DE2502531B2 - Reflektorantennen-Anordnung für zwei senkrecht zueinander polarisierte elektromagnetische Wellen - Google Patents
Reflektorantennen-Anordnung für zwei senkrecht zueinander polarisierte elektromagnetische WellenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Reflektorantennen-Anordnung für zwei senkrecht zueinander polarisierte
Bündel elektromagnetischer Wellen, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Wegen der immer größer werdenden Dichte des Funkverkehrs ist es wünschenswert, die zur Verfügung
stehenden Frequenzbereiche mehrfach auszunutzen. Dies trifft besonders für Satelliten-Nachrichtensysteme
zu, die stets einen erheblichen Teil der Erdoberfläche erfassen. Im allgemeinen ist es auch kostengünstig,
mehrere Nachrichtenkanäle pro Frequenzbereich unterzubringen.
Ein praktisch durchführbares Verfahren zur Mehrfachausnutzung eines Frequenzbereichs liegt in der
Übertragung mit orthogonal polarisierten Wellen. Eine Trennung der orthogonal polarisierten Wellen kann
dadurch erreicht werden, daß man die den verschiedenen Polarisationsrichtungen zugeordneten Strahlquellen und die zugehörigen Antennenreflektoren in einem
großen Abstand zueinander anordnet. Besonders bei Antennen für die Satelliten-Nachrichtenübertragung
besteht jedoch außer dem Wunsch nach der Mehrfachaus.iutzung des Spektrums auch noch die Notwendigkeit für eine in hohem Maße kompakte Antennenanordnung. Dies gilt insbesondere für die Satellitenantenne
selbst.
Eine zur Übertragung orthogonal polarisierter Wellen dienende Reflektorantennen-Anordnung der im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 beschriebenen Gattung ist aus der Französischen Patentschrift 12 14 296
bekannt. Bei der dort gezeigten Ausführungsform überlappen sich die beiden reflektorbildenden Paraboloidausschnitte, gesehen in einer Projektion in Richtung
der Brennachsen der Paraboloide, vollständig. Um eine
Abschattung der Reflektoren durch die Primärstrahler
zu vermeiden, soll im bekannten Fall die Anordnung so getroffen werden, daß die Primärstrahler außerhalb der
von den Reflektoren durch die Apertur geworfenen Wellenbündel liegen. Folgt man dieser Anregung, indem
man den Abstand zwischen den Primärstrahlern derart groß wählt, daß sich diese Strahler außerhalb der
Antennenapertur befinden, dann erstrecken sich die überlappenden Teile beider Reflektoren zumindest
ίο größtenteils auf scheitelfern liegende Paraboloidausschnitte. Hierdurch wird die Gefahr einer Erzeugung
unerwünschter kreuzpolarisierter Wellen an den Reflektoren erhöht, denn der Effekt der Kreuzpolarisation
an einem Reflektorgebiet wird mit wachsender
Entfernung dieses Gebiets vom Paraboloidscheitel
größer, wie es weiter unten noch ausführlicher erläutert wird. Außerdem sind, wenn die Primärstrahler und
somit die Brennachsen relativ weit auseinander liegen, die überlappend hintereinander liegenden Reflektoren
ziemlich stark zueinander geneigt, so daß die axiale Ausdehnung der Reflektoranordnung groß wird. Dem
könnte man zwar durch Vergrößerung der Brennweite begegnest, jedoch wäre dann wegen der entfernteren
Lage der Primärstrahler die axiale Ausdehnung der
gesamten Antennenanordnung größer. Beides steht
dem Wunsch nach einer kompakten Antennenanordnung entgegen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Antennenanordnung der gattungsgemäßen Art so
auszubilden, daß größere kreuzpolarisierte Komponenten im Überlappungsbereich der Reflektoren nicht
auftreten, unter gleichzeitiger Geringhaltung einer Abschattung durch die Primärstrahler. Diese Aufgabe
wird erfindungsgemäß mit den im Kennzeichnungsteil
des Patentanspruchs 1 genannten Merkmalen gelöst
Aus. der US-Patentschrift 30 96 519 ist es an sich bekannt, Reflektoren für orthogonal polarisierte Wellen
so anzuordnen, daß sie sich nur in Teilbereichen überlappen.
