt, trocknet und granuliert. Ausbeute 246 kg (97% d.
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Th.).
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Beispiel 2 Die Herstellung des Polycarbonats erfolgt entsprechend
Beispiel 1, nur wird das Kristallhydrat bei Siedetemperatur des
organischen
Lösungsmittels, nämlich des Methylenchlorids (38 bis 400C) phosgeniert: COCl = 1,85;
Sp 176°C.
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OH Ausbeute 249 kg (98/% d. Th.). Molekulargewicht 32.000 bis 33.000.
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Beispiel 3 Ein Reaktor gemäß Beispiel 1 wird mit 1200 1 Methylenchlorid
und unter Rühren mit 216,6 kg Bisphenol A und 27,2 kg 2,2-bis- (4-Hydroxy-3 , 5-dibromphenyl)
-propan beschickt. Die erhaltene Suspension wird mit 80 kg in 72 kg Wasser gelöstem
Ätznatron versetzt, wonach man 15' weiterrührt.Außerdem wird nach der Bildung der
Suspension des Gemisches von Kristall -hydraten des Di-Na-Bisphenols A und 2,2-bis-(4-Hydroxy-3,5-dibromphenyl)-propans
in Methylenchlorid die Herstellung des Copolymersats gemäß Beispiel 1 durchgeführt.
Das Oligomer hat = 1,97; COCI = 1,74; Sp = 174°C.
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OH Das Mol.-Gew. des Copolykarbonats beträgt 29.000 bis 30.000, der
Br-Gehalt 2,6%. Ausbeute 264 kg (97% d. Th.).
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Beispiel 4 Der Reaktor wird gemäß Beispiel 1 mit 1200 1 Methylenchlorid
und danach unter Rühren mit 268 g 2,2-Bis-(I,4-hydroxyphenyl)-cyclohexan beschickt.
Die erhaltene Suspension wird mit 80 kg in 72 kg Wasser gelöstem Ätznatron versetzt,
wonach man 20' weiterrührt. Sodann wird zur Herstellung des Polycarbonats auf der
Basis des Kristallhydrats des Di-Na-Salzes der genannten Verbindung wie in Beispiel
1 weiter verfahren: COCl = 1,77; Sp # 161°C OH Mol.-Gew. des Polymers 28 000 bis
29 000. Ausbeute an Polycarbonat 287 kg (98% d. Th.).
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Beispiel 5 Die Herstellung des Polycarbonats erfolgt wie in Beispiel
1, nur verwendet man anstelle von 80 kg Ätznatron - 112 kg in -72 kg Wasser gelöstes
Ätzkali und versetzt 15' nach Beendigung der Phosgenierung des Kristallhydrats mit
280 kg 10%-ige Kalilauge: COCl = 1,79; Sp - 166°c.
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OH Beispiel 6 Die Herstellung des Polycarbonats erfolgt analog Beispiel
1, nur wird das Reaktionsgemisch nach Beendigung der Phosgenierung und dem 15-minütigen
Rühren mit 120 kg 10%-iger Natronlauge (0,3 Mol) versetzt. Im übrigen erfolgt die
Herstellung des Carbonats wie in Beispiel 1: Ausbeute an Polycarbonat 240 kg (ca.
955' d. Th.). Mol.-Gew.
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25.000 bis 27.000.
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Beispiel 7 Die Herstellung des Polycarbonats erfolgt analog Beispiel
1, nur wird das Reaktionsgemisch nach Beendigung der Phosgenierung und dem 15-minütigen
Rühren mit 280 kg 10%-iger Natronlauge (0,7 Mol) versetzt. Im übrigen erfolgt die
Herstellung des Carbonats wie in Beispiel 1: Ausbeute an Polycarbonat 249 kg ( ca.
98 d. Th.). Mol-Gew.
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38.000 bis 40.000.
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Beispiel 8 Die Herstellung des Polycarbonats erfolgt analog Beispiel
1, nur wird das Reaktionsgemisch nach Beendigung der Phosgenierung und dem 15-minütigen
Rühren mit 100 kg 20-iger Natronlauge (0,5 Mol) versetzt. Im übrigen erfolgt die
Herstellung des Carbonats wie in Beispiel 1: Ausbeute an Polycarbonat 240 kg (ca.
95% d. Th.). Mol.-Gew.
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27.000 bis 31.000.
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Beispiel 9 Die Herstellung des Polycarbonats erfolgt analog Beispiel
1, nur wird das Reaktionsgemisch nach Beendigung der Phosgenierung und dem 15-minütigen
Rühren mit 400 kg 5%-iger Natronlauge (0,5 Mol) versetzt. Im übrigen erfolgt die
Herstellung des Carbonats wie in Beispiel 1: Ausbeute an Polycarbonat 242 kg (ca.
96 d. Th.). Mol.-Gew.
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28.000 bis 34,000.
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Beispiel 10 Die Herstellung des Polycarbonats erfolgt wie in Beispiel
6, nur daß man anstelle von 99 kg Phosgen bei der Phosgenierung 102 kg einsetzt.
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Die Ausbeute an Polycarbonat beträgt 238 kg (ca. 94 96 d.Th.).
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Mol.-Gew. 28.000 bis 34.000.
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Beispiel 11 Der Reaktor gemäß Beispiel 1 wird mit 1200 1 Methylenchlorid,
684 kg (3 Mol) Diphenylolpropan und 240 kg 51%-iger NaOH beschickt. Unter Rührern
und bei einer Temperatur von 390 werden durch das Reaktionsgemisch 300 kg Phosgen
45' lang geleitet. Nach der Phosgenierung wird die 43%-ige Methylenchloridlösung
des Oligomers in einen anderen Reaktor UberfUhrt und der feste Rückstand wird mit
Methylenchlorid gewaschen. Der Extrakt wird mit der oligomeren Lösung vereinigt
und der feste Rückstand gelangt zur Rückgewinnung.
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Die erhaltene Oligomerlösung wird mit 1200 1 Tetrachlor-Ethylen und
60 kg (1,5 Mol) 20%-iger NaOH versetzt, wonach man entsprechend Beispiel 1 weiterarbeitet.