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Vorrichtung zum Ubertragen von Zugkräften auf die menschliche Wirbelsäule
oder zum Ubertragen von Zugkräften auf Gliedmaßen bzw. Extremitäten des menschlichen
Körpers Die Erfindung betrifft eine Vorrichtulb zum Ubertragen von Zugkräften vorbestimmbarer
und während der Behandlung primär meßbarer Größe auf die menschliche Wirbelsäule,
unter Verwendung von Zugmitteln (Bänder, Seile od. dgl.) bzw. Gurten, die die Zugkräfte
auf die zu behandelnde Person zwecks Dehnung der Wirbelsäule bzw. eines vorbestimmbaren
Wirbelsäulenbereiches übertragen, oder zum Ubertragen von Zugkräften auf Gliedmaßen
bzw. Extremitäten des menschlichen Körpers zwecks Dehnung oder Streckung solcher
Gliedmaßen od. dgl.
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Die heutige Lebensweise der Menschen bringt zahlreiche Zivilisationskrankheiten
mit sich, zu denen auch Wirbelsäulen-Krankheiten durch Bandscheibenschäden gehören.
Die dabei auftretenden Schmerzen können vielfältig sein und beispielsweise im Rücken,
in den Beinen oder in der Hüfte auftreten. Bedingt können Wirbelsäulen-Erkrankungen
durch Bewegungsmangel oder
stundenlanges Sitzen in Büros sein. Die
in jungen Jahren noch elastischen Bandscheiben verlieren im Laufe der Zeit ihre
Widerstandskraft und verformen bzw. verschieben sich, so daß die Bandscheiben den
hohen Druckeinwirkungen nicht mehr gewachsen sind. Im Laufe der Zeit verschieben
sich die Bandscheiben, so daß die knöchernen Wirbel einander berühren können, wobei
in gewissen Fällen Nerven zwischen einzelnen Wirbeln eingeklemmt werden können oder
die vorgepreßten und flachgedrückten Bandscheiben drücken selbst auf Nerven, was
ebenfalls zu schmerzhaften Begleiterscheinungen führt. Damit einhergehen kann eine
Erschlaffung der Muskulatur im Bereich der Wirbelsäule, wobei der von den Eingeweiden
auf die Innenseite der Wirbelsäule normalerweise ausgeübte und für die Wirbelsäule
vorteilhafte Druck bei schlechter Haltung und geschwächter Bauchmuskulatur verloren
geht. Außerdem zieht noch das Gewicht der Eingeweide an der Wirbelsäule.
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Es wurde festgestellt, daß man außer durch operativen Eingriff, Chiropraktik,
Massagen, Bestrahlungen, Bäder, Stützkorsetts und durch Spritzen sowie andere Medikamente
Bandscheibenschäden auch durch Zugkräfte auf die Wirbelsäule behandeln bzw. kurieren
kann. Zur Ausübung solcher Zugkräfte hat man bereits zahlreiche Vorrichtungen vorgeschlagen,
die sich allesamt bisher in der Praxis nicht in größerem Umfange durchsetzen konnten.
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Zum einen sind die bekannten Vorrichtungen technisch viel zu aufwendig
und zu teuer. Als Beispiel hierfür sei die DT-OS 2 036 920 genannt, die eine Vorrichtung
mit komplizierter elektrischer bzw. elektronischer Steuerung zur Streckung der menschlichen
Wirbelsäule zeigt, wobei Füße und Kopf jeweils durch Schlingen umfaßt sind, die
an verschieblichen Schlitten längsverschieblich motorisch geführt werden. Zur Bedienung
einer solchen Vorrichtung bedarf es besonders geschulter Kräfte. Außerdem sind die
Investitionskosten sehr hoch, so daß sich in der Regel nur Kliniken solche Vorrichtungen
leisten können. Hinzu-kommt, daß die Vorrichtung nur begrenzt einsatzfähig
ist.
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Eine weitere Vorrichtung zum Auseinanderziehen der Lendenwirbel bei
Bandscheibenschäden ist aus der DT-OS 2 015 440 zu entnehmen. Bei dieser vorbekannten
Bauart liegt der Patient vorzugsweise ausgestreckt auf einem Tisch od. dgl., wobei
an verschiedenen Körperstellen Gurte angebracht werden, die eine die Wirbelsäule
auseinanderziehende Zugkraft auf den Körper übertragen. Dabei ist am Fußende der
Vorrichtung Je ein Gurt mit Manschetten od. dgl. zur Befestigung an jedem Bein,
insbesondere an den Fesseln, vorgesehen, wobei diese Beingurte vorzugsweise von
einem gemeinsamen Tragelement ausgehen. Außerdem ist ein um den Leib des Patienten,
vorzugsweise um die Taille, gelegter Gürtel vorgesehen, der mittels zweier entlang
dem Oberkörper des Patienten zu führender, insbesondere ein gemeinsames Tragelement
aufweisender Körpergurte am Kopfende eines Bettes befestigt ist, wobei die Beingurte
und der Gürtel über wenigstens eine Winde in Längsrichtung der Wirbelsäule des Patienten
gegeneinander verstellbar sind. Der Patient wird also durch im Bereich der Taille
und an den Fesseln angreifender Schlingen mit Zugelementen auseinandergezogen. Dadurch
ist keine dosierte Krafteinleitung in bestimmten Wirbelsäulenbereichen möglich.
Außerdem wird bei dieser vorbekannten Bauart ein komplettes Bett mit Gestell benötigt,
das bei der konkret verwirklichten Ausführungsform an jeder Stirnseite eine Winde
mit einer Handkurbel aufweist, die mit dem Bettrahmen über Verstrebungen fesigekuppelt
ist.
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Der Patient kann diese Vorrichtung nicht selbst betätigen.
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Auch sind die Investitionskosten noch verhältnismäßig groß.
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SchlieBlich ist diese Vorrichtung im Normalgebrauch nicht transportabel,
sondern steht in der Klinik oder im Behandlungszimmer des Arztes.
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Weitere Vorrichtungen zum Recken der Wirbelsäule oder zum Strecken
von Extremitäten des menschlichen Körpers sind in den nachfolgend aufgeführten Druckschriften
behandelt:
DT-Gbm-Schrift 7 147 619; D-OSen 1 766 083, 1 965 038,
2 000 045, 2004389, 2004932, 2 050 250, 2163827, 2 215 805, 2226073, 2 252 095,
2403534, 2315593, 2 423 371, 1 566 401, 2 363 390; DT-PSen 152 892, 181 530, 185
229, 370 985, 959 850, 59 561, 63 142, 66 387, 69 580, 277 336; DT-ASen 1 566 496,
1 075 797, 1 122 669, 1 278 698, 1 965 038, 1 566 512, 1 048 671 und 1 541 338.
Die meisten der vorerwähnten Bauarten sind in der Praxis niemals verwirklicht worden.
Einige sind entweder baulich zu aufwendig.
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Allen gemeinsam ist, daß sie sich nicht dafür eignen, sowohl Bandscheibenschäden
an beliebiger Stelle der Wirbelsäule durch Zugbeanspruchungen zu kurieren und ebenfalls
auch zur Streckung von z. B. Armen und Beinen, beispielsweise zu Massagezwecken
nach Knochenbrüchen oder operativen Eingriffen, eingesetzt werden können. Wieder
andere Vorrichtungen lassen sich von den Patienten nicht selbst bedienen und erfordern
den Einsatz von Fachpersonal.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
beschriebenen Art zu schaffen, die sich sowohl zur Streckung der Wirbelsäule bzw.
der Streckung von vorbestimmten Wirbelsäulenbereichen als auch für die Ubertragung
von Zugkräften auf Gliedmaßen bzw. Extremitäten eignet. Die Vorrichtung soll dabei
sehr einfach im Aufbau seine grundsätzlich vom Patienten selbst bedient werden können
und im Bedarfsfalle keine Tische, Betten oder sonstigen Spezialgestelle benötigen.
