DE2540151C2 - Vorrichtung zur Beschickung eines Wärmebehandlungsraumes mit Agglomeraten, insbesondere eines Kohledruckvergasers mit Feinkohle - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Beschikkung eines Wärmebchandlungsraumes mit Agglomeraten, bei der mit einer oberhalb des Wärmebehandlungsraumes angeordneten Kollergangpresse aus dem aufzugebenden Feingut strangförmige Agglomerate hergestellt und direkt in den Behandlungsraum eingeführt werden.

Aus der DE-OS 22 64 924 ist ein Kohledruckvergaser bekannt, zu dessen Beschickungsvorrichtung eine seitlich angeordnete Extrudiereinrichtung gehört, die eine Mischung aus Feinkohle und Bindematerial in den Kohledruckvergaser extrudiert. An der Austrittsöffnung für das stabförmige Extrudat ist eine Zerteileinrichtung angeordnet. Die abgeteilten Stücke fallen auf eine sich drehende Verteilereinrichtung.

Aus der GB-PS 3 27 679 ist eine Vorrichtung zur Be-Schickung eines Ofens zur Herstellung von Zement, Branntkalk oder dgl. mit Agglomeraten aus den Ausgangsstoffen bekannt, bei der mit einer oberhalb des Wärmebehandlungsraumes angeordneten Kollergangpresse aus dem zu brennenden Feingut strangförmige Agglomerate hergestellt und direkt in den Behandlungsraum eingeführt werden. Da die Kollergangpresse frei oberhalb des Ofens angeordnet ist und daß Feingut frei über eine Rutsche in die Kollergangpresse eingebracht wird, ist die bekannte Vorrichtung nicht für den Einsatz auf einem Kohledruckvergaser geeignet.

Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung der vorstehend genannten Art zu schaffen, die als Beschickungsvorrichtung auf einem Kohledruckvergaser geeignet ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß für die Anordnung der Beschickungsvorrichtung auf einem Kohledruckvergaser die Kollergangpresse mit einem Gehäuse druckdicht gekapselt ist, das von einem Schneckenförderer für die gasdicht zuzufördernde Einsatzkohle durchsetzt ist.

Die gasdichte Kapselung und die gasdichte Zuförderung der Einsatzkohle ermöglichen den Einsatz auf einen Kohledruckvergaser.

Während bei der Extrudiereinrichtung gemäß der DE-OS 22 64 924 der Extrudierzylinder aufgeheizt werden muß, wird bei der erfindungsgemäßen Anordnung der Kollergangpresse direkt aus dem Kohledruckvergaser Prozeßwärme zugeführt, die bei der Bildung und Nachbehandlung der strangförmigen Agglomerate t>5 wirksam wird.

Die Einsatzkohle kann der Kollergangpresse alleine oder bei Bedarf zusammmen mit einem Bindemittel.

z. B. Teer, Steinkohlenteerpech, Sulfitablauge oder dgl. aufgegeben werden. Die Agglomerate sollten eine solche Festigkeit aufweisen, daß Verstopfungen im Kohledruckvergaser infolge vorzeitigen Zerfalls vermieden werden.

Obwohl die im Kohledruckvergaser ablaufenden Vorgänge noch nicht hinreichend geklärt sind, ist davon auszugehen, daß sich die Agglomerate zunächst in der Prozeßwärme des Druckvergasers verfestigen, insbesondere wenn durch die Verkokung das Bindemittel zunächst ein festes Gerüst bildet, bevor die Agglomerate verbrannt sind.

Eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird anhand der Figur näher erläutert.

Der Kohledruckvergaser weist einen Schacht 1 auf, auf dessen oberen Ende 2 eine Beschickungsvorrichtung mit einer Kollergangpresse 3 angeordnet ist, die mit einem Gehäuse 5 druckdicht gekapselt ist. Der Kollergangpresse 3 wird von einem nicht gezeigten Kohlevorrat über einen Schneckenförderer 9 die Einsatzkohle zugefördert. Das Gehäuse des Schneckenförderers 9 durchsetzt das Gehäuse 5 und in dem Schneckenförderer wird die Einsatzkohle gasdicht zugefördert, so daß ein Differenzdruck zwischen dem Druck in dem Gehäuse 5 und dem Kohledruckvergaser 1 einerseits und der Umgebung aufrechterhalten wird. In nicht näher gezeigter Weise kann dem Schneckenfördeier ein Bindemittel zugoleitet werden, so daß dieses mit der Einsatzkohle durch die Schnecke vermischt werden kann.

Der Kollergang 3 hat eine Antriebswelle 20 mit einem Antriebsrad 21 und einem Antriebszahnrad 23, das zum Antrieb eines verhältnismäßig großdurchmeßrigen Zahnrades 24 dient. Mit dem Zahnrad 24 wird eine Welle 25 angetrieben, an deren unteren Ende eine Mahlbahn 26 befestigt ist. Die Welle 25 liegt in einem Lager 27, das seinerseits mit einer Traverse 28 über der Öffnung 29 am oberen Ende des Kohledruckvergasers 1 angeordnet ist. Die Traverse ist an einem Maschinenständer befestigt, der zwei Säulen 30 und 31 aufweist. An den Säulen 30 und 31 sind Lager 34 bzw. 35 für zwei Läufer 36 bzw. 37 befestigt.

Die im Ausführungsbeispiel gezeigte Mahlbahn 26 weist zwei ringartig angeordnete Reihen 38 und 39 von Ausnehmungen auf, die zylindrisch geformt sind.

Der Schneckenförderer 9 gibt der Oberseite 40 der Mahlbahn 26 ggf. mit einem Bindemittel versetzte und durchmischte Einsatzkohle auf. Im Zuge der Drehung der Mahlbahn 26 gelangt das aufgegebene Gut unter die beiden Läufer 36 und 37, die es durch die Ausnehmungen 38 und 39 in der Mahlbahn quetschen. Da die Ausnehmungen 38 und 39 unmittelbar über der öffnung 29 liegen, fallen die Agglomerate im noch grünen Zustand direkt in den Druckvergaser 1.

Die der Kollergangpresse 3 zugeordnete Verteilungseinrichtung ist allgemein bei 41 angedeutet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Vorrichtung zur Beschickung eines Wärmebehandlungsraumes mit Agglomeraten, bei der mit einer oberhalb des Wärmebehandlungsraumes angeordneten Kollergangpresse aus dem aufzugebenden Feingut strangförmige Agglomerate hergestellt und direkt in den Behandlungsraum eingeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß für die An-Ordnung der Beschickungsvorrichtung auf einem Kohledruckvergaser(1) die Kollergangpresse(3) mit einem Gehäuse (5) druckdicht gekapselt ist, das von einem Schneckenförderer (9) für die gasdicht zuzufördernde Einsatzkohle durchsetzt ist.