Da gemäß der Erfindung die Scheitel der reflektorbildenden Paraboloidausschnitte jeweils auf einer Kante
des betreffenden Ausschnitts liegen, ist die Abschattung durch die Primärstrahler gering. Da es sich bei den
betreffenden Kanten nicht um einander abgewandte
Enden sondern um miteinander fluchtende Kanten der
beiden Paraboloidausschnitte handelt, können die Scheitel und Brennachsen der beiden Paraboloidausschnitte so nahe beieinander liegen, daß sich der
Überlappungsbereich auf scheitelnahe Teile erstreckt,
um in diesem Bereich nur geringe kreuzpolarisierte
Komponenten zu erhalten. Der Abstand zwischen den Scheiteln braucht nur so groß zu sein, daß die
Brennachsen und somit die Brennpunkte der beiden Reflektoren weit genug auseinanderliegen, um kreuzpo-
larisierte Wellen, die im Überlappungsbereich durch den vorderen Reflektor hindurchtreten und auf den
hinteren Reflektor treffen, nicht in die gemeinsame Abstrahlrichtung der Antennenanordnung zu reflektieren.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß einer der Reflektoren den
anderen Reflektor im wesentlichen zur Hälfte überlappt.
rungsbeispiel anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine an einem Satelliten montierte erfindungsgemäße Antennenanordnung in Frontansicht;
Pig.2 ist eine Seitenansicht eines Teils der
Antennenanordnung gemäß der linie 2-2 in F i g. 1;
F i g. 3 zeigt die Aufsicht auf ein Rotationsparaboloid,
wobei die Umrißlinien der für die Reflektoren gewählten Paraboloidausschnitte eingezeichnet sind;
F i g. 4 zeigt in einer Draufsicht die gegenseitige
Anordnung der zwei sich überlappenden Paraboloidausschnitte;
Fig.5 zeigt in einer Skizze Strahlengänge der in
F i g. 1 links gelegenen Antennenanordnung;
Fig.6 veranschaulicht die Entstehung der Kreuzpolarisation an einem vertikal polarisierte Wellen
reflektierenden Reflektor;
F i g. 7 veranschaulicht die Entstehung der Kreuzpolarisation an einem horizontal polarisierte Wellen
reflektierenden Reflektor;
Fig.8 zeigt Strahlengänge für die in Fig. 1 rechts
gelegene Antennenanordnung.
Gemäß F ■ g. 1 ist eine insgesamt mit 10 bezeichnete
Antennenanordnung an einem Satelliten 11 montiert, der nur schematisch dargestellt ist Die Antennenanordnung 10 hat Reflektoren 12, 13, 15 und 17 und
Primärstrahler 19a, 196,19c und 19<t bei denen es sich
um Wellenleiter-Hornstrahler handelt Die Reflektoren 12, 13, 15 und 17 werden am Satelliten 11 durch
Stützsäulen 12a, 13a, 136,15a, 17a und 176 gehalten. Die
Stützsäulen 136 und 176 sind in der Fig. 1 durch die Hornstrahler 196 und 19c/ verdeckt Aus der Seitenansicht der Reflektoren 15 und 17 in F i g. 2 ist zu ersehen,
daß der Reflektor 15 durch die Stützsäule 15a, die sich
durch den Reflektor 15 erstreckt, und durch Befestigung
des Endes 16 des Reflektors an einem Ende der Stützsäulen 17a und 176 getragen wird. Der Reflektor
15 ist an den Stützsäulen 15a, 17a und 176 durch eine geeignete Verbindung befestigt Der Reflektor 17 wird
durch die beiden Stützsäulen 17a und 176, die sich durch
den Reflektor 17 erstrecken, und durch Befestigung des Endes 16a ar. der Stützsäule 15a an einem Punkt
gehalten, der dicht hinter dem Reflektor 15 Hegt. Die Stützsäule 176 erstreckt sich nur durch den Randabschnitt des Reflektors 17. Der Reflektor 17 wird an den
Stützsäulen 15a, 17a und 176 durch eine geeignete Verbindung festgehalten. Die Stützsäulen 12a, 13a und
136 tragen den Reflektor 12 auf ähnliche Weise vor dem Reflektor 13. Ein für die Weltraumtechnik geeignetes
Material für die Stützsäulen ist ein Stoff mit geringer Wärmeausdehnung, der als Graphit-Faser-Epoxyharz