Darüberhinaus soll die Vorrichtung auch leicht transportabel sein, so daß sie ggf.
von Wirbelsäulengeschädigten mit nach Hause genommen werden kann, wo diese Personen
- ggf. nach Vorschrift des Arztes - ihr eigenes Behandlungsprogramm absolvieren.
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Ausgehend von einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen engeren
Gattung wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Vorrichtung im
wesentlichen aus einem etwa U-artigen Gestell besteht, zwischen dessen U-Schenkeln
sich die zu behandelnde Person oder das Gliedmaß od. dgl. befindet,
wobei
die U-Schenkel wenigstens an einem Teil ihrer Länge zwecks Anpassung an den Körper
bzw. das Gliedmaß vorzugsweise schwenkbeweglich, jedoch in dem erforderlichen Maße
biege- und knicksteif zur Aufnahme der als Reaktionskräfte der während der Behandlung
primär meßbaren und änderbaren Zugkräfte auftretenden Druckkräfte sind, wobei die
U-Schenkel Befestigungsaittel für einen um die Brust der Person gelegten treten,
längenverstellbaren, an den freien Enden arretierbaren Gurt aufweisen und daß ii
Bereich des die U-Schenkel verbindenden Steges ein um ein begrenztes Maß in Längsrichtung
der U-Schenkel verschieblich an diesen - ggf. mittelbar -geführter Zugschlitten
angeordnet ist, der durch einen Antrieb über ein flexibles Zugmittel in Richtung
auf den Steg der U-Schenkel ziehbar ist, wobei an dem Zugschlitten mehrere flexible,
ggf. abnehmbare Zugelemente befestigt sind, die entweder zu einem die Hüfte der
Person arretierenden, anpaßbaren bzw. verstellbaren und an diesem vorzugsweise lösbar
befestigten, insbesondere als Hüftgurt ausgebildeten Halteelement oder zu Zuglager
für die Füße bzw. Beine der Person führen, oder daß mit dem Zugschlitten ein Widerlager
zur Umfassung des Nackens bzw. Halses verbunden ist, während der es Gegenzug durch
ein an den U-Schenkeln lösbar, arretierbar, befestigtes Halteelement, z. B. den
DhEtgurt, aufbringbar ist.
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Der Brustgurt kann hierbei um die Hüfte gelegt werden.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist sehr einfach im Aufbau und läßt
sich demgemäß im Vergleich zu anderen Vorrichtungen zum Dehnen der menschlichen
Wirbelsäule od. dgl. kostengünstig bauen und vertreiben. In der Regel ist bei Anwendung
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung nur ein geringer Bruchteil der Kosten zu investieren,
die beispielsweise die Vorrichtung nach der DT-OS 2 036 920 verlangt.
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Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung die Einleitung von Zugkräften auf genau bestimmte Bereiche der Wirbelsäule,
beispielsweise die Einleitung solcher Zugkräfte auf die Lendenwirbel, möglich
ist.
Es steht dem jedoch auch nichts im Wege, stattdessen Zugkräfte in der jeweils gewünschten
Größe auch auf die Halswirbel zu übertragen. In diesem Falle wird die zu behandelnde
Person lediglich umgekehrt als bei der Behandlung anderer Wirbelsäulenbereiche zwischen
die U-Schenkel, also mit dem Kopf zum Zugschlitten hin, eingespannt. Der Zugschlitten
weist in diesem Falle eine Schlinge bzw. einen Gurt auf, der an vorstehenden Halteorganen
des Zugschlittens befestigt sein kann und den Nacken bzw. Hals des
umschließt, während der Gegenzug durch einen/Brustgurt aufgebracht wird, der mit
den U-Schenkeln lösbar arretiert ist.
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Zu Massagezwecken kann die Person auch auf dem Bauch liegend zwischen
den U-Schenkeln angeordnet sein. Beispielsweise ist es in diesem Falle möglich,
die Zugbeanspruchung durch den um die Brust der Person gelegten breiten Brustgurt
und durch die Fesseln bzw. Füße arretierende Schlingen oder Schlaufen aufzubringen.
Der Patient kann in allen Fällen unter Spannung Freiübungen ausführen, z. B. die
angezogenen Beine hin- und
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Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist darin
zu sehen, daß diese unabhängig von Bänken, Tischen, Stühlen oder Spezialbetten ist.
Das U-artige Gestell kann ohne weiteres auf den Boden gelegt werden.
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Zur Aufbringung der Zugkräfte sind auch nicht zwei Winden wie bei
der DT-OS 2 015 440 erforderlich, was abermals die Investitions- und Herstellkosten
verringert.
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Ein weiterer bemerkenswerter Vorteil ist darin zu sehen, daß durch
die erfindungsgemäße Vorrichtung kontrolliert Zugkräfte auf die zu reckenden bzw.
zu dehnenden Körperbereiche, Gliedmaßen oder Extremitäten, beispielsweise die Wirbelsäule,
aufbringbar sind. Dabei steht dem nichts im Wege, eine geeignete Zugmeßvorrichtung
so anzuordnen, daß die jeweils zu behandelnde Person die aufgebrachten Zugwerte
auch in Behandlungslage ablesen kann.
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Der Patient kann sich bei Anwendung einer Vorrichtung wie sie erfindungsgemäß
vorgeschlagen wird, ohne weiteres selbst behandeln. Hierzu kann ihm der Arzt geeignete
Zugmeßwerte und Behandlungszeiten vorgeben. Die Bedienung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung setzt in keinem Falle Spezialkenntnisse voraus. Der Patient ist ohne
Kraftanstrengungen in der Lage, den Antrieb des Zugschlittens über das flexible
Zugmittel, und zwar auch in liegender Stellung, zu bedienen.
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Obwohl die erfindungsgemäße Vorrichtung keinerlei Spezialtische, spezielle
Krankenbetten, Gestelle od. dgl. erfordert, sondern - wie erwähnt - auf dem Boden,
auf jedem Küchentisch oder jedem normalerweise vorhandenen Behandlungstisch funktioniert,
steht dem auch nichts im Wege, eine erfindungsgemäße Vorrichtung im Zusammenhang
mit einer schiefen Ebene zu verwenden, die von dem Zugschlitten weggeneigt angeordnet
ist, derart, daß der Patient nach dem Festschnallen mit einem gewissen Anfangszug
in der Vorrichtung hängt, ohne daß der Antrieb des Zugschlittens betätigt worden
ist. Wird in diesel Falle der Antrieb des Zugschlittens betätigt, so beginnt sofort
die Einleitung der Zugkräfte in den Körper bzw. in das Gliedmaß od. dgl. des Patienten.
Da durch entsprechende Wahl des Ubersetzungsverhältnisses für den Antrieb des Zugschlittens
aber schon geringe Betätigungswege an dem flexiblen Zugmittel ausreichen können,
ist in der Regel die Verwendung einer schiefen Ebene entbehrlich. Die anfänglichen
Verschiebungen der Haut und Gewebepartien beim Einleiten der Dehnkräfte, können
ohne weiteres durch entsprechend weite Verschiebung des Zugschlittens kompensiert
werden.
