DE2531656A1

DE2531656A1 - Holzbauteil

Info

Publication number: DE2531656A1
Application number: DE19752531656
Authority: DE
Inventors: Josef Buchholz
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1975-07-16
Filing date: 1975-07-16
Publication date: 1977-02-03

Description

Holzbauteil Die Erfindung bezieht sich auf ein bewehrtes Holzbauteil mit tragender Funktion, das als Sparren, Deckenbalken, Unterzug, Binder, Schal-, Gerüstbalken oder deraleichen ausgebildet ist.
Holz eignet sich infolge seines geringen Raumgewichtes, seiner guten Bearbeitbarkeit und seiner im Verhältnis zum Gewicht hohen Festigkeit insbesondere zur Herstellung der vorgenannten Bauteile. Nachteilig sind jedoch bei Holz die erheblichen Abweichungen der Festigkeitseigenschaften und der Elastizität in den drei Hauptrichtungen. Infolge des sehr verschiedenartigen Zell bauer ist das Holzgefüge inhomogen und stark vom jahreszeitlichen Wachstum abhängig. Die großen Schwankungen der Festigkeit innerhalb der gleichen Holzart sind außer durch die wechselnde Holzfeuchtigkeit besonders noch durch ungleichmäßigen Wuchs und Astbildung sowie Abweichungen von der Hauptfaserrichtung bedingt. Bildet nämlich die Faser nur einen kleinen Winkel zur Beanspruchungsrichtung, so nehmen Zug- und Druckfestigkeit erheblich ab.
Um diesen Nachteil zu beseitigen, ist es bekannt, bei Holzträgerkonstruktionen Stahlbewehrungen vorzusehen, die in Längsschlitzen des Trägers verlaufen. Bekannt ist es ferner, die Armierung in eine elastische Kittmasse einzubetten, die den freien Raum zwischen der Fläche der Armierung und der Wandung des Längsschlitzes ausfüllt. Hierbei kann ein Lösen der Kittmasse auftreten, da mit Bewegungen der Bewehrung in den Längsschlitzen der Träger gerechnet werden muß. Darüber hinaus ist aus der deutschen Auslegeschrift 1 008 472 ein Trägerrost aus ein einer Ebene sich kreuzenden Holbohlen zu entnehmen, bei welchem die Enden der Längs bohlen mit Auflagerstützen versehen sind, in denen durch Verschraubungen die Enden der Bewehrungsstäbe verspannt sind. Der Hauptnachteil dieser Trägerrostkonstruktion liegt in der fehlenden durchgehenden Verbundhaftung, da stirnseitig eine Verschraubung notwendig ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einem Holzbauteil der eingangsgenannten Art in erster Linie die Festigkeitseigenschaften wesentlich zu verbessern, eine Materialeinsparung zu erzielen und eine durchgehende Verbundhaftung sicherzustellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in dem Bereich der Druck- und Zugzone Stahlstäbe mit geriffelter Oberfläche in einem Bett aus einem Kunstharz-Füllstoff-Gemisch eingelegt sind. In weiterer Ausgestaltung der Erfindung besteht zum einen der Füllstoff des Kunstharz-Füllstoff-Gemisches aus Quarzsand, Quarzmehl oder einem ähnlichen harten Mineralstoff und zum anderen der Kunstharz des Kunstharz-Füllstoff-Gemisches aus Polyesterharz, Epoxydharz oder einem ähnlichen Material. Um die Bewehrung auf einfache Art und Weise in dem Holzbauteil sicher anbringen zu können, ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung das Bett als Nut mit quadratischem oder rechteckigem Querschnitt ausgebildet und der Boden der Nut ist halbrund, gezahnt oder in ähnlicher Form ausgeführt.
Bei einer Alternativausführung der Erfindung ist im Bereich der Druckzone mindestens eine Nut mit einer reinen Füllung aus einem Kunstharz-Füllstoff-Gemisch und im Bereich der Zugzone des Holzbauteils mindestens eine Nut mit einer Verbundfüllung aus einem Stahlstab mit geriffelter Oberfläche und einem KunstharOFüllstoff-Gemisch vorgesehen. Bei einer anderen Alternativausführung der Erfindung ist im Bereich der Druckzone des Holzbauteils mindestens eine Nut mit einer Verbundfüllung aus einem Stahlstab mit geriffelter Oberfläche und einem Kunstharz-Füllstoff-Gemisch und im Bereich der Zugzone des Holzbauteils eine Verbundfüllung aus einem Glasseidenstrang und Kunstharz vorgesehen.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere dari n, daß die in dem Kunstharz-Füllstoff-Gemisch eingebetteten geriffelten Stahlstäbe durch Beanspruchung der Schubkräfte eine über das gesamte Holzbauteil durchgehende feste Kraftübertragung darstellen. Durch die Füllstoffanteile an dem Kunstharz-Füllstoff-Gemisch wirkt sich der dadurch herabgesetzte Volumenschwund des Kunstharzes günstig auf die Haftung und die Schubbeanspruchung aus. Da die übertragenen Kräfte durchgehend auf Schub wirken, ist bei einem Holzbauteil nach der Erfindung eine wesentlich geringere Durchbiegung festzustellen. Sonach wird das erfindungsgemäße Holzbauteil wesentlich höheren Anforderungen gerecht.
Weitere Einzelheiten eines Holzbauteils nach der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiele, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht eines Holbauteiles nach der Erfindung, Fig. 2 eine Vorderansicht des Holzbauteiles nach der Fig. 1, Fig. 3 eine Alternativausführung eines Holzbauteiles nach der Erfindung, Fig. 4 eine Seitenansicht des Holzbauteiles nach Fig. 3, Fig. 5 eine vergrößerte Ansicht des unteren Teiles des Holzbauteiles nach Fig. 4 und Fig. 6 eine perspektivische Darstellung einer weiteren Alternativausführung eines Holzbauteiles nach der Erfindung.
Das im Querschnitt rechteckig ausgebildete Holzbauteil 1 besitzt an seiner Unter- und Oberseite jeweils drei parallel zueinander verlaufende Nuten 2, in die je ein Stahlstab 3 mit geriffelter Oberfläche eingelegt ist. Der Raum zwischen dem Stahlstab 3 und der Nut 2 ist mit einem Kunstharz-Füllstoff-Gemisch 4 ausgefüllt. Der Boden 5 der einzelnen Nuten 2 ist entweder halbrund, gezahnt oder glatt ausgeführt. Um die Bewehrung aus Stahlstab und Kunstharz-Füllstoff-Gemisch vor äußeren Einflüssen zu schützen, kann die Öffnu ng 6 der einzelnen Nut mit einem Kunstharz-Füllstoff-Gemisch oder mit Holz abgedeckt werden.
Bei den in den Fig. 3, 4 dargestellten Ausführungsbeispielen sind vorgefertigte Bohlen 7 mit der erfindungsgemäß ausgebildeten Bewehrung zu einem Doppel-T-Träger zusammengeleimt. Mit derartigen vorgefertigten bewehrten Bohlen 7 können die verschiedensten Trägerprofile hergestellt werden.
Das in Fig. 6 dargestellte Holzbauteil 1 ist eine Holzletmkonstruktion aus mehreren Einzel brettern 8. Hierbei sind die Nuten 2 zur Aufnahme der Bewehrung mindestens in dem Endeinzelbrett 8a derart angeordnet, daß ihre Öffnungen zur Mitte der Holzleimkonstruktion zeigt. Dadurch ist die Bewehrung sicher vor äußeren Einflüssen geschützt.
--Patentarqsprüche-

