DE2539137A1 - Verfahren zur elektrolytischen gewinnung von nickel und zink sowie elektrolysezelle hierfuer - Google Patents
Verfahren zur elektrolytischen gewinnung von nickel und zink sowie elektrolysezelle hierfuerInfo
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Description
*-Ιπε H.J.
Dt. Th. Bert-ndt
D 8 Vl ü χι c ii f η B Q
ATOK PLATIlJIM HINIiS (PROPRIETARY) LIKITi1D of
Anglovaal House, 56 ilain Street, Johannesburg,
Transvaal Province, Republic of South Africa
Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von Nickel und Zink sowie Elektrolysezelle hierfür
Die vorliegende Erfindung betrifft die elektrolytische Gewinnung von Nickel und Zink aus Lösungen derselben in Weiterentwicklung
konventioneller elektrolytischer Metallgewinnungsverfahren
.
Bei solchen elektrolytischen Verfahren enthält die Lösung, aus der das Metall gewonnen wird, im allgemeinen die Anionen
der Säure, die zur Laugung der Metalle in die Lösung verwen~ det wurden, und - um das Verfahren wirtschaftlich zu gestalten
- wird diese Säure vorzugsweise, wenn auch nicht notwendigerweise, in der Elektrolysezelle regeneriert. Damit
dieses Ziel erreicht wird, soll das Oxidationspotential der genannten Anionen höher sein als das Zersetzungspotential
von Wasser bei normalen Betriebsbedingungen, um eine Oxidation der Anionen und damit eine Vernichtung der Fähigkeit,
die Laugungssäure zu regenerieren, zu unterbinden.
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Aus dem oben genannten Grund werden Nickel und Zink im
allgemeinen unter Verwendung von Schwefeisäure gelaugt,
da das Sulfation ein hoiies Oxidationspotential besitzt
und daher die Hydrolyse des Wassers an der Anode vor der Oxidation der Sulfationen erfolgt.
Aus allgemeinen theoretischen Erwägungen ist man seit lanfsem zu der Ansicht gelangt, daß Salzsäure noch weit
wünschenswertere Eigenschaften, insbesondere eine höhere Leitfähigkeit, aufweist, jedoch würde das Chlorid-Anion
in einer konventionellen Elektrolysezelle verloren gehen, und zwar als Folge des Umstandes, daß es an der Anode
unter Bildung von Chlorgas oxidiert wird. Daher würde ein solcher Prozeß im Hinblick auf die hohen Kosten der
Salzsäure unrentabel sein, ganz abgesehen von den Schwierigkeiten,
die das Chlorgas selbst bereitet, das an der Anode entwickelt wird.
Die letztgenannten Probleme sind in den US-Patentschriften 2 578 839 und 2 480 771 von Eenzoni deutlich aufgezeigt
worden, in welchen ein spezieller Dreikammer-Typ einer Elektrolysezelle vorgesehen ist, um in einfacher
Weise Elektrolyte vom Sulfat-Typ, die verhältnismäßig kleine Mengen von Chloridionen enthalten, zwecks Gewinnung
von Bickel zu elektrolysieren. In diesen Patentschriften werden Elektrolysezellen offenbart, in denen
bestimmte Anodenkammern und Kathodenkammern durch Mittelkammern
getrennt sind. In jedem Pail sind die Kammern von Diaphragmen vom Typ von Geweben umgrenzt, und der
SchwefelsSure-Anolyt wird mit Hilfe der zweckentsprechend eingestellten füllhöhe dazu gebracht, durch die
die Anodenkammern umgrenzenden Diaphragmen hindurch in
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die Kittelkammern zu fließen, um zu verhindern, daß Chloridionen die Anoden erreichen. Da diese Zellen
die Schwefelsäure regenerieren, beeinflußt die Strömung des Anolyten durch das Diaphragma nicht die
Eigenschaft der Wiederverwendbarkeit des gebrauchten Elektrolyten, der seiner Grundnatur nach dem Sulfat-Typ
angehört. Diese Patentschriften veranschaulichen weiter den hohen Energieverbrauch, der mit einem SuI-fatsystem
verbunden ist: so sind nach den in dem bevorzugten Beispiel angeführten Zahlenwerten 6,5 Volt
_ ρ
aufzuwenden, um eine Stromdichte von 0,035 Ampdre/cm
zu erzeugen. Wegen der permeablen Natur der Diaphragmen,
die zur Umgrenzung der Anodenkammern verwendet werden, würde eine derartige Zelle wertlos sein in bezug
auf die elektrolytische Gewinnung von Nickel aus im wesentlichen reinen Chloridlösungen, und zwar auf Grund
der Verunreinigung der regenerierten Säure mit Schwefelsäure aus den Anodenkammern.
