DE2510912C3 - Verfahren zum Errichten der Auskleidung eines Bunkers, insbesondere im Untertagebergbau und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Errichten der Auskleidung eines Bunkers, insbesondere im Untertagebergbau und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Errichten der Auskleidung eines Bunkers, insbesondere im
Untertagebergbau, aus Betonfertigteilen, insbesondere Paneelen, wobei die einzelnen Betonfertigteile bzw.
Paneelen zu geschlossenen Ausbauringen nebeneinander gesetzt und eine Vielzahl derartiger Ringe zur
Bildung der Bunkerauskleidung übereinander angeordnet werden und die durch Ausnehmungen in den
Stoßflächen zu einer Kammer erweiterten Fugen zwischen benachbarten, in ihrer Lage zueinander
fixierten Betonfertigteilen bzw. Paneelen von ihrer Stirnseite aus mittels eines Mörtels durch Verpressen
desselben verfüllt werden. Die Erfindung betrifft weiter eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Bunker großer Höhe werden im Untertagebergbau meistens mit Hilfe einer Gleitschalung mit Beton
ausgekleidet. Wegen des relativ großen Aufwandes für die Errichtung und den Betrieb der Gleitschalung
verwendet man bei Bunkern geringerer Höhe. z. B. weniger als 20 m, vorgefertigte Paneele aus Beton, die
zu Ringen zusammengesetzt werden. Mehrere dieser übereinander angeordneten Ringe bilden dann die
Auskleidung des Bunkers. Der Raum zwischen der Auskleidung und dem Gebirge wird mit Beton
hinterfüllt, während die Fugen zwischen den Paneelen mit Mörtel geschlossen werden.
Die zwischen den neben- und übereinander gesetzten Betonfertigelementen bzw. Paneelen entstehenden
Fugen werden von der offenen Stirnseite aus über deren ganze Länge mit Mörtel verpreßt (Beton- Und
Stahlbetonbau 2/1964, Seiten 37 bis 41 insbesondere Seiten 37 und 39). Die Betonferligelemente, insbesondere
Paneelen, sind vorher in ihre endgültige Stellung zueinander gebracht worden. Zur besseren Abdichtung
der Stoßfugen werden an den Innenkanten Nuten einer bestimmten Breite und Tiefe angeordnet, die das
Ineinanderschachteln der Paneelen erleichtern. Außer diesen Fugen werden halbkreisförmige Falze mit einem
Radius von 3,5 cm angeordnet, die nach Verlegung der
Auskleidung mit Zementmörtel unter Druck verp.reßt werden können. Nachteilig ist, daß beim Verpressen
nicht mit einem zähflüssigen Mörtel gearbeitet werden
ι ο kann. Wird dagegen mit leicht flüssigem Mörtel bzw. mit
Zementmilch gearbeitet, dann läuft dieses Material aus den Fugen wieder heraus, so daß man zwangsweise mit
Schalungen arbeiten muß.
Aus »Stuva Düsseldorf: Tunnelabdichtungen, Alba Buchverlag Düsseldorf 1969, Seiten 98 bis 101 und 108
bis 109« ist es bekannt, zusätzlich Fugenkammern vorzusehen, die mit plastischer Fugenmasse vergossen
werden können. Diese Fugenkammern werden für größere Bewegungen der voneinander getrennten
Bauteile vorgeschlagen, und zwar insbesondere bei mehrlagigem Tunnelausbau. Auch hierbei ist nachteilig,
daß es notwendig ist, mit einer Schalung zu arbeiten, um eine ausreichende Verfüllung der Fugen und Fugenkammern
beim Verpressen mit Mörtel sicherzustellen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das beschriebene Verfahren so zu verbessern, daß die
vorgeplanten Hohlräume zwischen den benachbarten Paneelen gleichmäßig und schnell verfüllt werden
können, ohne daß Mörtel aus den Fugen austritt und die dafür geeignete Vorrichtung zu schaffen.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß der Mörtel zähflüssig in einem etwa die gesamte Länge der
jeweiligen Fuge aufweisenden perforierten, rohrartigen Behälter in die Fugenkammer eingebracht wird und
danach durch das Einführen eines Stabes in den Behälter die gesamte Fuge ausfüllend aus letzterem verdrängt
wird.
Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß ein zähflüssiger Beton zum Verfüllen der Fugen verwendet werden
kann, der diese Fuge und die Kammer vollständig ausfüllt, weil er nicht allein unier Wirkung seines
Eigengewichtes in die Fugen eingebracht wird, sondern unter Zuhilfenahme von Preßkräften, die eine gleichmäßige
Verteilung des Mörtels sicherstellen. Da der Mörtel in einer definierten Menge in die Fugen bzw.
Fugenkammern eingebracht wird, ist eine gleichmäßige Ausfüllung aller Fugen erreicht, ohne daß da/u
Hilfsmittel, wie eine Schalung, notwendig sind. Durch Verwendung eines zähflüssigen Mörtels sind kürzere
v> Abbindezeiten und eine bessere Haftung des Mörtels
mit den Wänden der Fuge bzw. der Fugenkammer möglich. Hinzu kommt, daß es möglich ist, alle Fugen
bzw. Fugenkammern eines Ringes praktisch gleichzeitig zu verfüllen, weil ohne eine Verpreßpumpe gearbeitet
r>5 werden kann. Die Gefahr, daß sich während dieser
Arbeiten die einzelnen Bauelemente aus ihrer endgültigen Stellung zueinander bewegen, ist praktisch ausgeschlossen.