bekannt ist
Die Reflektoren 12, 13, 15 und 17 sind jeweils Ausschnitte eines Rotationsparaboloids. Der Ausschnitt
21 des in Fig.3 gezeigten Paraboloids wird für den Reflektor 15 verwendet und der Ausschnitt 21a für den
Reflektor 17. Für die Reflektoren 12 und 13 werden ähnliche, jedoch zu den Ausschnitten 21 und 21a
symmetrisch liegende Ausschnitte des Rotationsparaboloids verwendet, wie durch gestrichelte Linien dargestellt ist. Die längere Seitenkante jedes der Ausschnitte
21 und 21a schneidet den Scheitel V des Paraboloids. Über die Hälfte der Ausschnitte 21 und 21a decken den
selben Teil des Paraboloids. Der Scheitel Vliegt etwa in der Mitte der längeren Seitenkante des Ausschnitts 21a
und etwa ein Drittel oberhalb des Endes des Ausschnitts 21. Die Paraboloidausschnitte umfassen scheitelnahe
Bereiche des Rotationsparaboloids, um eine auf engerem Raum liegende Überlappung der Reflektoren
zu gestatten und um die Erregung von kreuzpoiarisierten Feldern auf ein Minimum herabzusetzen.
Reflektoren 12 und 13 einander, ebenso die Reflektoren 15 und 17. Der Reflektor 12 überlappt etwa die Hälfte
des Reflektors 13. In ähnlicher Weise überlappt der Reflektor 15 etwa die Hälfte des Reflektors 17. Die
Überlappung ist jeweils so, daß die längere Seitenkante des vorne liegenden Reflektors über der entsprechenden Kante des hinteren Reflektors liegt So ist
beispielsweise in F i g. 4 zu erkennen, daß die längeren Seitenkanten der Reflektoren 15 und 17, die durch die
Scheitelpunkte 23 und 25 der betreffenden Paraboloidausschnitte gehen, in Deckung sind. Die Scheitelpunkte
23 und 25 liegen in der in F i g. 4 gezeigten Projektion im Abstand zueinander. Die beiden Reflektoren überlappen sich mit nahe den Scheiteln der jeweiligen
Paraboloidausschnitte liegenden Teilen. Die Anordnung ist derart getroffen, daß sich, gesehen in einer
Projektion in Richtung der Brennachsen der Paraboloidausschnitte gemäß Fig.4, ein Bild ergibt, das
bezüglich der horizontalen Mittellinie des Überlap
pungsbereichs spiegelsymmetrisch ist Dasselbe gilt für
die Anordnung der Reflektoren 12 und 13, wobei der Reflektor 12 vor dem Reflektor 13 angeordnet ist und
sich weiter als der Reflektor 13 vom Satelliten 11 weg
erstreckt Der Scheitel 23a des Reflektors 12 und der
Scheitel 25a des Reflektors 13 liegen, gesehen in einer
Projektion in Richtung der Brennachsen, auf einer Linie, welche die miteinander fluchtenden längeren Seitenkanten dieser beiden Reflektoren deckt
Die Reflektoren 12, 13, 15 und 17 werden jeweils
jo durch ein Gitter paralleler Leiter gebildet, wie sie teilweise durch die parallelen Linien in den F i g. 1 und 4
dargestellt sind. Die parallelen Leiter der Reflektoren 12 und 17 sind durch senkrecht orientierte parallele Linien
27 bzw. 29 dargestellt Die parallelen Leiter der
Reflektoren 13 und 15 sind durch horizontal orientierte,
parallele Linien 31 und 33 dargestellt Die parallelen Leiter der Reflektoren 13 und 15 verlaufen senkrecht zu
den parallelen Leitern der Reflektoren 12 und 17. Die genannten parallelen Leiter können durch eine Vielzahl
dicht beabstandeter paralleler Drähte gebildet werden, die in einem Kunststoffmaterial niedriger Dielektrizitätskonstante eingebettet sind. Die Drähte sind in einer
solchen Weise angelegt daß sie bei Betrachtung aus großer Entfernung in Richtung der Achse des
erzeugenden Paraboloids untereinander und zu einem elektrischen Feld parallel erscheinen, das von einer
zugeordneten, entsprechend polarisierten Strahlungsquelle erzeugt wird.