Andererseits wird in der US-Patentschrift 3 072 5^5 von
Juda und Mitarbeitern, die sich nicht auf die Gewinnung von Nickel oder Zink bezieht, eine ähnliche Zelle, die
der Regenerierung von gebrauchten Beizlaugen dient, beschrieben, bei welcher die separate Anodenkammer benutzt
wird, um die Oxidation von oxidierbaren Kationen an der Anode zu verhindern. In diesem Fall sind die Anodenkammern
von Ionenaustausch-Diaphragmen umgrenzt, was unbestreitbar die Strömung des Anolyten durch die Diaphragmen
hindurch unterbindet. Eine solche Zelle ist auch für eine rentable Gewinnung von Metallen deshalb nicht
brauchbar, weil die Ionenaustausch-Diaphragmen einen hohen elektrischen Widerstand besitzen und demzufolge
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der Energiebedarf außerordentlich groß ist.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun die Entwicklung einer Arbeitsmethode und einer Elektrolysezelle,
die es ermöglichen, Nickel und Zink in wirtschaftlicher Weise aus Chlorid-Laugungslösungen derselben zu
gewinnen.
Nach der Lehre der Erfindung ist die Arbeitsmethode zur elektrolytischen Gewinnung von Nickel und Zink aus Lösungen
derselben, in denen die Anionen im wesentlichen lediglich aus Chloridionen bestehen, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Lösung in eine Kathodenkammer einer Elektrolysezelle einführt, die in drei Kammern unterteilt
ist, nämlich eine Anodenkammer, eine Kathodenkam—
mer und eine dazwischen angeordnete Elektrolytkammer, wobei die Anodenkammer von einer porösen Membran von
geringer Permeabilität, umgrenzt ist, welche den Anolyten vom Elektrolyten trennt, und der Anolyt aus einer Lösung
besteht, die Anionen enthält, die ein Oxidationspotential aufweisen, das hoch genug ist, um zu gewährleisten, daß
im wesentlichen allein die Zersetzung von Wasser an der Anode unter den Betriebsbedingungen stattfindet, während
die Kathodenkammer von einem Diaphragma, das eine verhältnismäßig hohe Permeabilität aufweist, umgrenzt ist.
Weitere Merkmale der Erfindung schreiben vor, daß der Flüssigkeitsspiegel in der Anodenkammer höher ist als
derjenige in der benachbarten Elektrolytkammer, um eine Strömung des Elektrolyten in die Anodenkammer zu verhindern,
daß ferner eine AufStärkungslösung in die Anodenkammer
während des Betriebs der Zelle eingespeist wird
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und daß regenerierte Säure aus der Elektrolytkammer abgezogen wird.
Der riussigkeitsspiegel in der Anodenkammer wird nur
auf einer betriebstechnisch vernünftigen Höhe über dem Flüssigkeitsspiegel in der Elektrolytkammer gehalten,
um zu verhindern, daß sich ein merklicher Druck ausbildet, der eine Strömung des Anolyten (der vorzugsweise
aus Schwefelsäure besteht) in die Elektrolytkammer bewirken könnte, denn eine derartige Strömung würde die
regenerierte Salzsäure verunreinigen. Es ist auch empfehlenswert, daß das spezifische Gewicht des Ano-Iyten
so weit wie möglich demjenigen des Elektrolyten angeglichen wird, um zu verhindern, daß unterschiedliche
Drucke auf das Diaphragma ausgeübt werden, welches die Anodenkammer bis unten umgrenzt. Für die Erreichung
dieses Zieles ist Schwefelsäure gut geeignet auf Grund des Umstandes, das Lösungen derselben in Wasser so
eingestellt werden können, daß sie eine große Vielfalt von spezifischen Gewichten je nach der Konzentration
der Säurelösung liefern.
