DE2516922B2 - Desinfektionsmittel - Google Patents
DesinfektionsmittelInfo
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Description
in der Ri, R: und R3 gleich oder verschieden sind und
ein Wasserstoffatom, einen geradkettigen oder verzweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 1 bis 5
Kohlenstoffatomen bedeuten, wobei die Gesamtzahl der Kohlenstoffatome der «^-ungesättigten Aldehyde 6 bis 12 beträgt
2. Desinfektionsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtkohiensioffzah! der
Aldehyde 8-10 beträgt
3. Desinfektionsmittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daB es als Aldehyd
2-Ethyl-hex-2-enal enthalt 2s
4. Desinfektionsmittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daB es als Aldehyd
2-Isopropyl-5-methyI-hex-2-enal enthält
5. Desinfektionsmittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es als Aldehyd jo
2-Propyl-hept-2-enal enthalt
35
Die bekannten, weit verbreiteten Desinfektionsmittel auf der Basis antimikrobiell wirksamer Aldehyde, wie
Formaldehyd und Glutardialdehyd besitzen einen unangenehm stechenden Geruch und sind schleimhautreizend Darüber hinaus ist Formaldehyd verhältnismä-
Big toxisch, während Glutardialdehyd die menschliche Haut bräunlich verfärbt Auch die Wirkungsweise der
bekannten Aldehyd-Desinfektionsmittel entspricht nicht den gestellten Anforderungen. Formaldehyd ist
nur in relativ hohen Konzentrationen wirksam. Glutardialdehyd wirkt in Konzentrationen von 0,1% und
darüber nur gegen Bakterien. Für eine fungizide und sporizide Wirkung sowie die Abtötung von Tuberkelbazillen sind wesentlich höhere Konzentrationen dieses
Aldehyds erforderlich. Glutardialdehyd ist in alkalischem Milieu gegen Sporen wirksamer als in saurem
Milieu, jedoch nimmt seine Beständigkeit im alkalischen Bereich stark ab. Glyoxal wirkt als Desinfektionsmittel
praktisch nur auf der Fläche und besitzt kein
hervorstechendes Wirkungsspektrum.
Acrolein stellt ein Mikrobizid dar, das gegen Bakterien, Schimmelpilze und Algen wirksam ist und
daher zur Verhinderung von Schleimbildung in der Papierindustrie verwendet wird. Es ist jedoch stark
toxisch und eignet sich daher nicht für die Verwendung eo
im kosmetischen Bereich, zur Desinfektion von Räumen in Lebensmittelbetrieben, Molkereien und Großküchen,
zur vorbeugenden und iikuten Behandlung von durch Mikroorganismen verursachten Hauterkrankungen
oder zur Sanierung von Oiperationsräumen. »,5
Außerdem polymerisiert Acrolein sehr leicht oder geht Additionsreaktionen ein, so daB eine Abmischung
mit anderen Stoffen, die für Desinfektionsmittel aus
anwendungstechnischen Gründen verlangt wird, nicht
oder nur unter erheblichem Forschungsaufwand gelingt
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine
Gruppe neuartiger Desinfektionsmittel zur Verfügung zu stellen, die einen angenehmen oder zumindest nicht
störenden Geruch, gute physiologische Verträglichkeit und ein breites antimikrobielles Wirkungsspektrum
auch bei geringeren Konzentrationen von z.B. 0,1% Wirkstoff haben, gegen Bakterien, Pilze, Hefen, Algen,
Sporen, Mykobakterien und Viren wirken, auch in alkalischem Milieu beständig und insbesondere farbbeständig sind und selbst bei längerer Lagerung nicht
unwirksam werden.
