DE2511069C2 - Rohrschelle - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Rohrschelle entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs !.

Wenn eine bekannte Rohrschelle dieser Art (DE-PS 65 005) auch für Reparaturzwecke oder zum Anzapfen einer Rohrleitung verwendbar sein soll, insbesondere für eine Reparatur oder das Anzapfen von Unterwasser-Rohrleitungen, ergeben sich bei der Montage für den Taucher eine Reihe von Schwierigkeiten, insbesondere weil derartige Rohrleitungen normalerweise in Beton eingehüllt sind, der sehr gut ausgehärtet ist. In größeren Tiefen beträgt die maximale Tauchzeit nur 60 bis Minuten. Ferner ist die erforderliche Dekompressionszeit für den Taucher verhältnismäßig groß. Weitere 75 Minuten müssen in einer Dekompressionskammer verbracht werden. Außerdem darf ein Taucher in derartigen Fällen frühestens wieder nach 12 Stunden eingesetzt werden. Weitere Schwierigkeiten ergeben sich durch Beeinträchtigung der Sichtverhältnisse am Arbeitsort sowie durch das Gewicht und die Unhandlichkeit der Teile der Rohrschelle.

Für diesen Zweck bisher verwandte Rohrschellen, die zuverlässiger als Unterwasser-Schweißverbindungen sind, bestehen aus halbzylindrischen Teilen, die zu verschraubende Längsflansche aufweisen. Auf jeder halbzylindrischen innenfläche erstreckt sich in Umfangsrichtung eine Dichtung, ebenso entlang der Längsflansche, so daß nach dem Verschrauben die Dichtung das zu reparierende oder anzuzapfende Rohr umgibt. Obwohl eine derartige Abdichtung im allgemeinen zufriedenstellend ist und dabei eine Verschweißung nich' anbedingt erforderlich ist, ist eine Prüfung der Abdichtung nur dadurch möglich, daß die Rohrleitung unter Druck

ίο gesetzt wird. Ferner ist eine Prüfung der Rohrverbindung auf Dichtigkeit mit Hilfe des Leitungsdrucks nicht möglich, wenn dieser beispielsweise 80% des zulässigen Betriebsdrucks überschreitet.

Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, eine Rohrschel-Ie der eingangs genannten Art unter möglichst weitgehender Vermeidung der genannten Nachtesie und Schwierigkeiten derart zu verbessern, daß zur Prüfung auf Dichtigkeit kein Überdruck in der Rohrleitung aufgebaut werden muß. Diese Aufgabe wird erfindungsge-

2Q maß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Bei einer derartigen Rohrschelle kann deshalb durch einen Verbindungskanal zu dem betreffenden Zwischenraum zwischen den beiden Dichtungen eine Prüfung auf Dichtigkeit .*iit Hilfe einer äußeren Druckquelle erfolgen.

Es ist zwar an sich bekannt (DE-AS 16 50 189), bei einer Reparaturschelle zu dem von einem Paar Dichtungen axial begrenzten Zwischenraum mindestens einen Verbindungskanal durch die Wand einer Teilzylinderschale zu führen. Dabei ist jedoch der Zwischenraum radial innen nicht vom Rohr, sondern vom Rohrstoß begrenzt und dient der Kanal nicht zum Aufbau eines Prüfdrucks sondern zum Einfüllen einer Dichtmasse.

Anhand der Zeichnung soll die Erfindung beispielsweise näher erläutert werden. Es zeigt

F i g. 1 eine perspektivische Ansicht einer Rohrschelle gemäß der Erfindung,

Fig. 2 und 3 eine Seitenansicht beziehungsweise einen Querschnitt durch eine Teilzylinderschale der Rohrschelle in Fig. 1.

Fig.4 einen Längsschnitt durch die Rohrschelle in Fig.l.

Fig. 5 einen vergrößerten Teilschnitt durch die Anordnung eines Dichtungspaares der Rohrschelle in den F i g. 1 —4; und

F i g. 6 eine perspektivische Teilansicht eines an einen Innenbereich angrenzenden Flanschbereichs einer Teilzylinderschale der Rohrverbindung in F i g. 1 —4.

Das dargestellte Ausführungsbeispiel einer Rohrschelle 10 enthält zwei Teilzylinderschalen 11, 12, die jeweils eine halbzylindrische Innenwand 13,14 und zwei Längsflansche 15,16 bzw. 17,18 besitzen. Jede Teilzylinderschale 11, 12 weist Nuten 19, 20 auf, in denen Dichtungen 21 bzw. 22 angeordnet sind. Die Nuten 19, 20 besitzen in der Flanschoberfläche verlaufende Nutenteile 23, 24, die mit halbzylindrischen Teilen 25, 26 in Verbindung stehen. Die Dichtungen 21, 22 besitzen entsprechend ausgebildete halbzylindrische Dichtungsteilc 27, bzw. 28 und sich in der Flanschoberfläche erstrekkende Dichtungsteile 23a und 24a. Die Dichtungen 21 und 22 bestehen aus einem gummiartigen Material, das undurchlässig für die betreffende Flüssigkeit ist und das

h5 im Falle einer Ölleitung beispielsweise Neopren sein kann.