Da auch ein poröses Diaphragma mit geringer Permeabilität nichtsdestoweniger bis zu einem gewissen Grad permeabel
ist, sickern kleine Mengen von Chloridionen in die Anodenkammer ein. Um die Oxidation solcher Chloridionen
zu Chlorgas zu verhindern, wird eine geringe Menge einer löslichen Verbindung dem Anolyten einverleibt, wobei
die Verbindung unter dem Gesichtspunkt ausgewählt wird, daß bei der Heaktion mit dem Chloridion ein Niederschlag
gebildet wird. Bei Verwendung von Schwefelsäure als Anolyt kann für diesen Zweck Silbersulfat verwendet werden,
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da der entstehende Silberchlorid-Niederschlag praktisch unlöslich ist.
Das Diaphragma, welches die Anodenkammer umgrenzt, weist
vorzugsweise eine hohe Porösität auf, die im Gleichgewicht zu halten ist mit einer Permeabilität, die so klein
wie möglich sein soll. Wie gefunden wurde, sind gewisse unglasierte Tonziegel oder -platten, welche die erforderliche
chemische WiderStandsfähigkeit gegenüber den Bedingungen in der Zelle aufweisen, für diesen Zweck gut geeignet.
Es ist insbesondere möglich, solche Ziegel oder Platten derart zu fabrizieren, daß sie eine Porösität von
30 % aufweisen und daneben doch zugleich dem Erfordernis einer niedrigen Permeabilität genügen. Solche Ziegel oder
Platten werden weiter unten näher erläutert. Es ist hervorzuheben, daß die Reaktion, die an der Anode stattfindet,
in der Hydrolyse des Wassers besteht und nicht in der Oxidation irgendeines Anions, das als solches anwesend
ist, und daß die gebildeten Wasserstoffionen imstande sein müssen, durch das poröse Diaphragma zu v/andern oder
durch dieses - entsprechend den von Grotthus entwickelten Vorstellungen - hindurchzutreten, wie es immer auch
der Fall sein mag. Solche Diaphragmen besitzen, wie weiter festgestellt wurde, einen annehmlich niedrigen elektrischen
Widerstand, was erwünscht ist.
Das Diaphragma, welches die Kathodenkammer umgrenzt, besteht einfach aus einem konventionellen, ziemlich gut
permeablen Diaphragma, z.B. einem gewebten Stoff oder dergleichen.
Die in der Elektrolytkammer vorhandenen Wasserstoffionen treten, wie man annehmen kann, mit dem Wasser
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zu Komplexen unter Bildung von Hydronium-Ionen zusammen,
die gemäß dem Grotthus-Mechanismus zur Kathode wandern. Dies bedeutet, daß ihre Beweglichkeit größer als die
von z.B. Chloridionen ist, und so bildet sich eine reine Bewegung von Wasserstoffionen zur Kathode hin
aus. Um dies zu verhindern, wird der Spiegel des Katholyten in der Kathodenkammer auf einer vorbestimmten Höhe
über derjenigen des Elektrolyten gehalten, so daß ein positiver Flüssigkeitsstrom durch das Kathoden-Diaphragma
mit einer Geschwindigkeit fließt, die größer ist als die Wanderungsgeschwindigkeit der Wasserstoffionen zur Kathode
hin. Es wird daher die Einspeisung von frischer Laugungsflüssigkeit so reguliert, daß die Füllhöhe in der
Kathodenkammer auf dem gewünschten Wert gehalten wird.
Da Chloridlösungen bessere Elektrizitätsleiter sind als Sulfatlösungen (die in der Regel zur Gewinnung von Nickel
und Zink verwendet werden), wurde gefunden, daß erstens Metalle aus Chloridlösungen wirtschaftlicher gewonnen
werden können, und daß zweitens die Metalle mit größerer Geschwindigkeit (d.h. bei höheren Stromdichten) abgeschieden
werden können, als es mit SuIfatlösungen vor
der Entwicklung von Wasserstoff an der Kathode möglich ist.
Die Umsetzung, die an der Kathode stattfindet, ist die gleiche unter normalen Betriebsbedingungen, und zwar
unabhängig davon, welches Anion in der Beschickungslösung anwesend ist, da diese Umsetzung einfach in der
Reduktion der Nickelionen unter Bildung von metallischem Kickel, das an der Elektrode abgeschieden wird, besteht.
