DE2509805B2 - Stichlochbohr- oder stopfmaschine fuer schacht-, insbesondere hochoefen - Google Patents
Stichlochbohr- oder stopfmaschine fuer schacht-, insbesondere hochoefenInfo
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Description
55
Die Erfindung bezieht sich auf eine Stichlochbohr- oder Stopfmaschine für Schacht-, insbesondere Hochöfen
mit einem an einer Konsole um eine horizontale Schwenkachse verschwenkbaren Auslegerarm und
einer an dessen freie.n Ende um eine vertikal zur Schwenkachse des Auslegerarms verlaufende horizontale
Schwenkachse schwenkbaren Tragkonsole für eine das Werkzeug tragende Lafette oder eine Stopfkanone.
Bei einer aus der deutschen Patentschrift 12 43 219 bekannten Stichlochbohrmaschine dient die schwenkbewegliche
Lagerung des Auslegerarms in erster Linie dazu, diesen aus seiner etwa horizontalen Betriebsstellung in eine Ruhestellung und umgekehrt zu verschwen-
ken In der Betriebsstellung kann die Lage des Auslegerarms durch Stellschrauben beeinflußt werden,
um der Lafette die gewünschte Höhe über Hüttenflur zu geben. Der Auslegerarm kann somit innerhalb der
Betriebsstellung über eine begrenzte Wegstrecke um seine horizontale Achse geschwenkt werden, so daß in
der Regei nur Stichlöcher aufgebohrt werden können, die annähernd die gleiche Höhe über Flur haben. Da die
Stichlöcher an herkömmlichen Hochöfen in der Regel unter einem Winkel von 15 bis 20° zur Horizontalen
aufgebohn werden, kann die Lafette in einer vertikalen Ebene unter dem jeweils gewünschten Bohrwinkel
gegen die Horizontale eingestellt werden. Zu diesem Zweck ist die Lafette über einen Rahmen am freien
Ende des Auslegerarms schwenkbar gelagert. Der Schwenkwinkel ist dabei so groß, daß sich die Lafette
mit dem Bohrwerkzeug in eine obere Schwenklage bringen läßt, in der das Bohrwerkzeug annähernd
waagerecht verläuft, so daß es grundsätzlich möglich wäre, auch horizontal verlaufende Stichlöcher aufzubohren.
Jedoch lassen sich wegen der Schwenkbewegung des Auslegerarms nicht mehrere übereinanderliegende
Stichlöcher aufbohren. Außerdem besitzt die bekannte Stichlochbohrmaschine auch eine vergleichsweise
große Bauhöhe, so daß die Maschine nicht unter einer niedrigen Formenbühne, wie sie an neuen
Großhochöfen vorhanden ist, angeordnet weroen kann.
Aus der deutschen Patentschrift 12 31 272 ist ferner eine Stichlochbohrmaschine bekannt, bei der ein die
Lafette tragender Bügel um eine vertikale Achse am freien Ende des Auslegerarms in einer horizontalen
Ebene schwenkbar ist. Somit kann das Bohrwerkzeug unter verschiedenen Winkeln in der Horizontalen
eingestellt werden. Darüber hinaus läßt sich ein zweifaches Werkzeug tragende Bohrlafette durch im
Tragbügel befindliche Spindeln in eine beliebige Schrägstellung in bezug auf die Horizontale bringen
Schließlich k?nn die Bohrlafette einschließlich des Tragbügels seitlich parallel zum Stirhloch des Ofens
verschoben werden. Diese Verschiebung dient lediglich dazu, die gesamte Vorrichtung in ihre Ruhestellung zu
bringen. Bei einer anderen Ausführung der bekannten Stichlochbohrmaschine wird die Ruhestellung dadurch
erreicht, daß der Tragbügel an einem in einem im wesentlichen vertikalen Rohr hin- und herverschiebbaren
Stempel sitzt. Somit läßt sich der Tragbügel mit der Lafette in eine zum Stichloch vergleichsweise große
Höhe bringen. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um eine Betriebsstellung.
Schließlich ist aus der US-Patentschrift 31 21 769 noch eine Stichlochbohrmaschine bekannt, bei der der
Auslegerarm um eine vertikale Achse einer Konsole in seine Betriebsstellung und Ruhestellung verschwenkbar
ist.
