DE2500656C2 - - Google Patents

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    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K31/00Medicinal preparations containing organic active ingredients
    • A61K31/33Heterocyclic compounds
    • A61K31/335Heterocyclic compounds having oxygen as the only ring hetero atom, e.g. fungichromin
    • A61K31/35Heterocyclic compounds having oxygen as the only ring hetero atom, e.g. fungichromin having six-membered rings with one oxygen as the only ring hetero atom

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Description

In der US-Patentschrift Nr. 36 86 412 wird eine große Anzahl Bis-chromyl-Verbindungen und ihre Anwendung bei der Behandlung von Asthma beschrieben. Diese Verbindungen sollen vorzugsweise durch Inhalieren verabreicht werden.
Sie sind im allgemeinen große und hoch polare Moleküle, und man erwartet daher nicht, daß sie in genügendem Ausmaß vom Darm absorbiert werden, um therapeutische Mengen der Verbindungen in das Subepithelgewebe zu bringen.
Es ist nun überraschenderweise gefunden worden, daß eine bestimmte Bis-chromyl-Verbindung für die Behandlung krankhafter Zustände des Magen-Darm-Trakts, wertvoll ist.
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von 1,3-Bis(2- carboxychromon-5-yloxy)-2-hydroxypropan und dessen pharmazeutisch brauchbare Salze als Wirkstoff zur Bekämpfung von Störungen des Magen-Darm-Trakts.
Zu geeigneten pharmazeutisch brauchbaren Salzen zählen beispielsweise Ammoniumsalze, Alkalimetallsalze (z. B. Natrium, Di-Natrium, Kalium; Di-Kalium und Lithium), Erdalkalisalze (z. B. Magnesium und Kalzium) und Salze mit organischen Aminen (z. B. Mono-, Di- oder Tri-C1-6-alkylamine, Piperidin, Di-Piperidin und Tri-C1-6-alkanolaminsalze).
Wo die Störung auf den Rectum einwirkt, kann die Verabreichung durch ein Suppositorium, einen Einlauf oder andere herkömmliche Verabreichungsarten erfolgen. Wenn die Störung einen anderen Teil des Gastrointestinaltraktes erfaßt, dann kann die Verabereichung oral erfolgen.
Zur Herstellung geeigneter Zusammensetzungen wird das Heilmittel mit anorganischen oder organischen pharmazeutisch brauchbaren Adjuvanten oder Arzneimittelträgern verarbeitet. Beispiele für solche Träger sind:
Für Tabletten und Drag´es: Bindemittel, wie z. B. Zellulosematerialien, beispielsweise mikrokristalline Zellulose und Methylzellulose, Zerkleinerungsmittel, z. B. Stärke, beispielsweise Maisstärke; Stabilisierungsmittel, z. B. gegen Hydrolyse der aktiven Bestandteile; Geschmackszusätze, z. B. Zuckerarten, beispielsweise Laktose; Füllmittel; Stearate und anorganische Verdünnungsmittel, z. B. Talkum.
Für Sirup, Suspensionen oder Dispersionen: Ein flüssiger Träger, in dem die aktiven Bestandteile gelöst oder suspendiert werden können, wie z. B. Wasser und Suspendierungsmittel, beispielsweise Zellulosederivate, Pflanzengummis.
Für Hart- oder Weichkapseln: Verdünnungsmittel, z. B. Laktose; Gleitmittel, z. B. Stearate; anorganische Substanzen, z. B. Siliziumoxyd oder Talkum; Stabilisierungsmittel und Dispergierungsmittel.
Für Suppositorien: Natürliche oder gehärtete Öle, Wachse und dergl. Eine große Anzahl an Handelsgrundmaterialien ist erhältlich und zur Verwendung in Suppositorien geeignet. Zu diesen zählen "Witepsol"-Grundmasse, die aus hydrierten Triglyceriden der Laurinsäure mit zugefügten Monoglyzeriden bestehen, und "Massupol"-Grundmasse, die aus Glyzerylestern der Laurinsäure mit einer sehr kleinen Menge an Glyzerylmonostearat besteht.
Für Einläufe: Wasser, Natriumchlorid, Puffermittel und dergl.
