DE2514257B2 - Bremseinrichtung fuer fahrzeuge, insbesondere schienenfahrzeuge - Google Patents
Bremseinrichtung fuer fahrzeuge, insbesondere schienenfahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bremseinrichtung für Fahrzeuge, insbesondere Schienenfahrzeuge, in der die
zu einem Bremszylinder führende Speiseleitung ein Bremsventil aufweist, an das je eine elektropneumatische
Ventileinrichtung zum Bremsenanlegen und Bremsenlösen angeschlossen ist, wobei das Bremsventil
einen ersten Kolben aufweist, der über eine Ventilstange mit einem Ventilteller verbunden ist, der in seiner
geschlossenen Lage die Speiseleitung vom Bremszylinder trennt.
Bei einer bekannten Bremseinrichtung dieser Art (GB-PS 13 20 692) ist ein elektropneumatisches Ventil
vorhanden, das einen Luftdruck erzeugt, der dem erzeugten elektrischen Signal entspricht, d. h., daß der
Luftdruck z. B. proportional einer elektrischen Spannung ist. Es ist daher ein Potentiometer erforderlich, mit
dem der Lokomotivführer beim Bremsen Signale von unterschiedlicher elektrischer Spannung erzeugen kann.
Ein solches elektropneumatisches Ventil ist aber verhältnismäßig kompliziert und ungenau.
Ausgehend von der bekannten Einrichtung gemäß der GB-PS 13 20 692 besteht die Aufgabe darin, unter
Vermeiden des komplizierten elektropneumatischen Ventils zum Regeln des Luftdruckes der bekannten
Einrichtung und unter Verwenden einfacher elektropneumatischer Ventile, die offen oder geschlossen sind, je
nachdem, ob elektrische Spannung vorhanden ist oder nicht, eine gegenüber den zur Zeit bekannten Bremseinrichtungen
einfachere und billigere Einrichtung zu schaffen.
Als Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße Bremseinrichtung dadurch gekennzeichnet, daß auf der
Ventilstange eine Hülse verschiebbar angeordnet ist, an ίο der einerseits ein zweiter in geschlossener Lage den
Bremszylinder von der Atmosphäre trennender Ventilteller und andererseits ein zweiter Kolben befestigt ist,
daß die aus Anlege- und Löseventil bestehende Ventileinrichtung bei geöffnetem Löseventil beide
Kolben im schließenden Sinne und bei geöffnetem Anlegeventil den ersten Kolben im öffnenden Sinne mit
Druckluft beaufschlagt.
Die Erfindung ist anhand von zwei in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung der gesamten Bremseinrichtung und
F i g. 2 einen elektropneumatischen Druckschalter gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel.
In der Bremseinrichtung nach dem ersten Ausführungsbeispiel
weist ein Bremsventil 10 eine Kammer 11 auf, die an eine Speiseleitung 12 angeschlossen ist. Die
Kammer 11 ist durch einen Füllventilteller 13 abgeschlossen, der einerseits mit einem Ventilsitz 14
zusammenwirkt und andererseits an einer Ventilstange 15 befestigt ist und ein Ventil 16 bildet. Die Ventilstange
15 ist ferner an einem Kolben 17 befestigt, der zwei Kammern 18 und 19 voneinander trennt. Die untere
Kammer 18 ist über ein als Auslegeventil wirkendes elektropneumatisches Ventil 20 mit der Speiseleitung 12
verbunden. Das elektropneumatische Ventil 20 weist eine elektromagnetische Spule 21 auf; wenn diese erregt
wird, ist das Ventil 20 offen, und in der Kammer 18 des Bremsventils 10 herrscht derselbe Druck wie in der
•40 Speiseleitung. Solange aber die Spule 21 nicht erregt ist,
herrscht in der Kammer 18 Atmosphärendruck, Das Bremsventil 10 weist noch eine weitere Kammer 22 auf,
welche über eine Leitung 23 an einen Bremszylinder 24 angeschlossen ist. Die Kammer 22 ist bei offenem Ventil