Die bekannten Stichlochbohrmaschinen weisen alle den Nachteil auf, daß sie eine zu große Bauhöhe
besitzen und daher nicht unter den niedrigen Formenbühnen, wie sie bei neuen Großhochöfen üblich sind,
angeordnet werden können und ferner nur bestimmte Bewegungen durchzuführen in der Lage sind, jedoch
nicht sämtliche Bewegungen, die heutzutage in einem modernen Hochofenbetrieb unbedingt erforderlich sind.
Bei der zunehmenden Größe moderner Hochöfen wird nämlich mit solch hohem Druck an der Gicht gearbeitet,
daß das Stichloch nur noch waagerecht aufgebohrt werden kann, damit der Roheisenstrom infolge des
hohen Ofendrucks nicht in weitem Bogen aus dem Stichloch schließt; ferner bei solchen Hochdrucköfen
<jie Notwendigkeit besteht, Stichlöcher in verschiedenen
Höhenlagen zu bohren. Außerdem ist es unbedingt erforderlich, ein Notstichloch vorzusehen, das üblicherweise
in beträchtlicher Höhe über dem normalen Stichloch und oft dicht unter der Formenbühne liegt
Diese verschiedensten Aufgaben lassen sich mit jeweils nur einer der bekannten Stichlochbohrmaschinen
durchführen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine für Schacht-, insbesondere Hochöfen bestimmte Stich- ίο
tochbohr- oder Stopfmaschine der eingangs genannten Art zu schaffen, mittels derer auf einer vertikalen
Mantellinie an verschiedenen Stellen eines Schachtofens befindliche und mit unterschiedlichen Winkeln
verlaufende Stichlöoher aufgebohrt und verschlossen werden können. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Tragkonsole zusammen mit der Lafette oder Stopfkanone gegenüber dem Auslegerarm
zusätzlich um eine vertikale Achse schwenkbar und die Lafette oder Stopfkanone gegenüber der Tragkonsole
41m eine in Mittelstellung des Werkzeugs horizontale,
parallel zur Schwenkachse des Auslegerarms verlaufende Achse kippbar ist. Damit ergibt sich gegenüber den
bekannten Stichlochbohrmaschinen eine Stichlochbohrmaschine, die alle Forderungen vollständig erfüllt; so
können mit der erfindungsgemäßen Stichlochbohrmaschine Stichlöcher auf einer vertikalen Linie in
verschiedenen Höhenlagen sowie in waagerechter oder geneigter Richtung aufgebohrt werden. Im Gegensatz
zu den bekannten Stichlochbohrmaschinen ist mithin die jo
erfindungsgemäße Stichlochbohrmaschine undersell einsetzbar.
Vorteilhafterweise besitzt die erfindungsgemäße Stichlochbohrmaschine ein am freien Ende des Auslegerarms
schwenkbeweglich gelagertes Verbindungsstück und ein darin um die vertikale Achse schwenkbar
gelagertes Kreuzgelenk, an dessen horizontaler Achse die Tragkonsole drehbar gelagert ist. Insbesondere
infolge des Kreuzgelenks ergibt sich eine einfache und gedrängte Bauweise, die die gewünschte Schwenkbeweglichkeit
in den verschiedenen Ebenen ermöglicht.
Vorzugsweise besteht der Auslegerarm aus an einer in der Konsole um eine vertikale Achse schwenkbaren
Hülse angelenkten, nach Art eines Parallelogramms angeordneten und durch einen Hubzylinder anhebbaren
und absenkbaren Traghebeln.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden
des näheren erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine Ansicht der Stichlochbohrmaschine in ihrer tiefsten Bohrstellung,
F i g. 2 eine Draufsicht auf die Stichlochbohrmaschine, F i g. 3 die zugehörige Seitenansicht,
Fig.4 eine Ansicht des vorderen Teils des Auslegerarms
in einem vergrößerten Maßstab,
Fig. 5 die zugehörige Aufsicht auf den vorderen Teil
des Auslegerarms und
Fig. 6 einen Schnitt entlang der Linie Vl-VI der F i g. 5.
Eine auf Hüttenflur 1 angeordnete Konsole 2 besitzt eine vertikale Säule 3, auf der eine Hülse 4 um eine
vertikale Achse schwenkbar ist. Für den schwenkbeweglichen Antrieb ist die Hülse 4 mit einem Zahnkranz
6 verbunden, der mit einem Ritzel 7 in Verbindung steht, das wiederum von einem Antriebsmotor 8 angetrieben
wird.