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Weiterhin steht dem nichts im Wege, daß das Gesäß oder sonstige Körperteile
auf reibungsmindernde Platten gelegt werden, die sich beispielsweise schuppenartig
über - bzw. ineinanderschieben können. Auch könnte der Körper auf eine Unterlage
gelegt werden, die durch Rollen auf dem Boden od. dgl. abgestützt sind. Notwendig
sind diese Unterlagen aber nicht.
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Sollen beispielsweise die Lendenwirbel auseinandergezogen werden,
so kann das in der Weise geschehen, daß der Person im Stehen oder Sitzen der Brustgurt
umgeschnallt wird.
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Zweckmäßigerweise wird vorher die Kleidung am Oberkörper abgelegt.
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Auch das Arretierungselement für die Hüfte, beispielsweise ein Hüftgurt,
kann im Stehen oder Sitzen angebracht werden.
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Die Zugelemente können in diesem Zustand lose herunterbaumeln.
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Alsdann wird auf der Seite, auf der sich die Person zwischen die U-Schenkel
begeben will, ein U-Schenkel zur Seite geklappt bzw. geschwenkt, was insbesondere
dann von Vorteil ist, wenn sich der Patient auf einen Massagetisch oder eine sonstige
erhöhte Unterlage begeben will. Daraufhin werden die U-Schenkel wieder in Richtung
auf den Körper des Patienten geklappt und am Brustgurt arretiert. Die Zugelemente
des Hüftgurts werden mit Schnallen oder sonstigen Widerlagern des Zugschlittens
gekuppelt und gestrafft, was bei Verwendung von Bändern in den Dicken- und Breitenabmessungen
normaler Autosicherheitsgurte und bei Verwendung üblicher reibungsschlüssiger Schnallen
wie sie bei Autosicherheitsgurten verwendet werden, in einfacherweise dadurch geschehen
kann, daß an den freien Enden der Zugelemente gezogen wird. In gleicher Weise können
Brustgurt und Hüftgurt fest um den Körper des Patienten gelegt werden.
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Es empfiehlt sich vor Aufbringung des Zuges, die Beine dws Patienten
etwas erhöht zu lagern. Dazu kann ein Hocker, ein Kissen oder eine Rolle unter die
Kniekehlen des Patienten geschoben werden. Die Wirbelsäule gelangt dadurch in eine
flachere Form. Daraufhin wird an dem dafür vorgesehenen Trum des Zugmittels für
den Antrieb des Zugschlittens gezogen.
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Dies kann mit zwei Fingern geschehen. Der Patient ist dazu selbst
in der Lage. Die Betätigung des Zugmittels für den Antrieb des Zugschlittens kann
aber auch von einer anderen Person, beispielsweise vom Arzt, vorgenommen werden.
Die Zugelemente gelangen dadurch unter entsprechend starker +)oder abgenommen oder
mit automatischen Gurtaufrollern wie bei Autosicherheitsgurten versehen sein.
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Spannung, die an einem Zugmeßgerät ablesbar ist. Die Spannung kann
entsprechend lange Zeit auf einen konstanten Wert beibehalten oder aber auch intermittierend
erhöht und- erniedrigt werden. Die Zugspannung kann ferner stetig ansteigend vergrößert
werden. Normalerweise werden Zugkräfte in der Größenordnung von 40 kD bei Beginn
als Dehnbeansnruchunen der
Wirbelsäule/registriert. Mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung lassen sich beliebig
hohe Zugkräfte auf den Körper oder das Gliedmaß, beispielsweise in der Größenordnung
von 300 kp übertragen.
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Hierdurch lassen sich beliebig hohe Zugkräfte, beispielsweise an den
Lendenwirbeln und deren Bandscheiben, erreichen. Bei dieser Art der Anschnallung
des Patienten bleiben Halswirbel und die Gelenke der Beine völlig unbelastet. Auch
ist es durch entsprechende Anschnallung möglich, die Brustwirbel nicht zu belasten.
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Sofern dies jedoch gewünscht wird, können auch beispielsweise die
Halswirbel gereckt werden, wozu in der Regel allerdings Zugkräfte von erheblich
unter 200 kp ausreichen.
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Eine Vorrichtung gemäß der Erfindung zur Behandlung von Wirbelsäulenschäden
läßt sich ohne weiteres durch eine Person leicht transportieren, so daß sie vom
Pflegepersonal leicht von dem einen in den anderen Raum getragen bzw. von dem einen
Behandlungstisch oder Massagetisch auf den anderen gelegt werden können. Außerdem
kann die Vorrichtung zusammenklappbar ausgebildet sein, da sie im wesentlichen aus
einigen wenigen Profilrohren, den beiden U-Schenkeln, dem Verbindungssteg und dem
Zugschlitten besteht. Die Zugelemente und sonstigen Gurte nehmen nur geringen Raum
ein, sind flexibel und lassen sich ebenfalls leicht verstauen bzw. zusammenrollen.
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Da die U-Schenkeln iesentlichen aüf Knickung beansprucht sind, genügen
verhältnißmäßig leichte Stangen, Profilrohre,
Rohre, od. dgl. für
das Gestell.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann in gleicher Weise jedoch auch
für die Dehnung bzw. Reckung von Gliedmaßen, beispielsweise von zu schienenden Beinen,
Armen, zur Behandlung solcher Gliedmaßen,bei der Heilbehandlung nach Knochenbrüchen
od. dgl.
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eingesetzt werden.
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Ferner ist es nicht unbedingt erforderlich, daß die Vorrichtung in
horizontaler Ebene benutzt wird. Die Vorrichtung könnte auch in vertikaler Ebene
eingesetzt werden, die Person also zwischen den U-Schenkeln hängen oder stehen.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform übertragen die am
Halteelement bzw. Hüftgurt angreifenden-Zugelemente annähernd ringförmig gleichmäßige
Zugbeanspruchungen auf den Hüftgurt. Dadurch wird vermieden, daß einseitige Zugbeanspruchungen
auf die Wirbelsäule übertragen werden.
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In gleicher Weise überträgt der Brustgurt ringförmig Zugbeanspruchungen
auf den Oberkörper.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist diese dadurch gekennzeichnet,
daß je ein Zugelement im Bereich des Hüftgelenkknochens bzw. des Beckens, oberhalb
desselben, vorzugsweise etwa vor den betreffenden Hüftgelenkknochen bzw. dem Beckenknochen,
und ein drittes Zugelement mit der Wirbelsäule verlaufend, an dem Halteelement bzw.
dem Hüftgurt befestigt sind. Dadurch werden insbesondere bei der Dehnung der Lendenwirbel,
die hauptsächlich bei Bandscheibenschäden in Mitleidenschaft gezogen sind, Zugbeanspruchungen
auf den Wirbelsäulenbereich übertragen, auf dem diese Zugbeanspruchungen auch wirklich
notwendig sind. Alle anderen Gelenke, beispielsweise Knie- und Fußgelenke werden
in keiner Weise belastet, wie dies beispielsweise bei dem Gegenstand nach der DT-OS
2 015 440 der Fall ist.
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Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
die im Bereich der Hüftgelenkknochen bzw. des Beckens endenden Zugelemente hinsichtlich
ihrer Befestigungspunkte am Halteelement bzw. Hüftgurt in desssen Längsrichtung
im Kreis verstellbar sind. Dadurch lassen sich die Zugelemente optimal für jeden
Benützer einstellen, so daß die Zugkräfte in optimaler Weise in den Körper des Benutzers
einleitbar sind, was insbesondere bei der Behandlung von Bandscheibenschäden von
Vorteil ist.