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Die Umsetzung an der Anode der Zelle kann eine von zwei möglichen Reaktionen sein, nämlich die Hydrolyse von Wasser
und die Oxidation des Anions. Im Falle eines SuIfat-Anions findet nur die Hydrolyse von Wasser statt (Standard-Potential
+1,23 Volt), da das Oxidationspotential des Sulfations viel höher liegt. Eie Nickelsulfatzelle
wird in der Regel bei etwa 3,5 bis 3,8 Volt betrieben.
In den Fällen, in denen eine Nickelchloridlosung gemäß
der lehre der vorliegenden Erfindung verwendet wird, muß das Anion in der Anodenkammer unter Berücksichtigung
der oben erwähnten Tatsachen ausgewählt werden.
Weitere Umstände, denen man bei der Auswahl des Anolyten
Rechnung tragen muß, sind die folgenden: Die Verbindung muß eine Leitfähigkeit aufweisen, die etwa ebenso groß wie
oder noch größer als diejenige des Elektrolyten ist; ist dies nicht der Fall, dann geht der wirtschaftliche Vorteil (Energiebedarf), der mit der Verwendung von Chloridlösungen
verbunden ist, verloren. Das Anion des Anolyten muß ein Oxidationspotential aufweisen, das weit über dem
Zersetzungßpotential von Wasser liegt.
Etwas Anolyt wird immer in die Elektrolytkammer sickern,
und wenn der gebrauchte Elektrolyt - wie es für gewöhnlich der Fall ist - für die Rückführung in den Laugungskreislauf
wiederverwendet werden soll, so ergibt sich als logische Folge, daß der Anolyt entweder eine Verbindung
sein muß, die den Laugungsprozeß nicht beeinträchtigt,
oder daß er eine Verbindung darstellt, die leicht entfernt werden kann.
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Von den beigefügten Zeichnungen veranschaulicht
Fig. 1 das Schema einer Versuchszelle, die zur Durchführung von praktischen Tests gemäß der Lehre
der vorliegenden Erfindung verwendet wurde, und
Fig. 2 das Schema einer Zelle für den industriellen Betrieb, die nach den Prinzipien der vorliegenden
Erfindung betrieben werden kann.
Bei der bevorzugten Methode zur Durchführung der Erfindung wurde das Diaphragma, das zur Umgrenzung der Anodenkammer
verwendet wurde, in der folgenden Weise hergestellt.
Das Diaphragma wurde aus einem Ton gefertigt, der im Broederstroom-Gebiet der Republik Südafrika vorkommt.
Der Ton wurde zu Beginn mit 100 g/l HCl in einer Menge
■χ
von 200 cnr Säure pro 100 g Ton gelaugt. Die Laugung erfolgte durch 24-stündiges Sieden unter Pückfluß. Diese Behandlung bewirkte einen Gewichtsverlust von 20 % und eine Änderung der Analysenwerte, wie sie unten in Tabelle I angegeben ist. Diese Behandlung wurde durchgeführt, um die nicht-säurebeständigen Tonbestandteile und das Eisen zu entfernen.
von 200 cnr Säure pro 100 g Ton gelaugt. Die Laugung erfolgte durch 24-stündiges Sieden unter Pückfluß. Diese Behandlung bewirkte einen Gewichtsverlust von 20 % und eine Änderung der Analysenwerte, wie sie unten in Tabelle I angegeben ist. Diese Behandlung wurde durchgeführt, um die nicht-säurebeständigen Tonbestandteile und das Eisen zu entfernen.
24 g des behandelten Aluminiumsilicathydrat-Tons von der
in Tabelle I angegebenen Zusammensetzung und 27 g Rohrzucker wurden gründlich gemischt und auf eine Siebfeinheit
von -325 Maschen (100 f) vermählen.
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Analyse des Diaphragma-Materials (Aluminiumsilicate
hydrat)
Bestandteil | Vor der Säure behandlung % |
Nach der Säure behandlung % |
Al2O3 | 36,0 | 27,6 |
SiO2 | 48,0 | 55,7 |
FeO | 9,6 | 1,0 |
Glühverlust | 7,2 | 6,0 |
Das pulverförmige Gemisch wurde dann in eine Gesenkform gegeben, deren Maße 8 χ 15 χ 15 cm betrugen, wobei die
8 cm die Tiefe der Form darstellten.
