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SEILSYSTEM UND SEILKLEMME ZU HUBVORRICHTUNGEN, BESONDERS ZU TREIBSCHEIBENFÖRDERANLAGEN
Der Gegenstand der Erfindung ist ein Seilsystem und eine Seilklemme zu Hubvorrichtungen,
besonders zu Treibscheibenförderanlagen, welche aus einem Hubseil und aus einem
Gegengewichtsseil zusammengestellt sind, bei ,welchen an den beiden Enden des in
den Rinnen der Hubscheibe oder Hub trommel und der Seilumlenkelemente der Hubvorrichtung
durchgeführte
Hubseile je ein Förderkorb, am Boden jedes Förderkorbes das Gegengewichtsseil aufgehängt
ist.
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Die K,eisprofile der Seilsysteme der bekannten Hubvorrichtungen,
besonders aber der im Bergbau verwendeten TlMeibscheibenförderanlagen sind aus Drahtseil
ausgestaltet. In einigen Vorrichtungen ist Flaschseil als Gegengewichtsseil verwendet.
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Infolge der Modernisierung und Wirtschaftlichkeit des Bergbaus, bzw.
infolge der immer grösseren Schachtteufe werden Schachtfördereinrichtungen von immer
grösserer Leistung gebaut, wozu auch der metallische Querschnitt de Drahtseile vorgrössert
werden soll. Die Querschnittvergrösserung kann einerseits durch die Vergrösserung
des Durchmessers, andererseits durch die Ausgestaltung von Mehrseilensystemen erreicht
werden.
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Die bei den Seilsystemen mit grösseren Querschnitt vorkommenden nachgeiligen
Eigenschaften sind wie folgt zusammengefasst: a) Bei den Drahtseilen von vergrössertem
Querschnitt soll der Querschnitt der elementaren Drähte ebenfalls vergrössert werden,
wodurch aber die mechanischen Eigenschaften des Drahtes sich bedeutend verschlechtern,
ferner die Ämbessungen der Förderanlage in geradem Verhältnis zum Seildurchmesser
nach ausserordentlich engen und strikten Vorschriften bestimmt sind, sodass die
Vergrösserung des Seildurchmessers sogar bei den aussergewöhnlich grossen Anlagen
begrenzt ist; b) Bei den Mehrsielensystemen können die Förderkörbe, infolge der
ungleichmasaigen Belastung bzw. Dehnung der einzelnen Seilstränge, nicht unmittelbar,
sondern nur mit. der Zwischenschaltung eines am Förderkorb befestigten, verwickelten
und besonders schweren Seilausgleiches auf die Hubseil gehängt werden, wodurch die
Nutzlastbarkeit der Vorrichtung vermindert ist.
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Der Betrieb der bekannten und verbreiteten Treibscheibenförderanlage
hat wiederum den bedeutenden Nachteil, dass die Auflage des Drahtseiles vom Kreisquerschnitt
in der Rinne der Scheibe, entlang des Umfanges des Seiles höchstens in drei Punkten
geschieht, sodass das Seil ungleichmassig und mit hohem Oberflachendruck beansprucht
ist, die besonders vom Standpunkt der Seillebensdauer aus schädlich ist. Darüber
hinaus "wandern ab" bzw. gleiten die Drahtseile vom Kreisquerschnitt im Betrieb,
besonders bei dem Anlassen und Abstellung, am meisten aber bei der Alarmabstellung
an de Scheibe aus, sodass einerseits die Einstellung an den einzelnen Etagen eine
standige Aufmerksamkeit bzw. Nachstellung erfordert, andererseits die Sicherheit
des Betriebs nicht ausreichend ist, weil. z.B.
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wegen der bei der Alarmabstellung auftretenden Ausgleitung der Förderkorb
nicht an der gewünschten Stelle stehen bleibt.
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Die Aufgabe der Erfindung ist die Ausarbeitung eines solchen Seilsystems
und einer zum Seilsystem gehörenden Seilklemme, mit welchen die in grosser Schachtteufe
arbeitenden Hochleistungsförderanlagen mit bedeutender Vereinfachung, Massabzug
und mit einem günstigeren Verhältnis der Nutzlast und Totlast ausgeführt werden
können Diese Aufgabe ist gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass das Hubseil des
Seilsystems ein Flaschseil ist, an dessen beiden Enden die Förderkörbe unmittelbar,
mit je einer, zweckmässigerweise aus, mit einem aus einem Stoff vom grossen Reibungsfaktor
hergestellten Überzug versehenem Keil und Gehäuse ausgestalteten selbstsperrenden
Seilklemme aufgehängt sind.