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Von besonderem Vorteil ist eine Vorrichtung, bei welcher mindestens
die im Bereich der Hüftgelenk- bzw. Beckenknochen am Halteelement bzw. Hüftgurt
angreifenden Zugelemente in Schlaufen enden oder mit Schlaufen verbunden sind, durch
die der Hüftgurt bzw. das Teil des Halteelementes verschieblich geführt ist. Hierdurch
lassen sich Zugelemente leicht gegeneinander austauschen, beispielsweise Zugelemente
für Erwachsene gegen Zugelemente für Kinder. Außerdem läßt sich die Anzahl der Zugelemente,
die am Halteelement oder dergleichen angreifen, leicht verändern. Schließlich lassen
sich die Zugelemente nach Anlegen des Hüftgurtes oder dergleichen in Umfangsrichtung
in die optimale Lage hinsichtlich ihrer Angri ffßpunkte verschieben.
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Gemäß einem weiteren Merkmal ist eine Ausführungsfoziii dadurch gekennzeichnet,
daß die mit dem Halteelement bzw. HUftgurt verbundenen Zugelemente auf der dem Körper
bzw. dem Gliedmaß od. dgl. zugekehrten Seite am Hüftgurt bzw. Halteelement angreifen
und daß sämtliche am Hüftgurt bzw. Halteelement angreifenden Zugelemente als Gurte,
vorzugsweise in den Dicken- und Breitenabmessungen üblicher Autosicherheitsgurte,
ausgebildet sind. Die Zugelemente lassen sich dadurch in einfacher Weise als Rollenmaterial
beschaffen und leicht auf die jeweils gewünschte Länge abschneiden. Sonderanfertigungen
sind damit nicht erforderlich.
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Es empfiehlt sich, daß das mit der Wirbelsäule verlaufende
und
am Halteelement bzw. Hüftgurt angreifende Zugelement unverschieblich am Hüftgurt
od. dgl. angreift, vorzugsweise mit diesem vernäht ist. Dadurch wird der Angriffspunkt
des Zugelementes, das in Richtung der Wirbelsäule verläuft, fixiert.
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Bei einer weiteren Ausführungsform sind die am Hüftgurt od. dgl. angreifenden
Zugelemente mindestens an einem Ende - vorzugsweise im Bereich des Halteelementes
bzw. des HUftgurts - leicht abkuppelbar ausgebildet. Dadurch können im Bedarfsfalle
die Zugelemente nicht nur vom Hüftgurt, sondern auch vom Zugschlitten leicht gelöst
werden.
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Ein weiteres Merkmal besteht darin, daß die an dem Hüftgurt od. dgl.
angreifenden Zugelemente über leicht lösbare Schnallen - vorzugsweise reibschlüssig
durch Zug anziehbar -gekuppelt sind. Nach dem Durchstecken des Endes des bandförmigen
Zugelementes lassen sich diese Zugelemente leicht durch Ziehen am freien Ende straffen,
wie dies bei Autosicherheitsgurten mit solchen Schnallen bekannt ist.
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Es empfiehlt sich, daß auch die am Zugschlitten angreifenden Enden
der Zugelemente über lösbare Schnallen gekuppelt sind.
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Hierfür kennen ebenfalls reibschlüssige Schnallen üblicher Autosicherheitsgurte
verwendet werden.
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Vorteilhafterweise sind mit den Schlaufen kurze Bandstücke verbunden,
die die lösbaren Schnallen tragen, mit d-enen die Zugelemente gekuppelt sind. Dadurch
kann der Hüftgurt dem Patienten umgelegt werden, ohne daß die Zugelemente dabei
stören. Diese Zugelemente lassen sich mit wenigen Handgriffen und sehr schnell an
den entsprechenden Schnallen der kurzen Bandstücke befestigen, wenn der Patient
die erforderliche Stellung, beispielsweise eine liegende Stellung zwischen den U-Schenkeln
des Gestelles,eingenommen hat.
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Von besonderem Vorteil ist eine Ausführungsform, bei welcher jeder
Schlaufe der Zugelemente, auf deren dem Körper bzw.
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dem Gliedmaß od. dgl. zugekehrten Seite eine wulstförmige Verdickung
zugeordnet ist. Diese wulstförmige Verdickung kann jeweils oberhalb des Hüftgelenkknochens
bzw. Beckens liegen. Dadurch wird erreicht, daß sich beim Aufbringen des Zuges eine
gute Einleitung der Zugbeanspruchungen in den Körper des Patientens ergibt, ohne
daß die Zugelemente oder der Hüftgurt sich schrägstellen und einschneiden. Die wulstförmigen
Verdickungen können derart angeordnet sein, daß sie sich gewissermaßen gegen die
entsprechenden Bereiche des Beckens bzw. Beckenknochens oder des Hüftgelenkknobhens
anlegen oder diese Bereiche ganz oder teilweise übergreiten.
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Dadurch bilden diese wulstförmigen Verdickungen auch gewissermaßen
Widerlager für den Körper.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist
jede wulstförmige Verdickung unter einem spitzen Winkel zum Hüftgurt gerichtet,
derart, daß die wulstförmige Verdickung auf den Zugschlitten weist. Dadurch ergibt
sich eine gute Fixierung der Krafteinleitungsbereiche am HUftgurt.
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Vorteilhafterweise verläuft der Hüftgurt od. dgl. nach Art eines flachen
V , derart, daß die Längsachsen der Schenkel des V unter einem stumpfen Winkel in
ddt im Bereich der Wirbelsäule liegenden Gurtabschnittenzusammenstoßen, wo auch
das eine Zugelement angreift. Dadurch wird erreicht, daß der Hüftgurt auch bei großen
Zugbeanspruchungen durch die Zugelemente relativ dicht an der Rttckenpartie, und
zwar auch im Bereich der Wirbelsäule, anliegt und etwa ringförmig, satt, diesen
Körperbereich umschliest. Dabei kann eine derartige Ausbildung und Anordnung getroffen
werden, daß sich der Hüftgurt in Richtung auf das Becken trichterförmig erweitert.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist jede wulstförmige Verdickung
eine Rolle aus Schaumstoff. Derartige wulstförmige Verdickungen werden als angenehm
empfunden und erzeugen keine
Druckstellen.
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Erfindungsgemäß ist der Hüftgurt bzw. das Halteelement innenseitig
ganz oder teilweise gepolstert, z. B. mit einer Moosgummi,Neoprene-oder sonstigen
Schaumstoffauflage versehen.
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Dadurch wird auch ein Abrutschen des Gurtes auf der nackten Haut mit
Sicherheit ausgeschlossen, ohne daß es zu Druck- oder Klemmstellen kot.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet,
daß der HUftgurt bzw. das Halteelement und der Bauchgurt innenseitig ganz oder teilweise,
z. B. mit einer Moosgummi-, Neoprene- oder sonstigen Schaumstoffauflage versehen
ist. Abgesehen davon, daß die Patienten eine solche Auflage als angenehm empfinden,
wird auch ein Abrutschen dieser Gurte auf der nackten Haut verhindert, ohne daß
es zu schmerzhaften Druckstellen kommt. Die Auflage kann in beliebiger Weise ausgebildet
sein, beispielsweise in Form von erhabenen Noppen oder Wülsten.
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Ein weiteres Merkmal besteht darin, daß der Brustgurt Aussparungen
oder Ausformungen für weibliche Brüste aufweist.
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Schmerzhafte Druckstellen werden dadurch vermieden.
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Der Brustgurt ist gegenüber dem Hüftgurt erheblich breiter, beispielsweise
1,5 bis 5 mal so breit wie der Hüftgurt.