Das Pulver wurde dann mittels einer hydraulischen Presse unter einem Druck von 250 atm (250 kg/cm ) auf eine Dicke
von 0,6 cm zusammengepreßt. Das gepreßte Material wurde aus der Form herausgenommen und 24 Stunden bei 100O0C
geglüht. Danach wurden die physikalischen Eigenschaften der Ton-Diaphragmaplatte bestimmt, und die Porösität
betrug, wie gefunden wurde, JO % und die Permeabilität
ρ bei normalem Druck 0,01 ml/Std./cm .
Porösität 30 %
Permeabilität 0,01 ml/Std./cm2
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Bei Anwendung höherer Glühtemperaturen wurde festgestellt,
daß die Porösität abnahm und sich die Permeabilität entsprechend verminderte. Hieraus kennte man annehmen, daß
sich ein Ziegel von zweckentsprechender Porösität und Permeabilität aus einer großen Vielzahl von Tonen und
bei Anwendung geeigneter Temperaturen herstellen ließe. Jedoch stieg der elektrische Widerstand in unerwünschtem
Ausmaß an.
Chemische Tests, die mit den Ziegeln durchgeführt wurden, ergaben, daß 50 #ige (Gew./Vol.) Schwefelsäure bei
60°C einen effektiven Verschleiß auf dem Ziegel in einem Äquivalentmaß von 0,6 mm/Jahr hervorrief, während eine
10 Xige (Gew./Vol.) HCl-Lösung bei der gleichen Temperatur
einen effektiven Verschleiß in einem Äquivalentmaß von 0,5 mm/Jahr auslöste. Biese Zahlen wurden aus dem
in einem Monat eingetretenen Gewichtsverlust errechnet. Aus diesem Grunde wurde die chemische Widerstandsfähigkeit
der Ziegel als befriedigend erachtet.
Die benötigte Diaphragma-Fläche wurde dann dadurch geschaffen, daß man so viel Ziegel, wie erforderlich sind,
in eine Art fensterrahmen einbaute und die Ziegel in ihrer Lage mittels eines chemisch-widerstandsfähigen
keramischen Kitts, wie er im Handel erhältlich ist, fixierte.
Die Versuchsergebnisse wurden in Tests gewonnen, bei denen eine Zelle, wie sie in Pig. 1 abgebildet ist,
verwendet wurde, wobei die verwendete Vorrichtung aus einem Behälter 1, der in die drei Kammern 2, 3 und 4
unterteilt war, bestand. In die Kammer 2, welche zur
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Aufnahme der Anode diente, waren die Tonziegel als Diaphragma
5 eingebaut, während der Behälterteil, der die Kathodenkamicer 4· darstellte, mit einem konventionellen
Diaphragma 6 ausgestattet war, das aus einem Webstoff oder einem ähnlich permeablen Gebilde bestand. Eine
Laugungslösung von Nickelchlorid, die 75 δ/l Nickel
und $5 g/l Natriumchlorid sowie 10 g/l Borsäure enthielt,
wurde in die Kathodenkammer derart eingespeist,
daß der Flüssigkeitsspiegel darin auf einer gewünschten Höhe gehalten wurde, die über derjenigen in der Elektrolytkaramer
3 lag, um so die gewünschte Strömungsgeschwindigkeit
durch das Diaphragma 6 hindurch zur Erreichung der oben erwähnten technischen Zwecke aufrechtzuerhalten.
Durch Probieren wurde eine Strömungsgeschwindigkeit ermittelt, die so groß war, daß die Nickelkonzentration im
Elektrolyten auf 50 g/l herabgesetzt war. Diese Lösung
strömt dann in die Kathodenkammer durch das Diaphragma ein und aus der Mittel- oder Elektrolytkammer heraus.
Der Flüssigkeitsspiegel in der Anodenkammer wurde, wie
oben angegeben, mit einer J4 #igen Schwefelsäure aufrechterhalten,
da das spezifische Gewicht dieser Lösung im wesentlichen mit dem des Elektrolyten identisch war.