Diese Desinfektionsmittel enthalten einen oder mehrere ungesättigte Aldehyde der allgemeinen Formel
C=C-CHO
in der Ri, R2 und R3 gleich oder verschieden sind und ein
Wasserstoffatom, einen geradkettigen oder verzweigten Alkyl- und/oder Alkenylrest mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen bedeuten, wobei die Gesamtzahl der Kohlenstoffatome der «^-ungesättigten Aldehyde 6 bis 12
beträgt
Vorzugsweise beträgt die Gesamtkohlenstoffzahl der
Aldehyde 8 bis 10.
Die erfindungsgemäßen Desinfektionsmittel haben im Gegensatz zu bekannten Desinfektionsmitteln auf
der Basis von Aldehyden ein sehr viel breiteres Wirkungsspektrum bei hervorragender Wirksamkeit
auch in geringer Einsatzkonzentration von z. B. < 0,1% Wirkstoff gegen Rakterien, Pilze, Sporen und Viren. Die
verwendeten ALjhyde besitzen einen auffallend angenehmen bis unauffällig angenehmen Geruch und
ausgezeichnete physiologische Verträglichkeit Die zuletzt genannte Eigenschaft beruht zum Teil darauf,
daB die Aldolkonensation, die zu den erfindungsgemäß
eingesetzten «^-ungesättigten Aldehyden führt, eine in
der belebten Natur verbreitete Reaktion ist, se daß die
meisten der erfindungsgemäß verwendeten Aldehyde als natürlich vorkommende antimikrobielle Wirkstoffe
bezeichnet werden können. Diese ungesättigten Aldehyde sind zwar nur wenig wasserlöslich, lösen sich
jedoch in organischen Lösungsmitteln und können durch Lösungsvermittler oder Emulatoren, anionische,
kationische oder nichtionische Tenside ohne Schwierigkeiten zu mit Wasser beliebig verdünnbaren Desinfektionsmitteln formuliert werden. Ein weiterer Vorteil der
erfindungsgemäß eingesetzten «^-ungesättigten Aldehyde ist ihre Beständigkeit in alkalischem Miüeu und
ihre unveränderte antimikrobielle Wirksamkeit auch nach längerer Lagerung.
Aufgrund dieser Eigenschaften können di-s erfindungsgemäßen Desinfektionsmittel in flüssiger, pastöser oder fester Form und aufgrund ihrer Beständigkeit
in alkalischem Milieu z. B. auch in flüssiger oder fester Seife eingesetzt werden. Wegen ihrer leichten technischen Zugänglichkeit und ihrer physiologischen Verträglichkeit können sie im Bereich der Kosmetik, der
Reinigung und Pflege der menschlichen H«ut, zur Desinfektion von Räumen in Lebensmittelbetrieben,
Molkereien, Großküchen und dergleichen verwendet werden, ferner zur vorbeugenden unc1 akuten Behandlung gegen durch Mikroorganismen verursachte
Hauterkrankungen bei Lebewesen, zur Sanierung von Operationsräumen, Klimaanlagen sowie zur Instrumentendesinfektion, ferner im Veterinärbereich bei der
Sanierung in Bratereien, Mästereien und in Geflügelbzw. Säugetierställen, d.h. auf Gebieten, auf denen
Acrolein wegen seiner hohen Toxizität nicht eingesetzt werden kann.