16 ebenfalls mit der Speiseleitung 12 verbunden. Ferner ist auf der Ventilstange 15 eine Hülse 25 verschiebbar,
an welcher ein Löseventilteller 26 und ein zweiter Kolben 27 gegen die Kraft einer Feder 44 verschiebbar
befestigt sind. Der Löseventilteller 26 schließt die Kammer 22 gegenüber der Atmosphäre ab. Der Kolben
27 ist einerseits vom Druck in der Kammer 19 und andererseits vom Atmosphärendruck beaufschlagt. Die
Hülse 25 kann sich auf dem Kolben 17 abstützen, so daß dieser Kolben 17 in der Lage ist, den Ventilteller 26 in
seine Abschlußstellung zu verschieben. Die Kammer 19 ist über eine Leitung 28 über ein elektropneumatisches
Löseventil 29 und über die Leitung 23 mit dem Bremszylinder 24 verbunden. Das elektropneumatische
Löseventil 29 weist eine Spule 30 auf; wenn diese erregt wird, ist das Löseventil 29 offen und in der Kammer 19
des Bremsventils 10 herrscht derselbe Druck wie im Bremszylinder 24. Solange die Spule 30 nicht erregt ist,
herrscht in der Kammer 19 Atmosphärendruck. An die Leitung 23 ist ferner ein pneumatischer Druckschalter
31 angeschlossen. Dieser pneumatische Druckschalter 31 weist einen gegen die Kraft einer Feder 32
verschiebbaren Kolben 33 auf, der eine Kammer 34 begrenzt, welche über eine Drossel 35 mit der Leitung
23 verbunden ist. Am Kolben 33 ist ein Stößel 36 befestigt, der zum Unterbrechen einer elektrischen
Leitung 37 dient. Die Leitung 37 ist an das elektropneumatische Ventil 20 angeschlossen und dient
zur Erregung desselben. Eine weitere Leitung 38 ist an das Löseventil 29 angeschlossen und wird beim
Einleiten einer Bremsung zusammen mit der Leitung 37 unter Spannung gesetzt.
Der in Fig. 2 dargestellte pneumat;sche Druckschalter
39 eines zweiten Ausführungsbeispiels unterscheidet sich von dem in F i g. 1 dargestellten Schalter 31
dadurch, daß zwei Federn 40 und 41 angeordnet sind, von denen eine vorgespannt ist, und daß mit diesem
Schalter zwei elektrische Leitungen 42 und 43 unterbrochen werden können. Diese beiden Leitungen
sind parallel an die elektromagnetische Spule 21 des elektropneumatischen Anlegeventils 20 angeschlossen.
Die Wirkungsweise der beschriebenen Bremsvorrichtungist
wie folgt:
Bei gelöster Bremse befinden sich alle Organe in der dargestellten Lage. Unter der Kraft der Feder 44
befindet sich der Kolben 27 des Bremsventils in seiner untersten Lage und der Löseventilteller 26 ist von
seinem Sitz abgehoben, wodurch der Bremszylinder 24 über die Leitung 23 und die Kammer 22 entlüftet ist. Die
beiden elektropneumatischen Ventile 20 und 29 sind geschlossen und entlüften die beiden Kammern 18 und
19 des Brennventils 10 in die Atmosphäre. Das Ventil 16 ist geschlossen, so daß keine Luft aus der Speiseleitung
12 in den Bremszylinder gelangen kann. Im pneumatischen Druckschalter 31 herrscht kein Druck und
Leitung 37 ist nicht unterbrochen.
Zum Bremsenanlegen muß an die beiden Leitungen 37 und 38 Spannung gelegt werden, dadurch öffnen sich
die beiden Ventile 20 und 29. Aus der Speiseleitung 12 gelangt über das elektropneumatische Anlegeventil 20
Luft in die unterste Kammer 18 des Bremsventils 10. Da in der Kammer 19 Atmosphärendruck herrscht, wird
der Kolben 17 entgegen der Kraft der Feder 44 angehoben, dabei wird der Löseventilteller 26 gegen
seinen Sitz gedrückt und der Ventilteller 13 von seinem Sitz 14 abgehoben. Luft aus der Speiseleitung 12 kann
somit in die Kammer 22 strömen und gelangt durch die Leitung 28 in den Bremszylinder 24.
