DE2524729A1 - Mehrschichtige durchsichtige sicherheitsscheiben - Google Patents
Mehrschichtige durchsichtige sicherheitsscheibenInfo
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- Adhesives Or Adhesive Processes (AREA)
Description
Pat.Dr.Hh/Vh/9
Mehrschichtige durchsichtige Sicherheitsscheiben
Die Erfindung betrifft mehrschichtige durchsichtige Sicherheitsscheiben,
die aus mehreren Einzelscheiben aufgebaut sind, von denen wenigstens eine aus Kunststoff besteht.
Die Scheiben sind untereinander durch dünne Filme aus weichelastischem Kunststoff verbunden. Die einzelnen Scheiben
werden bisher mittels einer weichen Kunststoffolie, insbesondere einer Polyvinylbutyralfolie, unter Druck in der Wärme
zu der Sicherheitsscheibe verbunden. Bei diesem Verfahren wird an Kunststoffscheiben oft keine befriedigende Haftung
erreicht. Die Haftung wird wesentlich verbessert, wenn eine dünne Schicht von Vinylmonomeren, die bei der
Polymerisation weiche Filme ergeben, zwischen den einzelnen Scheiben polymerisiert.wird. Die für diesen Zweck geeigneten
Vinylmonomeren sind in den meisten Fällen Lösungs- oder Quellungsmittel für die Kunststoffscheiben und verursachen
durch die vorübergehende Quellung des Kunststoffes vor der Polymerisation eine Trübung. Dieser Nachteil tritt vor
allem bei Scheiben aus Polycarbonat auf; unter Polycarbonat werden hier besonders die Polykohlensäureester des Bisphenol A verstanden.
Alle bekannten Vinylmonomeren, die für die Herstellung weichelastischer Klebschichten in Sicherheitsglasscheiben
vorgeschlagen worden sind, verursachen eine Trübung der Polycarbonatscheiben, die die spätere Verwendung z.B. als
Windschutzscheibe für Kraftfahrzeuge unmöglich macht. Derartige Trübungen treten vor allem bei der Verwendung von Alkylestern
der Acrylsäure auf, die sich bei der Herstellung von Klebfilmen beispielsweise zwischen Mineralglasscheiben wegen ihrer Klarheit
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und Vergilbungsbeständigkeit gut bewährt haben.
Überraschenderweise verursachen Hydroxyalkylester der Acrylsäure keine Trübungen in Polycarbonatscheiben oder
anderen Kunststoff scheiben, wenn sie als Klebschicht zur
Herstellung von mehrschichtigen Sicherheitsscheiben verwendet werden. Gegenstand der Erfindung sind daher mehrschichtige
durchsichtige Sicherheitsscheiben, bestehend aus wenigstens zwei durchsichtigen Einzelscheiben, von
denen wenigstens eine aus Kunststoff besteht und jeweils zwei benachbarte Scheiben durch einen dünnen, weichelastischen
Kunststoffilm verbunden sind, wobei die Scheibe bzw. Scheiben aus Kunststoff durch einen Kunststoffilm aus Polyhydroxyalkylacrylat
bzw. einem zu mehr als 80 % aus Hydroxyalkylacrylaten aufgebauten Mischpolymerisat verbunden sind. Die genannten
Monomeren ergeben dünne weichelastische Klebschichten, die an Mineralglas- und Kunststoffscheiben gut haften.
Die Tatsache, daß die genannten Ester keine Trübung der Kunststoffschicht hervorrufen, war nicht vorherzusehen und
wird auch durch die gegenüber den Acrylsäurealkylestern höhere Polarität nicht erklärt. Andere Monomere, die ebenfalls
eine höhere Polarität als Acrylsäurealkylester haben, wie z.B.
Acrylsäure, Dimethylaminoalkylester oder Alkoxyalkylester
dieser Säure, geben ähnliche Trübungen wie die Acrylsäureester selbst.
Unter den Hydroxyalkylestern der Acrylsäure sind die mit
zwei bis vier Kohlenstoffatomen im Hydroxyalkylrest bevorzugt.