Die Zusammensetzung kann auch weitere Träger umfassen, beispielsweise kann eine Zusammensetzung, die in Tabletten verarbeitet wird, Schmier- und Gleitmittel, z. B. Magnesiumstearat, zur Mithilfe bei Formen der Tabletten, oder Netzmittel, wie z. B. Dioctylnatriumsulfosuccinat, zur Unterstützung der Granulierung enthalten. Das Präparat kann auch gegebenenfalls eine pharmazeutisch brauchbare Farbe oder einen Farbstoff enthalten, und wenn es gewünscht wird, unter Anwendung üblicher Verfahren zur Beschichtung mit einem Überzug aus z. B. Zucker beschichtet werden.
Die Zusammensetzung kann gegebenenfalls als Depotpräparat bereitet werden, z. B. durch Beschichten der Arzneimittelteilchen selbst oder der daraus beispielsweise mit Saccharose in einer Größe bis zu etwa 2 mm im Durchmesser hergestellten Körnchen mit einer Schicht aus z. B. Bienenwachs, Karnaubawachs, Stearin- oder Palmitinsäure, Cetylalkohol oder ähnlichen Substanzen, von welcher man erwarten kann, daß sie langsam gelöst oder zersetzt wird oder als semi-permeable Membrane wirkt, durch die das Arzneimittel diffundieren kann, wenn das Präparat eingenommen wird. Das Präparat kann unbeschichtete Arzneimittelteilchen- oder körnchen in Beimischung mit Teilchen oder Körnchen mit einer oder mehreren Schichten aus dem Überzugsstoff enthalten und kann in Form einer Kapsel, die die Teilchen oder Körnchen enthalten, oder auch einer Tablette vorliegen, für die andere Hilfsmittel, wie z. B. Gleit- oder Schmiermittel, erforderlich sein können. Das Arzneimittel kann als ein entsprechend ("enteric") beschichtetes Präparat verabreicht werden, um es in den entsprechenden Teil des Gastrointestinaltraktes zur Wirkung kommen zu lassen. Dies kann erzielt werden, indem die Tablette mit einem kontinuierlichen Überzug aus einem Material, das gegenüber Magensekrete beständig und undurchlässig, aber für Intestinalsekretionen unbeständig ist, beschichtet wird. Zu typischen Überzugsmaterialien gehören Schellack und dessen Derivate und Zelluloseacetatphthalat.
Das Arzneimittel kann gegebenenfalls in einer speziellen Form, z. B. mit einem mittleren Durchmesser der Teilchen von weniger als etwa 10 Mikron, verwendet werden.
Das Arzneimittel kann auch zu einer wäßrigen [z. B. Wasser : Chloroform (400 : 1)] Lösung, die etwa 0,001 bis 10,0 Gewichtsprozent des Arzneimittels umfaßt, verarbeitet werden. Die freien Säuren der Formel I werden zweckmäßig als wäßrige Suspension, die etwa 0,1 bis 10%, z. B. etwa 2 Gew.-% an Arzneimittel enthalten, verabreicht.
Die jeweilige Dosierung ändert sich natürlich mit der Art der Verabreichung, der zu behandelnden Störung, ihrer Stärke und Lage. Es ist jedoch gefunden worden, daß im allgemeinen eine Dosis von etwa 20 bis 2000, zweckmäßig 25 bis 1000, vorzugsweise 100 bis 750 und insbesondere 200 bis 500 mg, des ein- bis viermal täglich verabreichten Arzneimittels zufriedenstellend ist. Die Verabreichung findet vorzugsweise 30 Minuten vor der Mahlzeit des Patienten statt.
Störungen, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren behandelt werden können, umfassen die Chrohn'sche Krankheit (eine Störung des Dünndarms und manchmal auch des Dickdarms), atrophische Gastritis (eine Störung des Magens), Ulcus erzeugender Kolitis (eine Störung des Dickdarms und manchmal auch des Dünndarms), Proktitis, einschließlich chronische (d. h. Ulcus erzeugend) und nicht spezifische Proktitis (Störungen des Mastdarms und unteren Dickdarms)), Coeliakbeschwerden (Störung des Dünndarms), regionale Ileitis (eine regionale Entzündung des Krummdarmanschlusses), peptische Geschwüre (eine Störung des Magens und Zwölffingerdarms, gastro-intestinale Allergie (z. B. Milch-, insbesondere Kuhmilch-, Gluten- und andere Nahrungsmittelallergie) und reizbares Darmsyndrom. Als weitere Störung kann gastrointestinale Blutung angegeben werden, die durch die Verabreichung eines Mittels gegen Entzündungen, wie z. B. Indomethacin oder Aspirin, induziert wird.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung, ohne diese zu beschränken.