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Die Erfindung wird in folgenden aufgrund 'der Zeichnung eingehend
beschrieben. In der Zeichnung ist Abbildung 1 der Abriss einer gemäss der Erfindung
aufgebauten Treibscheibenschachtförderanlage,
Abbildung 2 die teilweise
aufgeschlossene Seitenansicht eines Ausführungsbeispieles der selbstsperrenden Seilklemme
gemäss der Erfindung, Abbildung 3 die teilweise aufgeschlossene Seitenansicht eines
anderen Ausführungsbeispieles der selbstsperrenden Seilklemme gemäss der Erfindung.
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Der Abriss einer, mit dem erfindungsmassigen Seilsystem und Seilklemme
ausgestalteten Treibecheibenschachtförderanlage ist in Abbildung 1 dargestellt.
Das Hubseil 3 des Seilsystems ist durch die Treibscheibe 1 und Ablenkrollen 2 der
Hubvorrichtung geführt,. an dessen beider Enden die Förderkörbe 4 unmittelbar mit
je einer selbstsperrenden silklemme 5 aufgehängt sind. Am Boden jedes Förderkorbes
4 ist das Gegengewichtsseil 6 der Seilsystems aufgehängt.
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Das Hubseil 3 des Seilsystems gemäss der Erfindung besteht aus Flachseil;
je eine Variante seiner selbstsperrenden Seilklemme 5 ist in Abbildung 2 bzw. 3
dargestellt. Das Hubseil 3 ist an einem Keil 7 umgeführt und mit einer Seilversicherung
8 gesichert. Am Umfang des Keiles 7 ist ein zweckmässigkerweise aus einem Stoff
vom grossen Reibungsfaktor, z.B. aus Oantex hergestellter Ueberzug 9 ausgestaltet.
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Der mit dem Hubseil 3 umgegebene Keil 7 ist in den entsprechend ausgeformten
Sitz eines. Gehäuses 10, denjenigen übergreifend, eingeführt bzw. eingeklemmt und
ist sogar mit der in den Keil 7 eingedrehten.Sohraube 12 der Keilsicherung 11 gegen
Ausgieiten gesichert.
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Das Gehäuse 10 und der Korb 4 sind mit einer Anschlusskette 13 verbunden,
womit einen Spiel um zwei zueinander senkrechte und waagerechte Achsen erreicht
ist.
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Der Keilwinkel a des Keiles 7 soll zweckmässigerweise zwischen 150
und 300 gewählt werden. Die selbstsperrende Seilklemme gemäss Abbildung 2 ist zum
Hubseil, als geometrische Achse symmetrisch ausgestaltet.
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Die Öffnung bzw. Nachstellung des um den Keil 7 geführten Hubseiles
3 ist schwierig, deshalb wurde die asymmetrische Ausführungsform gemäss Abbildung
3 ausgearbeitet.
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Bei dieser Ausführungsform ist der mit Überzug 9 versehene Keil 7
in den asymmetrischen Sitz des Gehauses 10 eingeklemmt und mit Keilsicherung 11
und Schraube 12 gesichert, die gegenüberliegende Seite des Hubseiles 3 dagegen ist
mit der Zwischenschaltung eines mit verzug 15 versehenen Schleifstückes 14 in den
Sitz des Gehäuses eingedrängt. Das Ende des Hubseiles 3 ist frei angeordnet, sodass
seine Öffnung und Nachstellung einfach sind.
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Die Vorteile des Seilsystems und der selbstsperrenden Seilklemme
gemäss der Erfindung sind die folgenden: a) die Auflage des aus ylachseil hergestellten
Hubseils ist mit einer Grössenordnung besser, deshalb ist die Lebensdauer des Seiles
infolge der Abnahme des Verschleisses und der die Dauerfestigkeit zerstörenden Hertz.
Spannung bedeutend verlängert, b) in Funktion der gegebenen Belastung, Leistung
ist die Auswahl des erforderlichen Seilquerschnittes freier, c) die vorhandenen
Mehrseilensysteme können einfach in Einseilsysteme umgeformt werden, die Vorrichtung
wird einfacher, versetzt sich mit dem schweren Seilausgleichgetriebe,
d)
bei der Herstellung neuer Vorrichtung können die Abmessungen der Vorrichtung im
Verhältnis zu den bekannten Vorrichtungen gleicher Leistung wesentlich vermindert
werden, e) bei dem Betrieb der Vorrichtung gemäss der Erfindung "wandert nicht ab"
bzw. gleitet das Seilsystem im Vergleich mit der Hubscheibe nicht aus.