Empfang vertikal polarisierter Wellen eines vorgegebenen, breiten Frequenzbandes ausgelegt. Dieser Hornstrahler 19a ist auf einer Stütze 51 montiert, die sich von
dem Satelliten 11 nach vorn erstreckt (Fig. 1). Der Hornstrahler 19a ist mit seiner öffnung im Brennpunkt
des vertikal polarisierte Wellen reflektierenden Reflektors 12 angeordnet Er ist so orientiert, daß er den
Reflektor 12 optimal ausleuchtet
Der Hornstrahler 196 ist zur Abstrahlung bzw. zum Empfang horizontal polarisierter Wellen ausgelegt, und
zwar für das gleiche Frequenzband wie der Hornstrahler 19a. Der Hornstrahler 196 wird von einer Stütze 53
getragen, die sich vom Satelliten 11 nach vorn erstreckt. D"T Hornstrahler 196 liegt im Brennpunkt des
horizontal polarisierte Wellen reflektierenden Reflek
tors 13. Er ist so orientiert daß er den Reflektor 13
optimal ausleuchtet
Die Hornstrahler 19cund 19c/sind für horizontal bzw.
vertikal polarisierte Wellen aus dem gleichen Frequenz-
band ausgelegt. Dieses Frequenzband kann dasselbe sein, für das auch die Hornstrahler 19a und 196
ausgelegt sind, es kann sich jedoch auch um ein anderes Frequenzband handeln. In bevorzugter Ausführungsform sind alle Hornstrahler 19a, 196, 19c und 19c/ für
dasselbe Frequenzband eingerichtet Die innerhalb dieses Bandes ausgenutzten Teilfrequenzbänder oder
Kanäle sind bei dieser Ausführungsform jedoch für die Hornstrahler 19a und 196 anders als für die Hornstrahler
19c und 19d So können beispielsweise die ι ο Hornstrahler 19a und 196 die ungeradzahligen Kanäle
übertragen, während die Hornstrahler 19c und 19c/ die geradzahligen Kanäle übertragen. Dadurch werden
Probleme bezüglich der Multiplexierung der übertragenen Signale auf ein Minimum herabgesetzt Der
Hornstrahler 19c wird durch eine Stütze 55 im Brennpunkt des horizontal polarisierte Wellen reflektierenden
Reflektors 15 gehalten, während der Hornstrahler 19c/durch eine Stütze 57 im Brennpunkt des vertikal
polarisierte Wellen reflektierenden Reflektors 17 gehalten wird. Die F i g. 2 zeigt deutlich, wie die Stützen
55 und 57 zwischen den Hornstrahlern 19c und 19c/ und dem Satelliten 11 montiert sind. Die Hornstrahler 19a,
196, 19c und 19c/ sind über Wellenleiter 59 und 61 mit der Sende- und Empfangsschaltung gekoppelt, die
innerhalb des Satelliten 11 liegt Die Wellenleiter erstrecken sich von den Hornstrahlern 19c und 19c/ zum
Satelliten 11. Die Hornstrahler 19c und 19c/sind ferner
so orientiert daß sie die Reflektoren 15 bzw. 17 optimal ausleuchten.