Bevorzugte Ester dieser Gruppe sind 2-Hydroxyäthylacrylat,
2-Hydroxypropylacrylat und 4-Hydroxybutylacrylat. Diese Monomeren
können allein oder im Gemisch miteinander zur Herstellung der Verbindungsschichten verwendet werden. Untergeordnete
*)mit den benachbarten Scheiben
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— "5 —
Mengen von anderen Monomeren, die für sich allein harte,
nicht klebende Schichten ergeben oder Trübungen hervorrufen würden, können, falls erforderlich, mitverwendet werden, jedoch
soll ihr Anteil 20 Gew.-^ nicht überschreiten. Sofern am
Aufbau der Sicherheitsscheibe Polycarbonatscheiben beteiligt
sind, werden von den erwähnten Comonomeren vorzugsweise sogar weniger als 10 % verwendet.
Die Monomeren werden als dünne Schicht, die stets wesentlich dünner sind als die zu verbindenden Einzelscheiben, in situ
polymerisiert. Eine Schichtdicke von z.B. 0,1 bis 1 mm kann durch am Rand der zu verbindenden Scheiben zwischengefügte
Distanzierungsstücke eingestellt werden. Um eine Behinderung
der Polymerisation durch Sauerstoff zu vermeiden, wird der Rand« sp-It durch Dichtungsschnüre, Klebestreifen oder Kitt luftdicht
verschlossen.
Die Polymerisation der flüssigen Monomerenschicht zu einer
weichelastischen Klebschicht kann in an sich bekannter Weise in der Kälte durch Redoxinitiatorsysteme oder in der
Wärme durch thermisch zerfallende Initiatoren ausgelöst werden. Geeignete Redoxsysteme können z.B. aus aromatischen Aminen,
wie Dirnethylanilin oder Dimethyl-p-toluidin, und Benzoylperoxyd
oder einem anderen organischen Peroxyd gebildet werden. Als Beispiel für thermische Initiatoren sei Dilauroylperoxyd
genannt. Aaoinitiatoren, wie Azo-bis-isobutyronitril, sollten
dann nicht verwendet werden, wenn einzelne kleine Bläschen von dem daraus abgespaltenen Stickstoff in der Klebschicht störend
wirken könnten. Die Polymerisationsdauer kann je nach dem verwendeten Initiatorsystem und der Temperatur der Schicht
20 min bis einige Stunden betragen.
Die Art und Zahl der am Aufbau der Sicherheitsscheiben ver-
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wendeten Einzelscheiben hängt von dem vorgesehenen Verwendungszweck
und den gestellten Pestigkeitsanforderungen ab. Die
Einzelscheiben können aus Mineralglas, Acrylkunststoff
(Polymethylmethacrylat), Acrylnitril-Methylmethacrylat-Mischpolymerisaten,
Polycarbonat oder Zelluloseestern bestehen. Wenigstens eine der Schichten besteht aus Kunststoff und
zwar vorzugsweise aus Polycarbonat. Die Dicke der einzelnen Scheiben kann zwischen 0,5 und 50 mm liegen. Wenn die
Sicherheitsscheibe außer einer KunststoffeinzeIscheibe
noch mehrere Mineralglasscheiben enthält, so können diese untereinander natürlich mit herkömmlichen Klebschichten aus
Polyvinylbutyral oder Polyacrylestern verbunden sein.
Die erfindungsgemäßen Sicherheitsscheiben können für kugel-
und splittersichere Verglasungen, als Windschutzscheiben von Kraftfahrzeugen oder Kanzelverglasungen von Plugzeugen
verwendet werden. In allen genannten Fällen erweisen sich Scheiben aus Polycarbonatkunststff als Aufbaukomponente
des Sicherheitsglases, beispielsweise als mittlere Schicht zwischen zwei Mineralglasscheiben, als besonders vorteilhaft,
weil sie dank ihrer äußerst hohen Zähigkeit eine hohe Bruchfestigkeit gewährleisten und im Falle einer Stoß-, Schlagoder
Schußbeanspruchung einen erheblichen Teil der Aufprallenergie durch Deformation binden. Die gute Haftfestigkeit der
im Sinne der Erfindung miteinander verbundenen Einzelscheiben gewährleistet eine weitgehende Splitterbindung an der Rückseite
der beanspruchten Sicherheitsscheibe.