Beispiele fur die Substituenten R1, R2 und R3 in der
allgemeinen Formel sind neben Wasserstoff geradkettige oder verzweigte Alkylreste bzw. Alkenylreste mit 1
bis 5 Kohlenstoffatomen, sofern die Gesamtzahl der Kohlenstoffatome der erfindungsgemäß eingesetzten
Aldehyde im Bereich von 6 bis 12 liegt, wobei Verbindungen mit insgesamt 8 bis 10 Kohlenstoffatomen bevorzugt werden. Beispiele für derartige Reste
sind außer Wasserstoff der
Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, Isopropyl-,
η-Butyl-, Isobutyl-, selc-Butyl-, n-Pentyl-,
2-Pentyl-, 3»?entyl-, 2-Methylbutyl-,
3-Methylbuiyl-, Vinyl- und der Allylrest
2-MethyI-pent-2-enal,
2-Ethyl-hex-2-enal,
2-Propyl-hept-2-enal,
2-IsopΓopy^5-methyl-hex-2-enal,
2-Propyl-5-methyl-hex-2-enal,
2-Isopropyl-hept-2-enal und
Die Herstellung iieser «^-ungesättigten Aldehyde ist
bekannt und erfolgt beispielsweise nach der in Houben-Weyl, Bd.7/1, Seite 82-83 beschriebenen
Aldolkondensation. Zur Hersteilung von z. B. 2-Ethylhex-2-enal läßt man 100 cm3 3%ige Natronlauge und
500 g n-Butyraldehyd unter Rühren innerhalb von 15 bis
30 Minuten derart zusammenfließen, daß die Reaktionstemperatur 60 bis 700C beträgt Anschließend wird 4
Stunden unter Rückfluß gekocht Die alkalisch-wäßrige Schicht wird darauf abgetrennt die ölige Schicht
mehrere Male mit wenig Wasser neutral gewaschen und im Vakuum fraktioniert Zweckmäßiger ist eine
spezielle Aldolkondensation über die Schiffsche Base nach Angew. Chemie Bd. 75, S. 978 (1963), nach welcher
Aldehyde der Formel
R3-CH2-CHO
mit Carbonylverbindungen der Formel
C=O
in der Ri und R2 Alkylgruppen sind, unter Wasserabspaltung zu den oben erwähnten «^-ungesättigten Aldehyden kondensiert werden. Beispiele für leicht zugängliche
Carbonylverbindungen für eine solche Aldolkondensation sind Formaldehyd, Acetaldehyd, Propionaldehyd,
n-Butyraldehyd, i-Butyraldehyd, n-Valeraldehyd, i-Valeraldehyd, 2-Methylbutyraldehyd, Capronaldehyd, Onanthaldehyd, Caprylaldehyd, Aceton, Methylethylketon,
Methylpropylketon und Diethylketon. Die durch die Aldolkondensation erhaltenen «^-ungesättigten Aldehyde oder Aldehydgemische brauchen für ihre Verwendung in den erfindungsgemäßen Desinfektionsmitteln
nicht weiter aufgearbeitet zu werden. So kann z. B. eine
Aldolkondensation zwischen mehreren Verbindungen
der allgemeinen Formel
R3CH2CHO
s und mehreren Verbindungen der allgemeinen Formet
C=O
vorgenommen werden, und das durch diese Aldolkondensation erhaltene Gemkch aus verschiedenen «^-ungesättigten Aldehyden der allgemeinen Formel
C=C-CHO
/ I
2 R3
ohne weitere Trennung eingesetzt werden. Besonders geeignet sind Gemische aus «^-ungesättigten Aldehyden, die durch Aldolkondensation von Gemischen aus n-
und i-Valeraldehyd erhalten wurden.
Die erfindungsgemäßen Wirkstoffe können ohne Beeinträchtigung ihrer antimikrobiellen Wirkung in
Kombination mit Antioxidationsmitteln, Korrosionsschutzmitteln und Reinigungsmitteln verwendet werden. Sie können ferner zusammen mit anderen
Desinfektionsmittel/"!, z. B. mit antimikrobiell wirksamen
Aldehyden, Alkoholen oder Carbonsäuren, ferner mit entsprechend wirksamen Amphotensiden, quaternären
Ammoniumverbindungen oder substituierten Phenolen eingesetzt werden.
Die Einsatzkonzentration der erfindungsgemäßen Aldehyde hängt vom speziellen Verwendungszweck
und der Wirksamkeit der eingesetzten Aldehyde ab. Sie liegt im allgemeinen in einem Bereich von 0,001 bis 1
und vorzugsweise von 0,05 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf
das gesamte Desinfektionsmittel.