Das Verfahren wird zweckmäßigerweise so durchge-
feo führt, daß der Mörtel im zähflüssigen Zustand in den
perforierten Behälter gefüllt v/ird. Dann wird der Behälter, dessen Länge ungefähr der Fugenlänge
entspricht, in die Fuge bzw, die Fugenkammer eingeführt, wonach der Mörtel mit Hilfe des einzuführenden
Stabes in die Füge bzw. die Fugen gepreßt wird. Dabei bringt die Abmessung des Behälters bzw.
insbesondere seine Länge den Vorteil, daß der Mörtel auch über die Länge der Fuge wirksam verteilt wird, so
1 Π Q1 9
daß beim anschließenden Pressen des Mörtels auch wirklich alle Bereiche der Fuge mit Mörtel verfüllt
werden. Dabei wirkt der Behälter später innerhalb der Fugenkammer als Armierung.
Bei Errichten einer Bunkerauskleidung sollte wenigstens in die vertikalen Fugen einer aus Paneelen
zusammengesetzten Auskleidung Mörtel eingesetzt werden, damit tragfähige Ringe entstehen, die große
Ringkräfte aufnehmen können, wodurch im Ergebnis auch die Tragfähigkeit der Auskleidung gesteigert wird.
Eine für die Durchführung des Verfahrens besonders geeignete Vorrichtung ist ein den Mörtel aufnehmendes,
perforiertes etwa der Fugenlänge entsprechendes Rohr und ein in dieses einführbarer, den Mörtel verdrängender
Stab etwa der gleichen Länge. Der Stab wird, nachdem das perforierte Rohr mit dem darin befindlichen
Mörtel in den Fugenraum eingeführt ist, in das Rohr gedrückt, so daß der Mörtel aus dem Rohr
verdrängt und über die Perforation in die Fuge gepreßt
wird. Dabei bestimmt grundsätzlich der Durchmesser des Stabes die Menge des verdrängten Mörtels unrl
damit den Bereich, in den Mörtel gepreßt wi- i Mit der Ausbildung des Stabes kann somit letztlich die
Ausbildung der Fuge bestimmt werden. Bei der Verankerung von Gebirgsschichten im Bergbau ist es
aus »Engineering and Mining Journal 1956, Nr. 9, Seiten 80 bis 81« grundsätzlich bekannt, den in einem
perforierten Rohr in das Ankerloch eingebrachten Mörtel mit Hilfe einer Stange zu verdrängen. Ziel dieser
Anker ist das Aneinanderheften der durchbohrten Gebirgsschichten.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand einer Zeichnung erläutert; es zeigt
Fig. 1 die teilweise Ansicht einer Auskleidung eines
untertägigen Bunkers,
Fig. 2 die Ansicht eines Paneels, aus dem die Auskleidung aufgebaut ist,
Fig. 3 einen Schnitt in Richtung TII-IIT durch den Gegenstand nach F i g. 2,
Fig.4 c"e Draufsicht auf den Gegenstand nach
F i g. 4,
Fig. 5 entsprechend der Darstellung in Fig.4 die
Draufsicht auf eine Fuge zwischen zwei benachbarten Paneelen eines Ringes mit vergrößertem Maßstab.
Die in Fig. 1 dargestellte Auskleidung besteht aus gleichen Paneelen I, die zu Ringen 2—5 zusammengesetzt
sind, leder Ring 2—5 ist in sich geschlossen und auf den darunter befindlichen Ring aufgesetzt. Die zwischen
den einzelnen Paneelen 1 befindlichen vertikalen Fugen 6, 7 zweier übereinander angeordneter Ringe 2, 3 sind
versetzt zueinander angeordnet.
Die Paneele 1 sind -.orgefertigte Stahlbetonteile,
deren nicht dargestellte Bewehrung auf der Rückseite 8 der Paneele aus diesen herausgeführt ist. so daß. wenn
der Raum zwischen der Rückseite 8 der Paneele 1 und dem umgebenden Gebirge mit Ortsbeton hinierfüllt
wird, ein fester Verbund zwischen der Auskleidung und
dem Gebirge entsteht. Die Schmalseiten 9, 10 der
Paneele 1 weisen je eine Abschrägung 11,12 auf, die bei
dem dargestellten Ausführungsbeispiel von einer in der Ebene der Schmalseiten 9, 10 liegenden Fläche 13
unterbrochen ist Die Abschrägungen 11, 12 zweier übereinander angeordneter Paneele 1 bilden eine Nut, in
die der hinter die Auskleidung hinterfüllte Beton einfließt und die Nut abdichtet. Im übrigen liegen die
Paneele 1 mit ihren Schmalseiten 9 bzw. 10 aufeinander.
