DE2538072A1 - Verfahren zur herstellung von phthalaldehydsaeure aus pentachlorxylol - Google Patents
Verfahren zur herstellung von phthalaldehydsaeure aus pentachlorxylolInfo
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Description
Unsere Nr. 20 093 Wo/tk
Gruppo Lepetit S.p.A, Mailand / Italien
Verfahren zur Herstellung von Phthalaldehydsäure aus Pentachlorxylol
Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung von Phthalaldehydsäure aus Pentachlorxylol, Es handelt
sich um ein verbessertes Verfahren zur Herstellung der Phthalaldehydsäure mittels Hydrolyse von Pentachloro-xylol
der Formel
Die Hydrolyse von Pentachlorxylol zur Herstellung von Phthalaldehydsäure in Wasser oder wäßriger Salzsäure
verläuft sehr langsam und beansprucht mehrere Tage. Eine
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alkalische Hydrolyse ist ungeeignet, weil in dem gewünschten Endprodukt eine Aldehydgruppe anwesend ist, die dann
einer mehr oder weniger starken Polymerisation unterliegen würde, einhergehend mit der Bildung von schwer entfernbaren,
mittels Kondensation entstehender Nebenprodukte und gefärbter Substanzen.
Die Hydrolysegeschwindigkeit kann erheblich gesteigert werden durch die Verwendung von Katalysatoren. Zum Beispiel
beschreibt US-PS 2 748 l6l ein Verfahren zur katalytischen Hydrolyse von Pentachlorxylol in der Gegenwart einer aromatischen
Sulfonsäure (aus der Reihe der sulfonierten aromatischen Kohlenwasserstoffe des Benzol- und Naphthalintyps
und der sulfonierten kernhalogenierten Derivate davon) bei 90 bis 1200C. Andererseits beschreibt die US-PS
2 748 162 die Hydrolyse von Pentachlorxylol in wäßriger
Halogenwasserstoffsäure in der Gegenwart von wenigstens einem Metallhalogenid wie Zinkchlorid, Zinkbromid, Eisenchlorid,
Eisenbromid, Cadmiumchlorid und Cadmiumbromid bei 100 bis 1500C. Diese Verfahren ergeben akzeptable Ausbeuten
an Phthalaldehydsäure, jedoch bereitet die Anwesenheit großer Mengen des angewendeten Katalysators in der
Reaktionsmischung erhebliche technische Schwierigkeiten bezüglich ihrer Entfernung, insbesondere bei großtechnischer
Herstellung. Außerdem ergibt die Anwesenheit von Metallionen, wie z.B. Zn +, Fe+++ und Cd++, in Abwässern
erhebliche ökologische Probleme. Es handelt sich hier um eines der Probleme, denen im Hinblick auf die Erhaltung
von Lebewesen höchste Aufmerksamkeit gewidmet wird.
Andererseits ist die Abwesenheit von Verunreinigungen in der Phthalaldehydsäure wesentlich, wenn diese in organischen
lichtempfindlichen Zusammensetzungen Verwendung
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findet, wie sie z.B. beschrieben sind in der GB-PS
1 170 265 oder in der PR-PS 2 016 397. Eine hohe Reinheit der Phthalaldehydsäure ist auch dann erforderlich, wenn
sie als Ausgangsmaterial für die Herstellung von 1(2H)-Phthalazinon verwendet wird, einer Substanz von großer
kommerzieller Verwendbarkeit sowohl als Komponente von lichtempfindlichen Zusammensetzungen (wie z.B. beschrieben
in US-PS 3 682 684 und den DT-PS 1 908 758, 2 042 054 und
2 139 252) als auch als Zwischenprodukt einer Anzahl organischer Verbindungen, die in allen möglichen technologischen
Bereichen von Bedeutung sind. Wenn daher Phthalaldehydsäure mit Hydrazin zu 1(2H)-Phthalazinon oder mit
Hydrazinderivaten, wie z.B. Semicarbazid oder Thiosemicarbazid,
umgesetzt wird, kann die Gegenwart von nur Spuren an Metall in der Phthalaldehydsäure die Zersetzung katalysieren,
manchmal sogar unter Explosionen. Es ist bekannt, daß Schwermetalle in der Form ihrer Salze und Oxide, insbesondere
Eisen-, Kupfer-, Molybdän- und Chrom-Ionen eine solche Zersetzung katalytisch begünstigen (vgl. J.E.
Troyan, Properties, Production and Uses of Hydrazine, Industrial Engineering Chemistry, Bd. 45, S. 2608 (1953)).
Es wurde nun gefunden, daß hohe Ausbeuten an Phthalaldehydsäure aus Pentachlorxylol in ausgezeichneter Reinheit erhalten
werden, wenn man eine Mischung aus Pentachlorxylol und Phthalaldehydsäure in Wasser auf zwischen 80 und l80°C
und vorzugsweise auf die Siedetemperatur dieser Reaktionsmischung erhitzt. Das Verhältnis der Reaktanten zueinander
ist nicht kritisch, obgleich man im allgemeinen ein solches Verhältnis zwischen Pentachlorxylol und Phthalaldehydsäure
bevorzugt, dass für jeden Gewichtsteil des ersteren wenigstens 0,1 Gewichtsteile des letzteren vorhanden sind,
wobei es praktisch keine obere Begrenzung für die Menge
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Phthalaldehydsäure gibt, die auch in großem molekularen Überschuß vorhanden sein kann.