Es wurde ein Desinfektionsmittel der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
2-Ethyl-hex-2-enal 10 Gewichtsteile
Triethylenglykol 5 Gewichtsteile
Anionisches Tensid
(Alkylsulfonat)
>0 als Emulgator 30 Gewichtsteile
Das erhaltene Desinfektionsmittel bestand aus einer klaren, farblosen, angenehm riechenden Flüssigkeit, die
γ, in einer Konzentration von 1 bis 5% insbesondere zur
Desinfektion von Instrumenten geeignet war.
wurde in bekannter Weise durch Aldolkondensation mit
1 η Natronlauge bei 90 bis 100°C innerhalb von
5 Stunden ein Aldchydgemisch hergestellt, das aus den
folgenden Komponenten bestand:
2-lsopropyl-5-methyl-hex-2-enal
2- Propyl-hept-2-enal
2-lsopropyl-hept-2-enal
2-Propyl-5-methyl-hex-2-enal.
Aus diesem Gemisch wurde gemäß Beispiel 1 ein Desinfektionsmittel hergestellt, das als klare, farblose,
angenehm riechende Flüssigkeit in einer Konzentration von 1 bis 5% zur Desinfektion von Instrumenten
geeignet war.
Es wui Je ein Händedesinfektionsmitte'i der folgenden
Zusammensetzung hergestellt:
2-IsopropyI-5-methylhex-2-enal
Sorbitlösung als
Feuchthaltemittel
Ethanol
Sorbitlösung als
Feuchthaltemittel
Ethanol
Isopropylalkohol
Isopropylmyristat
Destilliertes Wasser
Isopropylmyristat
Destilliertes Wasser
0,2 Gewichtsteile
0,5 Gewichtsteile 80 Gewichtsteile 10 Gewichtsteile 1 Gewichtsteil
83 Gewichtsteile
Vergleichsvei suche
In den folgenden Vergleichsversuuien wurde die
bakterizide, fungizide und die sporizide Wirksamkeit sowie die Wirksamkeit gegen Tuberkulose nach den
Richtlinien für die Prüfung chemischer Desinfektionsmittel, herausgegeben von der deutschen Gesellschaft
für Hygiene und Mikrobiologie, 3. Auflage, mit einer Standardzubereitung der folgenden Zusammensetzung
untersucht:
Zu untersuchender Aldehyd
Isopropylalkohol
Triethylenglykol
Anionisches Tensid (Alkyl-
sulfonat)
als Emulgator
Destilliertes Wasser
10Gew.-% 5Gew % 5Gew.-%
Tabelle 1 | Grenz |
Bakterizide Wirksamkeit | konzentration |
Verwendeter Aldehyd | 0.025 |
0,050 | |
2-Isopropyl-5-methyl-hex-2-enal | |
Ungereinigtes n-/i-Valeraldehyd | 0,050 |
Aldolkondensationsprodukt | 0,100 |
Glutardialdehyd | 0,100 |
2-Propyl-hept-2-enal | 1,000 |
2-EthyI-hex-2-enal | |
Formaldehyd | |
bzw. ebenso wirksam waren wie Glutardialdehyd. Gegenüber Glutardialdehyd besitzen alle erfindungsgemäßen
Desinfektionsmittel den Vorteil eines angenehmen oder nur geringfügigen Geruches. Femer sind sie
nicht wie Glutardialdehyd unbeständig oder führen zu einer Verfärbung der Haut
Vergleichsversuch 2
Zur Ermittlung der fungiziden Wirksamkeit wurde die Grenzkonzentration der Abtötung von Trichophyton
mentagrophytes, Microsporum gypseum und Candida albicans in einem Zeitraum von t <
30 Minuten festgestellt Die erhaltenen Werte sind in der folgenden Tabelle 2 aufgeführt
Fungizide Wirksamkeit
Desinfektionsmittel Grenz-
mit einem Gehalt an konzentration
20Gew.-% 60Gew.-%
Der pH-Wert dieser Zusammensetzungen mit dem jeweiligen Aldehyd lag zwischen 4 und 6. Als
Vergle'ihsaldehyd wurden sowohl Formaldehyd als auch Glutardialdehyd verwendet
Vergleichsversuch 1
Es wurde die Grenzkonzentration zur Abtötung von Staphylococcus aureus, Escherichia coli, Pseudomonas
