DE2523707A1

DE2523707A1 - Stoff, insbesondere fuer wandverkleidungen, und verfahren zu dessen herstellung

Info

Publication number: DE2523707A1
Application number: DE19752523707
Authority: DE
Inventors: Lee William Addie; Harold William Nikolaus
Original assignee: Armstrong Cork Co
Current assignee: Armstrong World Industries Inc
Priority date: 1974-05-31
Filing date: 1975-05-31
Publication date: 1975-12-04
Also published as: US3924040A; DE2523707C3; GB1513392A; DE2523707B2

Description

PATENTANWÄLTE! r>-8 MÜNCHEN OO MAHIAIIILFPLATZ 2 & 3

»H. O. ΒΓΠΜΑΝΝ POSTADRESSE,

K. Ij. SCIUFF _d.₈ MÜNCIIKN OS DR. A. V. F¹UNBR POSTFACH 95 Ol GO

»PI. IKO. P. OTREHL 2523707 TBLKFON««. 482Ο54

DR. U. SCIIÜBEIj-HOPF TELI3C3R. AUIiOMAHCI¹AT MÜNCHEN DlPL-INQ. D. EBBINGtIAUS TELKX Π-23805 AURO D

Armstrong Cork Company DA/Gr-KI 403 DE/A

28. Mai 1975

Stoff, insbesondere für Wandverkleidungen, und Verfahren

zu dessen Herstellung

(Priorität: 31. Mai 1974, USA, Hr. 475 326)

Die Erfindung bezieht sich auf einen Stoff, insbesondere für Wandverkleidungen, insbesondere auf Wandverkleidungen mit einer strukturierten Oberfläche.

Es ist bekannt, bei der Herstellung von Stoffüberzügen gewebtes oder nichtgewebtes Mullmaterial zu verwenden und auf eines oder beide Seiten desselben nichtgewebtea Filzmaterial zu legen. Dieses Material wird dann auf das Mullmaterial genadelt. Ein typisches Beispiel dieser Produktart ist ein Teppichmaterial für Außen- und Innenverwendung mit der Bezeichnung "Ozite".

Nach der US-PS 2 861 372 werden Metallfolien auf die beiden Seiten eines gewebten Stoffes gelegt. Dieses zusammengesetzte Produkt wird einem Druck ausgesetzt, wobei die Folien im allgemeinen das strukturierte Aussehen des gewebten Innenkerns annehmen.

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Der■Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Stoff zur Verwendung als Wandverkleidung zu schaffen, der mit einem geprägten Muster versehen ist, das das Bild der Prägewalze wiederspiegelt und,
gleichzeitig mit einem zweiten, nichtgeprägten Muster, das das
Gesamtaussehen der Mullunterlage wiedergibt.

Der grobgewebte Mull dient zur Stabilisierung eines nichtgewebten Stoffes. Der nichtgewebte Filzstoff wird auf den Mull genadelt,
wobei sich im allgemeinen ein einziges Produkt mit einer flachen Oberfläche ergibt. Die.flache Oberfläche des Produkts wird mittels einer erhitzten Prägewalze mit einem Prägemuster versehen.
Der Schmelzpunkt des nichtgewebten Stoffes liegt wesentlich unterhalb des Schmelzpunktes des Mulls und in der Nähe der Temperatur der Prägewalze. Die Hitze der Prägewalze, die ein Muster auf das Produkt prägt, bewirkt eine teilweise Schmelzung der Pasern des
nichtgewebten Stoffes im nichtgeprägten Bereich. Die zum Teil geschmolzenen Fasern fließen rings um die Einzelfasern des grobgewebten Mulls und geben den nichtgeprägten Flächen des fertigen
Produkts ein strukturiertes oder texturiertes Aussehen.

Anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 die perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Produkts;

Fig. 2 den Querschnitt des erfindungsgemäßen Produkts; und

Fig. 3 die schematische Ansicht einer Vorrichtung zur Herstellung des erfindungsgemäßen Produkts.