An der Hülse 4 ist ein Auslegerarm 9 nach Art eines Parallelogramms angeordneten Traghebeln 11, 12
angelenkt. Die um Lagerachsen 13, 14 an der Hülse 4 schwenkbeweglich gelagerten Traghebeln 11, 12 können
mittels eines an einem der Traghebel angreifenden Zylinders 15 angehoben und abgesenkt, beispielsweise
in die mit strichpunktierten Linien dargestellte Hochlage geschwenkt werden. An den vorderen freien Enden
der Traghebel U, 12 ist über Lagerachsen 16, 17 ein Verbindungsstück 18 schwenkbeweglich so gelagert,
daß beim Hochschwenken der Traghebel 11, 12 das Verbindungsstück 18 seine horizontale Lage stets
beibehält.
Wie aus F i g. 6 hervorgeht, ist in dem Verbindungsstück 18 um eine vertikale Achse 19 ein Kreuzgelenk 21
drehbar gelagert. Um die horizontale Lagerachse 22 des Kreuzgelenkes 21 ist eine Tragkonsole 23 schwenkbar
gelagert. Zum Verschwenken der Tragkonsole 23 um die vertikale Achse 19 des Kreuzgelenks 21 dient ein
Verstellzylinder 24 (F i g. 5), der an einem Verbindungsstück 18 befestigten Arm 25 schwenkbeweglich gelagert
ist und mit seiner Kolbenstange 26 an einem Arm 27 gelenkig angeschlossen ist, der seinerseits mit der
vertikalen Achse 19 fest verbunden ist. Durch Ein- und Ausfahren des Verstellzylinders 24 läßt sich somit die
Tragkonsole 23 um die vertikale Achse 19 schwenken.
Zum Verschwenken der Tragkonsole 23 um die horizontale Achse 22 des Kreuzgelenks 21 dient ein
einerseits zwischen einem auskragenden Arm 29 der Tragkonsole 23 und einem entsprechend auskragenden
Arm 31 des Verbindungsstücks 18 einstellbarer Verstellzylinder 28.
Wie insbesondere aus F i g. 6 hervorgeht, besteht die Tragkonsole 23 aus einer im wesentlichen vertikal
angeordneten Tragplatte 32 und daran befestigten, mit Abstand voneinander angeordneten Siegplatten 33, an
deren freien Enden eine Lagerhülse 34 sitzt, die um eine Achse 35 schwenkbar ist. An mit der Lagerhülse 34
verbundenen Laschen 36 sitzt eine in üblicher Weise ein von einem Antriebsaggregat 38 angetriebenen Bohrwerkzeug
39 tragende Lafette 37. In der Mittelstellung des Bohrwerkzeugs erstreckt sich die in horizontaler
Ebene verlaufende Achse 35 parallel zur Schwenkachse 13, 14, des Auslegerarms 9. Die Lafette 37 kann
zusätzlich um die Achse 35 nach beiden Seiten gekippt werden. Zu diesem Zweck ist zwischen der Tragplatte
32 der Tragkonsole 23 und einem Flanschauge 41 der Lagerhülse 34 ein einstellbarer Verstellzylinder 42
angeordnet.
Nach Einstellen der Stichlochbohrmaschine können mittels des Bohrwerkzeugs 39 die im Gestell 43 eines
Schachtofens vorgesehenen Stichlöcher 44, 45 aufgebohrt werden (F i g. 1 und 2). Durch die erfindungsgemäße
Stichlochbohrmaschine kann sowohl ein in normaler Höhe übec. Hüttenflur 1 befindliches Stichloch 44 als
auch alle weiteren, auf einer vertikalen Mantellinie liegenden Löcher bis zu einem beträchtlich darüber
liegenden Stichloch 45 aufgebohrt werden, beispielsweise ein Notstichloch, das etwa 1,5 m höher als das
normale Stichloch 44 liegt. Auch können mit der Stichlochbohrmaschine nicht nur waagerechte Stichlöcher,
sondern auch geneigt verlaufende Stichlöcher aufgebohrt werden.
In Fig. 1 befindet sich die Stichlochbohrmaschine in
ihrer untersten Bohrstellung, wobei sich, wie aus F i g. 2 hervorgeht, durch Betätigen des Verstellzylinders 24 die
Tragvorrichtung 23 derart um die vertikale Achse 19 verstellen läßt, daß das Bohrwerkzeug 39 in die
Stellungen 46,47 verschwenkt werden kann.