aerupnosa und Proteus OX 1£ in einem Zeitraum von
30 Minuten bestimmt, wobei die folgenden in der Tabelle 1 aufgeführten Werte erhalten wurden.
Diese Werte zeigen, daß alle erfindungsgemäüen
Wirkstoffe erheblich besser als Formaldehyd, und die ersten beiden erfindungsgemäßen Wirkstoffe besser
2-Isopropyl-5-methyl-hex-2-enal 0,005
2 PropyI-hept-2-enal 0,01
Glutardialdehyd 0,2
Formaldehyd 0,5
Diese Werte zeigen die erheblich bessere fungizide jo Wirksamkeit der erfindungsgemäß eingesetzten Aldehyde.
Vergleichsversuch 3
Zur Feststellung der sporiziden Wirksamkeit wurde j5 die für die Keimabtötung von B. subtilis innerhalb von
3 Stunden erforderliche Konzentration bestimmt. Es wurden folgende Werte erhalten:
Tabelle 3
4( Sporizide Wirksamkeit
4( Sporizide Wirksamkeit
Desinfektionsmitlel
mit einem Gehalt an
mit einem Gehalt an
Abtötung
nach 3 Std.
nach 3 Std.
2-Isopropyl-5-methyl-hex-2-enal 0,05 %
2-Propyl-hept-2-enal 0,1%
!-/n-Valeraldehyd-Aldol-Kond-nrod. 0,1 %
2-Ethyl-hex-2-enal 0,2%
Glutardialdehyd 2%
Formaldehyd 2%
Diese Werte zeigen die sehr gute sporizide Wirksamkeit der erfindungsgemäßen Desinfekiionsmit-.-.-tel
im Vergleich zu solchen mit einem Gehalt an bekannten Aldehyden.
Vergleichsversuch 4
Um nachzuweisen, daß die erfindungsgemäß verwenw)
deten Aldehyde auch besser sind als Acrolein und Crotonaldehyd, das nächste Glied der homologen Reihe,
wurden Vergleichsversuche mit diesen beiden Aldehyden durchgeführt.
Da Acrolein i.'hr leicht polymerisiert oder Additions-
,,-, reaktionen eingeht, war eine Abmischung mit anderen
Stoffen, die aus anwendungstechnischen Gründen für Desinfektionsmittel verlangt wird, nicht mfiglich. Das
Ariolein wurde daher in Form einer 1 (Wimen waBHeren
Lösung untersucht. Der Crotonaldehyd wurde dagegen in eine erfindungsgemäße Aldehydformulierung eingearbeitet.
Die gemäß den Vergleichsversuchen 1,2 und 3
Tabelle 4
Grenzkonzentration
Grenzkonzentration
ermittelten Grenzkonzentrationen für bakterizide, fungizide und sporizide Wirkung sind in der Tabelle 4
zusammengestellt.
Bakterizide Fungizide Sporizide
Wirkung Wirkung Wirkung
Acrolein in
Wasser
Wasser
Crotonaldehyd
in Aldehydformulierung
in Aldehydformulierung
>O,25 >O,25
>4
Diese Werte zeigen, daß Arrnlpin wpnn man von der Wirkung dej Crotonsldehyds fsüt stark ab. Die mit
abweichenden Zusammensetzung der Testlösung ab- ausgezeichneter physiologischer Verträglichkeit versieht,
in seiner Wirkung etwa den erfindungsgemäß -><> bundene gute antimikrobielle Wirkung der erfindungsverwendeten
Aldehyden entspricht, vgl. die Tabellen ι, 2 gemäß eingesetzten Aldehyde mit 6 bis 12 Kohlenstoff-
und 3, jedoch stark toxisch ist. Die antimikrobielle atomen ist daher überraschend.