Auf jeder Schmalseite 9, 10 eines Paneeles 1 sind Hülsen 14—17 einbetoniert, die an den Schmalseiten 9
bzw. 10 mit einer Platte 18 abschließen, in der tiich eine
Öffnung entsprechend dem Hülseninnendurchmesser befindet. Der Abstand der Hülsen 14 und 15 bzw. 16 und
17 ist gleich. Die Hülsen 14 und 17 sind im Bereich der Stirnseiten 19,20 und die Hülsen 15,16 sind beidseits der
Mittelebene 21 angeordnet Vor dem Setzen eines neuen Ringes 2—5 werden in Hülsen 14—17 der
Paneele 1 des darunter befindlichen Ringes nicht dargestellte Stifte gesteckt, auf d··» die Paneele des
darauffolgenden Ringes mit ihrer· Hülsen gesetzt werden. Dadurch werden die Paneele des neuen Ringes
in ihrer relativen Lage zueinander fixiert.
An den Stirnseiten 19, 20 der Paneele 1 befinden sich
Ausnehmungen 22, 23. die sich über die gesamte Höhe der Paneele von der Schmalseite 9 bis zur Schmalseite
10 der Paneele 1 erstrecken. Die Ausnehmungen 22, 23 besitzen halbzylindrische Form. Die neben den Ausnehmungen
22, 23 verbleibenden Flachen 24, 25 der Stirnseiten 19, 20 sind so breit, daß unzulässige
Flächenpressungen während des Transportes der Paneele 1 und daraus resultierende Beschädigungen
nicht auftreten.
Nach dem Setzen der Paneele I zu einem Ring 2—5 sind zwischen zwei Stirnseiten 19, 20 benachbarter
Paneele 1 die vertikalen Fugen 6 bzw. 7 gebildet Dabei
bilden die Ausnehmungen 22, 23 benachbarter Paneele einen zylindrischen Raum 26. in den Mörtel /um
Verfüllen der Fugen 6 bzw. 7 eingebracht wird.
Das erfolgt mit Hilfe eines perforierten Rohres 27. da- mit zähflüssigem Mörtel gefüllt wird. Das Rohr 27
besitzt die gleiche Länge wie die Fuge 6 bzw. 7 und wird in diese von der freien Oberseite des zuletzt gesetzten
Ringes eingeführt. Dann wird ebenfalls von oben ein zylindrischer Stab 28 in das gefüllte Rchr 27 gedrückt.
Der Stab 28 besitzt ebenfalls die Länge der Fuge 6 bzw. 7 Beim Eindrücken des Stabes 28 wird der im Rohr 27
befindliche Mörtel verdrängt und durch die Perforation nach außen in die fuge 6 bzw. 7 gepreßt. Die
Abmessungen des Raumes 26. des Rohres 27 und des zylindrischen Stabei 28 sind so gewählt, daß die Fuge 6
bzw. 7 nahezu vollständig mit Mörtel gefüllt wird ur.d ohne daß der Mörtel aus der Fuge herausfließt.
/Aufgrund seiner Zähflüssigkeit w,ird der Mörtel in der
Fuge gehalten. Ruhr 27 und Stab 28 bleiben im Raum 26. der mit dem Setzen des nächsten Ringes von dem
darüber gesetzten Paneel I abgedeckt wird.
Hier/u 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zum Errichten der Auskleidung eines
Bunkers, insbesondere im Untertagebergbau, aus Betonfertigteilen, insbesondere Paneelen, wobei die
einzelnen Betonfertigteile bzw. Paneelen zu geschlossenen Ausbauringen nebeneinander gesetzt
und eine Vielzahl derartiger Ringe zur Bildung der Bunkerauskleidung übereinander angeordnet werden
und die durch Ausnehmungen in den Stoßflächen zu einer Kammer erweiterten Fugen zwischen
benachbarten, in ihrer Lage zueinander fixierten Betonfertigteilen bzw. Paneelen von ihrer Stirnseite
aus mittels eines Mörtels durch Verpressen desselben verfüllt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß der Mörtel zähflüssig in einem etwa die gesamte Länge der jeweiligen Fuge aufweisenden
perforierten, rohrartigen Behälter (27) in die Fugenkammer eingebracht wird und danach durch
das Einfuhr -,n eines Stabes (28) in den Behälter (27)
die gesamte Fuge ausfüllend aus letzterem verdrängt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens in die vertikalen Fugen der
Auskleidung Mörtel eingebracht wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, gekennzeichnet
durch ein den Mörtel aufnehmendes, perforiertes etwa der Fuger.länge entsprechendes Rohr (27) und
einen in dieses einführbaren, den Mörtel verdrängenden Stab '2S) etwa der gleichen Länge.
Priority Applications (1)
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DE2510912B2 DE2510912B2 (de) | 1979-05-10 |
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DE (1) | DE2510912C3 (de) |
Families Citing this family (1)
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DE3210530C2 (de) * | 1982-03-23 | 1984-01-05 | Bergwerksverband Gmbh, 4300 Essen | Nachgiebiger Betonsegmentausbau |
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1975
- 1975-03-13 DE DE19752510912 patent/DE2510912C3/de not_active Expired
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