Die Wassermenge kann je nach Gesamtmenge der beiden Reaktanten eingestellt werden, wobei jedoch die für die Hydrolyse
des Pentachlorxylol erforderliche stöchiometrische Menge vorhanden sein muß. Die Reaktion verläuft leicht unter
Bildung von HCl und ist beendet, sobald die HCl-Bildung
deutlich schwächer wird. Am Ende der Reaktion wird die Reaktionsmasse mit Wasser verdünnt und gekühlt; der unlösliche
Anteil wird gesammelt und sorgfältig gewaschen, um die Chlorionen zu entfernen. Die erhaltenen Kristalle sind
Phthalaldehydsäure von hoher Reinheit, mit Ausbeuten zwischen 90 und 100 %.
Wegen des leichten Reaktionsverlaufs kann die Herstellung der Phthalaldehydsäure in kontinuierlich arbeitenden Apparaturen,
z.B. in einer Reihe von miteinander verbundenen Reaktionsgefäßen, durchgeführt werden. Das bietet Vorteile
hinsichtlich der Zeit und der Kosten, insbesondere, wenn eine Produktion in großem Umfang erfolgt.
Bei der praktischen Durchführung werden Pentachlorxylol und Phthalaldehydsäure in dem oben angegebenen Verhältnis
miteinander vermischt; Wasser wird in weithin variierbaren Bereichen zugegeben, vorausgesetzt daß wenigstens die
für die Hydrolyse des Pentachlorxylol erforderliche stöchiometrische Menge vorhanden ist. Die Reaktionsmischung wird
dann auf 80 bis l80°C erhitzt, obgleich die bevorzugte Temperatur diejenige ist, bei der die Mischung unter
Atmosphärendruck siedet. Es bildet sich HCl, das sich in der Mischung bis zur Sättigung ansammelt. Um die Reaktionsgeschwindigkeit
zu erhöhen, kann man übermäßige Konzen-
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zentrationen von HCl vermeiden, indem man dieses aus der
Reaktionszone abzieht. Wenn jedoch die Temperaturen höher als die Siedetemperatur der Mischung sind, kann es erforderlich
werden, in einem druckbeständigen Gefäß, wie z.B. einem Autoklaven, zu arbeiten. Die Hydrolyse ist beendet,
wenn die HCl-Bildung abnimmt; das ist gewöhnlich nach etwa
5 bis 20 Stunden der Fall, je nach den gewählten Bedingungen, ,zu. Temperatur, Druck und Verhältnis der beiden Reaktanten
zueinander.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung, ohne deren Umfang zu begrenzen.
Eine Mischung aus 70 g Pentachlorxylol, 50 g Phthalaldehydsäure
und 70 g Wasser wird am Rückfluß unter Rühren 10 Stunden lang behandelt; danach nimmt die HCl-Bildung
ab. Etwa 100 ml siedendes Wasser werden allmählich unter Rühren zugegeben, und dann wird die Mischung abgekühlt.
Nach einiger Zeit werden die Peststoffe entfernt und sorgfältig mit Wasser gewaschen. Nach dem Trocknen werden
86 g· reine Phthalaldehydsäure erhalten, Schmelzpunkt 97 bis 980C. Die Ausbeute, berechnet auf das Pentachlorxylol,
beträgt 95 %. '
Wenn die Reaktion unter denselben Bedingungen, jedoch in Abwesenheit von Phthalaldehydsäure, durchgeführt wird, benötigt
man nicht weniger als 2 Tage für das Erhitzen am Rückfluß, um vergleichbare Resultate zu erhalten.
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Wenn man verfährt wie in Beispiel 1, jedoch 70 g Pentachlorxylol, 70 g Phthalaldehydsäure und 40 g Wasser einsetzt,
ist die Hydrolyse nach etwa 8 Stunden beendet. Ausbeute 105 g (92 %) reine Phthalaldehydsäure.
Hier handelt es sich um eine kontinuierliche Arbeitsweise. 200 g/Stunde geschmolzenes Pentachlorxylol und 85 g/Stunde
Wasser werden kontinuierlich in das erste einer Reihe von vier Reaktionsgefäßen gegeben, von denen jedes ein
Volumen von 1 Liter hat und eine 70 ?ige wäßrige Lösung von Phthalaldehydsäure enthält, die am Rückfluß erhitzt
wird. Das Reaktionsgemisch kommt aus dem ersten Reaktionsgefäß kontinuierlich in das zweite usw. Das sich bildende
HCl wird abgezogen und in Wasser gesammelt. Sobald das vierte Reaktionsgefäß arbeitet, wird von ihm kontinuierlich
ein Produkt abgezogen, das nach einer 1:1-Verdünnung mit
heißem Wasser und anschließendem Kühlen gesammelt und getrocknet wird. Man erhält 104 g/Stunde Phthalaldehydsäure.
Die Ausbeute beträgt $6 %,
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Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Phthalaldehydsäure der Formel
CHO
COOH
durch Hydrolyse von Pentachlor-o-xylol der Formel
II
dadurch gekennzeichnet, daß man eine Mischung von Pentachlor-o-xylol
und Phthalaldehydsäure in Wasser auf Temperaturen zwischen 80 und l80°C erhitzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für jeden Gewichtsteil Pentachlorxylol wenigstens 0,1 Gewichtsteil
Phthalaldehydsäure und wenigstens die für die Hydrolyse des Pentachlorxylol erforderliche stöchiometrische
Menge Wasser eingesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Reaktionsmischung auf ihre Siedetemperatur unter
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2538Q7?
Atmosphärendruck erhitzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das sich während der Reaktion bildende HCl aus der
Reaktionszone abgezogen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
es kontinuierlich durchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung in einem Druckgefäß auf Temperaturen höher
als ihre Siedetemperatur bei atmosphärischem Druck erhitzt wird.
Pürll Gruppo Lepetit S.p.A. Mailand /
Dr'.ii".Jh*/olff
Rechtsanwalt
609816/1037
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