DE246353C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 246353 KLASSE 46 b. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 30. März 1910 ab.

Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine durch Kurbelzapfen, Exzenter o. dgl. betätigte geräuschlose Steuerung mit hin und her gehenden Schiebern, bei welcher beliebig viele Arbeitszylinder durch höchstens zwei Schieber gesteuert werden. Der Vorteil, welcher durch eine solche Verminderung der Steuerorgane erreicht wird, besteht in einer wesentlichen Vereinfachung und Verbilligung

ίο des Baues von Mehrzylindermaschinen und fällt um so mehr ins Gewicht, je größer die Anzahl der Arbeitszylinder ist.

Die Verminderung der Steuerorgane kann eintreten, wenn die Kurbelzapfen gleichgerichtet oder um i8o° gegeneinander versetzt sind. Bei Viertaktmaschinen genügt alsdann zur Steuerung sämtlicher Arbeitszylinder die An-

	I. Zylinder	2. Zylinder	3. Zylinder	4. Zylinder
ι. Hub. 2. Hub 4. Hub........	Verbrennung Auspuff Ansaugen Kompression	Kompression Verbrennung Auspuff Ansaugen	Auspuff Ansaugen Kompression Verbrennung	Ansaugen Kompression Verbrennung Auspuff

Der erste Schieber steuert in der einen Totlage den Auspuffhub von Zylinder 1 und Ansaughub von Zylinder 3, in der anderen Totlage den Ansaughub von Zylinder 2 und Auspuffhub von Zylinder 4. Der zweite Schieber steuert in der einen Totlage den Ansaughub von Zylinder 1 und Auspuffhub von Zylinder 2, Wendung von zwei Schiebern, welche neben oder über den Verbrennungsräumen angeordnet werden. Bei Zweitaktmaschinen ist ein einziger Schieber ausreichend. Die Schieber öffnen und schließen die Ansaug- und Auspufföffnungen der Arbeitszylinder vor und hinter ihren äußeren und inneren Totpunktlagen.

Bei den im Automobilbau gebräuchlichen Vierzylinder-Viertaktmaschinen trifft beispielsweise die Bedingung zu, daß die Kurbelzapfen um ο oder 180 ° gegeneinander versetzt sind. Somit ist es möglich, sämtliche vier Arbeitszylinder mit nur zwei Schiebern zu steuern. Es ergibt sich für alle vier Zylinder folgendes Arbeitsschema:

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in der anderen Totlage den Auspuffhub von Zylinder 3 und Ansaughub von Zylinder 4.

Mit Hilfe des obigen Schemas kann weiter gefunden werden, daß Maschinen mit beliebig vielen Arbeitszylindern durch nur zwei Schieber gesteuert werden können, vorausgesetzt, daß bei denselben die Bedingung der gleichen

ß. Auflage, ausgegeben am 22. Juni

Und entgegengesetzten Richtung der Kurbelzapfen erfüllt ist. Analoge Zweitaktmaschinen benötigen für die Steuerung nur einen einzigen Schieber.

Ferner ist es möglich, an Stelle einer einzi^· gen Reihe von beliebig vielen Arbeitszylindern auch zwei in V-Form angeordnete Zylinderreihen, welche im Viertakt arbeiten, mit nur zwei Schiebern zu steuern. Es sind für diesen

ίο Fall zwei Bedingungen zu erfüllen: nämlich daß die Kurbelzapfen einer jeden Reihe gleich oder entgegengesetzt gerichtet sind, und daß die der einen Zylinderreihe angehörenden Kurbelzapfen gegen die der anderen Zylinderreihe angehörenden Kurbelzapfen miteinander einen Winkel bilden, welcher entweder gleich ist dem Winkel der beiden Zylinderreihen oder gleich ist dessen Ergänzungswinkel auf i8o°

ao Die Zeichnung veranschaulicht den Gegenstand der Erfindung in der beispielsweisen Ausführungsform einer Schieberanordnung für eine im Viertakt arbeitende Vierzyliiidermaschine.

Es bezeichnen a, b, c und d die vier Arbeitszylinder, welche durch zwei über den Verbrennungsräumen liegende Flachschieber β und f gesteuert werden. Den Antrieb für ihre Bewegung erhalten die Schieber an je einem entgegengesetzten Schieberende von den Steuerwellen g und h. Letztere rotieren mit der halben Tourenzahl der Kurbelachse. Während der Ansaughübe tritt das angesaugte Luft- oder Gemisch volumen durch die Kanäle *, k, I und m und durch die entsprechenden öffnungen der Schieber in die Arbeitszylinder. Während der Auspuffhübe werden die Abgase durch die Kanäle n, o, ft und q entfernt.

Die Einstellung der Steuerung erfolgt derart, daß jeder Schiebertotlage eine bestimmte Lage der Exzenterzapfen r und s entspricht. Etwa 45⁰ vor diesen Lagen erfolgt das öffnen der Durchgangskanäle für die jeweilige Steuerperiode. In den Totlagen selbst liegen die Schieberschlitze in den entsprechenden Durchgangskanälen. Etwa 45° hinter den Totlagen beginnt das Schließen.

Claims (1)

1. PateNT-ANSPRUcn :

   Steuerung für drei- und mehrzylindrige Explosions- und Verbrennungskraftmaschinen mit nur einer Kurbelwelle und um 0 oder. 180° versetzten Kurbeln, gekennzeichnet durch eine oberhalb der Zylinder angeordnete Schiebervorrichtung aus achsial bewegbaren Flach- oder Hohlschiebern, bestehend für Viertaktmaschinen aus zwei aufeinanderliegenden Schiebern, von welchen der eine die Einsaugperioden oder je eine Einsaug- und Auspuffperiode, der andere dagegen die Auspuff perioden oder je eine Einsaug- und Auspuffperiode der Zylinder steuert, für Zweitaktmaschinen aus einem Schieber, welcher den Einlaß und Auslaß steuert.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.