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Der Brustgurt kann etwa 15 cm breit sein, während der HUftgurt etwa
8 cn breit ist.
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Vorteilhafterweise sind am Brustgurt kurze Bandstücke befestigt, die
an ihren freien Enden Ösen tragen, die jeweils in dir Befestigungswiderlager der
U-Schenkel einhakbar, z. B. über die Stirnseiten der U-Schenkel legbar sind. Dadurch
läßt sich der Brustgurt schnell und problemlos mit dem Gestell kuppeln.
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Der Brustgurt überträgt über diese Ösen die als Reaktionskräfte
auftretenden
Druckkräfte über die U-Schenkel auf das Gestell.
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Ein leichter und doch reißfester Brustgurt ergibt sich dadurch, daß
dieser aus einem die Kräfte aufnehmenden flexiblen Traggeschirr besteht, dessen
Zwischenräume ausgepolstert bzw. mit einer P>Sterauflage aus Neoprene, Moosgugli
oder sonstigen Schaumstoff versehen ist. Daß Traggeschirr kann aus Gurtbändern bestehen.
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Die in Körper- bzw. Gliedmaßumfangsrichtung verlaufenden Gurtbänder
können die gleichen Dicken- und Breitenabmessungen wie die zum Hüftgurt führenden
Zugelemente aufweisen.
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Eine dichte Umfassung des Oberkörpers und damit eine gute Zugkräfteeinleitung
in den Körper ergibt sich dadurch, daß der Brustgurt den Oberkörper der Person trichterförmig
sich nach oben zum Kopf hingerichtet erweiternd umfaßt.
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Gemäß einem weiteren Merkmal ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet,
daß der Brustgurt im Bereich der Wirbelsäule an der Innenseite eine wulstförmig
erhabenen Verdickung aufweist, die sich in Richtung auf die Füße zu erheblich in
Gurtumfangsrichtung verbreitert. Dadurch wird der an sich natürlicherweise vorhandene
Hohlraum zwischen Wirbelsäule und Innenseite des Brustgurtes gut ausgefüllt, so
daß sich beim Aufbringen von Zugbeanspruchungen auf das im Bereich d der Wirbelsäule
verlaufene Zugelement keine Schrägstellung des Brustgurtes in diesem Bereich ergibt,
sondern der Brustgurt auch hier ringförmig Zugkräfte auf den Oberkörper der Person
überträgt.
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Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß die Widerlagerösen
bzw. - Haken am Brustgurt vörstellbar und einstellbar angeordnet sind. Dadurch ist
es möglich, die Widerlagerösen Je nach der Größe des Patienten und je nach Lage
desselben zwischen den U-Schenkeln des Gestelles auf die
vorliegenden
Verhältnisse einzustellen.
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Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist der Antrieb
für das Bewegen des Zugschlittens als vonhand zu betätigende Winde mit Ubersetzungsgetriebe
ausgebildet z die im mittleren Bereich des die U-Schenkel verbindenden Steges befestigt
ist, wobei die Winde über ein flexibles Zugelement über eine Zugmeßvorrichtung mit
von außen ablesbarer Skala mit dem Zugschlitten verbunden ist, wobei der Winde ein
Antriebsrad zugeordnet ist, in dessen umlaufender, vorzugsweise als Seilnut ausgebildeter
Nut ein flexibles, endloses Antriebselement geführt ist, das etwa bis in den Bereich
der freien Enden der U-Schenkei verläuft. Dadurch kann der Patient, der beispielsweise
in liegender Stellung zwischen den U-Schenkeln des Gestelles ruht, einfach, bequem
und ohne große Kraftanstrengnng die jeweils benötigte Zugkraft durch Ziehen an dem
entsprechenden Trum des Antriebselementes selbst aufbringen. Der Patient kann die
Größe der Zugkraft durch Ablesen der Skala einstellen. Durch geeignete Wahl des
Ubersetzungsgetriebes der Winde kann die Zugkraft, die der Patient an dem Trum des
flexiblen, endlosen Antriebselementes aufzubringen hat, so gering sein, daß das
Ziehen mit Daumen und Zeigefinger genügt. Auch einKind kann Zugkräfte von 200 und
mehr Kilopond ohne Kraftanstrengung mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung aufbringen.
Dieser Antrieb ist robust, einfach und preiswert bei geringen Abmessungen, so daß
die Vorrichtung auch von einem Kind getragen werden kann.
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Zweckmäßigerweise ist das Antriebselement als Kunststoffschlauch bzw.
Kunststoffschnur ausgebildet.
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Sehr vorteilhaft ist eine Ausführungsform, bei welcher die Trümer
des Antriebselementes di-cht ober- und unterhalb des Steges in Ösen geführt sind,
die einen Umschlingungswinkel von wesentlich mehr als 180 Grad, vorzugsweise von
etwa
250 bis 280 Grad, um das Antriebsrad der Winde sicherstellen.
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Dieser große Umschlingungswinkel verhindert ein Durchrutschen des
flexiblen Antriebselementes. Die Ösen stellen billige Hilfsmittel dar, die wesentlich
billiger sind, als ein zusätzliches Getriebe oder ein zusätzlicher Antrieb für die
Winde, der sonst erforderlich sein würde. Auf diese Weise ist es möglich, über das
flexible Antriebselement über eine Entfernung von erheblich mehr als einen Meter
den Zugschlitten in Zugrichtung zu bewegen oder auch wieder in Lösestellung zurückzufahren.
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Das Gestell besteht vorteilhafterweise aus Rhren oder aus Profilrohren.
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Die schwenkbeweglichen Teile der U-Schenkel können über Zapfenlager
mit den übrigen Teilen verbunden sein.
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Auch der Zugschlitten besteht gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung
aus Rohren oder Profilrohren und einen parallel zum Steg der U-Schenkel verlaufenden
Teil mit an jedem Ende befestigten Gleitmuffen aus Rohren bzw. Profilrohren - ggf.
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mit einer reibungsmindernden Lagereinlage - , durch die die U-Schenkel
greifen.
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Erfindungsgemäß ist an dem quer verlaufenden Teil des Zugschlittens
die Zugmeßvorrichtung befestigt.
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Eine aus wenigen robusten Einzelteilen bestehende und demgemäß einfache
Ausführungsform ergibt sich dadurch, daß die Zugmeßvorrichtung ein rohrförmiges
Gehäuse aufweist, an dem ein Flansch befestigt ist, der durch Befestigungsmittel
mit dem parallel zum Steg verlaufenden Teil des Zugschlittens gekuppelt ist, wobei
im Innern des rohrförmigen Gehäuses in Längsrichtug des Gehäuses verschieblich eine
Rohrmuffe gelagert ist, die einerends als Widerlager für wenigstens eine Druckfeder
dient, wobei der Flansch in der Längsachse
des rohrförmigen Gehäuses
ein Loch aufweist, durch das ein als Stange ausgebildetes Befestigungswiderlager
für das zum Antriebsrad der Winde führende Zugmittel greift, wobei das Befestigungswiderlager
auf der dem Zugelement abgekehrten Seite durch ein Widerlager, z. B. eine Schraubenmutter,
einen Kopf od. dgl., sich auf der Stirnseite der rohrförmigen Muffe abstützt, die
das Befestigungswiderlager durch ein Loch durchsetzt und mit der rohrförmigen Muffe
ein Arm verbunden ist, der durch einen Längsschlitz des rohrförmigen Gehäuses greift
und mit einer Zahnstange gekuppelt ist, die mit einem Ritzel kämmt, das koaxial
mit einer auf ihrem Umfang eine Zugmeßskala aufweisenden Walze verbunden ist.