Vergleichsversuch 5
Zur Bestimmung der "^-Wirksamkeit wurden verschiedene
Desinfektionsmittel gegen Mycobakterium smegmatis untersucht. In der folgenden Tabelle ist die
prozentuale Konzentration an Wirkstoff und die entsprechende Abtötungszeit angegeben.
Tabelle 5
Tb-Wirksamkeit
Tb-Wirksamkeit
Desinfektionsmittel
mit einem Gehalt an
mit einem Gehalt an
Abtötungszeit in Minuten
30
30
60
120
2-Propyl-hept-2-enal
2-Isopropyl-5-methyl-hex-2-enui
2-Ethyl-hex-2-enal
Glutardialdehyd
Formaldehyd
ΞΟ.Ο25
0,2
S 0,025
=£0.1
>0.5
0,5
Daß nicht nur die in den Tabellen 1 bis 3 und 5 untersuchten «^-ungesättigten Aldehyde mit 8 bzw. 10
Kohlenstoffatomen vorteilhafte antimikrobielle Wirkstoffe sind, geht aus den Tabellen 6 bis 9 hervor. In
Tabelle 6 ist die Konstitution der untersuchten Aldehyde angegeben.
Die Versuchsreihen wurden unter standardisierten Bedingungen durchgeführt Dazu wurden die Aldehyde,
die zum größten Teil begrenzt wasserlöslich sind, in eine chemisch gleiche Umgebung gebracht, indem Emulsionen
folgender Zusammensetzung hergestellt wurden:
Aldehyd-Standard- Formulierung
10Gew.-% Aldehyd, 5Gew.-% Isopropanol,
5 Gew.-% Triethylengiykol,
20 Gew.-% Natriumlauryl-alkylsulfonat,
93%ig, Bayer,
60 GeW-P7O destilliertes Wasser.
Die Bestimmung der bakteriostatischen und fungistatischen Wirksamkeit erfolgte mit Hilfe des Verdünnungstests
gemäß den Richtlinien zur Prüfung chemischer Desinfektionsmittel der DGHM. Die MHK-Werte
der Aidehydformuüenjngen sind in der Tabelle 7 65 Granaten für B. subdüs und Batistläppche
angegeben.
In der Tabelle 8 ist die bakterizide und fungizide Wirkung der Aldehydformulierungen zusammengestellt.
Die Bestimmung erfolgte im Suspensionsversuch gemäß den Richtlinien der DGHM.
Die sporizide und Tb-Wirksamkeit wurde an Keimträgern
ermittelt Als Keimträger dienten Böhmische
smegmatis. Die Versuchsführung erfolgte ebenfalls nach den Richtlinien der DGHM. Die erhaltenen Werte sind
in der Tabelle 9 angegeben.
