DE253413C

DE253413C -

Info

Publication number: DE253413C
Application number: DENDAT253413D
Authority: DE
Publication date: 1900-01-01

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 253413 KLASSE 85 c. GRUPPE

JOHANNES LINDENMANN in ULM.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 22. Juni 1911 ab.

Es sind mehrkammerige Abwasser-Klärapparate von kreisrundem Querschnitt und festen radialen Zwischenwänden sowie auch einzeln herausnehmbaren Querwänden bekannt. Auch abwechselnd oben und unten die Flüssigkeitsbahn abschließende Querwände hat man in flachen Abwasserbehältern angeordnet.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Abwasser-Klärapparat, dessen am

ίο besten aus einzelnen, übereinandergesetzten Teilen bestehender Innenraum zylindrischen Querschnittes durch einzelne, um eine gemeinsame Mittelachse eingesetzte, in beliebigen Abständen voneinander einstellbare radiale und vertikale Zwischenwände in beliebig große Abteilungen geteilt werden kann. Abwechselnd oben und unten in den Zwischenwänden vorgesehene rostartige Durchbrechungen ermöglichen, daß der Weg der Flüssigkeit in bekannter Weise schlangenförmig wird und doch , in jedem Raum Gelegenheit zum Absetzen gegeben ist.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt.

Fig. ι und 4 geben Längs- und Querschnitt, während Fig. 2 und 5 nebst 3 und 6 Längsund Querschnitte in um 90 ° nach links oder rechts gedrehten Achsen geben.

Der aus drei übereinandergesetzten Teilen bestehende Außenbehälter ist durch vier in verschieden großen Zentriwinkeln zueinander aufgestellte radiale Vertikalwandungen geteilt. Die Stellung der um eine gemeinsame Mittelachse drehbaren Vertikalwandungen zueinander kann je nach den Bedürfnissen beliebig sein; sie sind untereinander und mit der Außenwandung in geeigneter Weise abgedichtet und feststellbar. In den Zwischenwandungen sind abwechselnd rostartige Durchbrechungen 2, 4, 5 derart vorgesehen, daß die Flüssigkeit gezwungen wird, einen schlangenförmigen Weg zu machen, aber alle Abteilungen des Behälters von oben nach unten und von unten nach oben bis zum jeweiligen Abfluß zu durchfließen. Dabei ist jedesmal Gelegenheit zur Ablagerung der abzusetzenden Stoffe gegeben. Bei Küchenwässern z. B. bildet sich nach kurzem Gebrauch im Topf eine sogenannte Schwimmdecke aus Fetten und bei Fäkalien aus durch Gase emporgetriebenen Fäkalmassen. Analog zu dieser Schwimmdecke entsteht ein Bodensatz aus Sand und angefaulten Fäkalien. Die rostartigen Durchbrechungen in den Zwischenwandungen sind nun derart angeordnet, daß der Topfinhalt sich zwischen Schwimmdecke und Bodensatz ohne Beunruhigung dieser bewegen muß. Den Fäkalien wird zur Durchfaulung die nötige Zeit gegeben, während das Wasser nach Ausscheidung seiner Verunreinigungen auf dem nächsten Wege unter fortgesetztem Auf- und Absteigen dem Abfluß zustrebt.

Der Vorgang geht folgendermaßen vor sich: Bei ι tritt das Küchenwasser in Raum I, die Sinkstoffe fallen zu Boden, während die Fettstoffe schwimmen; durch 2 gelangen die

etwas vorgereinigten Abwässer in den eigentlichen Faulraum II, wo sie sich mit den durch 3 zufließenden Abortabwässern vermischen und zur Faulung gelangen; durch siebartige Öffnungen 4 und 5 gelangen die Abwässer in die Klärkammern III und IV, um dann vollständig ausgefault durch den Ablauf 6 in den Kanal zu gelangen.

Durch entsprechend angeordnete Formstücke kann der Klärtopf mit Luft (Sauerstoff) versehen werden, um die sich entwickelnden Fäulnisgase durch das Klosettfallrohr über Dach entweichen zu lassen.

Claims

Patent-Anspruch: ¹S

Abwasser-Klärapparat von kreisrundem Querschnitt mit radialen, mehrere Kammern bildenden beweglichen Zwischenwänden, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenwände um eine gemeinsame Vertikalachse verstellbar sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.