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Das Gestell und der Zugschlitten können aus Leichtmetallrohren bestehen.
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Weiterhin können dem U-artigen Gestell im Bereich des Steges Füße
zugeordnet sein. Diese Füße sind bei einer Ausführungsform abnehmbar am U-Gestell
befestigt. Dadurch läßt sich die Vorrichtung entweder im Zusammenhang mit einer
Massagebank, einem Behandlungstisch od. dgl. oder unmittelbar auf eine Unterlage
bzw. auf dem Boden verwenden. Zur Anpassung an verschiedene Höhen der Tische oder
schiefe Ebenen können die Füße längenverstellbar ausgebildet sein. Hierzu können
die Füße als teleskopartig ineinander verschiebbare Rohre ausgebildet sein.
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In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel -
teils schematisch - veranschaulicht. Es zeigen: Fig. 1 eine Vorrichtung gemäß der
Erfindung in perspektivzscher Darstellung mit Bauch- und Hüftgurt; Fig. 2 die aus
Fig. 1 ersichtliche Vorrichtung aus einem anderen Blickwinkel gesehen, gleichfalls
in perspektivischer Darstellung;
Fig. 3 eine perspektivische Einzelheit
aus Fig. 1 mit dem Zugschlitten, in größerem Maßstab; Fig. 4 gleichfalls eine Einzelheit
aus Fig. 1 mitdem Brustgurt und dem Hüftgurt, ebenfalls in größerem Maßstab; Fig.
5 eine Schlaufe, wie sie im Zusammenhang mit dem Hüftgurt zur Anwendung gelangt,
ebenfalls in größerem Maßstab; Fig. 6 ein Patient in Behandlungsstellung bei der
Behandlung - 11 von Bandscheibenschäden; Fig. 12 einen teilweisen Längsschnitt durch
eine Zugmeßvorrichtung.
In der Zeichnung ist die Erfindung/auf eine Vorrichtung veranschaulicht, die als
Universalvorrichtung zur Behandlung von Wirbelsäulenschäden im Lenden-, Brust und
Nackenbereich, bei der Behandlungvon Knochenbrüchen, für Massagezwecke und dergleichen
bezeichnet werden kann. Mit besonderem Vorteil läßt sich die aus der Zeichnung ersichtliche
Vorrichtung bei der Behandlung von Wirbelsäulenschäden, beispielsweise bei der Behandlung
von Bandscheibenschäden im Bereich der Lendenwirbel, einsetzen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem
etwa U-artigen Gestell 1, zwischen dessen U-Schenkeln sich - wie aus Fig. 6 ersichtlich
ist - der Patient befindet.
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Stattdessen kann aber auch zwischen den U-Schenkeln 2 und 3 ein Gliedmaß,
beispielsweise ein Arm oder ein Beinsliegen.
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Die U-Schenkel 2 und 3 sind bei der dargestellten AusfUhrungsform
über Achsen 4 bzw. 5 seitwärts schwenkbeweglich. Stattdessen können die Gelenke
4 und 5 aber auch so ausgestaltet sein, daß die U-Schenkel nicht nur in etwa horizontaler,
sondern auch in vertikaler Ebene gelenk- bzw. schwenkbeweglich sind. Dies könnte
dann erforderlich sein, wenn die erfindungsgemäße
Vorrichtung
im Zusammenwirken mit einer Massagebank, einem Tisch oder einer schiefen Ebene Verwendung
findet, so daß die U-Schenkel 2 und 3 entsprechend dem Verlaufe der Unterlage geschwenkt
werden können. Auch ist es durch die besondere Ausbildung und Anordnung der U-Schenkel
2 und 3 der erfindungsgemäßen Vorrichtung möglich, einen Schenkel, beispielsweise
den Schenkel 2, seitlich herauszuschwenken, damit der Patient nicht über den betreffenden
U-Schenkel hinwegzusteigen braucht, was insbesondere bei der Behandlung auf Tischen,
Massagebänken od. dgl. von Vorteil ist.
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Das gesamte U-artige Gestell 1 besteht bei der dargestellten Ausführungsform
aus Leichtmetallrohren von quadratischem Querschnitt. Stattdessen können selbstverständlich
auch andere Materialien, beispielsweise Kunststoffrohre oder Stahlrohre, verwendet
werden.
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Die U-Schenkel 2 und 3 weisen Befestigungsmittel 6 bzw. 7 auf, die
bei der dargestellten Ausführungsform als schulterförmige Rücksprünge der U-Schenkel
2 und 3 ausgebildet sind. Diese Befestigungsmittel 6 und 7 sind für einen um die
Brust des Patienten gelegten, breiten, längenverstellbaren, schnallbaren und arretierbaren
Gurt (Brustgurt) 8 bestimmt.
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Im Bereich des die U-Schenkel 2 und 3 verbindenden Steges 9 ist ein
um ein begrenztes Maß in Längsrichtung der U-Schenkel 2 und 3 verschieblich an diesen
geführter Zugschlitten 10 angeordnet, der durch einen Antrieb 11 über ein flexibles
Zugmittel 12 in Richtung auf den Steg 9 der U-Schenkel 2 und 3 ziehbar ist, wobei1
gem +ggschlitten 10 drei flexible, abnehmbare Zugelemente/befestigt sind, die zu
einem längenverstellbaren, schnallbaren Hüftgurt 16 führen und an diesem lösbar
befestigt sind.
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Die Zugelemente 13, 14 und 15 sind bei angelegtem Hüftgurt 16 etwa
um 120 Grad in Umfangsrichtung des Hüftgurtes versetzt zueinander angeordnet, so
daß etwa ringförmig Zugbeanspruchungen
auf den Hüftgurt übertragen
werden. Dabei ist die Anordnung der Zugelemente 13 und 15 so getroffen, daß diese
etwa seitwärts, nach vorn, und zwar oberhalb des Hüftgelenknochens bzw.
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des Beckenknochens angreifen, während das Zugelement 14 in Richtung
der Wirbelsäule, also etwa parallel zu dieser verläuft.
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Die Zugelemente 13, 14 und 15 sind in ihren Dicken- und Breitenabmessungen
wie normale Autosicherheitsgurte ausgebildet und können aus dem gleichen Material
bestehen. Diese Zugelemente 13, 14 und 15 sind mit dem Zugschlitten 10 lösbar verbunden,
was bei der dargestellten Ausführungsform über reibungsschlüssige Schnallen geschieht,
die üblicherweise bei Autosicherheitsgurten Anwendung gelangen. Darüberhinaus sind
die Zugelemente 13 und 15 über solche reibungsschlüssige Schnallen - mittelbar -
in der nachfolgend noch beschriebenen Art und Weise mit dem Hüftgurt 16 lösbar gekuppelt.
Eine solche reibungsschlüssige Schnalle 17 ist aus Fig.5 deutlich zu erkennen.
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Auf dem Hüftgurt 16 sind Schlaufen 18 und 19 in Längsrichtung des
Hüftgurts 16 verschieblich angeordnet. Deutlich ist eine der Schlaufen 18 aus Fig.
5 ersichtlich. Mit den Schlaufen 18 bzw. 19 ist jeweils ein kurzes Zugelement 20
bzw. 21 (Fig. 5) fest, beispielsweise durch Nähte, verbunden, die bei der dargestellten
Ausführungsform die Schnallen 17 tragen. Dadurch können die Angriffspunkte der Zugelemente
13 und 15 am Hüftgurt 16 in Umfangsrichtung desselben verändert werden und sind
für jeden Patienten optimal einstellbar. Selbstverständlich steht dem auch nichts
im Wege, das Zugelement 14 über eine Schlaufe am Hüftgurt 16 angreifen zu lassen.