Beispiel 1
Vier Kindern, die Milchprotein nicht vertrugen, wurde eine Lösung des Di-Natriumsalzes von 1,3-Bis(2-carboxychromon-5- yloxy)-2-hydroxypropan (5 ml, 50 mg des Di-Natriumsalzes) auf oralem Weg alle 6 Stunden während sie wach waren, 7 Tage lang eingegeben.
Alle vier Kinder vertrugen Milchprotein vom zweiten bis zum siebten Tag der Behandlung.
Beispiel 2 Suppositorien
a) Natriumcromoglycat BP*)10 g Theobromaöl BPauf 100 g b) Natriumcromoglycat BP10 g Grundmasseauf 100 g *) Britisches Arzneibuch
Herstellungsverfahren
Die Grundmasse wird über einem Wasserbad geschmolzen. Das Natriumcromoglycat wird abgewogen und auf eine erwärmte Platte gegeben. Die Hälfte der geschmolzenen Masse wird dann hinzugefügt und schnell zu einer glatten Creme verarbeitet. Der Rest der Masse wird eingerührt, um eine homogene Mischung zu erhalten. Die Mischung wird unter Rühren abkühlen gelassen, bis sie gerade gießbar ist, und dann in geeignete geschmierte Formen für Suppositorien gegossen. Diese werden abkühlen gelassen und mit einem scharfen Messer abgestrichen.
c) Natriumcromoglycat BP10 g Gelatine BP15 g Glycerin BP50 g Gereinigtes Wasserauf 100 g
Das Glycerin wird bis zum Sieden erhitzt und das Natriumcromoglycat in dem Glycerin mit Hilfe von etwa gereinigtem Wasser gelöst. Die Gelatine wird dann in dem Mindestmaß an heißem Wasser unter Rühren gelöst. Die beiden heißen Lösungen werden gemischt, heißes Wasser auf 100 g hinzugefügt und unter Rühren abkühlen gelassen. Wenn die Mischung gerade gießbar ist, wird sie in geschmierte Formen gegossen. Diese werden abkühlen gelassen und mit einem scharfen Messer abgestrichen.
d) Natriumcromoglycat10% Polyäthylenglykol 40015% Polyäthylenglykol 150030% Polyäthylenglykol 600030% Gereinigtes Wasserauf 100%
Das Polyäthylenglykol 400 wird auf 90°C erhitzt, das Natriumcromoglycat hinzugefügt und mit Hilfe der Mindestmenge an heißem Wasser gelöst. Das Polyäthylenglykol 6000 wird mit dem Polyäthylenglykol 1500 zusammen verschmolzen, und die beiden heißen Mischungen werden gemischt. Die Mischung wird unter Rühren abkühlen gelassen, bis sie gerade gießbar ist, und dann in geschmierte Formen gegossen. Diese werden abkühlen gelassen und mit einem scharfen Messer abgestrichen.
Beispiel 3 Einlauf
Natriumcromoglycat BP0,50 g Natriumchlorid BP0,44 g Natriumphosphat BP1,91 g Natriumhydrogenphosphat BP0,21 g Gereinigtes Wasserauf 100 ml
Methylzellulose oder andere Mittel können hinzugefügt werden, um die Retention der Lösung im Darm zu unterstützen.
Nachfolgend werden Ergebnisse klinischer Versuche beschrieben:
1. Patienten mit Colitis ulcerosa (Proctitis) wurden ausgewählt, nachdem sie für eine Dauer von mindestens drei Monaten auf die Standardbehandlung mit Corticosteroiden bzw. Sulphasalazin nicht angesprochen hatten. Mitumfaßt wurden auch die Patienten, bei welchen die notwendigen hohen Dosen an Corticosteroiden aufgrund begleitender Erkrankungen, wie Osteoporose, deutlicher Hypercorticismus oder, im Fall von Sulphasalazin, allergischer Reaktionen oder einer Unverträglichkeit gegenüber diesem Arzneimittel nicht gegeben werden konnten. Es war nicht zu vertreten, diese Patienten, die offensichtlich einer aktiven Behandlung bedurften, in Versuche unter Verwendung von Placebos einzubeziehen. Statt dessen wurde die über die vorhergehenden drei Monate genommene Medikation in derselben Dosis fortgesetzt, und Dinatriumcromoglycat wurde zusätzlich gegeben. Während des ersten Monats wurden 100 mg gelöstes Pulver 4mal täglich verabreicht. Die Dosis erhöhte sich während des zweiten Monats auf 200 mg 4mal täglich und im dritten Monat auf 300 mg 4mal täglich.