Die vertikal orientierten Leiter der Reflektoren 12 und 17 lassen die horizontal polarisierten Wellen durch
und reflektieren die vertikal polarisierten Wellen. Andererseits lassen die horizontal orientierten Leiter
der Reflektoren 13 und 15 vertikal polarisierte Wellen durch und reflektieren die horizontal polarisierten
Wellen. An den Überlappungsbereichen 18 und 20 (Fig. 1) werden sowohl horizontal als auch vertikal
polarisierte Wellen reflektiert
Anhand der F i g. 5 sei nun die Arbeitsweise der mit den Reflektoren 12 und 13 gebildeten Antennenanordnung
erläutert Die vertikal polarisierten Wellen, die von dem im Brennpunkt f\ des Reflektors 12 liegenden
Hornstrahler 19a auf den Reflektor 12 gerichtet werden, sind in Fig.5 durch die gestrichelten Linien 26 -r.
dargestellt Diese Wellen werden vom Reflektor 12, der vertikal ausgerichtete Leiter hat aufgefangen und als
ebene Welle zu der Antennenapertur gerichtet so daß ein Strahl in einer vorgegebenen Richtung des Pfeiles 28
ausgesandt wird. Der Scheitel 23a des Reflektors 12 liegt wie erwähnt auf der längeren Seitenkante 12c/
dieses Reflektors (Fig. 1). Der im Brennpunkt des Reflektors 12 befindliche Hornstrahler liegt also am
Rand der Apertur des Reflektors 12, so daß er nur einen geringen Abschattungseffekt für vertikal polarisierte
Wellen hat Der umgekehrte Vorgang findet statt wenn ebene Wellen von der Antennenapertur empfangen
werden. Die ebenen Wellen werden zum Hornstrahler 19a reflektiert Wenn horizontal polarisierte Wellen von
dem am Brennpunkt h des Reflektors 13 liegenden w>
Hornstrahler 196 an den Reflektor 13 übertragen werden, die durch die gestrichelten Linien 36 in F i g. 5
dargestellt sind, werden diese Wellen vom Reflektor 13, der horizontal orientierte Leiter hat als ebene Wellen
zur Antennenapertur reflektiert, so daß ein Strahl in der to
gleichen Richtung wie eben Pfeil 28 abgestrahlt wird. Da der Scheitel 25a des Reflektors 13 wie erwähnt an der
Seitenkante des Reflektors 13 und somit der im Brennpunkt h befindliche Hornstrahler 196 am Rande
der Apertur liegt, bildet dieser Hornstrahler nur eine geringe Abschattung für die horizontal polarisierten
Wellen.
Auch wenn man die den Reflektor 12 bildenden Leiter, die in F i g. 1 durch die Linien Π dargestellt sind,
so genau wie möglich parallel und vertikal ausrichtet kann nicht garantiert werden, daß die auf den Reflektor
12 treffenden vertikal polarisierten Wellen restlos reflektiert werden. Verantwortlich dafür ist teilweise
eine gewisse unvermeidliche Fehlausrichtung zwischen den vertikalen Leitern 27 des Reflektors 12 und der
Polarisationsrichtung der vom Hornstrahler 19a kommenden vertikal polarisierten Welle. Diese Fehlausrichtung
ist am stärksten in der Nähe der Seitenkante 22 des Reflektors 12, die der durch den Scheitel 23a
verlaufenden Kante 12c/ gegenüberliegt Die genannte Erscheinung ist mit dafür verantwortlich, daß ein Teil
der vom Hornstrahler 19a kommenden vertikal polarisierten Energie nicht vom Reflektor 12 reflektiert
wird, sondern mit kreuzpolarisiertem (d.h. in diesem Fall horizontal polarisiertem) Feld durch den Reflektor
12 hindurchdringt.
Die Entstehung dieses Phänomens sei anhand der Fig.6 näher erläutert Diese Figur zeigt vergrößert
einen Teil der vertikalen Elemente 27 in der Nähe der Kante 22 des Reflektors IZ Daneben ist ein
Vektordiagramm der auf diese Leiter treffenden vertikalpolarisierten Welle 27a mit den zugehörigen
Vektorkomponenten 276 und 27c dargestellt Die Fehlausrichtung des Wellenvektors 27a gegenüber den
Leitern 27 ist stark übertrieben gezeigt Wenn eine Fehlausrichtung zwischen den Leitern 27 und der
Polarisationsrichtung 27a der einfallenden Welle vorhanden ist, gibt es also neben der vertikalen
Vektorkomponente 27c noch eine horizontale Vektorkomponente 276. Diese Fehlausrichtung beruht zum
Teil auf einer Polarisationsänderung der einfallenden Welle, wenn die Ausbreitungsrichtung der Welle einen
größeren Winkel mit der Brennachse (Achse zwischen Scheitel und Brennpunkt) macht Dieser Effekt wird mit
wachsendem Winkel größer.