Claims

PATENTANSPRÜCHE 01. 8 Bewehrtes Holzbauteil mit tragender Funktion, das als Sparren, Deckenbalken, Unterzug, Binder, Schal-, Gerüstbalken oder dergleichen ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Bereich der Druck-und Zugzone Stahlstäbe (3) mit geriffelter Oberfläche in einem Bett aus einem Kunstharz-Füllstoff-Gemisch (4) eingelegt sind.
2. Holzbauteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllstoff des Kunstharz-Füllstoff-Gemisches (4) aus Quarzsand, Quarzmehl oder einem ähnlichen harten Mineralstoff besteht.
3. Holzbauteil nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch geke nnze ichnet, daß der Kunstharz des Kunstharz-Füllstoff-Gemisches (4) aus Polyesterharz, Epoxydharz oder einem ähnlichen Material besteht.
4. Holzbauteil nach dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bett als Nut (2) mit quadratischem oder rechteckigem Querschnitt ausgebildet ist, und daß der Boden (5) der Nut (2) halbrund, gezahnt oder in ähnlicher Form ausgeführt ist.
5. Holzbauteil nach den Ansprüchen 1 -4, dadurch gekennzeichnet, daß die die Bewehrung aus geriffeltem Stahlstab (3) und Kunstharz-Fullstoff4emisch (4) aufnehmende Nut (2) mit einem Kunstharz-Füllstoff-Gemisch oder Holz abgedeckt ist.
6. Holzbauteil nach den Ansprüchen 1 - 5, dad u rc h g e k e n n z e i c h -net, daß bei Holzleimkonstruktionen die Nut (2) zur Aufnahme der Bewehrung mindestens in einem Endeinzelbrett (8a) derart angeordnet ist, daß ihre Öffnung zur Mitte der Holzleimkonstruktion zeigt.
7. Bewehrtes Holzbauteil mit tragender Funktion, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Druckzone mindestens eine Nut mit einer reinen Füllung aus einem Kunstharz-Füllstoff-Gemisch und im Bereich der Zugzone mindestens eine Nut mit einer Verbundfüllung aus einem Stahlstab mit geriffelter Oberfläche und einem Kunstharz-Füllstoff-Gemisch vorgesehen ist.
8. Bewehrtes Holzbauteil mit tragender Funktion, dadurch gekennz e i c h ne t, daß im Bereich der Druckzone mindestens eine Nut mit einer Verbundfüllung aus einem Stahlstab mit geriffelter Oberfläche und einem Kunstharz-Füllstoff-Gemisch und im Bereich der Zugzone eine Verbundfüllung aus einem Glasseidenstrang und Kunstharz vorgesehen ist.

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