Die Erfindung ist grundsätzlich gerichtet auf die Verwendung von grobem, gewebtem oder nichtgewebtem Mull, wobei auf wenigstens
eine Oberfläche desselben nichtgewebter Filzstoff aufgebracht ist. Dieses Material ist auf den Mull genadelt, worauf auf das zusammengesetzte Produkt ein dekoratives Muster geprägt wird. Die Prägehitze führt dazu, daß der aufgenadelte Filzstoff in den nichtgeprägten Bereichen und große geprägte Bereiche zum Teil schmelzen und eine. Struktur annehmen, die die Form des Mulls wiedergibt.

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Gemäß Pig. 1 und 2 kann der Mull ein gewebter oder nicht gewebt er Stoff sein. Normalerweise handelt es sich um grobgewebten Glasfasermull mit etwa 3 bis 4 Garnen/cm (8 bis 10 Garne/inch) in Kett- und Schußrichtung. Der Mull kam auch aus Jute oder einem Metalldraht bestehen. Wichtig ist, daß der Mull aus einem Material be- · steht, das bei der Prägetemperatur nicht zerstört wird. Die Prägetemperatur beträgt etwa 149 bis 177° C (300 bis 350°" F). Diese Temperatur muß der Mull aushalten.

Auf die eine Oberfläche des Mulls ist ein nichtgewebtes Filzmaterial aufgebracht, das ein Modacryl, ein Polyacryl, ein Rayon-, ein Nylon- oder Polypropylenmaterial sein kann. Ein besonders brauchbares Ma- · terial ist Modacrylfaser, die von der Tennessee Eastman Chemical Company unter der Bezeichnung "Terel" vertrieben wird. Dies ist eine Kunstfaser, bei der die fasernbildende Substanz ein langkettiges synthetisches Polymer ist, das aus 35 bis weniger als 85 Gew. —i» Acrylnitril (-CH₂-CH-) besteht.

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Dieses Material hat einen Modul von 28 Gramm/Denier,_; eine Zähfestigkeit von 0,49 Gramm/Denier, eine Reißfestigkeit von 2,0 bis 2,5 Gramm/Denier und ein spezifisches Gewicht von etwa 1,37. Die Fasern sind im allgemeinen bandförmig und werden in einer Länge von etwa 7,5 cm (3 inch) verwendet. Das Material wird als filzförmiges Material aufgelegt, d. h., die Fasern sind nicht miteinander verbunden, sondern lediglich willkürlich oder zufällig zur Bildung des filzförmigen Materials aufeinandergelegt. ' .

Fig. 3 zeigt die Seitenansicht einer Vorrichtung zur Herstellung des erfindungsgBmäßen Produkts. Der Mull 1 wird in der Darstellung der Fig. 3 von links nach rechts bewegt. Auf seine Oberfläche wird das Filzmaterial 3 aufgebracht. Die zwei aufeinander liegenden Materialschichten werden dann einer bekannten Nadelvorrichtung 5 zugeführt, die im wesentlichen aus einem hin- und herbeweglichen Kopf besteht, an dem eine große Anzahl von mit Widerhaken versehenen Nadeln 7