Um eine Leckstelle 30 in der Rohrleitung abzudichten, werden die Teilzylinaerschalen 11,12 aufgelegt und

mit Schrauben 31 fest angezogen. Deshalb erfolgt eine Abdichtung durch die Dichtungsteile 27 und 28 in axialer Richtung und durch die Dichtungsteile 23a und 24a in radialer Richtung. Durch die halbzylindrischen Dichtungsteile 27, 28 wird ein Zwischenraum 31 begrenzt, der unter Druck gesetzt werden kann. Streifen 32, 33 sind mit einem Randbereich 34 mit der Innenwand der beiden Teilzylinderschalen verschweißt und besitzen eine Anzahl vorragender Zungen 35, die in axialer Richtung über den Dichtungsteilen 27, 28 liegen. Wenn die Teilzylinderschalen 11, \2 montiert werden, werden die Zungen 35 mit der Außenwand des Rohrs in Berührung gebracht und nach innen gebogen, so daß das teilweise begrenzte Dichtungsmaterial in den Zwischenraum fließt, in den sich die Zungen nicht erstrecken. Dadurch wird eine gute Abdichtung gegen die Außenwand des Rohrs erzielt und die Dichtungsteile 27, 28 werden an einer axialen Verschiebung in entgegengesetzten Richtung verhindert, wenn in dem Zwischenraum 31 ein Druck aufgebaut wird. Der Zwischenraum 31, der auch den Bereich zwischen den Dichtungsteilen ?1 una 22 umfaßt, kann deshalb als Druckkammer zur Prüfung der Dichtigkeit zumindest der Dichtung 28 verwandt werden, ohne daß die Rohrleitung unter Druck gesetzt werden muß.

Eine derartige Prüfung auf Dichtigkeit ist deshalb möglich, weil die Dichtungsteile 27 die Leckstelle 30 (Fig.4) umgeben. Ein beispielsweise vorher durch einen Stopfen 36 geschlossener Verbindungskanal 38 zu dem Zwischenraum 31 kann zur Druckmittelzufuhr verwandt werden, indem beispielsweise eine Druckmittelleitung mit einem Manometer 37 in den Verbindungskanal anstelle des Stopfens 36 eingeschraubt wird. In dem Zwischenraum 31 kann ein Druck von beispielsweise 200 atü aufgebaut werden, der mindestens so groß wie der normale Leitungsdruck ist. Dieser Druck kann beispielsweise während einer Minute aufrechterhalten werden, so daß zuverlässig festgestellt werden kann, daß zumindest die Dichtungsteile 28 gut abdichten, da die Dichtungsteile 27 primär dazu dienen, den Prüfdruck auf den Zwischenraum 31 zu begrenzen, so daß kein Druckabfall über die Leckstelle 30 erfolgt.

Nach der Prüfung auf die Dichtigkeit kann der Zwischenraum 31 mit einem Dichtungsmitte! wie Epoxy-Füllmaterifc! ausgefüllt werden, obwohl ein zusätzliches Dichtungsmittel im allgemeinen nicht erforderlich ist. Nach der Prüfung kann in den Zwischenraum zwischen den Dichtungsteilen 27 eingedrungenes Wasser entfernt werden, indem durch einen in diesem Bereich vorgesehenen Verbindungskanal 40 ein Dichtungsmittel mit hoher Viskosität zugeführt wird.

Eine derartige Rohrschelle kann auch zum Anzapfen einer Rohrleitung verwandt werden, indem eine Teilzylinderschale als T-Stück 41 ausgebildet wird. Nach der Beendigung der Prüfung auf Dichtigkeit wird der Druck in der Kammer zwischen den Dichtungsteiien 27 und dem T-Stück 41 auf einen Druck verringert, der dem Betriebsdruck in der nicht abgeschalteten Rohrleitung entspricht. Die Anzapfung erfolgt dann durch das T-Stück, wobei Druckmittel durch die Kammern geleitet t>o wird, um eine Kühlung und Schmierung zu ermöglichen, so daß der Leitungsdruck während des Anzapfens aufrechterhalten werden kann. Nach der Durchführung des Bohrvorgangs wirH ein an dem T-Stück vorgesehenes Kugelventil geschlossen und der Druck abgebaut, so v> daß das Schneidwerkzeug entfernt werden kann. Danach kann ein Blindflansch mit Entlüftungsvcnlilcn oder eine sonstige Anschlußeinrichtung an das Kugelventil angeschlossen werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Rohrschelle, die aus mindestens zwei zusammenspannbaren Teilzylinderschalen besteht und an der Innenwand sich in Umfangsrichtung erstreckende Dichtungen enthält, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Dichtungspaare (27, 28) mit axialem Abstand zueinander angeordnet sind, von denen jedes Paar zusammen mit dem Rohr einen Zwischenraum (31) begrenzt, und daß in der Wand einer Teilzylinderschale (11, 12) ein zu dem Zwischenraum (31) führender Veirbindungskanal (38) vorgesehen ist.

2. Rohrschelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungen einseitig wirkende Dichtungen sind, durch die ein Druckmittelaustritt aus dem, aber nicht in den Zwischenraum (31} verhindert wir.d

3. Rohrschelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der Innenwand der Teilzylinderschalen (11, 12) außerhalb des Zwischenraums (31) in Umfangsrichtung verlaufende Streifen (32) befestigt sind, von denen flexible Zungen (35) in Richtung auf den Zwischenraum (31) vorragen, die zwischen den Dichtungen (27, 28) und der Außenwand der Rohrleitung eingeklemmt sind.

4. Rohrschelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der Wand einer Teilzylinderschale mehrere Verbindungskanäle (38, 40) zur Einleitung von Prüfdruck, zum Anschluß eines Vianomeiers (37) o. ä. vorgesehen sind.

5. Verfahren zum Abdichten > on Leckstellen, zum Anzapfen oder zum Verbinden von Rohrleitungen mit einer Rohrschelle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Anordnen der Rohrschelle auf der Rohrleitung in dem von den Dichtungen begrenzten Zwischenraum ein Prüfdruck aufgebaut wird, der größer als der Betriebsdruck in der Rohrleitung ist.