Sieben der Patienten (44%) erfuhren eine deutliche sumptomatische und sigmoidoskopische Remission. Zwei von diesen zeigten auch eine vollständige histologische Remission; und eine deutliche histologische Besserung wurde bei weiteren zwei Patienten gefunden. Bei den übrigen drei Patienten verschwanden alle Symptome, und die Mucosa erschien bei Sigmoidoskopie im ganzen normal.
Bei drei Patienten war das Maß der Besserung nicht zu bestimmen, weil die Anfangssymptome usw. gering waren, wodurch die anschließenden Veränderungen nicht genügend deutlich waren. Das Ansprechen dieser Patienten wurde als gleichbleibend bezeichnet. Bei den restlichen sechs Patienten zeigten die Symptome usw. keine feststellbare Besserung.
2. M. V., weiblich, 11 Jahre 11 Monate alt. Mit 9 Jahren wurde ulzerative Rectocolitis diagnostiziert.
Behandlung: nach ausbleibendem Erfolg bei einfacher rektaler Behandlung mit Prednisolon und Salazopyrin wurde diese durch orale Therapie mit einer Polycorticoidarzneimittelkombination und 3 g/Tag Salazopyrin ergänzt. Diese Behandlung wurde zwei Jahre aufrechterhalten. Während dieser Zeit traten acht Rückfälle auf, einige ziemlich schwerer Art, wodurch sich eine Anaemie entwickelte, die Bluttransfusionen erforderte. Vier Monate nach Beginn der Behandlung zeigte sich bei dem Kind ein Kropf und Hypothyroidismus. Im späteren Stadium zeigte sich faecale Inkontinenz.
Nach sechs Monaten wurde diese Behandlung mit 800 mg/Tag Natriumcromoglycat ergänzt, und die Steroidtherapie wurde allmählich abgesetzt. Nach einem Monat Behandlung auf rektalem Wege (wie bereits erwähnt) ergaben orales Salazopyrin und Natriumcromoglycat eine deutliche Besserung des klinischen Bildes.
Wenn das Natriumcromoglycat abgesetzt wurde, zeigte sich ein Wiederauftreten der Symptome, was die erneute Aufnahme der Steroidbehandlung notwendig machte. Als das Natriumcromoglycat erneut verabreicht wurde (750 mg/Tag) besserte sich der klinische Zustand erneut.
3. B. G., weiblich, 11 Jahre und 6 Monate alt. Im Alter von 10½ Jahren begann das Mädchen über abdominale Schmerzen zu klagen. Sie wurde wegen Verdacht auf subakute Appendicitis operiert.
Die histologische Untersuchung erbrachte die Diagnose von Morbus Crohn. Die Symptome gingen nach achtmonatiger Behandlung Mit Corticosteroiden zurück; die abdominalen Schmerzen traten erneut auf, wenn die Behandlung abgebrochen wurde.
Die Behandlung mit Natriumcromoglycat (750 mg/Tag) wurde eingeleitet, und die Schmerzsymptome gingen während der folgenden acht Tage allmählich zurück. Das Kind erhielt anschließend die Natriumcromoglycatbehandlung für vier Monate, ohne über irgendwelche Symptome zu klagen.
4. Natriumcromoglycat wurde elf Patienten im Alter von 27 bis 70 Jahren gegeben, von welchen zehn an Colitis ulcerosa und eine an Morbus Crohn litten. Es handelte sich um Patienten, bei welchen die Behandlung mit Salazopyrin und Corticosteroiden keine zufriedenstellenden Ergebnisse gezeigt hatte.
Das Arzneimittel wurde in Form von Klistieren 1mal täglich an 10 bis 14 aufeinanderfolgenden Tagen gegeben. Jeder Einlauf enthielt 40 mg Arzneimittel, in 100 mg Rapsöl suspendiert. Die an Morbus Crohn leidende Patientin erhielt das Arzneimittel nur oral in 30 bis 40 mg Dosen pro 24 Stunden. Während der Behandlung wurden keine anderen Arzneimittel verabreicht. Nach 10 bis 14 Tagen wurden die Patienten untersucht.
Die Behandlung erzielte ein sehr gutes Ergebnis bei drei Patienten, ein gutes Ergebnis bei vier Patienten, ein mäßiges Ergebnis bei einem Patienten und keine Veränderung bei zwei Patienten.