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befestigt ist. Die Nadeln 7 dringen dirch den Pilz und den Mull hindurch. Wegen der hohen Nadelkonzentration und der Schnelligkeit mit der diese sich durch den sich langsam bewegenden, aus zwei Schichten zusammengesetzten Stoff hindurchbewegen, werden die Fasern des Filzmaterials durch die öffnungen des grobgewebten Mulls hindurchgeschoben und mechanisch am Mull und den andern Fasern in dem zusammengesetzten Stoff befestigt. Diese Verbindungstechnik ist bekannt. Sie wird bei der Herstellung des genadelten Teppichs zur Innen- und Außenverwendung angewendet, der unter der Bezeichnung "Ozite" im Handel ist. GewünschtenfäHs kann die untere Fläche des genadelten Produkts mit einer zweckmäßigen Latexbeschichtung versehen werden, mit der die Fasern auf der Rückseite des zusammengesetzten Produkts miteinander verklebt und insbesondere die Fasern an der Rückseite des Mulls festgelegt werden. Normalerweise befinden sich zwei Drittel des Filzprodukts nach dem Nadeln an der oberen Oberfläche des Mulls, während sich das restliche Drittel innerhalb und auf der Rückseite des gewebten Mulls befindet. Die Aufbringung der Latexbeschichtung ist nicht unbedingt notwendig, sie gewährleistet lediglich eine bessere Verbindung des Filzes mit dem Mull. Die Anwendung von Latexbeschichtungen ist bei der Herstellung getufteter Teppiche bekannt. Getuftete Teppiche werden mit einer zweckmäßigen Latex-Kautschuk-Unterseitenbeschichtung versehen, um die Tufts des Teppichstoffs am Mull des Teppichmaterials zu befestigen. Das zusammengesetzte, nun genadelte Produkt wird dann durch eine Prägewalzenanordnung 10 hindurchgeleitet, deren obere Prägewalze 11 mit einer Prägefläche versehen ist und deren Stützwalze 13 das Produkt lediglich trägt, während durch die Form der Oberfläche der Prägewalze 11 ein Muster auf den zusammengesetzten Stoff aufgebracht wird.

Die obere Prägewalze 11 wird auf eine niedrige Prägetemperatur von etwa 149 bis 177° C (300 bis 350° F) gebracht. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Prägewalze lediglich mit mehreren erhabenen Ringen oder Stegen versehen, so daß das

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fertige Produkt mit einer Reihe geprägter Linien 14, 15 auf seiner Oberfläche versehen ist. Aus der oben erwältaten "Verel"-Faser hergestellter Stoff hat hinsichtlich der Fasern einen Schmelzpunkt von etwa 149 bis 177° C (300 bis 350° F). DutcBd die das genadelte FiIzmaterial 3 berührende Prägewalze werden die die Stege derselben berührenden Fasern geschmolzen, so daß das Produkt durch Wärme geprägt wird und im fertigen Produkt mehren-® Strukturen in Form paralleler Linien entstehen. Durch die Eoaiühination des Drucks und der Hitze der Prägewalze kommt es zu bestimmten mechanischen Deformationen des fertigen Produkts, so daß eiiaE definierte NUt in der oberen Oberfläche des fertigen Produkts verbleibt. Die rückseitige Oberfläche des Produkts, die in Richtung der Mullseite des Produkts liegt, behält ihre insgesamt flache Form. Me Flächen zwischen den Stegen der Prägewalze prägen das aufgenadelte Filzprodukt in keiner Weise. Jedoch wird die Wärme von der Prägewalze auf das Filzmaterial übertragen. Das Filzmaterial erreicht also etwa die Schmelztemperatur, so daß die das Filzmaterial biildenden Fasern in bestimmtem Maße geschmolzen werden. Dieses Schmelzen reicht nicht aus, daß die einzelnen Fasern zu einer einheitlichen Masse zusammenschmelzen. Die Fasern werden mehr erweicht als tatsächlich geschmolzen. Die erweichten oder teilweise ,geschmolzenen Fasern fließen um die Garnfäden, die das enggewebte Bister des Mulls bilden. Hierdurch erhält das Produkt in den nicht^sprägten Bereichen eine strukturierte Oberfläche. In den nichtgeprägten Bereichen verlaufen die Garnfäden in Schuß- und Kettrichtung, da die Garnfäden des Mulls ebenfalls in diesen beiden Richtungen, verlaufen. Diese Garnfäden neigen dazu, einander in unterschiedlichen Richtungen an den Schnittstellen zu Überlappen. Zwischen denn einzelnen Garnfäden befinden sich offene Bereiche, so daß auf äsr Oberfläche des Filzprodukts erhabene und eingedrückte Bereiche entstehen, in denen das Filzprodukt infolge seiner Erweichung die Konturen des darunterliegenden Mulls annimmt. In den geprägtem Bereichen, insbesondere den stark geprägten Bereichen, verbleibt ebenfalls eine Struktur. Die Kontur des Mulls erscheint auf dem Fiizstoff, der durch die Prägewalze gegen den Mull gedrück+· vird.

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Die "Struktur sieht gut aus und das Produkt behält insgesamt in den nichtgeprägten Bereichen sein fasriges Aussehen. Der gesamte Struktureffekt zusammen mit dem geprägten Muster ergibt ein sehr gefälliges Aussehen. Die Flexibilität der Musterwirkung kann nicht nur durch Änderung des geprägten Musters, das auf das Filzmaterial aufgebracht wird, sondern auch durch Veränderung der Eigenschaften des verwendeten Mulls erhöht werden. Der Begriff "Mull" bezieht sich auf gewebtes und nichtgewebtes Material mit jeweils zueinander parallelen Garnfäden, die einander, verwebt oder unverwebt, unter etwa 90 schneiden. Die-Garne können bei nichtgewebtem Material dadurch zusammengehalten werden, daß sie an ihren Schnittpunkten durch Viärme miteinander verschmolzen sind.

Pat entanspräche

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Claims

PATENTANSPRÜCHE

Stoff, insbesondere für Wandverkleidungen, gekennzeichnet durch einen Mull mit einer ersten Schmelz-• temperatur und eine insgesamt offene Webform von etwa 1 ,2 bis et-

p . . p

wa 1 ,6 Garnen je cm (8 bis 10 Garne Je inch ), durch auf die obere Oberfläche des Mulls genadelten, nichtgewebten Filzstoff, dessen Schmelztemperatur etwa 2B° C (50° P) unterhalb der Schmelztemperatur des Mulls liegt, und durch ein auf die obere Oberfläche des Filzstoffs auf gebrachtes bestimmtes Prägemuster, das sich im wesentlichen «Horch den Filzstoff bis zur Mulloberfläche erstreckt, wobei atcff der Oberfläche des Filzstoffes eine Struktur gebildet is1t„ die das Ergebnis der Erweichung und teilweisen Schmelzung des Filzstoffes darstellt, so daß er die allgemeine OberflächenkcoLtur des Mulls annimmt.
2. Verfahren zur Herstellung eines Stoffes, dadurch gekennzeichnet , daß ein Mull mit eüaer groben, offen gewebten Struktur zu einer Nadeleinrichtung bewegt wird, daß auf die obere Oberfläche des Mulls nichtgewebfer Filzstoff aufgebracht wird, daß der Mull und der darüberüegemde Filzstoff durch die Nadeleinrichtung geführt werden, so daffi die Fasern des Filzstoffes mit dem Mull und miteinander mechanisch verbunden werden, daß das sich ergebende zusammengesetzte Produkt, mit oben liegendem Filzstoff zu einer Präge einrichtung geführt wird,-deren Präge einrichtung auf der oberen Oberfläche des zusammengesetzten Produkts aufliegt, daß die Prägeeiniichtung auf eine Temperatur erhitzt wird, die etwa gleich ist der Schmelztemperatur des Filzmaterials und beträchtlich unterhalb der Schmelztemperatur des Mulls liegt und daß auf die mit dem Filzstoff versehene Seite des zusammengesetzten Materials ein Muster geprägt wird, so daß auf dem zusammengesetzten Produkt ein Muster entsteht, wobei gleichzeitig die einzelnen Fasern des Filzmaterials erweicht werden, so daß das Filzmaterial die Struktur des

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Mulls annimmt, so daß ein Endprodukt entsteht, das ein durch die Prägeeinrichtung bewirktes bestimmtes Muster und eine Struktur aufweist, die sich aus dem erweichten Pilzstoff ergibt, der die Oberflächenkontur des Mulls annimmt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Prägung eines Musters so ausgeführt wird, daß sich große Bereiche mit geprägtem Muster ergeben, die in den geprägten und nichtgeprägten Bereichen einen Struktureffekt zeigen.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Erhitzung der Prägeeinrichtung so gesteuert wird, daß ihre Temperatur etwa auf Schmelztemperatur des Filzstoffes und etwa 28° C (50° F) unterhalb der Schmelztemperatur des Mulls gehalten wird.

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