Außerdem fließt Luft durch das geöffnete Löseventil 29 in die Kammer 19 des Bremsventils 10 und belastet
die Kolben 17 und 27 im schließenden Sinne. Solange der Druck in der Kammer 19 kleiner ist als in der
Kammer 18, bleibt jedoch der Füllventilteller 13 angehoben und somit das Ventil 16 offen. Sobald jedoch
der Druck im Bremszylinder den gewünschten Wert erreicht hat, wird durch den Druckschalter 31 die
elektrische Leitung 37 unterbrochen und das elektropneumatische Anlegeventil 20 wird geschlossen. Dadurch
wird die Kammer 18 vollständig entlüftet und der Druck in der Kammer 19 schließt das Ventil 16, wobei
Löseventilteller 26 weiterhin in seiner Schließlage bleibt.
Zum Lösen der Bremse muß das Löseventil 29 geschlossen werden, dadurch wird die Kammer 19 des
Bremsventils 10 vollständig entlüftet, und da auch die Kammer 18 entlüftet ist, ist die Feder 44 in der Lage, den
zweiten Kolben 27 und somit den Löseventilteller 26 nach unten zu verschieben, wodurch die Luft aus dem
Bremszylinder 24 durch Leitung 23 und Bremsventil 10 in die Atmosphäre entweichen kann.
Um zwei verschiedene Bremsstufen zu erhalten, muß der Druckschalter 31 durch den Druckschalter 39
ersetzt werden. Falls die erste Bremsstufe gewünscht wird, muß über Leitung 43 das Anlegeventil 20 geöffnet
werden. Falls die zweite Bremsstufe gewünscht wird, muß über die Leitung 42 das Anlegeventil 20 geöffnet
werden. Bei der ersten Bremsstufe schließt sich das Füllventil 20 schon, wenn nur die Feder 40 des
Druckschalters 39 zusammengedrückt wird. Bei der zweiten Bremsstufe schließt sich das Füllventil 20 erst,
wenn beide Federn 40 und 41 des Druckschalters zusammengedrückt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Bremseinrichtung für Fahrzeuge, in- sondere
Schienenfahrzeuge, in der die zu einem Bremszylinder führende Speiseleitung ein Bremsventil aufweist,
an das je eine elektropneumatische Ventileinrichtung zum Bremsenanlegen und Bremsenlösen
angeschlossen ist, wobei das Bremsventil einen ersten Kolben aufweist, der über eine Ventilstange
mit einem Ventilteller verbunden ist, der in seiner geschlossenen Lage die Speiseleitung vom Bremszylinder
trennt, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Ventilstange (15) eine Hülse (25)
verschiebbar angeordnet ist, an der einerseits ein zweiter in geschlossener Lage den Bremszylinder
(24) von der Atmosphäre trennender Ventilteller (26) und andererseits ein zweiter Kolben (27)
befestigt ist, daß die aus Anlage- und Löseventil (20 bzw. 29) bestehende Ventileinrichtung bei geöffnetem
Löseventil (29) beide Kolben (17 und 27) im schließenden Sinne und bei geöffnetem Anlegeventil
(20) den ersten Kolben (17) im öffnenden Sinne mit Druckluft beaufschlagt.
2. Bremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Speiseleitung (12) zwischen
Bremsventil (10) und Bremszylinder (24) einen elektropneumatischen Druckschalter (31 bzw. 39)
aufweist, der in der Steuerleitung des Füllventils (20) angeordnet ist und bei Erreichen eines gewünschten
Bremszylinderdruckes die Steuerleitung unterbricht.
3. Bremseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckschalter (31 bzw. 39)
einen Kolben (33) aufweist, der durch Druckluft gegen die Kraft von zwei Federn (40 und 41)
verschiebbar ist, von denen eine Feder 41) vorgespannt ist, und daß zwei elektrische, hintereinander
durch Kolben betätigbare Kontakte angeordnet sind, um bei Erreichen einer ersten oder einer
zweiten Bremsstufe wahlweise die Steuerleitung für das Füllventil (20) zu unterbrechen.
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