Das Behandlungsergebnis bei der Patientin mit Morbus Crohn ist im folgenden angegeben:
Die Symptome der Patientin waren vor der Behandlung konstant mit häufig sich verstärkendem Schmerz oberhalb der rechten Darmbeinschaufel, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust. Oberhalb der rechten Darmbeinschaufel fand sich eine schmerzhafte zylindrische Geschwulst ("mass") einer Größe 10×4 cm. Nach Encortonbehandlung besserte sich die Gesundheit der Patientin, ihr Appetit kehrte zurück, der Stuhl wurde normal. Die Geschwulst wurde kleiner und weniger schmerzhaft. Im fünften Monat der Encortonbehandlung verschlimmerte sich die Erkrankung erheblich, die Patientin begann wiederum einen konstanten Schmerz oberhalb der rechten Darmbeinschaufel zu fühlen, sie litt an Diarrhoe, und die in der Abdominalhöhle tastbare Geschwulst vergrößerte sich. Es wurde entschieden, die Encortonbehandlung abzubrechen, und Natriumcromoglycat wurde oral in der Dosis von 30 mg pro 24 Stunden verabreicht. Nach nur wenigen Tagen besserte sich die Gesundheit der Patientin sichtlich. Der Schmerz verschwand, die Geschwulst oberhalb der rechten Darmbeinschaufel wurde kleiner. Nach 2monatiger Behandlung mit Natriumcromoglycat war der Zustand der Patientin sehr gut. Sie hatte zugenommen und klagte über keinerlei Schmerzen im Verdauungskanal. Nach 4monatiger Behandlung war die Geschwulst oberhalb der rechten Darmbeinschaufel verschwunden, noch zeigte sich irgendein Schmerz in dieser Region. Bis zu 11 Monate nach Beginn der Behandlung wurde eine vollständige klinische Remission bei einer Dosis von 20 bis 40 mg Natriumcromoglycat pro 24 Stunden gefunden.
5. Natriumcromoglycat wurde oral an fünfzehn Patienten mit Glutenallergie in einer Dosis von 1 g/Tag in unterteilten Dosen 10 Minuten vor der Nahrungsaufnahme verabreicht. Die Patienten wurden angewiesen, die Kapseln in ein halbes Glas warmes Wasser zu entleeren und den Inhalt einzunehmen.
Alle Patienten wurden mit Dapson relativ zufriedenstellend behandelt.
Obgleich das Ansprechen auf Natriumcromoglycat nicht sofort erfolgte und etwa einen Monat bis zur merklichen Besserung bedurfte, konnten vier der fünfzehn Patienten Dapson vollständig absetzen und glutenhaltige Nahrung ohne nachteilige Manifestationen essen. Alle vier Patienten sind nun 9 Monate ohne Dapson ohne einen Rückfall, sie verlassen sich vollkommen auf das Natriumcromoglycat, und alle sagen, sie hätten sich nie wohler gefühlt.
Zwei der fünfzehn Patienten erfuhren keinerlei Besserung durch das Natriumcromoglycat, die restlichen elf konnten alle ihre Dapsondosis zumindest verringern.
6. Ein Mädchen mit Milchallergie hatte wiederkehrende Abdominalschmerzen und dünne Stühle. Der Versuch, Milch aus ihrer Diät zu eliminieren, war ohne Erfolg, da sie im Haus der Nachbarn Zugang zu Milchprodukten hatte. Abdominalschmerz und Diarrhoe waren ihre deutlichsten Symptome, deren Schwere von der Aufnahme von Milchprodukten abhing. Die Behandlung mit 4mal täglich 100 mg Natriumcromoglycat wurde im Alter von 4½ Jahren begonnen. Nach einem Jahr zeigte sich eine deutliche Besserung des gesamten Gesundheitszustandes. Ihre Diät in dieser Zeit umfaßte milchhaltige Produkte - Butter, Brot, Kaffee, Kuchen, Milchschokolade -, und diese wurden ohne Gegenreaktion gut toleriert. Ihr Gewicht hatte sich beträchtlich erhöht.
Nach einem Jahr wurde beschlossen, ihre Abhängigkeit von der Behandlung zu testen. Daher erfolgte eine alternierende Behandlung mit Natriumcromoglycatkapseln und Placebokapseln. Während der Placebobehandlung traten ihre gastrointestinalen Symptome erneut auf, und sie wurde ein unpäßliches, irritierbares Kind. Während der Behandlung mit Natriumcromoglycat ging es ihr gut.