Gleichfalls ist es möglich, diese nicht dargestellte Schlaufe lösbar mit dem Zugelement
14, beispielsweise ebenfalls durch eine reibungsschlüssige Schnalle, zu kuppeln.
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Auch die kurzen Zugelemente 20 und 21 bestehen aus Abschnitten
normaler
Autosicherheitsgurte.
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Jeder Schlaufe 18 bzw. 19 ist auf der dem Körper bzw. dem Gliedmaß
od. dgl. zugekehrten Seite eine wulstförmige Verdickung 22 bzw. 23 zugeordnet. Diese
wulstförmigen Verdickungen 22 bzw. 23 (aus Fig. 5 ist deutlich eine solche Verdickung
zu erkennen) liegt jeweils oberhalb des HUftgelenkknochens bzw. Beckens. Wie die
Zeichnung deutlich erkennen läßt, verläuft jede wulstförmige Verdickung unter einem
spitzen Winkel zur Hüftgurtachse 16, derart, daß sie in Richtung auf den Zugschlitten
10 weist. Im übrigen besteht bei der dargestellten Ausführungsform jede wulstförmige
Verdickung aus einer Rolle aus ummantelten Schaumstoff, Moosgummi bzw. Neoprene.
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Weiterhin sind bei der dargestellten Ausführungsform - was aus der
Zeichnung nicht ersichtlich ist - der Brustgurt 8 und er Hüftgurt 16 innenseitig,
d. h. auf der dem Patienten bzw. dem Gliedmaß zugekehrten Seite,ganz oder teilweise
mit Moosgummi oder Neoprene Schaumstoff oder sonstigem Schaumstoff ausgekleidet,
der die Rutschfestigkeit dieser Gurte erhöht und außerdem ein angenehmes Tragen
der beiden Gurte ermöglicht.
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Das übrige Gurtmaterial kann aus reißfestem Kunststoff bestehen.
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Weiterhin kann der Brustgurt 8 Aussparungen oder Ausformungen für
weibliche Brüste aufweisen, damit sich keine Einschneldungen ergeben.
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Wie deutlich die Figuren 1 und 4 erkennen lassen, sind am Brustgurt
8 kurze flexible Bandstücke, beispielsweise aus Abschnitten üblicher Autosicherheitsgurte
24 und 25 angeordnet, denen üblicherweise bei Autosicherheitsgurten gebräuchliche
reibungsschlüssige Schnallen 26 bzw. 27 zugeordnet sind.
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Dadurch läßt sich der Brustgurt stufenlos nach Durchstecken der Bandstücke
24 und 25 durch die entsprechenden Schnallen 26 und 27 mit der gewünschten Kraft
durch bloßes Ziehen an den
Enden der Bandstücke 24 und 25 am Oberkörper
des Patienten befestigen.
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Auch der Hüftgurt 16 weist ein kurzes Wandstück 28, beispielsweise
aus einem Material in der Stärke und in den Abmessungen eines normalen Autosicherheitsgurtes,
auf, das mit einer aus der Zeichnung nicht deutlich erkennbaren, am Ruftgurt 16
befestigten Schnalle stufenlos arretierbar ist, wenn der Hüftgurt 16 beispielsweise
um die Taille des Patienten gelegt ist. In diesem Falle braucht der Patient oder
eine Pflegeperson nach Durchstecken des Bandstückes 28 durch eine reibungsnur schlüssige
Schnalle od. dgl./am freien Ende zu ziehen, um den Hüftgurt 16 in der gewünschten
Weise zu arretieren.
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Sowohl der Brustgurt 8 als auch der Hüftgurt 16 verlaufen bei der
dargestellten Ausführungsform trichterförmig, d. h. der Brustgurt 8 umschließt trichterförmig
nach oben sich erweiternd den Oberkörper des Patienten unterhalb der Arme, wahrend
der Hüftgurt sich in Richtung auf das Becken hin trichterförmig erweitert und gleichfalls
den Körper des Patienten ringförmig umschließt.
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Der Brustgurt 8 besitzt im Bereich der Wirbelsäule an der Innenseite
eine wulstförmige erhabene Verdickung 29, die sich in Richtung auf die Füße zu erheblich
in Gurtumfangsrichtung verbreitert.
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Weiterhin ist deutlich der Fig. 4 zu entnehmen, daß mit dem Brustgurt
8 Widerlagerösen 30, 31 bzw. 32, 33 verbunden sind.
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Diese Widerlagerösen sind über Schlaufen aus reißfestem Material,
beispielsweise aus Trevira, mit dem Brustgurt 8 verbunden. Die Schlaufen, von denen
nur zwei mit den Bezugszeichen 34 und 35 in Fig. 4 bezeichnet sind, sind durch Nähte
mit dem Brustgurt 8 fest verbunden.
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Die Haken bzw. Ösen 30, 31, 32 und 33 können paarweise mit den Befestigungsmitteln
6 bzw. 7 gekuppelt werden, wenn sich
der Patient zwischen den U-Schenkeln
2 und 3 befindet.
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Der Antrieb 11 für das Bewegen des Zugschlittens 10 ist bei der dargestellten
Ausführungsform als vonhand zu betätigende Winde mit Ubersetzungsgetriebe (Zahnrad,
Ritzel)+ausgebildet, der im mittleren Bereich des die U-Schenkel 2 bzw. 3 verbindenden
Steges 9 lösbar befestigt ist, wobei die Winde 11 über ein flexibles Zugelement
36, das bei der dargestellten Ausführungsform als Kunststoffschnur ausgebildet ist,
über eine Zugmeßvorrichtung 37 mit von außen ablesbarer Skala 38 mit dem Zugschlitten
10 verbunden ist. Mit der Winde 11 ist ein Antriebsrad 39 gekuppelt, indessen umlaufender,
bei der dargestellten Ausführungsform als Seilnut ausgebildeter Nut das flexible,
endlose Antriebselement 36 geführt ist, dasbAwa in den Bereich der freien Enden
der U-Schenkel 2 und 3 verläuft.
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Wie deutlich die Fig. 3 erkennen läßt, sind die Trümer des Antriebselementes
36 dicht ober- und unterhalb des Steges 9 in Ösen 40 (Fig. 3) und 41 (Fig. 1) geführt,
die einen Umschlingungswinkel von etwa 250 bis 280 Grad um das Antriebsrad 39 sicherstellen.
Dadurch ist ein Durchrutschen des AntriebseXementes 36 in der Seilnut ausgeschlossen.
Man erspart sich dadurch ein kompliziertes Ubersetzungsgetriebe oder einen komplizierten
Antrieb. Wenngleich bei der dargestellten Ausführungsform die Rohre aus Leichtmetall
von quadratischem Außen- und Innenquerschnitt bestehen, steht dem auch nichts im
Wege, stattdessen kreisrunde Rohre aus einem anderen Material, beispielsweise aus
einem geeigneten Kunststoff, zu verwenden. Auch können die Rohre vernickelt und/oder
verchromt sein.
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Der Zugschlitten 10 besteht ebenfalls aus Rohren, vorzugsweise aus
den gleichen Rohren wie das Gestell 1. Der Zugschlitten 10 weist einen parallel
zum Steg 9 der U-Schenkel 2 und 3 verlaufenden Teil 42 auf, der an jedem Ende eine
Gleitmuffe + und lösbarer Rücklaufsperre
43 bzw. 44 besitzt. Die
Gleitmuffen können im Innern mit geeigneten Lagereinlagen aus Kunststoff oder Metall
versehen sein. Durch diese Gleitmuffen 43 und 44 greifen die U-Schenkel 2 und 3
des Gestells 1 hindurch.