9 10
R1
\ Zusammenstellung der ^-ungesättigten Aldehyde C = C — CHO
Summenformel | hHino | Aldehyd | R1 | H, | CH | (H | R' | R' | (C | H2), CH2 |
( | '„"„,Ο | 2,4-Hexadicnal | C | H, | CH2 | Il | H | C | H2 | |
( | ;hI4o | 2-Methyl-pentcn-2-al | C | H, | CH2 | CH2 | H | cn, | ||
( | 8 H14 O | trans-Hexen-2-al | C | H | H | H | ||||
( | 2-n-Pcntyl-acrolcin | H | Hj | CH2 | CU2 | H | CUy | |||
( | ■10H18O | 2-Athyl-hexen-2-al | C | H, | II | C\l, | ||||
C | Y | H C | H2 | CH, | ||||||
( | 2-lsopropyl-5-methyl- | H | ||||||||
hexen-2-al / /
CH., CH,
C1nH18O 2-Propyl-hepten-2-al CH, (CH2)2 CH2 H CH, CH2 CH,
C10H18O 2-Isopentyl-3-methyi- (H, CH, CH CH2 CU2
buten-2-al /
CH.,
C12H22O 2-n-Butyl-octen-2-al CH3-(CH2)J-CH2 H CH, (CH2I2-(H,
MHK-Werte ^-ungesättigter Aldehyde, Angaben in % Wirkstoff
Aldehyd | Staph. | B. coli | Ps. aeru- | Prot. | Trich. | Cand. | Asperg. |
aureus | ginosa | vulgaris | mentagr. | albicans | niger | ||
2,4-Hcxadienal | 0,05 | 0,05 | 0,05 | 0,05 | 0,001 | 0,05 | 0,005 |
2-Methyl-penten-2-al | >0,l | >0,l | >0,l | 0,1 | |||
trans-Hexen-2-al | 0,05 | 0,05 | 0,05 | 0,05 | 0,005 | 0,05 | 0,01 |
2-ÄthyI-hexen-2-al | 0,05 | 0,1 | 0,1 | 0,1 | 0,05 | ||
2-Isopropyl-5-methyl-hexen-2-al | 0,025 | >0,l | >0,l | 0.0125 | |||
2-Propyl-hepten-2-al | 0,05 | >0,l | >0,l | 0,025 |
Keimtötende Wirkung (^ungesättigter Aldehyde. Konzentrationsangaben in % Wirkstoff;
Abtötungszeiten in Minuten
Aldehyd | Konz. |
Staph.
aureus |
E. coli | Ps. aeru- ginosa |
ProL vulgaris |
Trich. mentagr. |
Microsp. gyps. |
Cand. a bicans |
2,4-Hexadienal | 0,5 0,25 |
>30 | >30 | 30 >30 |
>30 | 30 >30 |
>30 | |
2-Methyl-penten- 2-al |
0,5 0,25 0,1 |
2'/2 15 >30 |
5 >30 |
5 >30 |
2'/2 15 >30 |
>30 | 30 >30 |
>30 |
trans-Hexen-2-al | 0,5 0,25 |
>30 | >30 | 30 >30 |
15 >30 |
>30 | >30 | >30 |
2-n-Pentyl- acrolein |
0,25 0,1 |
>30 | 5 >30 |
30 >30 |
2'Λ >30 |
30 >30 |
15 >30 |
>30 |
11 | Slaph. | 25 | 16 922 | Prot. | 12 | Trich. | Microsp. | Cand. | |
aureus | vulgaris | mentagr. | gyps. | albicans | |||||
Fortsetzung | Konz. | 2'/2 | 2'/2 | 2'/2 | 2'/2 | 2'/2 | |||
Aldehyd | 15 | E. coli | Ps. aeru- | 15 | >30 | >30 | >30 | ||
0,1 | >30 | ginosa | >30 | ||||||
2-Äthyl-hexen- | 0,05 | 5 | 5 | 5 | 2'/2 | 30 | 15 | 5 | |
2-al | 0,025 | 30 | >30 | >30 | 2'/2 | 30 | 15 | 15 | |
0,25 | >30 | 30 | >30 | 30 | 30 | ||||
2-Isopentyl-3- | 0,1 | 2'/2 | >30 | 30 | 2'/2 | 2'/2 | 2 1Ii | 2'/2 | |
methyl-buten-2-a! | 0,05 | 2'/2 | >30 | 21Ii | 2'/2 | 21Ii | 21Ii | ||
0,1 | 2'/2 | 21Ii | 2'/2 | 2'/2 | 21Ii | ||||