Die vom Hornstrahler 19a auf den Reflektor 12 treffende vertikal polarisierte Welle wird also an diesem
Reflektor nicht restlos reflektiert, sondern ein Teil der Wellenenergie tritt als kreuzpolarisierte (im vorliegenden
Fall horizontal polarisierte) Welle durch diesen Reflektor hindurch. Im Überlappungsbereich 18(F i g. 1)
der beiden Reflektoren 12 und 13 trifft die kreuzpolarisierte
Welle auf den dahinterliegenden Reflektor 13 und wird wegen ihrer horizontalen Polarisation von diesem
reflektiert Dies ist in F i g. 5 mit der gestrichelten Linie
26Λ gezeigt
Die Reflektoren 12 und 13 sind nun so angeordnet daß sich ihr Überlappungsbereich auf scheitelnahe Teile
erstreckt Dadurch ist die vorstehend beschriebene Fehlausrichtung zwischen den Reflektorleitern und der
Polarisationsrichtung der einfallenden Welle im Überlappungsbereich minimal, so daß nur geringe kreuzpolarisierte
Komponenten auftreten. Um zu verhindern, daß diese kreuzpolarisierten Komponenten, falls vorhanden,
vom Reflektor 13 in die Hauptstrahlrichtung 28 reflektiert werden, ist der Abstand D zwischen den
Brennpunkten f\ und f2 der beiden Reflektorer 12 und 13
(vgl. F i g. 5) so groß gewählt daß die kreuzf «..larisierte
Welle 26Λ vom Reflektor 13 merkli<h aus der Hauptstrahlrichtung 28 abgelenkt wird. Dits ist mit dem
Strahl »26Λ gestreut« in F i g. 5 veranschaulicht
Die F i g. 7 zeigt eine vergrößerte Darstellung eines Teils einiger der parallelen horizontalen Leiter 31 des
Reflektors 13 und daneben das Vektordiagramm der vom Hornstrahler i9b kommenden horizontal polarisierten
Welle in dei Nähe der Reflektorkante 22a. Auch hier ergibt sich eine gewisse Fehlausrichtung zwischen
den Leitern 31 und der Polarisationsrichtung 31a der Welle. Diese Fehlausrichtung, die in F i g. 7 übertrieben
dargestellt ist, führt dazu, daß neben der horizontal polarisierten Komponente 31c zusätzlich eine vertikal
polarisierte Komponente 31i> vorhanden ist. Diese
Fehlausrichtung ist umso stärker, je größer der Winkel zwischen der Ausbreitungsrichtung der einfallenden
Welle und der Brennachse des Reflektors 13 ist. Infolge der Fehlausrichtung entsteht am Reflektor 13 neben der
richtig polarisierten Reflektionskomponente (36Λ in
F i g. 5) auch eine kreuzpolarisierte (d. h. vertikal polarisierte) Komponente 36 κ Diese kreuzpolarisierte
Komponente 36 ν wird wegen ihrer vertikalen Polarisation vom Reflektor 12 reflektiert und gelangt somit
nicht in die Hauptstrahlrichtung 28.
Wenn die Brennpunkte f\ und h so weit auseinander
liegen, daß die parallelen Brennachsen der Reflektoren 12 und 13 um etwa 25 cm auseinanderliegen, dann wird
bei der vorstehend beschriebenen Antennenanordnung die unerwünschte, kreuzpolarisierte Welle um 20° aus
der Hauptstrahlrichtung 28 abgelenkt. Wenn sich eine solche Antennenanordnung auf einer Satelliten-Umlaufbahn
befindet, ist die Ablenkung von 20° ausreichend, um die abgelenkte Welle nicht auf die Erde treffen zu
lassen.