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Wie deutlich aus den Figuren 1, 2 und 3 hervorgeht, ist die Zugmeßvorrichtung
37 an dem quer verlaufenden Teil 42 des Zugschlittens 10 befestigt. Der Verschiebeweg
des Zugschlittens 10 wird zum einen Ende der U-Schenkel 2, 3hin durch den Steg 9
und zum anderen Ende durch Füße 45 begrenzt, die den Zugschlitten im lichten Abstand
von der nicht dargestellten Unterlage, beispielsweise dem Boden, halten. Mit den
Füßen 45 und/oder mit dem Steg 9 können auf beiden Seiten, vorteil-oder mehr hafterweise
in den Eckpunkten - also drei#- Füße, beispielsweise lösbar, verbunden sein. Diese
Füße werden vorteilhafterweise teleskopförmig verlängerbar ausgebildet. Die Füße
können stufenweise einstellbar sein oder aber über eine reibungsschlüssige Gleitmuffe
in der jeweils gewünschten Höhenstellung festklemmbar sein, so daß sich die Vorrichtung
an verschiedene Höhen von Massagebetten, Behandlungstischen, schiefe Ebenen od.
dgl. anpassen läßt. Außerdem können diese nicht dargestellten Füße abnehmbar ausgebildet
sein, damit die Vorrichtung auch auf den Boden gelegt werden kann, wie dies die
Fig. 1 veranschaulicht.
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Die Zugmeßvorrichtung 37 weist - wie insbesondere aus Fig 7 ersichtlich
ist - ein rohrförmiges Gehäuse 46 auf, an dem ein Flansch 47 befestigt ist, der
durch Befestigungsschrauben mit dem parallel zum Steg 9 verlaufenden Teil 42 des
Zugschlittens 10 gekuppelt ist. Im Innern des rohrförmigen Gehäuses 46 ist in dessen
Längsrichtung verschieblich eine Rohrmuffe 48 gelagert, die einerends als Widerlager
für eine Druckfeder 49 dient. Im Flansch 47 ist in dessen Längsachse ein Loch 50
angeordnet, durch das ein als Stange ausgebildetes Befestigungswiderlager 51 für
das zum Antriebsrad 39 der Winde 11 führende Zugmittel 12 greift. Das Befestigungswiderlager
51
ist auf der dem Zugelement 12 abgekehrten Seite durch eine Schraubenmutter
52 auf der Rohrmuffe 48 abgestützt. Das Befestigungswiderlager 51 durchgreiSt die
Druckfeder 49 in deren Längsachse. Mit der rohrförmigen Muffe 48 ist ein Arm 53
verbunden, der durch einen Längsschlitz 54 greift und eine Zahnstange 55 trägt,
die mit einem Ritzel 56 kämmt, das koaxial mit einer auf ihrem Umfang ~G die Zugmeßskala
38 aufweisend&iWalze 56 verbunden ist. Die Skala 38 ist in Kilopond geeicht
Angenommen, es soll ein Patient behandelt werden, der an Bandscheibenschäden im
Lendenwirbelbereich leidet: Dem Patienten werden auf dem vorteilhafterweise freigemachten
Oberkörper Brust- und Hüftgurt unterhalb der Arme bzw. im Taillenbereich angelegt
und diese Gurte durch Festziehen der Bänder 24, 25 bzw. 28 entsprechend angezogen,
damit diese Gurte nicht verrutschen können. Durch entsprechend reibungsmindernde
Einlagen wird auch bei geringen Festschnallkräften ein Abrutschen auf der Haut mit
Sicherheit ausgeschlossen. Dann werden die Zugelemente 13 und 15 durch Verschieben
der Schlaufen 18 bzw. 19 derart eingestellt, daß diese Zugelemente oberhalb des
Hüftgelenks bzw. oberhalb des Beckens Kräfte in den Hüftgurt 16 einleiten. Hierbei
wird unterstellt, daß das Zugelement 14 fest mit dem HüftgurtJim Wirbelsäulenbereich
verbunden ist.
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Alsdann wird einer der Schenkel 2 oder 3 zur Seite geschwenkt, damit
sich der Patient zwischen die Schenkel 2 und 3 legen kann. Der Brustgurt wird über
die Widerlager bzw. Haken 30, 31 bzw. 32 33 mit den U-Schenkeln 2 bzw. 3 druckfest
gekuppelt.
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Die Zugelemente 13, 14 und 15 werden mit dem Hüftgurt 16 bzw.
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mit dem Zugschlitten 10 gekuppelt. Alsdann werden die Zugelemente
durch entsprechendes Ziehen an den freien Endabschnitten der Zugelemente 13,14 und
15 gestrafft. Alsdann kann das Antriebselement 36 dem Patient in die Hand gegeben
werden.
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Es ist jedoch auch möglich, daß eine Hilfsperson dieses Antriebselement
36
in die Hand nimmt. Durch entsprechendes Ziehen am Zugtrum wird das Antriebsrad 39
gedreht, was eine entsprechende Zugkraft auf das flexible Zugmittel 12 zur Folge
hat, das über das Befestigungswiderlager 51 die Druckfeder 49 zusammenpreßt. Die
Hilfskraft oder der Patient selbst kann die jeweils aufgebrachte Zugkraft auf der
Skala 38 bequem ablesen. Vorteilhafterweise wird dem Patienten im Kniekehlenbereich
eine Rolle, ein Kissen, Hocker od. dgl. untergeschoben, damit die Wirbelsäule mindestens
zu Anfang der Zugbeanspruchung flach zu liegen kommt. Die Zugkräfte können auch
intermittierend aufgebracht werden. Meist bemerken die Patienten erstmalig eine
auf die Lendenwirbel einwirkende Zugkraft in der Größenordnung von 40 kp. Die Zugkraft
kann dann jeweils in der gewünschten Art und Weise, also beispielsweise intermittierend
ansteigend und nachlassend oder stetig ansteigend auf den jeweils gewünschten Wert
erhöht, dort für eine Zeitlang gehalten oder auch sofort wieder nachgelassen werden.
Beispielsweise lassen sich mit der erfindungsgemäßen Zug-Druck-Vorrichtung Kräfte
in der Größenordnung bis zu etwa 300 kp aufbringen. Durch entsprechend starke Bemessung
der Winde und der U-Schenkel, des Zugschlittens und der sonstigen Vorrichtungsteile
lassen sich Kräfte auch von mehr als 300 kp erreichen. Es ist selbstverständlich,
daß dies eine entsprechende Eichung der Skala 38 und eine entsprechend starke Druckfeder
49 voraussetzt.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung, und in den
nachfolgenden Patentansprüchen beschriebenen Merkmale können sowohl einzeln als
auch in beliebigen Kombinationen für die Erfindung wesentlich sein. Vorteilhafterweise
ist der Zugmeßvorrichtung eine auf den jeweils gewünschten Zugs7t einstellbare Anzeigevorrichtung
zugeordnet, die akustisch oder optisch anspricht. Diese Vorrich-
tung kann batteriebetrieben sein und am Gehäuse der Zugmeßvorrichtung zwei Kontakte
aufweisen, von denen einer verstellbar ist. Bei Erreichen des Höchstzugwertes kann
z. B. eine rote Lampe eingeschaltet werden, wenn die Kontakte geschlossen werden.