2-Isopropyl-5- | 0,05 | 5 | 2'/2 | 15 | 15 | 2'/2 | 2'/2 | 5 | |
mythyl-hexen-2-al | 0,025 | >30 | 5 | 30 | >30 | 5 | 15 | 30 | |
0,01 | 2'/2 | 15 | >30 | 2'/2 | 2'/2 | 2'/2 | 2'/2 | ||
0,005 | 2'/2 | 30 | 2'/2 | 2'/2 | 2'/2 | 2'/2 | |||
0,1 | 2'/2 | >30 | 5 | 2'/2 | 5 | 5 | |||
2-Propyl-hepten- | 0,05 | 30 | 5 | 30 | >30 | 15 | 30 | 30 | |
2-al | 0,025 | >30 | 5 | >30 | >30 | >30 | >30 | ||
0,01 | 5 | >30 | 5 | 15 | 15 | 15 | |||
0,005 | 5 | 15 | 15 | 30 | 15 | ||||
0,25 | 15 | >30 | 30 | 30 | 15 | ||||
2-n-Butyl-octen- | 0,1 | 30 | 30 | ||||||
2-al | 0,05 | >30 | >30 | ||||||
Keimtötende Wirkung σ^-ungesättigter Aldehyde gegen B. subtilis und Mycobact. smegmatis. Konzentrationsangaben in % Wirkstoff. Abtötungszeiten in Minuten (M. smegm.) bzw. Stunden (B. subt.)
Aldehyd
B. subL
Konz.
M.
smegm.
smegm.
2,4-Hexadienal
2-Methyl-penten-2-al trans-Hexen-2-al 2-n-Pentyl-acrolein
2-Äthyl-hexen-2-al
2-Isopentyl-3-methyl-buten-2-al 2-IsopropyI-5-methyl-hexen-2-al
2-PropyI-hepten-2-al
4 | 4 | 1 | >120 |
2 | 5 | ||
1 | >6 | 1 | 60 |
4 | >6 | 0,5 | 120 |
4 | >6 | 0,25 | 120 |
4 | 6 | 0,3 | 30 |
2 | >6 | 0,2 | 30 |
0,1 | 120 | ||
1 | 1 | 0,05 | >120 |
0,5 | 3 | 0,25 | 120 |
0,25 | 4 | 0,25 | 15 |
0,1 | >6 | 0,1 | 15 |
0,5 | >6 | 0,05 | 15 |
1 | 2 | 0,025 | 30 |
0,5 | 3 | ||
0,25 | 3 | ||
0,1 | 3 | 0,25 | 15 |
0,05 | 3 | 0,1 | 30 |
0,025 | 4 | 0,05 | 30 |
1 | 3 | 0,025 | 30 |
0,5 | 4 | 0,01 | >120 |
0,25 | 4 | ||
0,1 | 4 | ||
0,05 | 4 | ||
0,025 | >6 | ||
2-n-Butyl-octen-2-aI
>120
Claims (1)
1. Desinfektionsmittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einem oder mehreren α, s
^-ungesättigten Aldehyden der allgemeinen Formel
R1
C = C-CHO
/ I
IO
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752516922 DE2516922C3 (de) | 1975-04-17 | 1975-04-17 | Desinfektionsmittel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19752516922 DE2516922C3 (de) | 1975-04-17 | 1975-04-17 | Desinfektionsmittel |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2516922A1 DE2516922A1 (de) | 1976-10-28 |
DE2516922B2 true DE2516922B2 (de) | 1980-01-10 |
DE2516922C3 DE2516922C3 (de) | 1980-09-11 |
Family
ID=5944234
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19752516922 Expired DE2516922C3 (de) | 1975-04-17 | 1975-04-17 | Desinfektionsmittel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2516922C3 (de) |
-
1975
- 1975-04-17 DE DE19752516922 patent/DE2516922C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2516922A1 (de) | 1976-10-28 |
DE2516922C3 (de) | 1980-09-11 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |