DE2504368B2

DE2504368B2 - Vorrichtung zur durchfuehrung der tubensterilisation

Info

Publication number: DE2504368B2
Application number: DE19752504368
Authority: DE
Inventors: Gerhard 3509 Malsfeld; Schwab Jürgen Dr. 6411 Künzel; Göltner Ewald Prof. Dr. 6400 Fulda Schneider
Original assignee: B Braun Melsungen AG
Current assignee: Aesculap AG
Priority date: 1975-02-03
Filing date: 1975-02-03
Publication date: 1977-06-02
Also published as: DE2504368A1

Description

Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung zur Durchführung der Tubensterilisation, die durch einen Trokar in den Bauchraum einführbar ist, um eine an ihrem distalen Ende in einem seitlich durch eine bewegliche Haltestange verschließbaren feststehenden Halteteil mit nach innen gerichteten Spitzen mitgeführte Klemme um die Tube zu legen und sie in situ durch einen Schließbacken zusammenzudrücken.

Tubensterilisationen werden nach verschiedenen Methoden durchgeführt.

Bei herkömmlichen Verfahren wird ein vaginaler oder abdominaler Eingriff zum Durchtrennen der Tube mit Messer oder Kauter vorgenommen. Diese Sterilisation ist nicht rückgängig zu machen.

Bei einem anderen Verfahren wird die Tubensterilisation durch eine abdominale Operation in der Weise durchgeführt, daß die Tube durch eine mit einer Zange geführte Metallklemme an einer oder zwei Stellen abgeklemmt wird. Zur sicheren Anbringung der Klemmen ist der Bauchschnitt erforderlich.

Ein weiteres Verfahren der Tubensterilisation wird so durchgeführt, daß durch eine vaginale oder abdominale Operation eine Kunststoff-Klemme mit Hilfe einer Setz- und Schließzange um die Tube gelegt und über ihr ⁽¹" zusammengedrückt wird. Bei dieser abdominalen Methode werden zwei Bauchschnitte gemacht. Es sind mehrere große und sperrige Instrumente erforderlich, so daß ein Operationsschnitt etwa wie bei einer Appendektomie notwendig ist. ^(1<

Bei der Laparoskopie, der Betrachtung der Bauchhöhle am Lebenden, wird durch eine Punktion der Zugang in den Bauchraum ermöglicht. Als Gerät zur Betrachtung des Bauchraums dient das nach der Punktion in den Bauchraum eingeführte Laparoskop, das an seinem in den Körper geführten Ende mii einer Optik und einer Lichtquelle ausgestattet ist Diese Methode hat den großen Vorteil, daß sie ohne vaginale oder abdominale Operation durchgeführt werden kana Die Operation wird wesentlich verkürzt, das Operationsrisiko ist erheblich geringer und es bleiben keine aus kosmetischen Gründen unerwünschte Narben zurück. Die Tubensterilisation mit Klemmen wird dadurch einfacher und sicherer, die Patientin kann das Krankenhaus schon bald nach der Sterilisation verlassen. Der Verschluß der Tube kann durch späteres Herausnehmen der Klemme rückgängig gemacht werden.

Gegenstand der US-PS 38 56 016 ist ein Verfahren zum mechanischen Verschließen einer Tube mittels einer Klemme, welches darin besteht, daß eine Klemme in ein rohrförmiges Instrument mit Haltebacken eingesetzt wird, daß das zylindrische Rohr mit der daran mit Haltebacken befestigten Klemme durch eine öffnung in den Bauchraum unter Beobachtung mittels der Laparoskopie eingeführt und daß die zwischen den Haltebacken befindliche Klemme an der gewünschten Stelle der Tube verschlossen wird. Wie aus der Beschreibung und den Zeichnungen ersichtlich ist, handelt es sich hier um ein sehr kompliziertes, aus vielen Einzelteilen bestehendes und aufwendiges Gerät für die Durchführung des Verfahrens, wobei noch besonders zu erkennen ist daß die Haltebacken am Ende des zylindrischen Rohres durch ein Scharnier miteinander verbunden sind, wodurch die Klemmbacken (Fig.8) und die dazu passenden Klemmen (F i g. 2) die Form einis V haben. Mit Geräten und Klemmen dieser Art ist nach Ansicht von Fachleuten kein sicherer Verschluß zu erzielen.

In der DT-OS 23 41 596 ist eine kombinierte Clip-Seizklemme beschrieben, die der Konstruktion nacli nur bei einer vaginalen oder abdominalen Operation verwendet werden kann. Ein Gerät gemäß Fig.29 der genannten DT-OS könnte überhaupt nicht durch einen Trokar in den Bauchraum eingeführt werden.

Ausgehend von dem Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Durchführung der Tubensterilisation bei einer Laparoskopie zu schaffen, welche einfach in der Konstruktion und unbedingt zuverlässig in der Anwendung ist und mit der die vorstehend beschriebenen Nachteile vermieden werden.

Diese Aufgabe wird bei einer solchen Vorrichtung zur Durchführung der Tubensterilisation erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sich der Halteteil über das Rohrende eines zylindrischen Metallrohres segmentförmig erstreckt, daß die Haltestange konzentrisch im Rohr bis zum Fluchten mit dem Halteteil verschiebbar ist und daß eine ebenfalls konzentrisch im Rohr geführte, als Schließbacke wirkende Schubstange aus dem distalen Rohrende ausschiebbar ist.

Eine Ausgestaltung der !Erfindung besteht darin, daß die Verschiebung der bedienungsseitig mit einer Zahnstange versehenen Haltezange mittels einer am Rohr angeordneten Rändelschraube mit Zahnritzel erfolgt.

Eine weitere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet daß an der Schubstange eine Zahnstange angeordnet ist, in die das zahnritzelartig ausgebildete Ende einer mit einer Schraube am Rohr beweglich

angelenkten Branche eingreift

Vorteilhaft ist eine fest mit dem Rohr verbundene Branche.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Abbildungen erläutert, die einen Längsschnitt durch die erfindungsgemäße Vorrichtung zeigen.

In F i g. 1 werden die einzelnen Teile der zerlegten Vorrichtung gezeigt

F i g. 2 zeigt das aus den einzelnen Teilen zusammengesetzte Gerät

Die um die Tube zu legende und zusammenzudrükkende Klemme wird für die Einführung in den Bauchraum mittels eines Trokars am äußeren Ende eines zylindrischen Metallrohres 8 von einem äußeren Durchmesser von etwa 8 mm in der folgenden Weise lösbar fixiert. Zum Fixieren der Klemme am Einführungsende des Rohres 8 dient ein über das Rohrende hinaus sich erstreckender schmaler Halteteil Sa mit Stiften, gegen den die zu fixierende Klemme gedruckt wird, damit sie nicht verrutscht. Zum Festhalten der so positionierten Klemme bei der Einführung in den Bauchraum dient eine in der Längsrichtung im Rohr 8 verschiebbare Haltestange 3 mit einer Zahnstange 3a, in die ein an der Stelle 6a am Rohr 8 angeordnetes Zahnritzel mit Rändelschraube 6 eingreift. Durch Betätigen der Rändelschraube 6 wird die Haltestange 3 nach vorn geschoben. Dabei legt sich das äußere, nunmehr aus dem Rohr herausragende kurze Ende der Stange (F i g. 2) seitlich fest gegen die untere Backe der offenen Klemme (nicht gezeigt), die dadurch gegen den Halteteil 8a mit Stiften gedrückt und so für die Einführung des Rohres mit offener Klemme in den Bauchraum fixiert wird

Zum Verschließen der um die T>*be gelegten, noch offenen Backen der Klemme und damit der Unterbindung der Tube dient eine im oberen Teil des Rohres 8 mit einem Fixierstift 7 verdrehungssicher geführte Schubstange 2 mit einer Zahnstange 2a, in welche das zahnritzelartig ausgebildete Ende 4a einer mit einer Schraube 5 an der Stelle 5a beweglich am Rohr 8 angelenkten Branche 4 eingreift Zum Festhalten der Vorrichtung mit dem Daumen und zur Einführung der Verrichtung in den Bauchraum dient eine fest mit dem Metallrohr 8 verbundene Branche 1. Bei Druck auf die Branche 4 in Richtung auf die Branche 1 wird die Schubstange 2 so weit gegen die um die Tube gelegte noch offene Klemmbacke gedrückt, daß die Klemme sich vollständig schließt und so die Tube an dieser Stelle fest unterbindet. Durch Druck auf die Branche 4 ir die entgegengesetzte Richtung, also weg von der Branche 1, wird die Schubstange 2 zurückgezogen und gibt so die um die Tube gelegte und zusammengedrückte Klemme frei. Durch Betätigen der Rändelschraube 6 im Uhrzeigersinn wird auch die Haltestange 3 zurückgezogen. Das Rohr 8 wird nun aus dem Trokar entfernt.

Für ein dichtes Verschließen der Tube ist es wichtig, daß der aus dem Rohr 8 herausragende feste Halteteil 83 mit Stiften und das kurze Ende der beweglichen Schubstange 2 parallel zueinander verlaufen.

Hierzu 2 Ulan

Claims

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur Durchführung der Tubensterilisation, die durch einen Trokar in den Bauchraum einführbar ist, um eine an ihrem distalen Ende in einem seitlich durch eine bewegliche Haltestange verschließbaren feststehenden Halteteil mit nach innen gerichteten Spitzen mitgeführte Klemme um die Tube zu legen und sie in situ durch einen ι ο Schließbacken zusammenzudrücken, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Halteteil (Sa) über das Rohrende eines zylindrischen Metallrohres (8) segmentförmig erstreckt, daß die Haltestange (3) konzentrisch im Rohr (8) bis zum Fluchten mit dem Halteteil (Sa) verschiebbar ist und daß eine ebenfalls konzentrisch im Rohr (8) geführte, als Schließbacke wirkende Schubstange (2) aus dem distalen Rohrende ausschiebbar ist

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschiebung bedienungsseitig mit einer Zahnstange (3a) versehenen Haltestange (3) mittels einer am Rohr (8) angeordneten Rändelschraube (6) mit Zahnritzel erfolgt.

3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Schubstange (2) eine Zahnstange (2a) angeordnet ist, in die das zahnritzelartig ausgebildete Ende (Aa) einer mit einer Schraube (5) am Rohr (8) beweglich angelenkten Branche (4) eingreift.

4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine fest mit dem Rohr (8) verbundene Branche (1).