7. Insgesamt vierundzwanzig neue Patienten wurden untersucht, nachdem die Diagnose einer varioliformen Gastritis gestellt worden war. Die ersten achtzehn Patienten wurden willkürlich einer von drei Gruppen zugeteilt: Natriumcromoglycat 200 oder 400 mg täglich oder Placebo. Alle drei Behandlungen erfolgten durch Einnahme vor den Mahlzeiten und vor dem Zubettgehen für 28 Tage, wobei der Inhalt der Behandlung sowohl dem Patienten als auch dem Arzt unbekannt war. Jeder Gruppe wurden sechs Patienten zugeteilt. Es gab keinen Unterschied zwischen den Gruppen bezüglich Alter, Geschlecht, Dauer der Vorgeschichte oder Inzidenz anderer Erkrankungen.
Weitere sechs Patienten wurden 28 Tage lang mit 1 g Cimetidin täglich behandelt, wobei nicht versucht wurde, diesen Teil des Versuchs geheim zu halten:
Klinische und endoskopische Untersuchung einschließlich Biopsien erfolgten unmittelbar vor und nach der Behandlungsdauer, und die Patienten und der Endoskopist wurden aufgefordert, das Ergebnis zu bewerten.
Diese Bewertung der Wirksamkeit der Behandlung war wie folgt:
8. Es wurde die Wirkung von oralem Natriumcromoglycat, Ketotifen, Nifedipin, Indomethacin und Prednisolon an einer sorgfältig ausgewählten Gruppe von zwanzig gegen Fisch überempfindlichen Patienten ausgewertet. Die Aufnahme von Fisch provozierte wiederholt und ständig Gegenreaktionen und zwar innerhalb einer Stunde. Beim Hautstechtest hatten alle Patienten eine Reaktion über 5 mm gegen Fischantigen. Die meisten Patienten zeigten auch eine Bluteosinophilie und erhöhte Serum-IgE-Werte. Die Verabreichung eines Placebos und der verschiedenen Arzneimittel erfolgte unter Doppelblindbedingungen in randomisierter Weise an verschiedenen Tagen. Die Patienten wurden unterrichtet, daß das Arzneimittel helfen oder nicht helfen könnte. Natriumcromoglycat blockierte die Gegenreaktionen bei sechzehn Patienten entweder vollständig oder deutlich, und Nifedipin schien vierzehn Patienten zu schützen. Placebo, Ketotifen, Prednisolon und Indomethacin zeigten keinerlei Wirkung.
9. Während eines unkontrollierten Doppelblind-überkreuzversuches der Verwendung von Natriumcromoglycat bei der Behandlung von milder Colitis ulcerosa wurden in dreimonatigen Abständen Rektalbiopsien durchgeführt und quantitative histologische und Immunofluoreszenzuntersuchungen vorgenommen. Im Gegensatz zu einer Kombination aus Placebo und Salazopyrin ergab die Therapie mit Natriumcromoglycat und Salazopyrin eine Verminderung des Gehaltes entzündeter Zellen der Lamina propria des Rectums sowie, in einigen Fällen, die Behebung des Gewebeschadens und der Ulceration. Alle Komponenten des entzündlichen Mucosainfiltrates mit Ausnahme der Mastzellen und IgG Immunocyten nahmen während der Natriumcromoglycattherapie an Zahl ab; es gab ein deutliches Absinken der absoluten Anzahl von Eosinophilen, ihre Abnahme war jedoch nicht unproportional gegenüber derjenigen, die bei anderen Zelltypen festgestellt wurde. Die Natriumcromoglycattherapie ergab eine Verringerung der Anzahl von IgA-, IgM- und IgE-haltigen Zellen, aber nur die Abnahme der IgF Immunocyten zeigte ein deutliches Ausmaß.

Claims (3)

1. Verwendung von 1,3-Bis(2-carboxychromon-5-yloxy)-2-hydroxypropan und dessen pharmazeutisch brauchbare Salze als Wirkstoff zur Bekämpfung von Störungen des Magen-Darm-Trakts.
2. Verwendung des Wirkstoffs nach Anspruch 1, zur Bekämpfung von der Chrohn'schen Krankheit, atrophischen Gastritis, Ulcus erzeugender Kolitis, Proktitis, Coeliakbeschwerden, regionale Ileitis, peptitischen Geschwüren, gastro-intestinaler Allergie, reizbarer Darmsyndrome und gastrointestinaler Blutungen.
3. Verwendung des Wirkstoffs nach Anspruch 1-2, in einer Dosierungseinheit von 200-500 mg.
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