Anhand der Fig.8 sei der Fall erläutert, daß horizontal polarisierte Wellen vom Hornstrahler 19c,
der im Brennpunkt h des Reflektors 15 liegt, auf den
Reflektor 15 gerichtet werden. Diese, mit den gestrichelten Linien 46 in Fig.8 gezeigten Wellen
werden vom Reflektor 15 als ebene Wellen in eine Richtung reflektiert, die mit der Richtung 28 der von den
Reflektoren 12 und 13 abgestrahlten Wellen zusammenfallen kann. Die vom Hornstrahler 19</im Brennpunkt ft,
des Reflektors 17 ausgehenden vertikal polarisierten Wellen werden vom Reflektor 17 aufgefangen und als
ebene Wellen ebenfalls in die Richtung 28 reflektiert. Da die Scheitel der Reflektoren 15 und 17 ebenfalls jeweils
auf der Kante des betreffenden Reflektors liegen, tritt
ίο wie im Falle der Reflektoren 12 und 13 nur eine geringe
Abschattung empfangener oder ausgesandter Wellen durch die Hornstrahler 19cund 19c/auf.
Derjenige Teil der vom Hornstrahler 19b kommenden vertikal polarisierten Wellen 56, der auf den
Überlappungsbereich 20 (Fig. 1) der beiden Reflektoren
15 und 17 trifft, wird vom Reflektor i5 zum Reflektor 17 durchgelassen, von wo er in die
Hauptstrahlrichtung 28 reflektiert wird. Kreuzpolarisierte Wellen hingegen, die als vertikal polarisierte
Komponenten 46 ν der vom Hornstrahler Bekommenden
horizontal polarisierten Welle 46 durch den Reflektor 15 treten, werden am Reflektor 17 wegen des
Abstandes D zwischen den Brennpunkten /4 und f3 nicht
in die Hauptstrahlrichtung 28 reflektiert sondern aus dieser Richtung weggelenkt, wie es die Komponente
»46ν gestreut« in Fig.8 zeigt. Ebenso werden
diejenigen kreuzpolarisierten Wellen, die als horizontal polarisierte Komponenten 56Λ der vom Hornstrahler
19c/kommenden Wellen 56 auftreten, vom Reflektor 15 aus der Hauptstrahlrichtung 28 weggelenkt.
Die Reziprozitätstheorie von Antennen ist auf den Betrieb der hier beschriebenen Antennenanordnung
anwendbar. Daher laufen alle Vorgänge, die vorstehend im Zusammenhang mit dem Sendebetrieb beschrieben
wurden, in umgekehrter Richtung bei dem Empfangsbetrieb ab.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Reflektorantennen-Anordnung für zwei senkrecht zueinander polarisierte Bündel elektromagnetischer Wellen, mit zwei jeweils durch einen
Ausschnitt eines Paraboloids gebildeten Reflektoren, deren jeder ein Gitter aus parallelen reflektierenden Leitern aufweist und in seinem Brennpunkt
einen eigenen Primärstrahler für parallel zu den Leitern des jeweiligen Gitters polarisierte und von
diesen zu reflektierende Wellen hat, wobei die beiden Reflektoren hintereinander liegen, sich in
einem Bereich überlappen und gemeinsam mit ihren jeweiligen Primärstrahlern derart orientiert sind,
daß ihre Brennachsen im Abstand parallel zueinander verlaufen und die parallelen Leiter des einen
Reflektors orthogonal zu denjenigen des anderen Reflektors laufen, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheitel (z. B. 23, 25) der Paraboloidausschnitte (15, 17) jeweils auf einer Kante des
betreffenden Ausschnitts liegen und daß, gesehen in einer Projektion in Richtung der Brennachsen, diese
Kanten fluchten und der Überlappungsbereich sich auf scheitelnahe Teile erstreckt, derart, daß in
diesem Bereich nur geringe kreuzpolarisierte Komponenten auftreten.
2. Reflektorantennen-Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß einer der
Reflektoren (12 oder 15) den anderen Reflektor (13 oder 17) im wesentlichen zur Hälfte überlappt.
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