Um zu verhindern, daß die kleine Menge von Chloridionen, die durch das Anoden-Diaphragma einsickerten, zu Chlorgas
oxidiert wurde, wurden dem Anolyten 4- g AgoSOn pro
Liter zugesetzt, um die Ausfällung des Chlorids als Chlorsilber sicherzustellen.
Die Stromausbeute betrug bei der oben angegebenen Strömungsgeschwindigkeit
über 95 #» wenn die Zelle bei 60°C
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betrieben wurde. Im Vergleich zu den konventionellen SuIfatlösungen, bei denen die Grenzstromdichte größen-
ordnungsmäßig bei 0,02 A/cm liegt, wurde keine merkliche
Abnahme der Stromausbeute beobachtet, wenn Nickel
ρ aus Chloridlösungen bei Stromdichten über 0,04 A/cm Kathode abgeschieden wurde.
Im Falle des beschriebenen Schwefelsäure-Anolyten waren
2 2,7 Volt erforderlich, um eine Stromdichte von 0,02 A/cm
zu erzeugen, wohingegen 3*0 Volt erforderlich waren, um
eine Stromdichte von 0,04- A/cm zu erzeugen. Das Durchsickern
von Cl""-Ionen betrug, wie gefunden wurde, 0,4 #,
bezogen auf die regenerierte Säure und berechnet aus dem Gesamtgewicht an Silberchlorid, das innerhalb eines
spezifischen Zeitraums gebildet worden war.
Die Konzentration der Salzsäure, die durch die Elektrolyse regeneriert worden war, belief sich, wie festgestellt
wurde, auf etwa 30 g/l.
Der technische Vorteil, der mit der Verwendung eines Chlorid-Systems und damit einer Salzsäure-Laugung verbunden
ist, besteht offensichtlich in folgendem.
Da die Reaktivität von Salzsäure größer als die von Schwefelsäure ist, ist es zunächst einmal generell
die Salzsäure, die sich für Laugungsreaktionen bevorzugt anbietet. Dies gilt insbesondere für die Laugung
von gewissen südafrikanischen Nickel-Kupfer-Rohsteinmassen, bei denen eine Nickel-Extraktion von über 90 %
mit der stöchiometrischen Menge Salzsäure erzielt werden kann. Unter analogen Laugungsbedingungen muß bei
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Verwendung von Schwefelsäure ein mindestens 100 #iger
Überschuß an dieser Säure aufgewendet werden, um das gleiche Ergebnis zu erreichen.
Zum zweiten folgt aus der Tatsache, daß Nickel bei niedrigeren Potentialen aus Chloridlösungen abgeschieden werden
kann, daß für eine gegebene Stromdichte die elektrolyti— sehe Gewinnung von Nickel aus Chloridlösungen wirtschaftlicher
durchgeführt werden kann (weniger kVJh pro Nickel-Einheit) , und bzw. oder daß — da die Grenzstromdichte
für Chloridlösungen höher liegt - die Größe der elektrolytischen Metallgewinnungsanlage, die bei Chloriden benötigt
wird, kleiner als bei Sulfaten benessen werden kann bei einem gegebenen Potential.
Es ist darauf hinzuweisen, daß die Arbeitstechnik, wie sie oben für Nickelchlorid beschrieben wurde, in analoger
Weise zur Gewinnung von Zink aus Zinkchloridlösungen angewendet werden kann.
Ein Test, der mit der oben beschriebenen Zelle unter Verwendung von Zinkchlorid durchgeführt wurde, lieferte
die folgenden Ergebnisse:
In diesem besonderen Fall enthielt die in die Kathodenkammer eingespeiste Beschickungslösung 55 g/l Zink als
Chlorid, JO g/l freie Salzsäure, 50 g/l Natriumchlorid
und 10 g/l Borsäure. (Da die Überspannung von Wasserstoff an Zink weit höher als an Nickel ist, kann eine
gewisse Menge von freier Säure in der Kathodenkammer zugelassen werden.)
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Die Strömungsgeschwindigkeit, mit der die Beschickungslösung in die Xathodenkamiaer eingespeist wurde, war so
eingestellt, daß die Zink-Konzentration im Elektrolyten
auf 23 g/l herabgesetzt wurde. Die Zelle wurde bei einer
Temperatur von 40°C betrieben.