Zum Aufbohren eines geneigt verlaufenden Stich-
lochs wird die Tragkonsole 23 mit der daran aufgehängten Lafette 37 durch Schwenken um die
horizontale Achse 22 in die entsprechende Schräglage gebracht. Dazu wird der Verstellzylinder 28 betätigt.
Die Lafette 37 bzw. das Bohrwerkzeug 39 kann dabei bis in die in F i g. 4 dargestellten Stellungen 48, 49 verstellt
werden.
Soll das höher liegende Stichloch 45 aufgebohrt werden, so wird der Auslegerarm 9 durch Beaufschlagen
des Hubzylinders 15 in seine in Fig.3 mit strichpunktierten
Linien dargestellte Hochlage verschwenkt. Beim Anheben der Bohrlafette 37 von der tiefsten in die
höchste Bohrstellung beschreibt die Spitze des Bohrwerkzeugs 39 einen Kreisbogen. Beim Aufbohren solch
weit auseinanderliegender Stichlöcher muß die Lafette 37 seitlich verstellt werden, um die durch den
Kreisbogen bedingten Abweichungen von der senk rechten Stichlochebene auszugleichen. Dies geschieh
durch Verstellen des zwischen der Lafette 37 und dei Tragkonsole 23 angeordneten Verstellzylinders 42
Durch den Verstellzylinder 42 kann die Lafette 37 bis ir die Stellungen 51,52 gekippt werden.
An Stelle nur einer Lafette kann bei Anwendung de« gleichen Prinzips auch eine Stichlochbohrmaschine mil
zwei Lafetten verwendet werden. Eine solche Stichlochbohrmaschine arbeitet in der Weise, daß zunächst mil
dem einen Bohrwerkzeug das Stichloch bis auf eine Restwandstärke aufgebohrt und danach das Reststück
nach Verschieben beider Lafetten mit einer Schlagstange
durchschlagen wird. Grundsätzlich ist es auch möglich, an Stelle der Bohrmaschine eine Stopfkanone
zu verwenden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Stichlochbohr- oder Stopfmaschine für Schacht-, insbesondere Hochöfen mit einem an einer
Konsole um eine horizontale Schwenkachse verschwenkbaren Auslegerarm und einer an dessen
freiem Ende um eine vertikal zur Schwenkachse des Auslegerarms verlaufende horizontale Achse
schwenkbaren Tragkonsole für eine das Werkzeug tragende Lafette oder eine Stopfkanone, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tragkonsole (23) zusammen mit der Lafette (37) oder der Stopfkanone
gegenüber dsm Auslegerarm (9) zusätzlich um eine vertikale Achse (19) schwenkbar und die Lafette
(37) oder Stopfkanone gegenüber der Tragkonsole (23) um eine in Mittelstellung des Werkzeugs (39)
horizontale, parallel zur Schwenkachse (13, 14) des. Auslegerar/ns (9) verlaufende Achse (35) kippbar ist.
2. Stichlochbohr- oder Stopfmaschine nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine am freien Ende
des Auslegerarms (9) schwenkbeweglich gelagertes Verbindungsstück (18) und ein darin um die vertikale
Achse (19) schwenkbar gelagertes Kreuzgelenk (21), an dessen horizontaler Achse (22) die Tragkonsole
(23) drehbar gelagert ist.
3. Stichlochbohr- oder Stopfmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Auslegerarm (9) aus einer in der Konsole (2) um eine vertikale Achse (5) schwenkbaren Hülse (4) angelenkten,
nach Art eines Parallelogramms angeordneten und durch einen Hubzylinder (15) anhebbaren
und absenkbaren Traghebeln (11,12) besteht.
4. Stichlochbohr- oder Stopfmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Tragkonsole (23) aus einer Lagerplatte (32) und beidseitig davon abstehenden
Stegplatten (33) besteht, zwischen deren freien Enden sich eine Lagerhülse (34) erstreckt, an deren
Lagerachse (35) über Laschen (36) die Lafette (37) aufgehängt ist.
5. Stichlochbohr- oder Stopfmaschine nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet
durch einen am Verbindungsstück (18) befestigten und mit seiner Kolbenstange (26) an der
vertikalen Achse (19) angreifenden Verstellzylinder (24), einen weiteren sich am Verbindungsstück (18)
abstützenden und an der Tragkonsole (23) angreifenden Verstellzylinder (28) und einen zwischen der
Tragkonsole (23) und einem Flanschauge (41) der jo Lagerhülse (34) angeordneten Verstellzylinder (42).
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