Typische Ausgestaltungsformen der neuen Sicherheitsscheiben, sowde Verfahren zu ihrer Herstellung sind in den nachfolgenden
Beispielen beschrieben, ohne daß der Schutz auf die dargestellte Arbeitsweise beschränkt tain soll.
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B_e_i_s_g_i_e_l_e
Eine Lösung von 0,1 g Dirnethyl-p-toluidin und 0,5 g 50 $iges
Benzoylperoxyd in 99.» 4· g 1,4-Butandiolmonoacrylat wird
zwischen eine 0,5 mm starke Polycarbonat-Platte und eine
20 mm starke Polymethylmethacrylat-Platte, die flüssigkeitsdicht
distanziert sind, gefüllt. Die flüssige Monomerenschicht
härtet innerhalb 25 min unter Wärmeentwicklung zu einer
weichelastischen klaren Schicht aus.
Beispiel 1 wird mit dem Unterschied wiederholt, daß anstelle von Butandiolmonoacrylat die gleiche Menge 2-Hydroxypropylacrylat
bzw. 2-Hydroxyäthylacrylat verwendet wird. Die
Monomerenschichten härten ebenfalls in 20 bis J>0 min aus
und ergeben klare Schichten von etwas größerer Härte als im Falle des Beispiels 1.
Eine Lösung aus 15 g eines Mischpolymerisates aus 70 Teilen
Methylmethacrylat und J50 Teilen n-Butylmethacrylat, 0,1 g
Dirnethyl-p-toluidin und 0,5 g 50 $igem Benzoylperoxyd in
84,4 g 1,4-Butandiolmonoacrylat wird auf eine waagerecht
ausgerichtete, 20 mm starke Polymethylmethacrylat-Platte aufgegossen. Anschließend wird eine 0,5 mm starke Polycarbonatscheibe
luftblasenfrei aufgelegt. Durch schmale Folienstreifen am Rand des Plattenverbundes wird eine gleichmäßige Dicke der
Klebschicht gewährleistet.
In der in Beispiel 4 beschriebenen Weise wird eine 6 mm starke
Mineralglasscheibe mit einer 2 mm starken Platte aus Polycarbonat verbunden.
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Claims (2)
1.1 Mehrschichtige durchsichtige Sicherheitsscheibe, bestehend y aus wenigstens zwei durchsichtigen Einzelscheiben, von
denen wenigstens eine aus Kunststoff besteht und jeweils zwei benachbarte Scheiben durch einen dünnen, weichelastischen Kunststoffilm verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Scheibe bzw. Scheiben aus Kunststoff mit den benachbarten Scheiben durch einen Kunststoffilm aus
Polyhydroxyalkylacrylat bzw. einem zu mehr als 80 Gew.-?o
aus Hydroxyalkylacrylaten aufgebauten Mischpolymerisat verbunden ist.
2. Mehrschichtige Sicherheitsscheibe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoff scheiben aus
Polycarbonat bestehen.
^. Verfahren zur Herstellung von Sicherheitsscheiben aus
wenigstens zwei durchsichtigen Einzelscheiben, von denen wenigstens eine aus Kunststoff besteht, durch in-situ-Polymerisation
einer dünnen Monomerenschicht zwischen jeweils zwei Einzelscheiben zu einem dünnen, weichelastischen Kunststoffilm, dadurch gekennzeichnet, daß
die Scheibe bzw. Scheiben aus Kunststoff mit den benachbarten Scheiben mittels einer Monomerenschicht, die
zu mehr als 80 Gew. -% aus Hydroxyalkylacrylaten besteht, verbunden wird.
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Cited By (1)
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WO2013124210A1 (de) | 2012-02-24 | 2013-08-29 | Evonik Industries Ag | Kleber zur herstellung von verbundkörpern, bevorzugt eines kunststoff-glas-verbunds oder verbundglases, für architektur und bau |
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