Die Stromausbeute betrug bei der oben erwähnten Strömungsgeschwindigkeit
über 92 % im Vergleich zu einem Wert von 82,5 %t clen man unter analogen Bedingungen (d.h. Konzentration
an freier Säure) normalerweise bei Sulfatlösungen erreicht.
Die Spannung, die erforderlich war, um eine Stromdichte
von 0,045 A/cm zu erreichen, wurde zu 2,6 Volt ermittelt, wohingegen eine Spannung von 3,45 Volt benötigt
wurde, um eine Stromdichte von 0,45 A/cm bei Sulfatlösungen unter analogen Bedingungen einzustellen.
Es treten auch keine Schwierigkeiten auf, wenn man eine große Zahl von Elektrolysezellen nebeneinanderliegend
anordnet und in Betrieb nimmt, wie es in der Elektrolysetechnik an sich üblich ist. In einem solchen Fall
hat jede Kathodenkammer 11 - wie es in lig. 2 veranschaulicht ist - eine Elektrolytkammer 12 auf jeder
Seite neben sich, und in entsprechender Weise hat jede Anodenkammer 13 eine Elektrolytkammer auf jeder Seite
neben sich, abgesehen von jener Kammer 14, die an jedem Ende des Zellenverbandes angeordnet ist.
Es ist noch darauf hinzuweisen, daß bereits vorhandene Elektrolyseanlagen leicht auf einen Betrieb gemäß der
Lehre der vorliegenden Erfindung umgestellt werden können,
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da die erforderlichen Abänderungen leicht von einem auf diesem Gebiet Sachkundigen an Hand der in dieser
Erfindungsbeschreibung gegebenen Richtlinien vorgenommen werden können.
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Claims (10)
- Patentansprüche1· Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von Nickel oder Zink aus Lösungen derselben, in denen die Anionen im wesentlichen allein aus Chloridionen bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Lösung in eine Kathodenkammer einer Elektrolysezelle einführt, die in drei Kammern unterteilt ist, nämlich eine Anodenkammer, eine Kathodenkammer und eine dazwischen angeordnete Elektrolytkammer, wobei die Anodenkammer von einem porösen Diaphragma von geringer Permeabilität umgrenzt ist, welches den Anolyten vom Elektrolyten trennt, und der Anolyt aus einer Lösung besteht, die Anionen enthält, welche ein Oxidationspotential aufweisen, das hoch genug ist, um zu gewährleisten, daß im wesentlichen nur die Zersetzung von Wasser an der Anode unter den Betriebsbedingungen stattfindet, während die Kathodenkamraer von einem Diaphragma von verhältnismäßig hoher Permeabilität umgrenzt ist.
- 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Plüssigkeitsspiegel in der Anodenkammer auf einem Niveau gehalten wird, das höher ist als dasjenige in der benachbarten Elektrolytkammer.
- 3. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufstärkungs-Anolyt in die Anodenkammer nach Maßgabe des Bedarfs eingespeist wird.
- 4. Verfahren gemäß Jedem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das spezifische Gewicht des Anolyten so gewählt wird, daß es im wesentlichen genau609813/0706so groß wie dasjenige in der benachbarten Elektrolytkammer ist.
- 5. Verfahren gemäß jedem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Anolyt aus einer geeigneten Schwefelsäurelösung besteht.
- 6. Verfahren gemäß jedem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß dem Anolyten eine Substanz einverleibt wird, die imstande ist, sich mit den Chlorid· ionen, die in die Anodenkammer eintreten, zu verbinden, um so eine Oxidation von Chloridionen an der Anode zu verhindern.
- 7. Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die genannte Substanz aus einem geeigneten löslichen Silbersalz besteht.
- 8. Verfahren gemäß jedem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Diaphragma, welches die Anodenkaomer umgrenzt, aus unglasierten Tonziegeln oder -platten besteht.
- 9. Verfahren gemäß jedem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Porösität des porösen Diaphragmas etwa 30 % beträgt.
- 10. Elektrolysezelle, dadurch gekennzeichnet, daß die·Anodenkammern von porösen Diaphragmen mit geringer Permeabilität umgrenzt sind und die Kathodenkammern von Diaphragmen mit verhältnismäßig hoher Permeabilität umgrenzt sind, wobei die Anoden— und Kathodenkammern durch zwischenge— schaltete Elektrolytkammern voneinander getrennt sind.609813/0706
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